Russische Eau de Cologne

Russische Eau de Cologne von Harry Lehmann
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7.6 / 10 68 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Harry Lehmann für Damen und Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist holzig-würzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Ledrig
Frisch
Grün

Duftnoten

BergamotteBergamotte BirkenrindeBirkenrinde GewürzeGewürze HonigHonig LederLeder MandarineMandarine ZedernholzZedernholz
Bewertungen
Duft
7.668 Bewertungen
Haltbarkeit
7.355 Bewertungen
Sillage
6.457 Bewertungen
Flakon
6.452 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.111 Bewertungen
Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 09.03.2025.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 31  
Colonialwaren I: Russische Rätsel.
Die mit diesen Zeilen beginnende neue Serie "Colonialwaren" soll den Düften gewidmet sein, die ich als "braune Colognes" bezeichnen möchte. Sie weisen alle colognigen Eigenschaften auf, die für die Aufnahme in meine anderen Kölnischwasser-Serien qualifizieren, sind aber zusätzlich durch braune Noten wie etwa Gewürznelke, Tabak oder Leder geprägt.

Der Titel der Serie spielt natürlich auf die ehemalige römische Kolonie am Rhein an, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, Geburtsstadt und Namensgeberin der Kölnischwässer, und jedenfalls Heimat auch von braunen Colognes wie Russisch Leder von Farina Gegenüber. Zugleich will der Name die Brücke schlagen zu den Einzelhandelsgeschäften, in denen überseeische Gewürze, Tabak, Kaffee, Kakao und derlei Waren feilgeboten wurden und die noch bis vor wenigen Jahrzehnten als "Colonialwarenladen" firmierten.

Rückversichernd sei hinzugefügt: Ich halte es für ausgemacht, dass das Leid und die Ungerechtigkeit, die mit der Errichtung von Kolonien (und deren wirtschaftlicher Ausbeutung etwa durch den Export von Kolonialwaren) einhergingen, und ebenso die Großverbrechen des Kolonialismus wie die Kongogräuel oder der Völkermord an den Herero nach der Schlacht am Waterberg, nie vergessen werden dürfen. Dass der Begriff der Kolonialwaren deshalb aus dem Wörterbuch zu tilgen wäre, glaube ich indes nicht.

Die Düfte von Harry Lehmann zu beschreiben, entspricht stets der Herausforderung eines Blindtests, da die Firma die Angabe einer Duftpyramide hartnäckig verweigert und sich mit kryptischen, oft genug merkwürdig wenig zum eigenen Duftempfinden passenden und die Verwirrung noch steigernden Kurzangaben (in diesem Fall: "balsamisch-tabacartig", aha) begnügt. Der Trick, bei Frau Toni zu lugen, die eine erkleckliche Menge Lehmänner im Parallelvertrieb (mit Pyramide!) verkauft, zieht hier sortimentbedingt nicht. Bleiben nur die eigene Nase und das gesetzlich vorgeschriebene, sich auf potenziell allergene Duftnoten fokussierende, Etikett auf dem Flakon.

Ich gebe der geschätzten Ttfortwo recht, Russische Eau de Cologne startet zitrisch. Darüber bin ich auch erleichtert, denn damit und mit der Bezeichnung als "Cologne" ist der gewährte Einlass in diese Serie schon so gut wie legitimiert. Diese ist allerdings, und darauf möchte ich pochen, keine gewöhnliche, womöglich noch bergamottig-nerolige, tradiditonskölnische, sondern eine schraubstockfest in stark braunwürzig-aromatische Noten verbaute Zitrik. Fast möchte ich mich festlegen: Die typische, leicht ziehende Zitrik als Auftakt eines Chypreakkords.

Der Duft hält hautnah enorm lange: gesplasht mindestens sechs Stunden, eher mehr. Das ist genug Zeit für eine gewisse Duftentwicklung, mindestens aber für ein Spiel von sich ändernden Geruchseindrücken. Bisweilen treten weiche, fast vanillige Noten hervor, meist imponiert Russische eindeutig frisch, fast sommerfrisch, und qualifiziert sich damit endgültig als würdiges Cologne. Die hier vielfach beschriebenen Kognaknoten kann ich nicht erkennen. Zeichnet sich der Duft durch die Ledernoten alten Stils (wie etwa in Knize Ten) aus? Ich zögere. Da ist eine Verwandtschaft, aber keine allzu enge. Vielleicht heißt der Duft nicht ohne Hintergedanken zwar "Russisch", aber eben nicht "Russisch Leder" oder "Russisch Juchten" wie so viele andere.

Diese kernige, männliche, etwas knarzige Frische foppt und vexiert mich; sie nimmt bisweilen fougèrige Gestalt an, nur um dann wieder umso eindeutiger als Chypre zu erscheinen (bisweilen meine ich die männlichere, kühlere Version von Alpas Chypre-Cologne zu riechen). Zum Glück bekomme ich keine Prämie fürs Festlegen: also beschränke ich mich darauf, dass wir hier einen etwas rätselhaften, aber sehr schönen, abgrundtief oldschooligen und doch überhaupt nicht langweiligen, krachend männlichen und doch auch an einer vornehmen Dame oder einem jungen Mädchen gut vorstellbaren Cologneduft vor uns haben. Und darauf, dass er nach Stunden, noch einmal sehr gewandelt, in einem sehr schönen Fond ausklingt, der für meine Nase als vorwitzig tonkierte Lavendelpudrigkeit daherkommt.

Nachdem Konsalik, Ttfortwo und Grenouille diesen Duft schon viel schöner beschrieben haben, muss ich, um diesen Kommentar zu rechtfertigen, noch zwei bisher ungelöste Menschheitsfragen zu klären versuchen:

Handelt es sich bei Russische Eau de Cologne um die verdünnte Version von Russisch Juchten? Ich neige nach einem Paralleltest dazu, die Frage zu verneinen. Die Düfte ähneln sich, ja, keine Frage, insbesondere kommt mir Russisch Juchten ebenfalls (und noch mehr sogar als der hier besprochene) als würziger Chypre daher. Sie dürften auch beide aus den Anfangsjahren des Dufthauses stammen, und die Inhaltsstoffe auf dem Etikett lesen sich verdächtig ähnlich (insbesondere leuchtet bei beiden Coumarin und Eichenmoos hervor und finden sich Citronellol und Limonene). Dennoch scheint es mir Unterschiede zu geben; das Cologne wirkt trockener und solider als das EdP und zudem, anders als jenes, ein bisschen holzig.

Wieso Russische Eau de Cologne und nicht Russisches Eau de Cologne? Zunächst dachte ich, wir hätten es mit einer Schwundform zu tun, bei der im Laufe der Jahrzehnte von "Das Russische Eau de Cologne" oder gar, wie in einem Lexikon: "Russische Eau de Cologne, das" der Artikel evaporiert wäre. Inzwischen denke ich, dieser Duft dürfte aus den goldenen Zwanzigern oder frühen Dreißigern stammen, als "der Franzose" zwar noch der Erbfeind war, aber jeder Schüler die französische Sprache noch so paukte, dass nichts selbstverständlicher auf der Welt war als dass "L'Eau" weiblich ist. Und dass somit das auf Russland verweisende deutsche Adjektiv sich im Genus nach dem französischen wässrigen Substantiv zu richten hat: "Die russische Kölnisch-Eau" eben, nicht anders als "Acqua di Colonia Russa" (und halt nicht Russo) von Santa Maria Novella. Womit wir bei einem anderen Duft wären, den ich nur allzu gerne in dieser Reihe besprechen würde - wenn ich ihn nur in die Hände bekäme!
23 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Konsalik

86 Rezensionen
Konsalik
Konsalik
Hilfreiche Rezension 16  
Lob der Solidität
Das Wörtchen "solide" hat seit geraumer Zeit (spätestens seit den ausgehenden Sechziger Jahren) im Deutschen einen pejorativen Beigeschmack, sofern es im übertragenen Sinne gebraucht wird. Zwar als Gegenbegriff zu "windig" und "zwielichtig" keineswegs geradeheraus ein Unwort, liegt die gesellschaftliche Präferenz doch eindeutig auf Seiten des Unverbindlichen, des Abenteuers, des Unvorhergesehenen. Solidität ist allenfalls im Versicherungsbereich und ähnlich nervenzerfetzenden Hochspannungs-Branchen als Eigenschaft rundherum erwünscht.

Bei Düften ist es nicht anders. Flatterhaft-verwehte Textilerfrischer, Halbwelt und tiefergelegte Gefahr verströmende Prollo-Barren und krampfhaft auf Verblüffung gebürstete Himbeer-Leder-Sardellenpaste aus der (Pseudo-)Nische: Zwischen all dem Unverbindlichen, Abenteuerlichen und Unvorhergesehenen (in all seiner Habitualisierung nicht selten ausgerechnet zu verbindlicher, routinierter Vorhersehbarkeit verdreht, aber das ist hier nicht der Punkt), - zwischen all dieser fahlen Pracht also denkt meinereiner nicht selten: Gibt es nicht auch einfach... etwas solides? Das seine Aufgabe erfüllt, einfach gut riecht, dies auch lange tut und mich gar nicht überraschen will, stattdessen mit mittlerem Komplexitätsgrad und höchster Ausgewogenheit einfach nur das ästhetische Empfinden olfaktorisch befriedigt? Würde mich so ein Duft nicht sogar überraschen, mich auf- und anregen, mir tatsächlich diese gewisse Coolness im Sinne einer gelassenen Entkopplung von der Welt zu erlangen helfen? Wäre ein solch solider Duft nicht in der Tat - neue Avantgarde?

Als Thronprätendent eines solchen denkbaren Titels ("Avantgarde durch Solidität") empfiehlt sich Harry Lehmanns "Russische Eau de Cologne" zweifellos. Als Teil meiner ersten Lehmann-Bestellung war ich auf diesen Kandidaten besonders gespannt - und nicht nur wegen seines unbestimmten, aber sicherlich sehr hohen Alters (Weimar? Kann schon sein!). Und boy, oh boy, hat er nicht enttäuscht! Die Frische direkt nach dem Aufsprühen wurde hier vereinzelt mit "zitrisch" beschrieben und sicherlich ist hier auch einiges an Zitrik versammelt; dennoch war mein Eindruck eher ein alkoholischer. Branntwein? Cognac? Eher Münsteraner Lagerkorn! Klar und rund, aber doch frisch und erfreulich rasierwasserartig. Nach wenigen Minuten wird es äußerst linear, aber im besten Sinne: freundliche Noten von Wildleder, Orient-Tabak (türkisches Blattgut, nicht so sehr Virginia) und human dosiertem Eichenmoos strahlen hell, wobei der Kölnisch Wasser-Charakter hintergründig bestehen bleibt und hilft, alle Komponenten im Gleichgewicht zu halten.

Die Haltbarkeit ist ebenso wie die Sillage überraschend hoch. "Russische Eau de Cologne" wird zwar zwischenzeitlich (zumindest auf mir) gerne leise, nur um bald darauf mit Elan erneut aufzuwallen - und aufzufallen: Zwei Armlängen sind auch nach einigen Stunden noch drin, wobei Intensität und Ausdauer durch ein, zwei Sprühstöße mehr gefahrlos und vorhersehbar verstärkt werden können. Bei dem aufgerufenen Spottpreis tut ein verschwenderischer Umgang, nebenbei gesagt, auch gar nicht weh. Diese schlichtweg kompetent gemachte, lineare Solidität ist es, die mir ein Leuchten in die Augen treibt, wann immer ich diesen Lehmann auflege.
6 Antworten
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Grenouille8

22 Rezensionen
Grenouille8
Grenouille8
Top Rezension 13  
Das gewisse Etwas
Tabacartig, balsamisch. So wird diese Duftkomposition offiziell von Harry Lehmann beschrieben. Und natürlich stimmt das auch. Aber natürlich ist dieser Duft noch so unendlich viel mehr. Russisch Eau de Cologne ist Stil und Klasse. Es erinnert an gute alte Zeiten. Herrenclubs, aber auch anderweitige opulente Abendevents. Dieser Duft hat diesen gewissen Hauch Noblesse, trotz einer gewissen Ursprünglichkeit. Er ist rauh und gleichzeitig fein. Perfekt abgestimmt. Tabak, Patchouli, evtl. Amber. Ein Schuß besten Cognacs. Russisch Cologne ist so männlich. Ohne dabei plump zu sein. Es ist ein richtig, richtig gutes klassisches Parfum, wie man sie heut kaum noch findet. Allerbeste Qualität und Harmonie. Die Präsenz ist jederzeit perfekt. Ständig da und trotzdem nicht übertrieben. Wenn man bedenkt, dass es sich um ein EdC handelt, kann sich so manches EdP eine dicke Scheibe davon abschneiden. Außerdem hat Russisch Cologne für mich den besonderen Kick. Das gewisse Etwas, was ich nur schlecht beschreiben kann, für mich ein gutes Parfum aber haben muss. Was auch immer es ist. Ich trage es auf und fühle mich special. Der Duft vermittelt zumindest mir sofort den Eindruck von Eleganz und Exklusivität. Er ist edel. Dunkel und trotzdem spritzig auf seine gewisse Art.
Russisch Eau de Cologne ist ein weiteres Meisterwerk von Harry Lehmann für das ich sehr dankbar bin.
3 Antworten
2.5
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Oloroso

20 Rezensionen
Oloroso
Oloroso
Top Rezension 14  
Cognac oder Cologne?
Russische Eau de Cologne riecht nicht etwa wie Borschtsch oder Wodka, aber wie ein guter Cognac, wie ein sehr guter sogar. Sanft und doch kräftig, feinwürzig, edelholzig, sehr ausgewogen balsamisch und vollmundig. Na dann, erst mal sa sdorowje! Und vielleicht ein kleiner Kosakentanz hinterher?

Lehmann beschreibt sein Cologne mit „balsamisch und tabakartig“ und das ist wie immer sehr richtig, aber wird dem EdC in dieser Kürze nicht gerecht, da es wesentlich mehr bietet.

Allerdings kann man nicht unbedingt behaupten, dass es etwas Außergewöhnliches oder Revolutionäres darstellt, denn es ist ein sehr klassischer Amber-Patchouli-Moschus-Tabak-Herrenduft, mit Anteilen von würzigen und holzigen Noten. Es riecht daher nach den ausgeprägt maskulinen Düften der 70er und 80er-Jahre. Der Duft wirkt aber nicht altbacken oder wie ein Altherrenduft, sondern vielmehr gereift, eben wie ein ausgesprochen guter Cognac.

Cognac! Der Duft startet kräftig mit den bereits genannten Noten und Akkorden und erreicht zu Beginn eine für ein Cologne erstaunliche Sillage, die allerdings erwartungsgemäß auch wieder sehr schnell abnimmt. Die Noten entwickeln sich sehr schnell und harmonieren prächtig und bleiben dauerhaft vorhanden.
In der Herznote entwickelt sich auf meiner Haut eine sehr leichte Seifigkeit, die aber nicht unangenehm ist, sondern dem Cologne eine überraschende Wendung gibt, denn nach diesem Auftakt hätte ich das nicht erwartet. Tief, sehr tief könnte noch Zimt liegen, aber hier bin ich mir nicht sicher. Sollte es so sein, so fügt er sich wundervoll ein.
Die Basisnote ist schnell erreicht, erfährt aber noch einmal eine Wendung und führt noch eine grüne Note, ich denke, es ist Eichenmoos, ein. Ein interessanter, ein schöner Verlauf.

Die Haltbarkeit ist gering, es ist eben doch nur ein Cologne. Fairerweise muss vielleicht an dieser Stelle auch mal erwähnt werden, dass die Colognes von Lehmann äußerst preiswert sind (100 ml kosten zwischen 3 und 5 Euro), sodass dies in meinen Augen verzeihbar ist.

Der Duft erinnert an ein Universum, das es eigentlich nicht mehr gibt, aber ich empfinde diese kleine Zeitreise in die 80er als eine sehr angenehme, wenn auch leider sehr kurze Reise. Schön!
3 Antworten
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ttfortwo

89 Rezensionen
Ttfortwo
Ttfortwo
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Something special
Russische Eau de Toilette, eine der älteren Rezepturen des an alten Rezepturen nicht armen Hauses Lehmann ist – da kann ich jedem meiner Vorkommentatoren nur uneingeschränkt recht geben - schlichtweg großartig.

Der Duft startet zitrisch, und das mit einer Vehemenz, die sich gewaschen hat und haut einem die hesperidienischen Noten nur so um die Nase. Keine saftigfruchtige Limonadenzitrone, sondern herbe, fast staubige Noten, die an getrocknete Zitronenschale erinnern, aber auch an Pflanzen, die nach Zitrone duften, dabei keine sind. Ich denke jedenfalls an Zitronenmelisse oder auch an Verbena sowie an etwas nadeliges. Tanne? Pinie? Und: Sind da ein paar Aldehyde im Spiel?

Das zitrische Vorspiel ist kurz und der Duft sammelt sich. Ein Moment, in dem ich am liebsten nachsprühen möchte, weil mir kurz scheint, da sei nicht mehr viel. Aber dem ist nicht so – es ist nur ein kurzes Durchatmen.

Und jetzt beginnt er, diesen speziellen Charakter zu entwickeln, diese Cognac-Leder-Noten (mehr weich- und weinfruchtiger Cognac als Leder übrigens), diese Noten nach bienenwachspolierten Eichendielen und butterweichem körperwarmen Leder. Dazwischen ist immer etwas Blumiges, mir fällt Lindenblüte ein, aber ohne die typische Lindenblütensüße. Tabakblüte? Ich habe Tabakblüte schon gerochen, kann das hier aber nicht so ganz einordnen. Der Duft changiert ein bißchen, das Blumige kommt und geht und kommt wieder, manchmal etwas nektarsüßer, manchmal trockener, manchmal ergänzt um eine zarte Seifigkeit, die nicht im Mindesten stört. (Ergänzung 26.07.2017: Manchmal - beileibe aber nicht immer - vermeine ich auch ein Hauch zart-bizzeliger Schärfe zu riechen. Zimt vielleicht?)

Dabei hat der Duft immer eine Leichtigkeit und Transparenz, die man bei diesen eher dunklen Noten niemals erwarten würde und die sich nicht durch die Eau de Cologne-Konzentration erklären, sondern durch die meisterhafte Komposition. Der Duft ist spielerisch – ohne im Mindesten verspielt zu sein – und hat eine Ernsthaftigkeit, die jeder Schwere entbehrt. Unaufgesetzt. Entspannt. Elegant. Diese Luftigkeit ist es auch, die den Duft ohne Probleme auch für mich als Frau tragbar macht, meine Haut scheint das Blumige zu betonen, die balsamischen, ledrigen und holzigen Noten sind wundervolle Beigabe.

Grenouille8 schrieb in seiner Hymne, er fühle sich „special“ mit diesem Duft und ich tue das auch!

Kein Licht ohne Schatten und hier kommt der Tropfen der Wehmut. Bei mir startet das Russische Eau de Cologne zwar mit Verve, ordentlicher Sillage und einer amtlichen Präsenz auf der Haut, hält aber leider nicht länger als es seine Konzentration verspricht und das sind nur einige wenige Stunden. Auf meiner Haut jedenfalls.

*
Ergänzung: Halt! Stop! So wenig haltbar ist er doch wieder nicht. Jetzt, fast 6 Stunden nach dem letzten Sprühen, steigen mir auf einmal wieder weiche Duftwolken in die Nase und das, obwohl ich vor etwa einer Stunde kaum noch etwas zu riechen meinte. Wo auch immer dieser Duft zwischenzeitlich war: Jetzt ist er wieder wach! Ich erhöhe die Beurteilung für die Haltbarkeit auf "gut"

*

Und mein 100% für den Flakon bezieht sich auf den makellos schönen 100-ml-Sprühflakon. Und nur auf diesen.
6 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

22 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 1 Monat
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Ausdauernde
Powerhouse-Seifenzitrik
a la 84er Versace
Wirkt synthetisch
Überdeckt das Leder und
drängt es in den Hintergrund
Herbsüßer Honig
52 Antworten
FloydFloyd vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Kolijas Klinge
Dein Gesicht
Seine Schürze
Sind verwoben in Seifenwürze
Alkoholatem
Blüten und Bäumen
Eichenmoosen
Die mächtig schäumen
20 Antworten
GoldGold vor 4 Jahren
6
Flakon
3
Sillage
3
Haltbarkeit
8
Duft
Lehmann ist ein kleines Wunder. Diese russische Cologne ist eine Wunder! Da ist sie Klassik, Tradition, Stil. Da braucht sie kein "Gendern"
12 Antworten
PollitaPollita vor 4 Jahren
7
Sillage
7
Duft
Sehr klassisch wirkt der Russe aus der Hauptstadt. Stilvoller Gentleman, gepflegt kommt er daher. Der Duft seiner Seife ist mir zu antik.
10 Antworten
SusanSusan vor 4 Jahren
Ebenso grandios wie „Russisch Juchten“ , nur etwas sanfter (Leder weicher, Seife cremiger) und daher eine Spur weiblicher....toll :-)..!!
10 Antworten
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