14.12.2024 - 11:32 Uhr

ElAttarine
79 Rezensionen

ElAttarine
Top Rezension
29
Malayali spirit
Mit bloßen Füßen stehe ich auf den von verbranntem Öl und Ruß geschwärzten Steinen des Tempelbodens. Tief atme ich die Gerüche ein, leicht lösungsmittelartig-medizinisch das brennende Öl aus den Opferlampen, die Champakablüten, lauter dumpf-holzige Facetten der verbrannten Räuchersubstanzen, Hölzer und Flüssigkeiten. Dunkeldicht alles. Meine allererste Asienreise, angekommen in Kerala. Auch draußen in der Hitze riecht die Luft meistens nach Harzen, Lösungsmitteln, Holzrauch, überall die Blumenverkäufer mit den Jasminketten, die fahrbaren Tea-Stalls mit duftendem Gewürztee, Mahlzeiten serviert auf Bananenblättern und mit den Fingern gegessen, Sonnenuntergänge am Strand in Kovalam, Varkala, Cochin, wenn sich die nachduftenden Blüten öffnen. Und dann im kühlen Hochland von Munnar unter gleißendem Himmel, wo Rosen und Narzissen blühen, wo alle Konturen unter der hellen Sonne schärfer sind als normal und die Luft leichter ist. Hier in Munnar habe ich jemanden getroffen, der mein Leben verändert hat. Kakaopuderweiche Haut, Narzissenduft im schwarzen Haar, ein Blick, der mich sieht. Ich bleibe länger als geplant und lerne von Dir. Bei der Abreise bekomme ich Fieber und sitze überhitzt im Bus, der mich in endlosen Windungen wieder ins heiße Tiefland bringt. Ich denke an Dich…
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Der Duft hat sein Thema toll getroffen. Er hat wunderschöne dunkel-hell-Verläufe und versetzt mich nach Kerala mit seinen unfassbar vielen Facetten. Es startet hell, ich rieche terpentinartiges leicht medizinisches Lösungsmittel und zitrisch leuchtende helle Champakablüten. Dann wird es langsam immer dunkler, während weiche Moschusanimalik mit erdigen Kakaonoten dazukommen. Auch Champaka verdunkelt sich, ist schließlich dunkeldicht wie in den Tempelräucherungen. Dann blüht langsam der nachblühende Jasmin auf, dazu wunderbare Narzissen, indolisch dunkelglänzend-animalisch, immer intensiver. Assam-Oud nehme ich nicht stark wahr, eher tabakartig trocken als animalisch.
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Laut Aussage von Marius/Jinkoh Store ist „Sunset in Kerala“ als Variante auf der Basis von „Sunset in Assam” (den ich leider nicht kenne) entwickelt worden. Einige Inhaltsstoffe stimmen überein, so das Oud aus Golaghat (aus Assam, nicht in Kerala), dasselbe Kakao Absolue und derselbe Kaschmirmoschus, der ein Jahr lang mazeriert wurde. Was hier speziell dazukommt, ist sowohl gelbe als auch rote Champaka - ich bilde mir ein, beide einzeln wahrzunehmen, hell und gelb am Anfang und dunkel und rot dann später. Außerdem sind Narzissen und nachtblühender Jasmin aus Munnar, hach!, enthalten und ein 1985 destilliertes und gereiftes Rosenöl. „This is the spirit of Kerala, but to be honest if we want to explore this amazing land, I’d have to create 20 blends inspired by India in order to cover the whole spectrum of ‘aromatherapy’ specific to Malayali life!”
Diese Narzissen blühen nachts! Ein unglaublich schönes Porträt der Facetten Keralas. Den winzigen Rest in der Probe werde ich kühl aufheben – falls es mir sonst nicht gelingt, noch etwas aufzutreiben. Möchte ihn unbedingt erneut bei warmem Wetter testen.
Dankeschön an Seejungfrau!
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Der Duft hat sein Thema toll getroffen. Er hat wunderschöne dunkel-hell-Verläufe und versetzt mich nach Kerala mit seinen unfassbar vielen Facetten. Es startet hell, ich rieche terpentinartiges leicht medizinisches Lösungsmittel und zitrisch leuchtende helle Champakablüten. Dann wird es langsam immer dunkler, während weiche Moschusanimalik mit erdigen Kakaonoten dazukommen. Auch Champaka verdunkelt sich, ist schließlich dunkeldicht wie in den Tempelräucherungen. Dann blüht langsam der nachblühende Jasmin auf, dazu wunderbare Narzissen, indolisch dunkelglänzend-animalisch, immer intensiver. Assam-Oud nehme ich nicht stark wahr, eher tabakartig trocken als animalisch.
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Laut Aussage von Marius/Jinkoh Store ist „Sunset in Kerala“ als Variante auf der Basis von „Sunset in Assam” (den ich leider nicht kenne) entwickelt worden. Einige Inhaltsstoffe stimmen überein, so das Oud aus Golaghat (aus Assam, nicht in Kerala), dasselbe Kakao Absolue und derselbe Kaschmirmoschus, der ein Jahr lang mazeriert wurde. Was hier speziell dazukommt, ist sowohl gelbe als auch rote Champaka - ich bilde mir ein, beide einzeln wahrzunehmen, hell und gelb am Anfang und dunkel und rot dann später. Außerdem sind Narzissen und nachtblühender Jasmin aus Munnar, hach!, enthalten und ein 1985 destilliertes und gereiftes Rosenöl. „This is the spirit of Kerala, but to be honest if we want to explore this amazing land, I’d have to create 20 blends inspired by India in order to cover the whole spectrum of ‘aromatherapy’ specific to Malayali life!”
Diese Narzissen blühen nachts! Ein unglaublich schönes Porträt der Facetten Keralas. Den winzigen Rest in der Probe werde ich kühl aufheben – falls es mir sonst nicht gelingt, noch etwas aufzutreiben. Möchte ihn unbedingt erneut bei warmem Wetter testen.
Dankeschön an Seejungfrau!
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