30.12.2013 - 10:33 Uhr

Yatagan
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Yatagan
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41
Erotisches Nähmaschinenöl
Seit Wochen grübele ich darüber nach, an was mich dieser Duft erinnert. Ich will es gleich vorweg nehmen: Ich weiß es nicht. Sollte ich noch drauf kommen, werde ich es die Welt wissen lassen, auch wenn es sicherlich niemanden interessiert. Das gehört schließlich zum Habitus eines Parfum-Fanatikers: Alle müssen wissen, wie ICH den Duft wahrnehme - und wehe, irgendjemand hat eine andere Meinung dazu.
Immerhin habe ich eine Ahnung, in welche Richtung mich mein Dufteindruck leiten könnte: Es gibt gewisse Ölsorten, die einen etwas harzigen Geruch enthalten. Nähmaschinenöl, Schmieröl für Gartentore und -türen. Diese Mischung aus harzigen und öligen Tönen kommt dem in etwa nahe, was ich in Irish Leather erkenne.
Das klingt nach einem olfaktorischen Desaster. Nun ist es aber nicht so, dass ich den Duft aus diesem Grunde ablehnen würde. Ich wundere mich nur, warum so viele ihn so großartig finden. Um auch hier etwas vorweg zu nehmen. Ich gehöre auch zu denen, die den Duft mögen, obwohl ich beim besten Willen nicht verstehen kann, warum.
Vielleicht ist es das: Die Grundidee, ein Parfum sowohl mit einer Ledernote als auch mit einer grünen Note (besser: einer Heunote) auszustatten, ist eigentlich eine gute, eine sehr gute sogar. Dieses Konzept ist ja nicht so selbstverständlich, vor allem dann, wenn die Ledernote nicht so süß daher kommt wie bei dem von mir sehr geschätzten Knize Ten oder bei Hermès Bel Ami. Trockenes, herbes Leder (eigentlich ein Wildledergeruch) und grüne Akzente, hier durch den Gewürzcocktail und das Ruchgras hervor gerufen, sind eine ungewöhnliche Kombination. Das Herbe stammt wohl von der Wacholderbeere, die ja einen sehr charakteristischen, fast strengen Geruch entfaltet, der Birkenteer und die Iris könnten für den Ledergruch zuständig sein. Tee und grasige Akzente (Ruchgras, das einen Heu- bzw. Waldmeisterton enthalten soll) unterstützen die grüne Note.
Im Grunde ärgere ich mich bei diesem Duft nur darüber, dass er nicht noch besser geworden ist. Ich schwanke zwischen Abwertung (wer will schon ölig-harzig riechen) und Euphorie (warum soll man nicht auch mal ölig-harzig riechen, wenn es eben so gut riecht). Überdies hatte ich beim Lesen der Duftpyramide die Hoffnung, dass der Duft eine Offenbarung hätte werden können. Meine Erwartungen waren sehr hoch, zu hoch, auch wenn ich mit Memo als Marke bisher keine überragend guten Erfahrungen gemacht habe.
Abgerundet wird der letztlich doch sehr positive Gesamteindruck durch den wunderschönen Flakon, den ich allerdings nur von diversen Fotos (Homepage Hersteller, Parfumo) kenne, der aber in seiner bildhaften Ornamentik überwältigend schön erscheint.
Die Pferde auf dem Flakon lösen bei mir schon wieder Assoziationen aus: Könnte es sein, dass Irish Leather auch ein bisschen nach Pferdehaar...? Lassen wir das. Ich komme an diesen Duft nicht näher heran. Heu und Leder, ein dezent harziges Moment, das bleibt als Erinnerung haften, wenn der Duft verblasst.
Ein Duft für alle, die genug haben von süßen, oudlastigen, orientalisch-würzigen Exoten.
Immerhin ist das alles neu, originell, erzeugt den Wunsch, den Duft immer wieder mal aufzutragen und das ist schon mehr als ich über die meisten neueren Düfte sagen könnte, auch wenn mir letztlich meine Abfüllung reicht. Der ganze Flakon muss es, trotz der makellosen Gestaltung, dann doch nicht sein.
Ein Herrenduft? Und doch: eigentlich eine kühle Schöne, die dich anzieht und auf Distanz hält und gerade deshalb ungemein fasziniert - und dabei auch ein bisschen übertreibt. Wenn sie nicht aufpasst, gebe ich eines Tages auf und bin weg.
Immerhin habe ich eine Ahnung, in welche Richtung mich mein Dufteindruck leiten könnte: Es gibt gewisse Ölsorten, die einen etwas harzigen Geruch enthalten. Nähmaschinenöl, Schmieröl für Gartentore und -türen. Diese Mischung aus harzigen und öligen Tönen kommt dem in etwa nahe, was ich in Irish Leather erkenne.
Das klingt nach einem olfaktorischen Desaster. Nun ist es aber nicht so, dass ich den Duft aus diesem Grunde ablehnen würde. Ich wundere mich nur, warum so viele ihn so großartig finden. Um auch hier etwas vorweg zu nehmen. Ich gehöre auch zu denen, die den Duft mögen, obwohl ich beim besten Willen nicht verstehen kann, warum.
Vielleicht ist es das: Die Grundidee, ein Parfum sowohl mit einer Ledernote als auch mit einer grünen Note (besser: einer Heunote) auszustatten, ist eigentlich eine gute, eine sehr gute sogar. Dieses Konzept ist ja nicht so selbstverständlich, vor allem dann, wenn die Ledernote nicht so süß daher kommt wie bei dem von mir sehr geschätzten Knize Ten oder bei Hermès Bel Ami. Trockenes, herbes Leder (eigentlich ein Wildledergeruch) und grüne Akzente, hier durch den Gewürzcocktail und das Ruchgras hervor gerufen, sind eine ungewöhnliche Kombination. Das Herbe stammt wohl von der Wacholderbeere, die ja einen sehr charakteristischen, fast strengen Geruch entfaltet, der Birkenteer und die Iris könnten für den Ledergruch zuständig sein. Tee und grasige Akzente (Ruchgras, das einen Heu- bzw. Waldmeisterton enthalten soll) unterstützen die grüne Note.
Im Grunde ärgere ich mich bei diesem Duft nur darüber, dass er nicht noch besser geworden ist. Ich schwanke zwischen Abwertung (wer will schon ölig-harzig riechen) und Euphorie (warum soll man nicht auch mal ölig-harzig riechen, wenn es eben so gut riecht). Überdies hatte ich beim Lesen der Duftpyramide die Hoffnung, dass der Duft eine Offenbarung hätte werden können. Meine Erwartungen waren sehr hoch, zu hoch, auch wenn ich mit Memo als Marke bisher keine überragend guten Erfahrungen gemacht habe.
Abgerundet wird der letztlich doch sehr positive Gesamteindruck durch den wunderschönen Flakon, den ich allerdings nur von diversen Fotos (Homepage Hersteller, Parfumo) kenne, der aber in seiner bildhaften Ornamentik überwältigend schön erscheint.
Die Pferde auf dem Flakon lösen bei mir schon wieder Assoziationen aus: Könnte es sein, dass Irish Leather auch ein bisschen nach Pferdehaar...? Lassen wir das. Ich komme an diesen Duft nicht näher heran. Heu und Leder, ein dezent harziges Moment, das bleibt als Erinnerung haften, wenn der Duft verblasst.
Ein Duft für alle, die genug haben von süßen, oudlastigen, orientalisch-würzigen Exoten.
Immerhin ist das alles neu, originell, erzeugt den Wunsch, den Duft immer wieder mal aufzutragen und das ist schon mehr als ich über die meisten neueren Düfte sagen könnte, auch wenn mir letztlich meine Abfüllung reicht. Der ganze Flakon muss es, trotz der makellosen Gestaltung, dann doch nicht sein.
Ein Herrenduft? Und doch: eigentlich eine kühle Schöne, die dich anzieht und auf Distanz hält und gerade deshalb ungemein fasziniert - und dabei auch ein bisschen übertreibt. Wenn sie nicht aufpasst, gebe ich eines Tages auf und bin weg.
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