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Top Rezension
A*Men Pure Havane oder XJ 1861 Naxos
Es ist überaus bedauerlich, dass der Pure Havane eingestellt wurde - soviel vorneweg. Denn es fällt einem aktuell keine andere Möglichkeit ein, das Grundthema „Honig“ in einem maskulinen Duft irgendwie besser einzufangen. Dieser gefällige Duft ist vom Geruchseindruck her vollkommen rund. So auch dessen Verlauf: eine perfekte Kugel, die auf einer Glasplatte hinab rollt. Und zwar viele Stunden. Da hüpft nichts, da springt nichts, da klappert nichts. Man bekommt einen mild vanilligen, goldigen Wiesenhonig, der auf einem halbtrockenen Tabakblatt ruht, welches seinerseits mild-feinwürzig (nicht krautig, nicht pflanzensaftmässig) abstrahlt. Das Ganze ist eingehüllt in eine zugedeckelte Wabe aus Honigwachs, so dass die ganz feinen, herb pflanzlichen Duftspuren, die zwangsweise beim Einsammeln des Pollens immer auch mit aufgenommen werden, weggefiltert werden. Auch eine etwaig zu vermutende klebrige Süße verschwindet durch diesen Neutralwachsflter: zur Nase gelangt lediglich eine Idee von minimal karamellieger Malzigkeit, unterstützt von einem Stäubchen Kakao. Das war’s auch schon. Nichts blumiges, rauchiges, ledriges. Kein Puder.
Den Xerjoff kann man sich grundsätzlich fürs Erste auch so vorstellen. Dabei bleibt es aber nicht! Hinzu gesellt sich ein erdig-torfiger Duftakkord. Man meint ab und an, zartes Leder der weichsten Luxusqualität herauszuschnuppern. Oder sogar auch eine Spur Kiefernharz bzw. junge Kiefernadeln. Wobei dieses torfige die Vanille stark abschwächt. Der Xerjoff ist somit merklich komplexer.
Ist komplexer nun gleich besser? Geschenkt würde man beide Düfte liebend gerne nehmen, so viel ist sicher. Der Mugler weckt die Assoziation einer Wiesenhonig-Tabak-Melanche eingedeckelt in eine hauchfeine Bienenwachswabe. Man riecht an genau dieser Wabenstruktur - das ist der Pure Havane. Der Xerjoff entwickelt das Thema weiter. Man assoziiert eine Wildbiene, die gerade waldhonigbepackt über ein diesiges Torfgebiet nach Hause zum Stock fliegt, um die kostbare Fracht abzuliefern. Man riecht sozusagen an dem fliegenden Insekt, welchem zusätzlich noch die Dufteindrücke des „Arbeitsplatzes Natur“ anhaften. Der Geruchseindruck ist somit größer, aber auch irgendwie pieksiger In der Assoziation. Es kommt beim Naxos auf den Mugler-Honig das natürliche Drumherum obendrauf, als Zugabe quasi. Der abgebildetes Duftraum ist beim Xerjoff größer- eben komplexer. Das Gesamtkonzept ist anders. Der Mugler ist das extrahierte Resultat, das Ende der Kette. Der Xerjoff ist darüberhinaus auch zusätzlich noch das Protokoll seiner Entstehung. Außerdem ist dessen Kopfnote viel reicher. Die Kopfnote des Xerjoff ist tatsächlich echt besser!
Ich habe mich letztendlich für den Kauf eines Flakons Pure Havane entschieden. Die Wahrscheinlichkeit, den 100 ml Mugler zu einem vernünftigen Preis (Mitte 50 Euro) zu bekommen, ist im Herbst 2021 allerdings minimal. Der Xerjoff ist hingegen frei verfügbar, ein großer Pluspunkt. Beide Düfte sind toll. Hab hier mal irgendwo gelesen: wer den Mugler liebt, wird den Xerjoff vergöttern. Das stimmt so, da der Xerjoff die ganze Geschichte erzählt, somit vollkommener im Sinne von hochauflösender ist. Mehr Schöpfung erzählt. Purer allerdings ist der Havane - Pure Havane eben, wie der Name schon sagt!
Den Xerjoff kann man sich grundsätzlich fürs Erste auch so vorstellen. Dabei bleibt es aber nicht! Hinzu gesellt sich ein erdig-torfiger Duftakkord. Man meint ab und an, zartes Leder der weichsten Luxusqualität herauszuschnuppern. Oder sogar auch eine Spur Kiefernharz bzw. junge Kiefernadeln. Wobei dieses torfige die Vanille stark abschwächt. Der Xerjoff ist somit merklich komplexer.
Ist komplexer nun gleich besser? Geschenkt würde man beide Düfte liebend gerne nehmen, so viel ist sicher. Der Mugler weckt die Assoziation einer Wiesenhonig-Tabak-Melanche eingedeckelt in eine hauchfeine Bienenwachswabe. Man riecht an genau dieser Wabenstruktur - das ist der Pure Havane. Der Xerjoff entwickelt das Thema weiter. Man assoziiert eine Wildbiene, die gerade waldhonigbepackt über ein diesiges Torfgebiet nach Hause zum Stock fliegt, um die kostbare Fracht abzuliefern. Man riecht sozusagen an dem fliegenden Insekt, welchem zusätzlich noch die Dufteindrücke des „Arbeitsplatzes Natur“ anhaften. Der Geruchseindruck ist somit größer, aber auch irgendwie pieksiger In der Assoziation. Es kommt beim Naxos auf den Mugler-Honig das natürliche Drumherum obendrauf, als Zugabe quasi. Der abgebildetes Duftraum ist beim Xerjoff größer- eben komplexer. Das Gesamtkonzept ist anders. Der Mugler ist das extrahierte Resultat, das Ende der Kette. Der Xerjoff ist darüberhinaus auch zusätzlich noch das Protokoll seiner Entstehung. Außerdem ist dessen Kopfnote viel reicher. Die Kopfnote des Xerjoff ist tatsächlich echt besser!
Ich habe mich letztendlich für den Kauf eines Flakons Pure Havane entschieden. Die Wahrscheinlichkeit, den 100 ml Mugler zu einem vernünftigen Preis (Mitte 50 Euro) zu bekommen, ist im Herbst 2021 allerdings minimal. Der Xerjoff ist hingegen frei verfügbar, ein großer Pluspunkt. Beide Düfte sind toll. Hab hier mal irgendwo gelesen: wer den Mugler liebt, wird den Xerjoff vergöttern. Das stimmt so, da der Xerjoff die ganze Geschichte erzählt, somit vollkommener im Sinne von hochauflösender ist. Mehr Schöpfung erzählt. Purer allerdings ist der Havane - Pure Havane eben, wie der Name schon sagt!
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