08.11.2022 - 16:19 Uhr
Chizza
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Chizza
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34
Ikarusgleicher Sturz in chaotische Finsternis
Dystopische Zerrbilder, seelenleere Einöde - und wenn es welche gäbe , so wären es leere Seelen. Der dunkle Mond, silberne Facetten, verstärkt das Gefühl dieser postapokalyptischen Szenerie. Zerstörung, nicht nur tote Welt auch totes All, die Milch des Alls geronnen und im Dunkel ist da auch kein geflügeltes Hoffnungssinnbild.
Das fällt mir zu Millefleures Dark ein, zumindest neben Staubwällen, sonnenverdunkelnden Staubstürmen, kurz Vernichtung.
Heftiger Auftakt, animalisch trockene Ouds kombiniert mit dunkelharzigen, teertriefenden Noten, garniert mit einem olfaktorischen Holz-Panoptikum, das nehme ich hier wahr. Kolossal. Erinnerung an Leben. Verwitterte, wirkungsfreie Simulacri. Doch dann sprießt grünes Leben, ein zarter Odem der Natur, der einem Moment gleich auch schon durch Rauch verweht wird. Lebensfeindlich, Säureregen, Osmose des Körpers, die Unwirtlichkeit der Umgebung wird untermalt.
Krautige Nuancen entschärfen das Duftwerk, harsch-holziges Oud verharrt im Hintergrund, stürmt dann aus chthonischen Tiefen empor. Selbstzerstörerische Nemesis der Natur. Schaurige Impressionen, lysisches Leben. Bittere Ingredienzen sind unwiderrufliche Boten dieser Bilder, geräucherte Hölzer, geröstete Muscheln, Ascheregen. Erdige Noten sind ebenfalls vorhanden aber aufgrund der Intensität der anderen Inhaltsstoffe unkonventionell unaufgeregt. Diese Phase mit zelebriertem Rauch erinnert an spirituelle Handlungen, an Entrückung, doch nicht ins Paradies sondern als duftende Begleitung in die Unterwelt von Vergil und Dante. Okkulte Hymnen, Trance der Pythia.
Misanthropische Rauch-Kaskaden brechen sukzessive Bahn, das Atmen fällt schwerer, je länger man in Millefleures Dark verharrt. Die Melange aus all diesen Noten wirkt dunkel, duftet auch danach. Ein gleissendes, trügerisches Licht zerreißt hier und da die Goya-Reminiszenz von Duftgemälde.
„Warst Du es, der sich einst an dieser Stelle selbst verlor?"
Das fällt mir zu Millefleures Dark ein, zumindest neben Staubwällen, sonnenverdunkelnden Staubstürmen, kurz Vernichtung.
Heftiger Auftakt, animalisch trockene Ouds kombiniert mit dunkelharzigen, teertriefenden Noten, garniert mit einem olfaktorischen Holz-Panoptikum, das nehme ich hier wahr. Kolossal. Erinnerung an Leben. Verwitterte, wirkungsfreie Simulacri. Doch dann sprießt grünes Leben, ein zarter Odem der Natur, der einem Moment gleich auch schon durch Rauch verweht wird. Lebensfeindlich, Säureregen, Osmose des Körpers, die Unwirtlichkeit der Umgebung wird untermalt.
Krautige Nuancen entschärfen das Duftwerk, harsch-holziges Oud verharrt im Hintergrund, stürmt dann aus chthonischen Tiefen empor. Selbstzerstörerische Nemesis der Natur. Schaurige Impressionen, lysisches Leben. Bittere Ingredienzen sind unwiderrufliche Boten dieser Bilder, geräucherte Hölzer, geröstete Muscheln, Ascheregen. Erdige Noten sind ebenfalls vorhanden aber aufgrund der Intensität der anderen Inhaltsstoffe unkonventionell unaufgeregt. Diese Phase mit zelebriertem Rauch erinnert an spirituelle Handlungen, an Entrückung, doch nicht ins Paradies sondern als duftende Begleitung in die Unterwelt von Vergil und Dante. Okkulte Hymnen, Trance der Pythia.
Misanthropische Rauch-Kaskaden brechen sukzessive Bahn, das Atmen fällt schwerer, je länger man in Millefleures Dark verharrt. Die Melange aus all diesen Noten wirkt dunkel, duftet auch danach. Ein gleissendes, trügerisches Licht zerreißt hier und da die Goya-Reminiszenz von Duftgemälde.
„Warst Du es, der sich einst an dieser Stelle selbst verlor?"
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