Bois de Paradis 2002

Bois de Paradis von Parfums DelRae
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7.4 / 10 130 Bewertungen
Bois de Paradis ist ein Parfum von Parfums DelRae für Damen und Herren und erschien im Jahr 2002. Der Duft ist fruchtig-holzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Paradieswald”.
Aussprache
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Duftrichtung

Fruchtig
Holzig
Würzig
Süß
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
zitrische Notenzitrische Noten
Herznote Herznote
BrombeerknospeBrombeerknospe FeigeFeige Essig-RoseEssig-Rose GewürzeGewürze
Basisnote Basisnote
BalsamBalsam HölzerHölzer AmberAmber WeihrauchWeihrauch

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.4130 Bewertungen
Haltbarkeit
7.694 Bewertungen
Sillage
6.481 Bewertungen
Flakon
7.171 Bewertungen
Eingetragen von Toby, letzte Aktualisierung am 27.01.2023.

Rezensionen

10 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 35  
Paradiesisch sinnlich!
Michel Roudnitska hat einmal in einem Interview (nachzulesen auf 'boisdejasmin') erzählt, dass Bois de Paradis der Duft gewesen sei, dessen Komposition ihm am meisten Freude bereitet habe, obwohl es ihn zwei Jahre Arbeit gekostet hat und an die 300 Probeläufe, bis die perfekte Formel gefunden war. Zuvor aber hatte er schon eine ziemlich präzise Vorstellung welche Noten den Duft charakterisieren sollten, nämlich: Zedernholz, wilde Rose, Konfitüre von exotischen Früchten und glasierte Maronen (marron glacé). Klingt erst einmal schrecklich süß, und letztlich ist der Duft auch ziemlich süß geworden, aber doch wieder nicht so süß wie man es angesichts einer solchen Zutatenliste hätte erwarten können. Seine Süße ist schwer und dunkel wie die Süße von Karamell, oder wie die Süße von Waldfrüchten, von Brombeeren, Feigen und Kastanien. Und diese Süße ist bei Bois de Paradis während des gesamten Duftverlaufes präsent – zunächst kontrastiert von etwas Zitrus und Bergamotte, und fast zeitgleich von einer mächtig aufblühenden Rose. Eine sehr beständige Rose, die sozusagen die Klammer bildet zwischen dem frischen Start und dem holzigen, von leichten Weihrauchtönen durchzogenen Finish - sie ist das zentrale Element dieses Duftes. Von üppigem Baumwuchs umstanden, reifen unter ihren schweren, kräftigen Blüten aromatische Beeren und saftige Feigen schweben über ihnen. Ein Hauch von Zimtrinde würzt die quellenden Aromen die zu einem Wohlgeruch der sinnlichsten Art verschmelzen – und dieser Duft ist wahrhaft sinnlich, geradezu paradiesisch sinnlich! Er ist aber nicht wollüstig, dafür fehlt ihm die animalische Dimension (und der Sündenfall ist ja auch noch nicht eingetreten....). Nein, seine Sinnlichkeit ist schamhaft, berauscht sich an den Genüssen des Garten Edens und man (ich) möchte gar nicht aufhören an diesem Duft zu schnuppern, sein Aroma einzuatmen, ja es auszusaugen wie den Nektar einer reifen Frucht – ich gerate ins Schwärmen!

Dieser Duft ist aber auch etwas zum schwärmen: er ist derart gut gemacht, dass man nur staunen kann! Und das eigentliche Wunder dieses Duftes ist, dass er sich bei allem Reichtum, bei aller schweren Süße eine fast luftige Leichtigkeit, und dazu Transparenz und Trockenheit bewahrt. Die Luft in diesem paradiesischen Waldes ist nämlich nicht atemverschlagend schwer und stickig, sie ist vielmehr klar und sonnendurchflutet. Und wirklich, der Duft raubt einem nie den Atem, selbst wenn man ihn überdosiert!

Dieses kleine olfaktorische Wunder unterscheidet ihn auch deutlich von jenen Düften mit denen Bois de Paradis häufig verglichen wird: mit den Düften von Serge Lutens, insbesondere den frühen ‚Feminitè du Bois’, ‚Bois et Fruits’ und ‚Arabie’. Auch hier die Themen: Blüten, Hölzer und Früchte, aber den Düften von Serge Lutens ist eine derartige Lautstärke – als würde jemand in ein Megaphon schreien! - und beinahe übergriffige Intensität zu eigen, dass ich sie fast als untragbar empfinde (schließlich möchte ich mein Gegenüber – und auch mich selbst – nicht mit meinem Duft erschlagen...), Bois de Paradis dagegen hat nichts von der öligen Schwere und Schreihalsigkeit der Lutens-Düfte, ganz im Gegenteil. Allem Reichtum und aller überschwänglichen Sinnlichkeit zum Trotz bewahrt er Contenance und hält sich dezent zurück, statt übermütig aufzutrumpfen.

Ähnliches ist Michel Roudnitska mit Noir Epices gelungen, einem Duft, der ebenso opulent und sinnlich, ebenso süchtig machend wie Bois de Paradis ist, und dabei ebenso zurückhaltend. Ich vermute, dass er dieses Talent, oder dieses Wissen – einem substanzreichen Duft die ihm angemessene Lautstärke zu verleihen, ihn nicht schreien zu lassen – von seinem Vater, Edmond Roudnitska, dem Schöpfer von Diorissimo, Eau Sauvage und Diorella, geerbt bzw. mitbekommen hat. Jean-Claude Ellena - wie Michel Roudnitska Schüler von dessen Vater - beherrscht das ebenso, hat sich aber entschlossen die minimalistischen Bestrebungen von Roudnitska Senior weiter zu entwickeln, während sein Sohn sich eher auf die reichhaltigeren Kreationen seines Vaters stützt – in besagtem Interview nennt er, auf die Frage nach dem für ihn wichtigsten Parfum seines Vaters, daher auch ‚Le Parfum de Thérèse’.

Interessant ist es auch die verschiedenen Reaktionen und Beschreibungen von Bois de Paradis im Internet zu verfolgen – sie sind fast durchweg positiv bis überschwänglich, allein in der Zuordnung zu einem Geschlecht herrscht einigermaßen Konfusion. Ist der Duft also eher für Frauen geeignet, was viele bejahen, oder können auch Männer ihn tragen, was häufig, gerade von Frauen, geradezu angemahnt wird. Nun, ich kann dazu nur soviel sagen, dass ich als Mann ihn problemlos trage. Ich würde ihn aber dennoch nicht als Unisex-Duft bezeichnen, denn meiner Ansicht nach ist er ganz klar ein femininer Duft, allerdings mit maskuliner Tendenz – hierin Bulgari Black nicht unähnlich, wie Bois de Paradis ein Duft in welchem man das Echo der großen femininen Düfte der zwanziger und dreißiger Jahre vernehmen kann, jener Düfte also, die noch für elegante Damen in mitunter maskulinem Outfit kreiert wurden, und nicht für Girlies in Flip-Flops und Bijou-Brigitte-Geschmeide...

Ein femininer Duft also, den Männer mit Sinn für gut gemachte Düfte problemlos tragen können. Und schließlich: wer mit den schweren Orientalen von Serge Lutens keine Probleme hat, der wird mit Bois de Paradis erst recht keine haben!

Unter den ausnahmslos guten Düften von Parfums DelRae ist mir dieser bei weitem der liebste! Und nicht zuletzt kommt er in einem schönen Flakon und in einer geschmackvoll schlichten Verpackung – was will man (frau) mehr?

Bravo!
6 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 22  
Hinter der Leichtigkeit
Wenn bei einer Aufführung von Wagners Tristan im dritten Aufzug die Qualen des Titelhelden gleichsam die fern-mystische Geschichte verlassen und in den Anstrengungen des Sängers real spürbar werden, wird das heutzutage niemanden im Publikum stören. Dem Darsteller darf man, jedenfalls bei zeitgenössischen Sängern, im dritten Tristan-Aufzug die Spuren der beiden vorausgegangenen anmerken.

Völlig ausgeschlossen ist derlei in einer Operetten-Partie. Wie anspruchsvoll jene auch insgeheim ist, es bleibt bitte bis zur letzten Note eines beschwingt-fröhlichen Ausklangs heiter-entspannt. Ich verstehe nicht viel vom Singen, bloß, was in einigen Jahren Chorgesang hängen geblieben ist. Aber es scheint unmittelbar einsichtig, dass es enormer Anstrengung bedarf, eben diese Anstrengung so zu verbergen, dass sie allenfalls zu erahnen und nie zu belegen ist.

Dieser Widerspruch anstrengend-unangestrengter Gesangs-Partien kam mir beim Umgang mit Bois del Paradis in den Sinn. Denn seltsam ergeht es mir mit dem Duft. Über weite Strecken ist Verstörendes bemerkbar, welches gleichwohl – sobald ich dem auf der Haut nachspüren will – stets ins Gourmandige entweicht, freilich ohne jemals beliebig zu werden. Schwer greifbar. In meiner Wahrnehmung verhält sich Bois del Paradis mithin umgekehrt zu manchen anderen Düften, bei denen erst in der Projektion etwas Rundes, Angenehmes, womöglich Tragbares aus dem entsteht, was direkt auf der Haut noch unausgewogen oder gegensätzlich wirkte.

Ein Beispiel bietet bereits der Auftakt: Ein fruchtbetonter Start verfliegt sofort und ich fühle mich ein bis zwei Stunden an verkokeltes Karamell erinnert, welches sich allerdings nahe an der Haut in eine süßlich-zuckrige Feigen-Note auflöst. Im Laufe der dritten Stunde gesellt sich eine pieksig-säuerliche Anmutung hinzu, die sich in der ganz kurzen Distanz als bonbonhafte Rose entpuppt. „Balsamische Noten“, es ist später Vormittag, lässt ohnehin Raum für Interpretation. Wiederum aus der Entfernung ein schräger Dufteindruck, H-Sahne neben irgendwas Blütigem, in wenigen Zentimetern Entfernung schält sich indes eine Art Panna Cotta florale heraus.

Eine milde Apfelsaft-Note (klarer, fruchtbetonter Apfelsaft; meine Güte, was habe ich daran herum-überlegt) am Nachmittag fügt endlich „die beiden Entfernungen“ zusammen. Im Anschluss und bis zum Ausklang nach ungefähr neun Stunden umschmeichelt eine Melange aus dezenter, cremig-fruchtiger Rose und fein-würzig-ambriertem Holz die Nase. Extrem edel und Meilen entfernt von Standard-Gourmand-Pamps.

Die Präsenz des Duftes im Büro ist übrigens bemerkenswert. Ich habe die Sillage jedenfalls total unterschätzt. Selbst auf dem Sekundärduft-Handgelenk hält er problemlos mit.

Fazit: Für Freunde von gleichermaßen cremig-floral wie holzig-balsamisch-ambrierten Düften ist er ein Top-Tipp nicht ohne Anspruch. Ich finde, er passt besser zu Damen und mir fallen da aus dem Stand mindestens drei Parfumas ein, die angesichts ihrer erklärten Duft-Vorlieben diesen absoluten Edel-Gourmand testen sollten.

Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe!
10 Antworten
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Baux

69 Rezensionen
Baux
Baux
Top Rezension 14  
Ohne Apfel glücklich
Paradies, seien wir mal ehrlich, ist eine ziemlich langweilige Nummer. Nichts zu tun, Rohkostdiät, extrem eingeschränkte Partnerwahl, und nirgendwo gibt es Schuhgeschäfte. Trotzdem sind alle irgendwie scharf auf den Urzustand des Überflusses, der als Lockstoff und Bindemittel diverser Religionen dient. Nun mag das ja angehen für Zeiten, in denen Arbeyt noch meinte, du stehst so lange auf dem Acker, bis du umfällst. Mittlerweile haben wir uns doch aber so weit emanzipiert, dass unsere Work-Life-Balance stimmt. Lohnarbeit meint doch nicht mehr Broterwerb, sondern die Entfaltung des eigenen Potenzials, oder etwa nicht? Das moderne Paradiesesversprechen heißt daher: Ihr seid schon da!

Wer so durchschaubare Karriereapologie nicht akzeptieren will, muss deshalb nicht gleich biblischer Endzeitromantik auf den Leim gehen. Denn auch wenn die eigene Work-Life-Balance nicht stimmt, gibt es deshalb im Paradies weiterhin keine Schuhgeschäfte, stattdessen endlose Apfelbaumplantagen und Überflutungen mit Milch und Hönig. Die Schlange, die einem so ein Paradies einreden will, ist genauso dämlich wie jene, die am Anfang der Geschichte Fruchsalatrezepte feilbot. Hier geht es diesmal nicht um Aussteigertum, sondern, ganz pragmatisch, das Hier-und-Jetzt. Endlich mal!

Die schlechte Nachricht ist also: Es gibt kein Paradies. Der Sprühkopf öffnet keine Türen, beschwört keinen Flakongeist, ja, da ist nicht mal ein Kaninchenbau. Das Paradies ist kein Ort, sondern ein Weg – ein way of life. Vielleicht sogar nur ein Zurechtkommen, die Fähigkeit, ein bisschen das von dem zu genießen, was einem zwischen Erwerbsleben, Nachwuchsförderung und Altersvorsorge geboten wird. DelRaes Vision dieses irdischen Vergnügens ist ein wenig eitel, aber ob seiner Simplesse fast wieder genial.

Muße ist hier eben nicht dasselbe wie Langeweile. Und so ist dieser Duft auch keine Jogginghose. Trotzdem hat er jenes erstrebenswerte Verwöhnaroma. Der Tag beginnt mit Marmeladenbrötchen und streckt sich in ein balsamisches, wohltuendes, süßes Nichtstun. Schuhe shoppen ist optional, aber durchaus drin.
7 Antworten
7
Flakon
4
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
MarieLaVie

45 Rezensionen
MarieLaVie
MarieLaVie
Top Rezension 11  
Sanftes Meisterwerk
Ich habe vor langer Zeit mal eine Tupfprobe von Bois de Paradis erhalten und fand den Duft toll. Ein Meisterwerk von Michel Roudnitska, der angeblich mehrere Jahre für die Komposition brauchte. Das Zusammenspiel aus Frucht, Rose und Hölzern hat mich seitdem fasziniert und nie ganz losgelassen. Nun sind die DelRae Düfte in Europa sehr schwer zu finden, allerdings machte eine Freundin letztens Urlaub in Kalifornien und hat mir den Duft aus L.A. mitgebracht :) Mein Glück und ein Hoch auf die Freundschaft!

Der Duft im Flakon hat mich in mehrerer Hinsicht überrascht. Erst einmal: er ist noch viel schöner und komplexer als ich ihn in Erinnerung habe.
Der Duft startet würzig (Zimt) und mit einer Note, die an leicht angebranntes Karamell erinnert. Es duftet warm und ein wenig nach dunklem Fruchtkompott, aber nicht zu süß. Überhaupt finde ich die Süße sehr verhalten. Die Feige bleibt auf meiner Haut eher im Verborgenen, dafür wird die Rose recht dominant - und das ist auch gut so, denn sie ist wunderschön! Unter den Beerenkompott mischt sich also langsam eine dunkle, aber saubere Rose und gibt dem Duft einen edlen Einschlag. Ganz entfernt erinnert mich der Duft an Lyric Woman von Amouage. Die Basis ist Zedern-lastig und gibt dem Duft genügend Widerstand, so dass er nicht zu weiblich, blumig oder fruchtig-süß wird. Bois de Paradis duftet vielmehr nach einem Abend in der Holzhütte, nach einem guten Rotwein mit dunklen Waldbeer-Schokoladenpralinen.

Die zweite Überraschung: Der Duft war mir als Tester immer etwas zu schwach auf der Brust. Ich schob es darauf, dass ich den Duft nur auftupfen konnte mit der Probe und nicht sprayen. Nun - Surprise! - ist der Duft immer noch recht transparent :/ Ich nebel mich mit dem Duft regelrecht ein und nur in der 1.-2. Stunde nehme ich ihn klar (aber trotzdem nicht aufdringlich!) wahr. Danach schwacht er stark ab und ich muss schon bewusst versuchen, den Duftschleier einzufangen. Auch andere bemerken ihn nur aus nächster Nähe.
Dennoch, der Duft ist da: ich erhasche immer mal wieder eine Spur von ihm und diese Spur ist toll toll toll.

Warm, herbstlich, Rosenholz.
3 Antworten
9
Duft
Bertel

236 Rezensionen
Bertel
Bertel
Sehr hilfreiche Rezension 12  
Beeren im Hochwald
In DelRae Roths Eröffnungs-Trio aus dem Jahre 2002 stand "Eau Illuminée" für den heiteren, frischen Morgen, "Amoureuse" dann für den sonnendurchflutenden, blütenduftenden Tag. "Bois de Paradis" beschließt den Tageskreis mit einem Spaziergang in der kühlen, aromatischen Abendluft in den Wäldern nahe von DelRae Roths kalifornischer Heimat etwas ausserhalb von San Francisco.

Ein eher paradiesisch-transzendierter Wald also - stimmt, auch dieses Erleben hat wie die anderen beiden mit Naturgerüchen nur ganz am Rande zu tun, mehr Inspiration als Imitation, und das ist ja auch absolut in Ordnung so.

Dies ist, wie hier ja bereits herausgearbeitet, ein ganz sinnlich-wunderlicher, romantischer Feenwald. Die zunächst leicht zitrischen, dann kraftvoll rosigen Noten, ein sehr schöner, ganz hochwertig wirkender Ton, ganz zart und schön und dennoch kraftvoll und im Hier und Jetzt, bilden einen fast unwirklichen schwebenden Einstieg - wundervoll! Man vermeint einen beständigen Windhauch, ein permanentes Wispern in den Wipfeln zu hören. Und alles hoch, weit, hell, man dreht sich staunend mit offenem Mund und bestaunt die Wunder der einen umflirrenden Lichter und Schatten und Töne und Reflexionen. Man vergleiche nur einmal spaßeshalber z.B. mit Armani Privés "Bois d'Encense", auch dies ein mystischer verwunschener Wald, aber dunkel-düster, bedrohlich dicht steht und starrt das grüne knorrige Unterholz, und dichte Weihrauchschwaden ziehen durch und verhindern zusätzlich Sicht und Durchkommen - zwei extreme Gegenpole und völlig unterschiedliche Welten.

Die Rose bleibt auch im Weiteren unser zuverlässiger schöner Begleiter, an ihrer Seite durchstreifen wir nun in der einsetzenden Dämmerung den hohen Zedernwald. Ganz besonders faszinierend finde ich in dieser Phase dass Michel Roudnitska es schafft uns hier das hohe, dunkle, weite Stehen der Nadelbäume, ihr Rauschen und sanftes Wiegen, den Lufthauch der ihn durchzieht physisch erlebbar und "erriechbar" zu machen, zu mir mindestens (und wenn ich richtig verstehe genauso zu Profumo) spricht das jeweils in dieser Phase ganz deutlich nach diesem Eindruck. Toll :-)

Leider kommt für mich hier im Verlauf dieses Duftes schon sehr früh die Vertreibung auch aus diesem Paradies: wie erwartet stört mich an dieser meisterlichen Komposition die fruchtig-süße Komponente, ich find's wirklich schade weil der wundersame Wald wäre doch auch ohne so lecker Früchtchen echt schön gewesen! Aber nein, es musste ja noch ein Marmeladenglas mit, schräger Fremdkörper für mich, aber Frau Roth hat halt offensichtlich einen sweet tooth ;-) Nun gut, wer wie ich gern im Wald ist wegen der Ruhe, Stille, Größe, des Friedens und der Erhabenheit die dort wohnen, sich aber doch lieber in der Zeit im Jahr dort hinbegibt wo Brombeeren, Himbeeren, Blaubeeren, Walderdbeeren usw. reiche und süße Beute versprechen, der/die wird hier sicher rundum Freude und Genuss finden und möge schon einmal vorgehen. Ich für meinen Teil warte noch ein bisschen bis die Sonne untergegangen ist und nehme dann Weihrauch mit ;-)
2 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

9 kurze Meinungen zum Parfum
AzuraAzura vor 1 Jahr
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Hinter zartsilbernen Weihrauchschleiern
fließen herber Brombeersaft und süße Pflanzenmilch,
schimmern Purpurbalsamrosen und Immerkühlgrün.
16 Antworten
TorfdoenTorfdoen vor 3 Jahren
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Bittersüße Waldfrüchte, Pflaumen karamellisiert mit Rosenhonig und kühlender Pflanzensaft! Hier auf den Eichentisch, bitte. Schön!
6 Antworten
MefunxMefunx vor 4 Jahren
3
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6
Duft
Pflaumige Rose, Zimt & Nelken, knarziges Grün, silberner Pflanzensaft, schokoladige Röstaromen & dennoch von teeartiger Transparenz. Anders.
7 Antworten
YataganYatagan vor 8 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Wie mir scheint ist die Brombeere recht stark spürbar. Dazu die eher weich-cremige Feige. Das ergibt einen Duft, der nicht alltäglich ist.
1 Antwort
SumiSumi vor 8 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Als Fruchtkorbdüftehasser liebe ich diesen Fruchtkorbduft. Fantastisch gemacht! Absolutes Alleinstellungsmerkmal. Paradisisch.
0 Antworten
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