21.07.2022 - 10:23 Uhr

Floyd
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Floyd
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Mischwesen altmeisterlicher Bilder
In der Erinnerung färbst Du Dir die Jahre, ist der Tann ein Traum aus einer Fabel, beginnen die Bilder sich zu vermischen, wie leuchtende Kräuter, die in scharfem Licht zischen, als würdest Du über Brennnesseln wischen am Himmel über dem Wald. Schimären streichen durch feuchte Blätter, im Nebelrauch glänzt ihr weiches Leder von menschlichen Dunstperlen darüber und dem Schmutz in ihrem struppigen Fell. Du folgst den vertrauten warmen Fährten.
Schwebst sacht aus den Armen kühler Fichten ins Halbdunkel schummriger Amberlichter auf erdig warme Rindenböden und betrachtest die schwarzen Kiefernteerfäden, die schwelend von den Ästen hängen und sanft die würzigen Moose sengen. Helle Wurzeln wilder Gräser, die Nesselhaare, ätherische Kräuter, fallen wie Lichtbalken in Deinen Traum, in das Bild eines niederländischen Meisters, in die Schatten aus dunklem Tannenbalsam, in den weichen Mulch aus dämmrigem Braun, in das erdig schimmernde Labdanum in den Augen der Mischwesen einer fernen Farm im Sommer jenseits des Waldes.
**
"Onthamara" stellt für mich eine interessante Weiterentwicklung in Prin Lomros Duftwelten dar. Schon der Auftakt ist ungewöhnlich scharf, ätherisch und grün, wofür wohl unter anderem die herb-aromatische Artemisia, Kampfer, Veilchenblatt, scharfe Zimtrinde und würzige Sellerie verantwortlich sind. Es entsteht der Eindruck von Brennnessel mit Pfeffer, der bald schon von ledrig-weichen, animalisch-schwitzigen Noten (Hirschmoschus, Hyraceum, Bibergeil, Kreuzkümmel) und rauchigen Aromen (Choya Ral, Weihrauch, Kiefernteer) erweitert wird. Es bleibt jedoch eine ausgewogene Mischung aus würzig-grünen, teerig-rauchigen, holzig-erdigen sowie angenehm animalischen Noten, kommen doch im weiteren Verlauf die kühlen Schwarzfichtennadeln, etwas wurzelig-rauchiges Vetiver sowie weiches, kaum seifiges Eichenmoos auf der grünen Seite, Narde, Amyris und Oud auf der warm-würzig-holzigen Seite sowie vor allem Tannenbalsam, Amber und Labdanum auf der dunkel-balsamischen Seite hinzu.
So entwickelt sich ein dunkelbraunes Duftbild mit zunehmend trocken-würziger Animalik, wie man es bereits von Lomros früheren Werken wie "Aran", "Varuek", "Nocturnal Poetry" oder "Arsalan" kennt. Das Mischwesen des alten Meisters malt sich abendfüllend aber deutlich bis moderat vor Dein inneres Auge.
(Mit Dank an Chizza)
Schwebst sacht aus den Armen kühler Fichten ins Halbdunkel schummriger Amberlichter auf erdig warme Rindenböden und betrachtest die schwarzen Kiefernteerfäden, die schwelend von den Ästen hängen und sanft die würzigen Moose sengen. Helle Wurzeln wilder Gräser, die Nesselhaare, ätherische Kräuter, fallen wie Lichtbalken in Deinen Traum, in das Bild eines niederländischen Meisters, in die Schatten aus dunklem Tannenbalsam, in den weichen Mulch aus dämmrigem Braun, in das erdig schimmernde Labdanum in den Augen der Mischwesen einer fernen Farm im Sommer jenseits des Waldes.
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"Onthamara" stellt für mich eine interessante Weiterentwicklung in Prin Lomros Duftwelten dar. Schon der Auftakt ist ungewöhnlich scharf, ätherisch und grün, wofür wohl unter anderem die herb-aromatische Artemisia, Kampfer, Veilchenblatt, scharfe Zimtrinde und würzige Sellerie verantwortlich sind. Es entsteht der Eindruck von Brennnessel mit Pfeffer, der bald schon von ledrig-weichen, animalisch-schwitzigen Noten (Hirschmoschus, Hyraceum, Bibergeil, Kreuzkümmel) und rauchigen Aromen (Choya Ral, Weihrauch, Kiefernteer) erweitert wird. Es bleibt jedoch eine ausgewogene Mischung aus würzig-grünen, teerig-rauchigen, holzig-erdigen sowie angenehm animalischen Noten, kommen doch im weiteren Verlauf die kühlen Schwarzfichtennadeln, etwas wurzelig-rauchiges Vetiver sowie weiches, kaum seifiges Eichenmoos auf der grünen Seite, Narde, Amyris und Oud auf der warm-würzig-holzigen Seite sowie vor allem Tannenbalsam, Amber und Labdanum auf der dunkel-balsamischen Seite hinzu.
So entwickelt sich ein dunkelbraunes Duftbild mit zunehmend trocken-würziger Animalik, wie man es bereits von Lomros früheren Werken wie "Aran", "Varuek", "Nocturnal Poetry" oder "Arsalan" kennt. Das Mischwesen des alten Meisters malt sich abendfüllend aber deutlich bis moderat vor Dein inneres Auge.
(Mit Dank an Chizza)
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