Aquatische Düfte - welche Grundstoffe

Hallo Zusammen,

ich würde mir gerne einen aquatischen Duft selbst bauen.

Richtung Sel Marino, Aqua di Sale etc

Geruch nach Meer, Algen, Seeluft.

welche chemischen Grundstoffe werden hierfür üblicherweise eingesetzt?

also nicht Duftpyramide, sondern Grundmaterialen. 

Vielen Dank und sonnige Grüße

Claus

Kenn mich nicht super aus aber für Aquaten vielleicht diese Zutaten:

Calone 

Dihydromyrcenol

Helional

Dimethyl sulfid: Soll wohl Bestandteil des Meeresgeruchs sein, aber als Rohstoff weiss ich nicht ob es den zu kaufen gibt (gefährlich?)

Ambergris/Ambrox

Seegras/Algen TIncture

Ambregris wird in DE regulär verkauften Düften nicht verwendet. Steht das in der Pyramide ist meist Ambroxan gemeint. 

Wenn Ambregris identisch mit Ambra/Walrat ist, dann kommt es zwar aus dem Meer, riecht aber nicht aquatisch.

Das weiss ich auch, aber Ambergris soll ja auch einen salzigen Aspekt haben. Wenn auch nur minimal.

Wo findet ihr eigentlich heraus welche chemischen Stoffe in einem Duft sind? Ich rieche Gemeinsamkeiten in Düften, die nicht in der Pyramide zu finden sind. Ich würde gerne herausfinden welcher Komponent mich darin so stört, weiß aber nicht wie.

Ich glaube, das wäre einen extra Thread wert. 

Auch ich konnte einen bestimmten Stoff oder ein Gemisch noch nicht identifizieren und habe dafür einen extra Sammlungsordner. Zunächst mal würde ich wohl hier im Forum die Community fragen, beschreiben, wie die gesuchte Komponente für mich riecht und Beispiele nennen, wo mir dieser Geruch besonders stark aufgefallen ist.

Deutlich salzig riecht Strohblume. 

Die Assoziation 'Curry' kann ich ja noch nachvollziehen, doch salzig finde ich die Strohblume (Immortelle) gar nicht.

Die Schwierigkeit liegt wohl vorallem darin, dass die auf den Verpackungen angegebenen Inhaltsstoffe vielfach Fachbegriffe aus der Chemie sind, insbesondere wenn es sich um Duftstoffe nicht natürlichen Ursprungs handelt.
Die kann man als Chemie-Laie/ Nicht-Parfumeur zwar interesenshalber im WWW recherchieren, doch um zu wissen wie sie genau riechen, müsste man sich davon eine Probe bestellen. 

Hallo Nima,

wow - vielen Dank, genau danach habe ich gesucht

LG! Claus

Schon mal sehr gute Hinweise!

Ich schaue mich immer wieder auch gerne auf dieser Seite um:

https://pellwall.com/?s=marine...

Spannende Seite! thx!

Zum Beispiel: https://www.parfumo.de/Duftnot...

Mit der Information *Calone, lässt sich schon arbeiten;).

Ich lese mich sehr gerne hier schlau (immer wieder): http://www.thegoodscentscompan...
Du findest z.B. zu:  https://www.firmenich.com/prod...

+ Stichwortsuche: http://www.thegoodscentscompan...

Die Quelle für den Calone-Text ist dieser Blog:

https://www.parfumo.de/Benutze...

top, vielen Dank

Toller Blog Beitrag, Ronin - vielen Dank!

Ich hab blos weiter oben (im Thread wurde wohl Calone erwähnt) angeküpft, Ronin:-)
wäre der Blog meine Quelle, hätte ich sie selbstverständlich angegeben!

Danke jedenfalls fürs verlinken Deines Blogs:-) ...bitte Nachschub!

Spannend! Achtung mit der Verdünnung der Chems... max 1% zu Beginn

Chems: 

Calone

Helional

Melonal

Floralozone

Phenylacetaldehyde 

Aldehyd C12 MNA

Naturals (welche oft für diese Akkorde eingesetzt werden)

Algen Absolue

Choya Nakh (geröstetes Muschelöl / Absolue)

Schwarzfichte

Liebstöckel

Salbei

Lemon Myrtle

Muskatellersalbei

Viel Spass!

Moin, Claus!

Auch wenn schon einige Duftstoffe genannt wurden, muss ich hier den Spielverderber machen und sagen: so einfach ist das nicht. Einerseits fehlen zu einem fertigen Duft noch eine ganze Reihe weiterer wichtiger Duftstoffe, die mengenmäßig sogar dominieren (z.B. Hedione, (Ethyl-)Linalool, Zitrusöle, Lilial, Moschusduftstoffe wie Galaxolide/Helvetolide oder Habanolide, transparente Holzriechstoffe etc.). Andererseits ist es - brutal und offen gesagt - schlicht unmöglich ohne Vorkenntnisse und eingehende Beschäftigung mit den einzelnen Duftstoffen einen Duft zu erstellen. Ich sage damit nicht, dass es nicht geht, sondern nur, dass es SEHR VIEL ZEIT braucht - und hier spreche ich nicht von Tagen oder Wochen, sondern eher von Jahren. So steht am Anfang der sehr zeitintensive Prozess, die einzelnen Duftstoffe in Bezug auf verschiedene Parameter (u.a. Duft, Intensität, Haftdauer) kennenzulernen und sie sich so anzueignen, dass sie fester Bestandteil des inneren Duftgedächtnisses werden. Ein einfaches Erkennen im Sinne von "Ah, das ist xy!" reicht da nicht. Ein Duftstoff ist erst dann halbwegs 'erarbeitet', wenn er nicht nur erkannt werden kann, sondern wenn man weiß, wie er riecht, wie stark und wie lange er riecht - OHNE ihn zu riechen! Denn: Düfte werden meist nicht - wie es gerne gezeigt wird - einfach drauflos getropft, sondern am Schreibtisch/PC erstellt/formuliert - ohne irgendetwas zu riechen.

Um eine Vorstellung über den zeitlichen und - das soll nicht verschwiegen werden - auch den finanziellen Aufwand zu bekommen, der für das Erstellen eigener Düfte erforderlich ist, empfehle ich Dir einen Blick auf die YT-Videos von 'heinssons parfum labor', 'bk scents' (engl.) oder 'sam macer' (engl.) zu werfen.

Viel Spaß!

(P.S.: Mit Faustregeln ist es immer so eine Sache... aber für einen halbwegs 'ordentlichen', tragbaren Duft ist schon eine gewisse Komplexität in Bezug auf die Menge der eingesetzten Duftstoffe notwendig. Um hier mal eine Größenordnung zu nennen: viele Formeln bewegen sich zwischen 25 - 50 Einzelsubstanzen.)