Hallo Community!
Ich beschäftige mich nun schon 4 Jahre intensiv mit Düften, wobei eine gewisse Affinität zu Parfüm mir irgendwie schon in die Wiege gelegt wurde. Als ich Kind war, musste Oma mich immer an ihren Flakons schnüffeln lassen, auch wenn das überwiegend 4711 war, was wohl meine heutige Vorliebe für Neroli erklären könnte.
Im Zuge meiner Duftreise habe ich mich die letzten Jahren durch unzählige Düfte getestet, ich möchte fast behaupten, dass ich fast alle bekannten Nischen-Düfte, die zumindest meinem Schema entsprachen, in irgendeiner Form schon getestet habe. Ganz zu schweigen von den Designer-Düften. Was mich dabei etwas beunruhigt und sich schon letztes Jahr ein wenig abzeichnete, ist die Tatsache, dass ich immer mehr die Lust und den Spaß an diesem Hobby verliere.
Ich denke, jeder Anfänger beginnt zuerst mit typischen Designer-Düften, ehe er sich Schritt für Schritt in das Reich der Nischen-Düfte bewegt. Genauso war das auch bei mir. Gerade zu Beginn empfand ich dieses Hobby als wunderschön und spannend, aber je mehr ich in die Materie eintauchte, desto gelangweilter und übersättigter fühlt es sich für mich an. Irgendwann glaubt man alles zu kennen und bereits gerochen zu haben, die großen Aha-Momente und Entdeckungen bleiben aus, zumindest geht es mir so.
Je größer meine Sammlung wurde, desto mehr empfand ich Befriedigung durch blindes Kaufen von Parfüms, getreu dem Motto, das ist ein Cheapie, der ist besonders, gutes P/L, muss ich haben, auch wenn ich den Duft eigentlich nie trage. Dass diese Tatsache schnell in einem Suchtverhalten enden kann, habe ich bereits vor zwei Jahren bemerkt und meine Sammlung reduziert.
Jetzt kam ich an dem Punkt an, wo ich meine Düfte auf ein notwendiges Minimum reduzieren wollte, die absolut besten Düfte, meine Must Haves, die nie mehr aus meiner Sammlung weichen mögen.
Auch diese Etappe habe ich nun mehr oder weniger erfolgreich überstanden. Jetzt bin ich allerdings an einem Punkt, an dem gähnende Leere herrscht. Ich greife gar nicht mehr regelmäßig zu Düften, vergesse es oft und sowieso habe ich den Anschein, dass meine Nischendüfte immer mehr verstauben. Wenn ich aktuell noch einen Duft auftrage, sind es meistens typische Designer-Düfte, die so ziemlich jeder Newbie in seiner Sammlung hat. Es scheint keine Seltenheit zu sein, dass Sammler nach Jahren wieder zu ihren Basics zurückkehren und am Ende wieder zu langweiligen Designern greifen. Habt ihr das bei euch auch schon beobachtet?
Ich bin mir sicher, dass die Pandemie und das Tragen einer Maske maßgeblich dazu beiträgt, die Lust an diesem Hobby ein Stück weit zu verlieren, dennoch würde ich gerne diesen Wandel und Erfahrung mit euch teilen. Habt ihr auch schon die Lust an Parfüm verloren und kam sie irgendwie wieder zurück?