Ab wann ist die Sillage zu stark?

mmn niemals. ich WILL den leuten auf den schlips treten, dafür trag ich ja parfum. am liebsten ist es mir, wenn man mich von der anderen straßenseite aus riechen kann 😀

Je mehr, desto besser.
Sonst kann ich ja gleich Briefmarken sammeln gehen als Hobby. Oder häkeln. Und Hallenhalma spielen.

Du hast Dich absolut nicht mißverständlich ausgedrückt, UntilDawn - das Thema Haltbarkeit/Sillage ist nur eines, bei dem allem Anschein nach immer und immer wieder Welten aufeinander prallen und der goldene Mittelweg besonders schwer zu finden scheint.

Dein Ansatz, die Sillage Deiner Düfte vom wahrnehmenden Umfeld beurteilen zu lassen und die Dosis entsprechend anzupassen, ist für mich persönlich optimal, setzt allerdings voraus, daß Du ein nicht nur höfliches, sondern auch ehrliches Umfeld hast, das sich traut, auch dann Rückmeldungen zu geben, wenn es doch ein wenig zuviel geworden ist - das bemerkt man selbst nicht unbedingt, denn die eigene Nase gewöhnt sich doch recht schnell an einen Duft und man schätzt dessen Fernwirkung geringer ein, als sie tatsächlich ist.

Ich bin als nicht Vollsinnige olfaktorisch recht empfindlich und nehme Düfte und Gerüche auch dann wahr, wenn meine Umgebung sie (an mir oder überhaupt) nicht zwingend auch bemerkt. Aus diesem Grund verwende ich prinzipiell nie mehr als 2, höchstens 3 Sprüher bei einem normal intensiven und haltbaren Parfum - je stärker der Dufteindruck, desto mehr schraube ich meine Dosierung herunter, weil ich andernfalls selbst Probleme bekomme, auch wenn ich den jeweiligen Duft sehr mag.

Da ich außerdem mit ebenfalls nicht vollsinnigen Kindern arbeite, die höchstwahrscheinlich noch sensibler sind als ich selbst, achte ich im Kontakt mit ihnen besonders auf leichte, sanfte, eher transparente Düfte, auf die auch Kindernasen eher positiv reagieren. Hält ein Kind dennoch mehr Abstand als üblich, könnte dies auch an einer olfaktorischen Überforderung liegen, die sein Verhalten unter Umständen negativ beeinflußt. Ein Kind ist ja mehr oder weniger gezwungen, eine bestimmte Zeit mit mir in einem geschlossenen Raum zu verbringen - habe ich mich dann bei der Dosierung vertan oder trage einen Duft, den das Kind nicht mag, der ihm womöglich sogar körperliches Unwohlsein verursacht, ist das für die gemeinsame Arbeit natürlich kontraproduktiv. Dagegen hat ein "Du riechst so gut!" von einem Kind einen ganz besonderen Wert, .

In jedem Fall gilt für mich: less is more. Vorbeischwebende fragile Duftschleier bzw. eine den Träger auf Armlänge umgebende Duftaura empfinde ich als deutlich anziehender als eine dichte Wolke, die eher "Komm mir nicht zu nah!" signalisiert.

Kann ich so unterschreiben✍🏻 👀❤️
#teamchristine07

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

Ich finde, nur bei nahem Kontakt, wie einer Umarmung, sollte man gerochen werden. Ich finde einen Duftschweif schon grenzwertig, weil die Geschmäcker verschieden sind bzw. Manche auch mit Kopfschmerzen reagieren. Ich sprühe nie mehr als zwei mal....damit bin ich bisher ganz gut gefahren. Wenn ich sehe, wie oft andere sprühen,  da könnte ich schon vom zusehen k....n

Ja nu - das ist dann ein bisschen wie: Ich spiel MEINE Musik und hoffentlich kannst Du sie auch genießen...

Ich finde schon, dass zur sozialen Interaktion auch gegenseitige Rücksichtnahme gehört.
Wenn ich also nicht grad auf Helene Fischer steh, dann wär's mir doch lieb wenn Du mich nicht damit beschallen würdest.
Deshalb muss ich aber nicht Hardcore-Punk auf höchste Lautstärke stellen um Dich zu übertönen.

"Gut riechen" bedeutet nicht dass man ein komplettes Großraum-Büro damit fluten muss - meinem Empfinden nach reicht es wirklich, wenn die wenigen Leute die mir nahe kommen meinen Duft riechen können.

Bitte nicht vergessen: Augen kann man zumachen, Ohren kann man zustöpseln, aber bei der Nase wird's schwierig.

Es wäre schön, wenn manche auch nicht die Augen zumachen würden und einen Beitrag im kompletten Kontext lesen und damit auch einordnen können. An keiner Stelle habe ich behauptet man sollte jemanden ungeachtet der sozialen Norm mit seinem Geruch erschlagen oder im Büro ohne Rücksicht rumsprayen. Dies sogar noch mit einem Beispiel unterlegt. 😂

Für mich ist das ein Beispiel für schwarz weiß Denken- wenn jemand sagt , er möchte wahrgenommen werden, heißt es nicht man möchte denjenigen erschlagen oder Spürhunde hinter sich ziehen haben 😂😂😂 oh  je

Ganz genau so sehe ich das auch. Less is more. Bin da aber auch ein bisschen gebranntes Kind, da meine Eltern (beide) extreme Vielsprüher waren und noch heute sind. Wenn man sich schon als Kind durch so dichte Schwaden tagtäglich schneiden muss und einem das gewiss nicht immer gefällt, macht man das selbst später ein bisschen anders. 😀

Kann aber auch JoHannes und BeatriceAs Aussagen gut nachvollziehen. Wenn mich jemand auf mein Parfum anspricht (im Job, im privaten Rahmen dosiere ich auch dann und wann mal stärker), dann fasse ich das auch als ein "Du hast zu viel aufgetragen" auf. Im Job sollten definitiv andere Dinge im Vordergrund stehen - ganz sicher nicht der Duft.

Die Tüchlein-Methode zur Bestimmung der Sillage habe ich bisher auch immer genutzt. Ob das funktioniert? Keine Ahnung. Stimmt schon, dass Körperwärme etc. beim Tragen auch noch mit dazukommt und ein Faktor ist. Aber wenn ein Duft, 1x gesprüht im Raum schon alles komplett flutet, kann die Sillage ja nicht allzu schwach sein. Dann besser erstmal vorsichtig tupfen, wenn man so einen Duft tragen möchte. Steigern kann man ja immer noch, sofern nötig. 

Ich bin ein wenig über das "ich sprüh was und soviel ich will" mancher Beiträge irritiert. Hierzu ein Beispiel aus der Praxis:

Ich hatte mal einen Mitarbeiter, der selbst in leitender Funktion war, und zu Abstimmungen regelmäßig mit einem extrem süßen, stickig penetranten, billig riechenden Parfum in mein Büro kam, das sehr stark abstrahlte und für mich schon nach 5-10 Minuten kaum mehr auszuhalten war. Da diese Meetings gewöhnlich 30-60 Minuten dauerten, war für mich der Tag stets gelaufen, weil diese Plörre natürlich ebenso lang in meinem Raum hing. Bei warmen Wetter konnten wir noch bei offenem Fenster arbeiten. Doch nach ein paar Mal war meine Toleranz am Ende, auch hörte ich schon diesbezügliche Beschwerden seiner Mitarbeiter:innen.

Darauf angesprochen fand er jedoch keinerlei Einsicht, sondern bestätigte mir stattdessen trotzig und angesäuert, welch exklusive Parfum er da trägt, im Sinne von "das muss man doch toll finden". Vielleicht hat mir diese Erfahrung auf alle Zeiten die Lust auf süße Parfums verleidet 😝, doch viel mehr verärgerte mich sein rücksichtsloser Egoismus.

Ich möchte dieses Beispiel keinesfalls 1:1 auf meine Vorredner:innen übertragen, sondern lediglich einmal die andere Seite skizzieren und damit vielleicht einen Denkanstoß geben.

Ich musste vor ein paar Jahren mal eine Unterhaltung mit einer jungen Dame abbrechen, die in Alien Eau de Parfum gebadet hat.

Habs irgendwann einfach nicht mehr ausgehalten.

Ich trage selbst auch eher zu viel auf, weil ich meine Düfte halt gerne riechen will.

Aber bei den Damen find ichs tatsächlich sehr viel "erotischer", wenn man das so sagen kann, wenn man nicht gleich mit der Axt erschlagen wird, sondern man den Duft erst wahrnimmt, wenn man ihr näher kommt. Hat ein bisschen was geheimnisvolles.

Ganz genau, mein Lieber. Das habe ich auch schon so oft erlebt und es ist einfach unangenehm, wenn ein zu starker Parfumduft, den man selbst nicht mag, stundenlang im eigenen Büro oder im Meetingraum/Großraumbüro hängt. Im Job sollten alle Rücksicht aufeinander nehmen. Ich kann nicht oft genug betonen, dass wir alle einen unterschiedlichen Geschmack haben, was Düfte angeht.

Da bin ich ganz bei dir, Polly 👍

Daher sprühe ich im Schulalltag nur noch einmal oder eben drei halbe Sprüher auf den Hals. Ich selbst rieche mich den ganzen Tag und werde, wenn ich durch den Klassenraum von Kind zu Kind tingele, trotzdem wahrgenommen. Grundschüler sind da wunderbar ehrlich. 

Nur mal so angemerkt: auch Frauen wollen eher selten mit der Duftaxt erschlagen werden sondern finden es evtl sehr viel erotischer den Duft erst wahrzunehmen wenn man ihm näher kommt.........

Ich finde, dass andere das Sillage wahrnehmen, gehört zum Parfüm dazu. Es ist wie ein Kleidungsstück das man trägt. Ich entscheide mich jeden Tag dazu wie man mich sieht. Und so möchte ich auch das man mich riecht. Ein guter, zum Outfit passender Duft, ist wie ein Accessoire, dass das Outfit komplimemtiert.

Ich persönlich fühle mich unwohl, ja es grenzt schon fast an Scham, wenn ich mit meinem Parfüm den kompletten Raum dominiere. Genauso mag ich es nicht wenn jemand in meiner Nähe ist und ich nichts anderes mehr mit meiner Nase wahrnehme als seinen Duft.

Ich finde es angenehm, anziehend sogar fast berauschend, wenn ich z.B. mit meiner Freundin etwas Essen gehe und weil die Zugluft, die entsteht weil der Ober an unserem Tisch vorbeiläuft, ihren Scent zu mir rüber trägt. 

Deine Einstellung finde ich sehr gut : mit Parfum keinen Raum fluten und andere belästigen, doch mäßig dosiert seine Persönlichkeit unterstreichen 😊

Während ich den Beitrag so verfasst habe, musste ich an einen Freund von mir denken, der eben genau das von seinem Parfüm "verlangt". Es muss den Raum fluten. Und jetzt wo du das Wort Persönlichkeit in den Raum wirfst und es mir nicht mehr aus den Kopf ging, kam mir gerade eine Erkenntnis. Besagter Freund ist von seiner Persönlichkeit her auch sehr einnehmend und sucht durchwegs den Mittelpunkt der Geschehnisse. 

Und da kamen mir folgende Fragen in den Kopf: Kann man vom Dufttyp auf den Charakter Rückschlüsse ziehen? Und wenn ja hat sich damit schonmal jemand auseinander gesetzt? Also Psychologen/Verhaltensforscher? 

Ich glaube da muss ich mal nach Feierabend Google anschmeisen

Spannend....... pending 🤪

Oja, Extraversion vs Introversion. Und Revierverhalten. Na und olfaktorische Penisverlängerung/Brustvergrößerung. Echt jetzt. 

Das liegt nahe.

Ein schüchterner, zurückhaltender Mensch wird wohl kaum mit einem olfaktorischen Fanfarenzug auf sich aufmerksam machen wollen.

Ein extrovertierter Mensch mit nem starken Auftreten kann es vermutlich ganz gut ab wenn er vielleicht doch mal auf seine Extrem- (lästige?) Sillage angesprochen wird...

Überspitzt ausgedrückt: ja

Ich meine aber auch solche sachen wie z.B. steht ein Mensch mit einem bestimmten Charakterzug auf bestimmte Duftnoten.

Jetzt mal doof ausgedrückt.... Mag ein Mensch der penibel reinlich ist vorwiegend Zitrusnoten? Weil es die Person an Reinigungsmittel mit Zitronenaroma erinnert und das er ein sauberer Mensch ist zum Ausdruck bringen will?

Da erkenne ich mich selbst und meinen Mann wieder. Ich bin (ja, lacht ruhig, stimmt aber), eher zurückhaltend. Mein Mann hingegen mehr der Extrovertierte. Und er liebt seinen olfaktorischen Fanfarenzug 😂

Nein. Eindeutig nein. Wer es nicht glaubt, sollte meine Kinder kennenlernen 

Ich würde sowas auf keinen Fall verallgemeinern, denn es gibt ja auch extrovertierte Menschen mit sehr empfindlichen Nasen und introvertierte, die durch ihre spezielle Kleidung oder ihr besonderes Parfum insgeheim stärker von anderen wahrgenommen werden möchten.