Wie schnell kippt „Tom Ford Lost Cherry“

Hallo zusammen, ich bin neu in der Parfumwelt und wollte mir demnächst das Tom Ford Lost Cherry zulegen. Ich bin auf einen noch ungeöffneten Flacon gestoßen, welcher allerdings schon ein Jahr alt ist. Stellt das ein Problem dar? Hat jemand Erfahrung mit dem Duft gemacht und weiß wie schnell dieser kippt ? 
LG ✌🏼

Wenn du den kühl un dunkel lagerst kannst den auch in 20 Jahren noch benutzen. Kein Problem. 

LG 

Düfte mögen konstante Temperaturen und können Sonnenlicht nicht leiden. Das ist das ganze Geheimnis einer ewigen Lagerung🙂

Im Badezmmer (niemand, der Düfte mag, lagert sie frei stehend im Badezimmer), bei Hitze und im grellen Licht sterben Düfte schnell,

bei gleichbleibenden Temperaturen im Dunklen kann jeder Duft ganz leicht volljährig werden.

Bei aller Wertschätzung muss ich einigen Beiträgen zuvor widersprechen oder deren Inhalt zumindest infrage stellen.

Hier wird immer von „Hitze“ gesprochen und diese mit den bei Wohnnutzung üblichen Temperaturen gleich gesetzt. Sorry, aber 23 oder 24 Grad im Bad sind keine Hitze und auch nichts, was einem Duft schadet.

Selbst die üblichen große Temperaturschwankungen in der Raumluft durch Lüften usw. schaden Düften nicht. Die Temperaturen der Raumluft müssen erstmal im Flakon bzw. in der Flüssigkeit ankommen. Angemessenes Lüften ist dazu nicht lang genug und das notwendige Temperaturgefälle dazu dürft vielleicht bei seltenen hohen Minusgraden genügen.

UV-Licht spielt bei innen liegenden Bädern eh keine Rolle und Bäder mit Fenster haben in der Regel Milchglasscheiben oder sind auf andere Art „blind“.

Wenn in Parfümerien Düfte hinter Lichtstrahlern standen und dadurch gekippt sind, lag das meiner Meinung nach tatsächlich an den konstant hohen und über den Tag dauerhaft einwirkenden hohen Temperaturen der Strahler mit den heute nicht mehr gebräuchlichen Leuchtmitteln.

Meine Düfte stehen seit 10 Jahren im Bad und sind immer noch gut.

Einen Vintage Derby konnte ich dagegen, trotz Lagerung im Kühlschrank, nicht am Kippen hindern.

Je kühler ein Duft steht, desto besser, denn mit 10 Grad Celsius mehr verdoppelt bis vervierfacht sich die chemische Reaktionsgeschwindigkeit (je nachdem, um welche Stoffe es sich handelt).

Das zum Thema Badezimmer, in dem es bei den meisten Menschen wohl deutlich wärmer ist als im Schlafzimmer oder gar Keller. Selbst wenn es nicht gleich 10 Grad mehr sind und die Reaktionsgeschwindigkeit sich nur verdoppelt und nicht gleich vervierfacht macht das schnell einige Jahre an längerer Haltbarkeit aus, wenn der Duft nur einige Grad kühler steht.

Zusätzlich hat auch ShaunBaker Recht.

Die Frage wurde mal chemisch von Fachleuten im Forum erläutert. Die Antwort war auch, dass die Temperatur entscheidend ist. Licht hingegen ist weniger ein Problem, weil Düfte idR von sich aus gegen UV Strahlung geschützt werden. 

Wie dem auch sei... Der Duft ist nach einem Jahr im besten Fall erst richtig gereift, weil ein Duft auch ein paar Wochen bis Monate braucht, um richtig rund/gut zu werden. Zu "frisch" ist also gar nicht soooo gut und wenn du nicht extrem viel falsch machst, wird der Duft noch viele Jahre gut sein. 

Ich bin jetzt einfach mal so frech und behaupte, dass Licht und Wärme das gleiche ist. Elektromagnetische Wellen, die sich jedoch in ihrem Spektrum (Wellenlänge) unterscheiden.

Jetzt müsste man diskutieren, was mit den Duft-Molekülen passiert,  wenn das Parfüm der Strahlung (Sonne, böser Strahler in der Parfümerie) ausgesetzt ist. Ich denke, es wird ähnlich schädlich sein, wie bei uns Menschen, natürlich abhängig von Dauer und Intensität.

Es müsste also helfen, den Flakon mit Sonnencreme einzuschmieren. Aber ich glaube, dass macht die Kosmetikindustrie sowieso schon.

Also ich bin kein Physiker, aber aus meiner Heizung im Wohnzimmer kommt leider kein Licht am Abend. Ich würde daher behaupten das Licht und Wärme nicht das gleiche sind. 😉

Also mein Lost Cherry ist letztens gekippt. Da war ich aber selbst Schuld, denn ich hatte den Flakon sehr nahe am Regalrand abgestellt. Vermutlich war auch Alkohol im Spiel, naja passiert halt, kennt man ja.

Von daher kann ich schon empfehlen, da bisschen drauf zu achten, auch wenn ich Glück hatte und die Etage drunter hat ihn sicher aufgefangen.

Trotzdem: bitte nicht unterschätzen, wie schnell so ein Flakon kippen kann. Sowas geht dann halt auch ins Geld, wenn man Pech hat.

Ja ich find auch, da hätt sich Tom Ford mehr anstrengen und ihn auffangen müssen. Kostet ja, das gute Stück. Da ist ne Beschwerde an den Hersteller fällig.

Doch, nur sieht dein Auge das nicht, weil es eine Unterschiedliche Wellenlänge hat.

Das Auge nimmt nur ein bestimmtes Spektrum an Wellenlängen in Form von sichtbarem Licht wahr. Beides sind aber elektromagnetische Wellen, daher könnte man schon sagen, dass Licht- und Wärmestrahlung im Prinzip das "gleiche" ist.

Aber wenn ich falsch liege, darf man mich gerne wissenschaftlich korrigieren...

Strahlungsspektrum

Wärme und Licht ist absolut nicht dasselbe. 

sichtbares Licht ist ein Wellenlängenbereich aus dem elektromagnetischen Strahlungsspektrum

„Wärme“ ist eine Energieform und nur das, was du fühlst, wenn dich elektromagnetische Wellen treffen.   

Für chemische Reaktionen, nichts anderes ist „Kippen“, macht das einen großen Unterschied.

im Prinzip habe ich doch nix anderes geasgt.. Licht = wärme war provokativ und Sinnbildlich, daher sagte ich am Ende ja Wärme-Strahlung 

du drehst dir das jetzt gerade ein bisschen zurecht, aber okay 

aber selbst wenn du das so meinst, hat UV und „Wärmestrahlung“ nicht den selben Effekt

UV-Strahlung wirkt ionisierend, „Wärmestrahlung“ nicht, das ist ein riesen Unterschied 

Warilol habe so verstanden, dass er nicht von UV-Strahlung (Ultraviolett) sondern von Infrarot-Strahlung spricht - also von der anderen Seite des Strahlungsspektrums. Dazwischen liegen die für uns sichtbaren  Wellenbereiche.

Der Infrarot-Bereich ist im Zusammenhang mit dem Begriff „Hitze“ aufgekommen - vermute ich.

Würde man eine Infrarot-Kamera auf einen heißen Heizkörper richten, könnte man ihn auf dem Kamerabild leuchte sehen.

ja verstehe ich schon, ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass Wärme und Licht nicht denselben Effekt auf die Lebensdauer von Parfum haben und das man die beiden Dinge in dieser Diskussion auseinander halten muss. 

Er hat ja am Anfang frech behauptet, dass Licht und Wärme dasselbe seien, was halt nicht stimmt. Auch nicht wenn man anstatt Wärme „Wärmestrahlung“ sagt. 

Aufgrund der verschiedenen Frequenzen (Wellenlängen) haben Wärmestrahlung und Licht (vorallem UV-Strahlung) grundsätzlich andere Eigenschaften 😃

Nur ein Gedanke:

Falls die normal-Flakons hinreichend  UV-Schutz böten (damit meine ich nicht vordergründig die komplett Blickdichten), wären nicht noch immer  so viele chemische UV-Filter im Einsatz, vor welchen Global 2000 & Co wegen Verdacht auf Hormon-Aktivität warnt.

Ich habe meine Tom Ford Düfte immer in der Verpackung, in der Hoffnung, dass sie dadurch länger halten.

Wenn er dunkel gelagert wird nie- Kühl muss nicht unbedingt... normale Zimmertemperatur reicht vollkommen aus.
Parfum ist viel empfindlicher bei Licht, Temperatur gar nicht mal so wie viele sagen.

Ja, ich weiß, das wird hier immer wieder diskutiert. Und trotzdem bleiben immer Fragen offen.
Was für mich ganz klar auch damit zusammenhängt, dass es da einfach viel zu viele ganz unterschiedliche Ausgangsebenen gibt.

Nehmen wir doch eben einfach mal die Verhältnisse in einem Badezimmer.
Du, Gerry, schreibst dass 23 oder 24 Grad im Bad keine Hitze wären und zudem die Temperatur auch erstmal im Flakon ankommen müsse, außerdem dass in Bädern mit Fenster diese ja eh blind wären. OK, das mag für einige zutreffen. Aber eben nicht für alle.

Mal als Gegenbeispiel meine aktuell Badezimmer-Situation: Ich beheize meine kleine Wellness-Oase im Normalfall garnicht bzw. wenn überhaupt, dann "überschlage" ich da nur damit nichts einfrieren kann. Die 23 oder 24°C hat es dort im Winter sicher nicht (so hoch heize ich aber auch nicht in den normalen Zimmern, da reichen mir 20°C normalerweise locker) solange ich das Bad nicht nutze - im Sommer wird's da aber deutlich heißer, weil sowohl Fenster als auch Balkontüre dort nach Südwesten gehen, also die volle Sonneneinstrahlung von mittags bis zum Sonnenuntergang abkriegen. Leider habe ich da keine Rollläden die die Hitze besser abhalten sondern nur solche innenliegenden Plissee-Dinger die zwar Schatten bringen aber nicht wirklich die Hitze abhalten (sondern nur dafür sorgen dass sich Wände, Boden usw. nicht durch Sonneneinstrahlung aufheizen).
Benutze ich mein Bad, hat's dort aber mit Sicherheit deutlich mehr als 30°C, vor allem wenn ich eine laaaaaaaaaaange Wellness-Sitzung mache womöglich sogar mit Badewanne UND Dusche. Und im kalten Winter kann es kurz darauf dort eben auch ganz schnell Minusgrade haben wenn ich zum Lüften alles aufreiße, denn wenn ich lüfte dann richtig, und dann wird's da auch richtig kalt (vor allem wenn ich mal wieder vergesse alles wieder zuzumachen). Ein spontaner Temperatur-Abfall von 40°C ist da also durchaus möglich, wenn auch nur im kalten Winter. Und bevor jemand fragt: Ja, ich habe da sowohl ein Thermometer als auch ein Hygrometer und kann das tatsächlich ablesen.
Jetzt bleibt noch die Frage was davon tatsächlich im Flakon ankommt - das wird wohl auch stark davon abhängen wie er denn im Badezimmer aufbewahrt wird - in einem soliden Spiegelschrank etc. und in seiner OVP wird er sicherlich geschützter sein als offen dastehend auf einem Regalbrett.

Ich denke also dass man da keine pauschalen Aussagen treffen kann sondern wirklich die individuelle Situation anschauen muß.

Ein guter Grund seine Flakons nicht im Badezimmer aufzubewahren ist für mich übrigens auch dass da das Risiko um einiges höher ist dass ein Flakon kaputt geht wenn er runterfällt. Und als Vermieterin kann ich Euch sagen: Es passiert erstaunlich oft dass Waschbecken kaputtgehen weil ein Flakon da reinfällt...

Meine Flakons, Abfüllungen und Pröbchen stehen mittlerweile in einem extra Schränkchen das im innenliegenden Treppenhaus steht (zwischen Ankleidezimmer und Bad), wo es ganzjährig einigermaßen gleichbleibende Temperaturen hat. Mir macht das große Freude so, denn da kann ich meine Flakons offen reinstellen und muß nur die Schranktüren aufmachen und habe den vollen Blick auf meine Sammlung ohne OVPs, das finde ich für mich persönlich einfach superschön.

@KFV: Damit dieser Beitrag nicht mit einem ultra langen Zitat beginnt, beziehe ich mich einfach auf Deinen letzten Beitrag und das was ich zuvor geschrieben habe.

Ich denke, eines ist deutlich geworden. Die formelhaften Empfehlungen zur Aufbewahrung von Düften treffen so nicht immer und vielleicht sogar nur selten zu. 

Wie Du ja schreibst, nicht das Badezimmer ist der „gefährliche“ Ort für Düfte, sondern das „Klima“ darin. Das wiederum immer und bei jedem gleich zu setzen, geht nicht auf. Daher passt das Mantra „nicht im Badezimmer“ halt auch nicht.

Edit: Sorry ... KJV, sollte es natürlich heißen.

So isses.
Die Kurzformel "möglichst dunkel und möglichst nicht zu warm" sagt eigentlich alles - wie man das bei sich zuhause bewerkstelligt, da muß jede*r selbst schauen was sich da anbietet.

Für die Sammler*innen von extrem hochpreisigen Düften und Raritäten die aufgrund des Werts auf Nummer sicher gehen wollen bleibt immernoch die Variante mit dem Weinkühlschrank (der sich ja durchaus auch für diverse Kosmetika anbietet).