Hi,
erstmal vorab: Das soll hier keine Rechtsberatung oder ähnliches sein. Ich bin kein Jurist und die meisten von euch wahrscheinlich auch nicht.
Ich will hier nur mal ein paar Gedanken aufschreiben, die ich letztens hatte, und wollte eure Meinung dazu wissen.
Es geht um das leidige Thema der Reformulierungen.
Ich nenne jetzt als Beispiel mal 3 bekannte "Opfer" von Reformulierungen, man kann aber auch jedes andere Parfüm nehmen, dient nur zur Veranschaulichung. Layton , Herod , "Aventus (Eau de Parfum) | Creed"
Als diese Düfte auf den Markt kamen bzw. bis 2-3 Jahre danach, waren sie sehr stark.
Meinen ersten Herod habe ich glaub ich 2015 getestet, Layton direkt im 1. Jahr, Aventus ca. 2013.
Die Haltbarkeit konnte man gar nicht in Stunden angeben sondern eher in Tagen. Die hielten gefühlt bis zum nächsten Tag, teilweise sogar noch nach ner Dusche riechbar. Als Laie vermute ich einfach mal, dass das an einer hohen Konzentration des Duftöls lag, oder an der Verwendung "besserer" Inhaltsstoffe.
Meine damalige Freundin hat mir auch bestätigt, dass ich mir das nicht einbilde. Sie meinte, sie konnte diese Düfte noch 2 Tage später an der Couch riechen, wo ich gesessen habe, oder die Wohnung roch noch am nächsten Tag, weil der Duft irgendwie "in der Luft" hing.
Von den letzten Batches, die ich von diesen Düften getestet habe, ist davon leider nicht mehr viel übrig. Es kommt einem vor, als seien die Düfte mindestens um die Hälfte schwächer als früher. Wenn ich einen Duft früher 2 Tage lang wahrnehmen konnte und den gleichen Duft heute für nichtmal 12 Stunden, dann stimmt ja irgendwas nicht. Ich dachte dann, vllt. hatte ich Corona ohne es zu wissen und meine Riechleistung hat nachgelassen. Dem ist aber nicht so, denn ich kann manche Düfte immernoch für 2-3 Tage wahrnehmen, nur eben nicht die genannten.
So weit so gut.
Was mich aber beschäftigt ist wie im Titel erwähnt der rechtliche Aspekt dieser Sache.
Wenn ich die Leistung eines Produktes halbiere, indem ich z.B. den Ölanteil verringere (um mehr produzieren und somit mehr Gewinn machen zu können), aber den Preis gleich lasse und das für den Kunden auch nicht ersichtlich ist, geht das nicht fast in Richtung Betrug? Das ist ja so, als würde ich in eine 1L Milchpackung nur noch 900ml füllen, aber die Verpackung bleibt gleich inkl. der 1L Angabe.
Ich stelle mir vor, ich verkaufe als Autohersteller ein Auto mit 200 PS, was vorher 300PS hatte, OHNE es anzugeben. Da wäre wahrscheinlich die Hölle los, wenn das rauskommt. Bei Parfüm scheint das aber kein Problem zu sein.
Ich weiss, wahrscheinlich ist das ziemlich naiv so zu denken, aber ich finde WIR, die Konsumenten, müssten eigentlich besser geschützt, oder zumindest vorher informiert werden.
Wie seht ihr das?