Xerjoff 1861Naxos! Komplett überbewertet?

Wie ich selber den Duft finde hab ich nirgendwo geschrieben - lediglich, daß sein Argument "dünn" ist.

Wenn es Euch weiterhilft: Ich bin Wiedereinsteiger in der Welt der »teureren« Parfums und habe nun binnen weniger Wochen zwölf verschiedene Düfte getestet. Der Naxos ist tatsächlich (bisher!) der Einzige, der mich sofort umgehauen hat. Für einen 100ml-Flakon finde ich ihn sogar relativ preiswert. 🤷‍♂️

Ich habe den Duft jetzt mehrmals getestet und kann wie du den Hype auch nicht wirklich verstehen. Ich erinnere mich noch daran, wie bei meinem ersten Test der Mitarbeiter in der Parfumerie mir den Duft aufs Handgelenk sprühte und gar nicht mehr aufhörte, zu schwärmen, wie toll der Duft doch wäre. Mein erster Eindruck, der sich bis jetzt gehalten hat: Ganz nett gemachter Duft aber nichts, was mich wirklich begeistert. Da finde ich meinen A*Men Pure Havane um Welten besser.

ich finde "XJ 1861 Naxos | XerJoff" was besonderes. Die Qualität ist raus zu riechen. Und auch wenn er Mainstream sein sollte, ich liebe ihn. 

Aber das ist natürlich wie alles Geschmacksache. Und Gott sei Dank sind die Geschmäcker unterschiedlich. Ansonsten würde jeder "XJ 1861 Naxos | XerJoff" tragen. Wäre ja auch langweilig

Ich möchte auch noch einen kurzen Beitrag zu diesem Thread leisten, da hier ja auch viel behauptet wurde, dass viele Personen den "XJ 1861 Naxos | XerJoff" nur so gut finden, weil er im "Hype" ist. 

Mit Sicherheit finden auch viele ihren Weg zu diesem Duft aus henau diesem Grund. Für mich persönlich hat dieser Duft mir erst die Tür in die Parfümwelt geöffnet. Vor Weihnachten war ich nämlich mit meiner Freundin hier in Stuttgart im Breuninger und wir sind einfach mal spontan in die Parfümabteilung gegangen und haben uns beraten lassen. 

Natürlich hätte ich dort nie etwas gekauft, da ich mir dann doch lieber Online das günstigste Angebot raussuche, aber so ähnlich machen es hier sicher so einige 😙

Zurück zum Thema: Nachdem mir etliche Parfüme vorgeschlagen wurden, die ich alle als schrecklich empfand, wurde mir der "XJ 1861 Naxos | XerJoff" gezeigt und ich habe mich sofort in den Duft verliebt, ohne je von ihm oder gar Xerjoff gehört zu haben. 
Natürlich kann man jetzt behaupten, dass der Hype sicher auch dafür verantwortlich, dass mich die nette Mitarbeiterin gerade zu diesem Duft gebracht hat, allerdings war der Hype nicht dafür verantwortlich, dass mir der Duft so gut gefallen hat! 

Damit will ich einfach die These unterstützen, dass der "Hype" nicht von irgendwo kommt, sondern dass auch der Duft selbst seinen Teil dazu beiträgt!  

Wie schon viele Vorredner richtig sagten, ist es letztendlich Geschmacksache. Natürlich ziehen sehr gehypte Düfte auch umso mehr Kritik an bei "Experten", deren subjektive Meinung nicht mit der Masse der Mehrheit übereinstimmt. So ist das aber auch überall und jeder ist sicher auch in seinem persönlich Expertengebiet ebenso einer dieser Personen

Bei Leuten die sich über den „Hype“ aufregen handelt es sich doch meistens um Leute die die eigene „Eifersucht“,  dass nicht nur man selbst sondern sondern die halbe Welt den Duft für sich entdeckt hat, nicht aushalten. Siehe naxos oder aventus oder etliche mehr😉

Also ich habe nie einer normalen Parfümerie / Drogerie einen Duft gerochen, der wie Naxos riecht. Naxos ist schon was besonderes und qualitativ. 

Das hängt davon ab, wie man auf verschiedene Duftnoten reagiert. Naxos hat zum Beispiel deutlich Ambrocenide in der Basis und das eint ihn mit ganz vielen Neuerscheinungen. Ich nenne es gerne "Plastikkunstholz". Ein stechender Woody Amber der für noch mehr S/H sorgt. Wenn man da sehr sensibel drauf reagiert, könnte er dem aktuellen Durchschnitt schon ähnlich wirken. Darüber ist es halt ein Gewürzvanilletabak Aufbau, wie man ihn spätestens seit Tobacco Vanille kennt. Schön bei Naxos finde ich, dass er nicht ganz so süß und vanillig ist, sondern etwas schlanker mit einer leichten Frische. Das unterscheidet ihn beispielsweise von TV. Bis auf das (zum Glück noch nicht zu krasse Ambrocenide wie zum Beispiel in Megamare oder einigen ATH Düften) fand ich den ja auch gar nicht schlecht, nur das er so massiv gefeiert wird, erschließt sich mir nicht so richtig. Mir war er auch zu penetrant (was anderes an ihm ja auch feiern).

Für mich ist der Hype also übertrieben, aber nicht weil ich den sch... finde, sondern weil ich ihn auch nicht besonders einzigartig oder wundervoll finde.

Zudem bringe ich ihn mit unserer Reaction/Compliment/Monsta/Pantydropper/Batch/ Performance und weiß ich was Community in Verbindung und wenn ich einen Duft mit einer gewissen Klientel assoziiere, in der ich mich so gar nicht wiederfinde, ist das natürlich noch ein Punkt mehr, der ihn für mich weniger attraktiv macht.

"deren subjektive Meinung nicht mit der Masse der Mehrheit übereinstimmt."

Die Meinung der Masse ist genauso subjektiv und nicht aussagekräftiger als die von anderen. Gerade in Bereichen wo es um Qualität und Genuss geht, sollte man sich wirklich nicht nach der Masse richten. Beispiel wäre Nahrung, Hifi usw. Da ist vieles von dem was die Masse schätzt nun wirklich Ramsch.

Naxos ist wohl so ein Hype geworden, da er die Brücke zwischen Mainstream und Nische gekonnt schlägt. So findet er Anklang in beiden Welten. Nach "Nischen"-Standards ist er natürlich überbewertet, nach dem Mainstream ganz und gar nicht. Es kommt also immer auf den Blickwinkel an. 

Nun ja...zwischen 'Mainstream' und Nische würde ich, sofern es um den Duftcharakter geht, keine allzu starke Trennung vornehmen. Denke ich zum Beispiel an mein Dior Homme Parfum, so ist dieser Duft gewagter und einzigartiger als vieles, was aus renommierten Nischenhäusern kommt  

Oder M7, This is Him, der Oud von Varvatos usw. Das ist wirklich so, dass Nische keinesfalls pauschal einfallsreicher oder ungewöhnlicher riecht.

Auf jeden Fall ist so eine Diskussion die perfekte Publicity und nun muss ich schauen, dass ich ein Tröpfchen zum Schnuppern auftreibe. 

Wie soll ich mir sonst eine Meinung bilden. 😏 

Naxos ist für Männer. 🙊

Hä wo steht denn das Naxos für Männer ist?

Ich finde ihn durchaus Unisex und trage Naxos selber gerne. Und ich bin definitiv ein Weibchen

Die Geschlechterdefinition ist eh nur für Anfänger 🙃...und wird vor allem eher von Männern als problematisch wahrgenommen 👠

Um dann festzustellen, sofern sie endlich mal reifer geworden sind, dass sie im Gesamtverbund einfach nichts besonderes sind. Das ändert auch kein Duft oder noch so tolle Klamotten, Tattoos etc. Wir sind einfach popelige Menschen, die alle das gleiche tun und gleich viel wert sind.

Für mich hat dieser Drang, besonders sein zu wollen, einen gewissen Ansatz von mangelnder Selbstreflexion.

Gut ist das, was ich als gut erachte. Wer jetzt denkt, er müsse gewisse Regeln aufstellen, wann ein Buch oder ein Duft als gut gewertet werden darf, der darf sich gerne mal den Begriff von Überheblichkeit und Arroganz zu Gemüte führen.

Wir reden hier über Kunst und wer da anfängt das Handwerk und stilistische Mittel zu "messen" und zu "bewerten", verfehlt in meinen Augen das Thema.

Am Ende des Tages könnte es mir nicht egaler sein, was irgendwelche Leute über meinen Duft denken, oder ob das Buch, das ich liebe,  "faktisch gut" ist, oder einfach nur kommerziell erfolgreich.

Na ja, würde ich zweimal die Woche in irgendeinen Club gehen, in welchem 50% der Anwesenden Baccarat Rouge 540 trägt, würde ich mir auch einen anderen Duft suchen – das hat nichts mit mangelnder Selbstreflexion zu tun. 

Ansonsten wäre mir in der Regel aber egal, was wer oder wo trägt: Ich kannte nicht mal Shindy. 

Natürlich kann es passieren, daß einem Düfte verdorben werden: Komischerweise ist es immer ein ähnliches Klientel, welches in Hypnotic Poison Eau de Toilette  zu baden scheint, um nur ein Beispiel zu nennen. 

Die allermeisten Menschen haben aber eh keinerlei Ahnung von Parfums und haben vor zwanzig Jahren halt mal irgendwas gekauft (meist Roma Uomo Eau de Toilette oder Nightflight Eau de Toilette) und das wird dann halt getragen, bis man die Radieschen von unten sieht. Deshalb ist es, außerhalb einer bestimmten Bubble (wie eingangs erwähnt) sowieso ausgeschlossen, daß ein Duft erkannt wird.
 

Du meinst sicher, gut für Dich ist das, was Du für gut erachtest. Damit bin ich absolut einverstanden, habe doch schon geschrieben, dass die eigene Nase entscheiden soll, was gut ist. Ich kenne aber auch Düfte, die mir zwar nicht gefallen, bei denen ich aber Kunst/gutes Handwerk sehe. Damit gehören sie für mich trotzdem in die Kategorie "gut gemacht".

Was Bücher betrifft (ich meine Belletristik), ist die Sache einfacher. Es gibt allgemeingültige Kriterien (nicht von mir aufgestellt   ) Mit der Überheblichkeit hat es nichts zu tun. 

Das ist Auslegungssache. Da gibt es an anderer Stelle ja einen eigenen Thread wo diskutiert wird, ob Parfum nun Kunst ist. ich sage: Nein. Ich würde es ggf. Kunsthandwerk nennen. Oder ist ein Koch ein Künstler? Der Beruf ist ja durchaus vergleichbar. Die Aufgabe besteht darin, Rohstoffe so zu verarbeiten und zu kombinieren, dass etwas gut riecht oder eben schmeckt.

Es gibt schon auch gewisse Kriterien, die zumindest ein Parfümeur anlegen könnte um zu bemessen, ob ein Duft "gut gemacht" ist. Wenn er beispielsweise in der Basis "zerfällt", wäre das kein gutes Merkmal. Nur muss man sagen, dass vermutlich jeder im großen Stil produzierte Duft handwerklich weitestgehend gut gemacht ist. Auch Deos/Duschgele/Parfums in der Drogerieecke sind von professionellen Parfümeuren kreiert und für mich riechen sie zwar des Öfteren schrecklich, aber man wird sehr viel häufiger super seltene 300€ Nischendüfte finden, die irgendwelche ungelernten Parfümeure kreiert haben (und die viele als besondere Kunst oder Kreativität bewerten würden), die aus handwerklicher Sicht deutlich weniger gut gemacht sind als das Gut & Günstig For Men Deo für 50 Cent. 

Und dazu wurde ja von mir und anderen eigentlich schon einiges geschrieben. Ich finde es extrem witzig zu glauben, dass breite Zustimmung ein Merkmal für Qualität ist. Rosamunde Pilcher verkauft sich vermutlich häufiger als Sarte`s Les jeux sont faits. Aber ist es dadurch die bessere Literatur? Es wird mehr Jacob`s und Melitta Kaffee verkauft als Drago Mocambo oder Imping... aber sind Jacobs und Melitta besser? Auf keinen Fall - da gibt es zum Beispiel eindeutige Kriterien.

Also, 1) Naxos ist unisex aber im Grunde ist jedes parfum für mich unisex.

2) Naxos ist definitiv recht gut gemacht, hat definitiv mNn einen Duftverlauf, was den Duft spannender macht.

3) Ja der ist gehyped, jeder der sich nur ansatzweise mit Parfums auseinandersetzt oder gesetzt hat kennt Naxos.

4) ist Naxos ein muss? Definitiv nicht, ein Versuch ist er wert aber kein Muss. 

Ich hab Naxos nur als probe hier und selbst die verwende ich nicht, am Besten immer die eigene Meinung sich bilden, wenn er dir nicht zu sagt auch okay. Es gibt ja auch viele Frauen Düfte die gehyped sind und viele davon sagen mir überhaupt nicht zu...

Genau so sehe ich das auch! 

Well said 😃

Damit assoziiere ich leider die gesamte Firma Xerjoff, es ist immer wieder interessant in Parfümerien zu beobachten wer sich für welchen Hersteller interessiert und komischerweise bestätigen meine Beobachtungen gerade bei Xerjoff, Creed etc. absolut das was Du geschrieben hast.

Aber wem der Duft gefällt soll ihn ruhig kaufen und tragen - solange ich es nicht muss 

Für mich liegt der Zauber des "XJ 1861 Naxos | XerJoff" in der Sillage. Der Duft an sich ist schön, qualitativ hochwertig, hat eine gute Haltbarkeit und, wie schon festgestellt wurde: Er schlägt gekonnt die Brücke zwischen Mainstream und Nische. Als mein Mann allerdings den "XJ 1861 Naxos | XerJoff" zur Probe bei wärmeren Wetter getragen hat, konnte ich durchs Treppenhaus seine Duftspur wahrnehmen - nicht penetrant, keine Wand, die einem entgegenschlägt, sondern wirklich eine angenehme Duftspur, die aber klar und deutlich erkennbar war. Ich finde, für jemanden, der nur einen Duft besitzen möchte, der immer geht und qualitativ überzeugt, ist der "XJ 1861 Naxos | XerJoff" super geeignet. Er fällt positiv auf, eckt aber wahrscheinlich nirgendwo an, geht bei so ziemlich jedem Wetter und passt wahrscheinlich auch so ziemlich zu  jeder Situation - ein No Brainer eben. 

Komisch dass immer wieder vor allem von "Anfängern" im Duftbereich Marken wie Xerjoff, PdM und Konsorten als "Nonplusultra" dargestellt werden. Da leistet die gesamte Influenzerschaft perfekte Arbeit.

Kannst du leider nicht pauschal sagen. In meinem Freundeskreis finden die meisten Naxos furchtbar. Und das sind Freunde,die mit Parfüm nichts am Hut haben und weder die Marke, noch den Duft kennen. Rein vom Schnuppern her, gefiel der Duft kaum jemandem.

Ich finde die Kopfnote unfassbar gut, die Basisnote ist eher unangenehm. Wahrscheinlich reagiere ich auch auf Ambrocenide.