Zoologist
vor 7 Jahren
Auf der home page dieser site gibt es als Toppthema ein Interview mit dem Inhaber von 'Zoologist'. Die Parfüms werden jetzt auch öfters in den Kommentaren besprochen.
Die Geschichte, die Victor Wang erzählt ist ja ganz nett, aber doch nicht ganz neu. Dass er ein besonderes Interesse für Parfüm hat, dass er im Internet sich Unterstützung für eine eigene Parfümreihe gesucht und gefunden hat, dass jetzt also eine Serie zum Verkauf zur Verfügung steht. Er macht alles selbst, Handarbeit, und dass das Vermarktungskonzept, das Design einer Marke die Herausforderung gewesen sei.
Ich kann hier beitragen, dass das Kernthema, nämlich die Tiere, die die Parfümflaschen zieren mir sehr bekannt vorkommt. Es gibt eine Reihe von Büchern um Computerthemen aus dem Verlag O'Reilly, die das gleiche Schema schon seit Jahrzehnten verfolgt. Siehe etwa unter dem Schlagwort "Nutshell Handbooks" in amazons Liste, unter vielen anderen: "Learning the vi Editor", O'Reilly.
So neu ist das also nicht, und weil Victor Wang im Bereich Computer (noch) seine Croissants verdient auch nicht ganz fernliegend. Fast erscheint mir die Dekoration der Fläschchen doch wie eine Kopie der ganz netten Idee von O'Reilly. Wobei - der Witz an den Tierchen auf den Büchern ist der, dass die SUBLIM vermenschlichte Darstellung den Computerfreaks sofort als Unsinn aufstößt und mit größtem Genuss verlacht wird. Oh ja ... auch intelligente Menschen können Gesichter lesen. Zweite Ebene: die Tierchen haben mit dem Thema des Buches nun rein gar nichts zu tun!
Nach dem besagten Interview erscheinen also ganz lange Kommentare und vor allem viel bessere 'Bewertungen' als zuvor.
Ich persönlich halte nichts von dem Kreativitätskonzept. Warum glaubt alle Welt, in Parfüms ließen sich Vorstellungen von konkreten Umständen transportieren? Zum Beispiel Thema 'Fledermaus' >= Höhle riecht so und so. Warum nicht ... >= Ultraschall oder ... >= Warmblüter / Haut-Flügel / Pelz? Diese 'riecht wie ... / erinnert an ...'-Methode, einen Duft neu zu erfinden ist meiner Ansicht nach eine Überbeanspruchung der Möglichkeiten von Parfüm und dadurch manchmal auch eine Beleidigung an einen differenzierenden Verstand. Aus der Idee eines Dufts wird sowieso ein schnöder Geruch. Sicher gab es das schon zuvor, etwa mit 'fougere'-Parfüms, die deshalb 'fougere' heissen, weil sie an Farn, mithin Wald erinnern sollen.
Aber ehrlich, Farn riecht nicht, und Wald riecht auch immer anders, aber bestimmt nicht wie die ganzen 'pour homme', die aus dem Ursprung, nämlich 'Fougere Royal' hervorgegangen sind. Im Gegenteil hatte es eigentlich kurz darauf folgend eine Phase der Abstraktion gegeben, Blumendüfte ohne konkreten Bezug zur Natur (Chanel #5), das chypre-Genre mit offensiv synthetischen Noten ('Mitsouko'), Leder-Parfüms, Orientale.
Jetzt, mithilfe des Gaschromatografen und einigen zehntausend synthetischen Aromastoffen liegt die Nachbildung von realen Gerüchen so nahe, dass kaum jemand noch der Versuchung wiedersteht. Was meiner Meinung nach dabei übel vergessen zu werden scheint ist, dass Parfüms duften sollen. Sie sollen und müssen unecht riechen, damit sie auf Dauer interessant, wenn nicht gar nur erträglich bleiben. Sie müssen mehr sein als Nachbildungen von etwas Bekanntem!
Was denkt ihr?
Die Geschichte, die Victor Wang erzählt ist ja ganz nett, aber doch nicht ganz neu. Dass er ein besonderes Interesse für Parfüm hat, dass er im Internet sich Unterstützung für eine eigene Parfümreihe gesucht und gefunden hat, dass jetzt also eine Serie zum Verkauf zur Verfügung steht. Er macht alles selbst, Handarbeit, und dass das Vermarktungskonzept, das Design einer Marke die Herausforderung gewesen sei.
Ich kann hier beitragen, dass das Kernthema, nämlich die Tiere, die die Parfümflaschen zieren mir sehr bekannt vorkommt. Es gibt eine Reihe von Büchern um Computerthemen aus dem Verlag O'Reilly, die das gleiche Schema schon seit Jahrzehnten verfolgt. Siehe etwa unter dem Schlagwort "Nutshell Handbooks" in amazons Liste, unter vielen anderen: "Learning the vi Editor", O'Reilly.
So neu ist das also nicht, und weil Victor Wang im Bereich Computer (noch) seine Croissants verdient auch nicht ganz fernliegend. Fast erscheint mir die Dekoration der Fläschchen doch wie eine Kopie der ganz netten Idee von O'Reilly. Wobei - der Witz an den Tierchen auf den Büchern ist der, dass die SUBLIM vermenschlichte Darstellung den Computerfreaks sofort als Unsinn aufstößt und mit größtem Genuss verlacht wird. Oh ja ... auch intelligente Menschen können Gesichter lesen. Zweite Ebene: die Tierchen haben mit dem Thema des Buches nun rein gar nichts zu tun!
Nach dem besagten Interview erscheinen also ganz lange Kommentare und vor allem viel bessere 'Bewertungen' als zuvor.
Ich persönlich halte nichts von dem Kreativitätskonzept. Warum glaubt alle Welt, in Parfüms ließen sich Vorstellungen von konkreten Umständen transportieren? Zum Beispiel Thema 'Fledermaus' >= Höhle riecht so und so. Warum nicht ... >= Ultraschall oder ... >= Warmblüter / Haut-Flügel / Pelz? Diese 'riecht wie ... / erinnert an ...'-Methode, einen Duft neu zu erfinden ist meiner Ansicht nach eine Überbeanspruchung der Möglichkeiten von Parfüm und dadurch manchmal auch eine Beleidigung an einen differenzierenden Verstand. Aus der Idee eines Dufts wird sowieso ein schnöder Geruch. Sicher gab es das schon zuvor, etwa mit 'fougere'-Parfüms, die deshalb 'fougere' heissen, weil sie an Farn, mithin Wald erinnern sollen.
Aber ehrlich, Farn riecht nicht, und Wald riecht auch immer anders, aber bestimmt nicht wie die ganzen 'pour homme', die aus dem Ursprung, nämlich 'Fougere Royal' hervorgegangen sind. Im Gegenteil hatte es eigentlich kurz darauf folgend eine Phase der Abstraktion gegeben, Blumendüfte ohne konkreten Bezug zur Natur (Chanel #5), das chypre-Genre mit offensiv synthetischen Noten ('Mitsouko'), Leder-Parfüms, Orientale.
Jetzt, mithilfe des Gaschromatografen und einigen zehntausend synthetischen Aromastoffen liegt die Nachbildung von realen Gerüchen so nahe, dass kaum jemand noch der Versuchung wiedersteht. Was meiner Meinung nach dabei übel vergessen zu werden scheint ist, dass Parfüms duften sollen. Sie sollen und müssen unecht riechen, damit sie auf Dauer interessant, wenn nicht gar nur erträglich bleiben. Sie müssen mehr sein als Nachbildungen von etwas Bekanntem!
Was denkt ihr?
Zuletzt bearbeitet von ExUser am 29.10.2016, 23:48, insgesamt 2-mal bearbeitet