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Geruchsblindheit?

Geruchsblindheit? vor 7 Jahren
Mir erzählen immer wieder Leute dass man nicht mehr als 4 Düfte hintereinander Testschnuppern kann weil das die Nase überfordert und man dann die einzelnen Düfte nicht mehr unterscheiden kann.

Mir wäre sowas allerdings auch nach ausgiebigsten Testmarathons noch nie aufgefallen.
Ist es ein Gerücht oder welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
vor 7 Jahren
Kommt bei mir auf die Tagesform an, aber so bis zu 6 Düfte kann ich schon auseinanderhalten, meistens mehr. Gehört habe ich das auch, daß man eigentlich nicht mehr als drei Düfte auseinanderhalten kann, aber ich denke, das gilt nicht für jeden. Merkt man ja selber am besten, ob die Nase aussteigt.

Ich würde mich nicht verrückt machen - Du sagst ja selber, daß es Dir nicht so geht. Trau Deinem Gefühl Smile
vor 7 Jahren
Irgendwann vermischt sich's halt.
vor 7 Jahren
Ach ich lann auch 50 Sakkos probiern, sogar hintereinander:)
am End weiß ich dann zwar ned, welches am bestn gepasst hat, aber was solls, ..
probier ich halt morgen wieder;D ?
Selbst die geschulteste Nase hilft nix, wenn das HIRN mit Infos völlig überladen ist.

Fräun ElysaShades , sie san aber kein Neuling, oder so:)
vor 7 Jahren
Ich denke man braucht vor allem etwas zeitlichen Abstand. Je nach Tagesform steigt meine Nase nach 3 oder manchmal eben auch nach 6 Düften direkt hintereinander auch aus und ich rieche kaum noch was.

Bei einem Parfumo-Treffen schnuppere ich aber eher an 30 Düften und bekomme das locker auf die Reihe. Ich denke das geht, weil ich nicht alle 30 auf einmal teste, sondern weil es selten mehr als 4,5 auf einen Schlag sind - dazwischen liegen dann meist wieder andere Aktivitäten, Gespräche usw.

Frische Luft, Kaffee usw. zwischendurch helfen auch Wink.
vor 7 Jahren
Terra:
Ich denke man braucht vor allem etwas zeitlichen Abstand. Je nach Tagesform steigt meine Nase nach 3 oder manchmal eben auch nach 6 Düften direkt hintereinander auch aus und ich rieche kaum noch was.

Bei einem Parfumo-Treffen schnuppere ich aber eher an 30 Düften und bekomme das locker auf die Reihe. Ich denke das geht, weil ich nicht alle 30 auf einmal teste, sondern weil es selten mehr als 4,5 auf einen Schlag sind - dazwischen liegen dann meist wieder andere Aktivitäten, Gespräche usw.

Frische Luft, Kaffee usw. zwischendurch helfen auch Wink.

Natürlich geht das:) ...
aber was bleibt, ist die Frage:)
selbst mit Stunden dazwischen, überlappen sich die Eindrücke, das ist einfach so.
vor 7 Jahren
Wenn dir davon nix bleibt, wieso soll mir davon nix bleiben Very Happy?

Bisher konnte ich auch bei solchen Testmarathons immer zuverlässige Ersteindrücke bekommen, die aber sowieso nie einen ausführlichen Einzeltest ersetzen können.
vor 7 Jahren
@Lilienfeld
Erwischt! Aber ich dachte in den Bereich passts am besten rein.

Naja sich Düfte zu merken, also welcher am besten gefallen hat und Düfte überhaupt zu unterscheiden sind ja auch 2 Sachen.

Wie ich bei Jovoy in Paris war hatte ich anschließend die ganze Tasche voller Teststreifen und gakuaft hab ich den Duft wo ich mir dachte dass ich noch keinen ähnlichen hab. Ich hab mir bestimmt nicht alle Düfte gemerk aber ich konnte problemlos den 80. Teststreifen und den 81. auseinanderhalten.
vor 7 Jahren
Also bei den Parfumotreffen oder an sonstigen Marathon-Dufttest-Tagen, kann ich zwar noch
die Düfte unterscheiden(wenn ich ab und zu mal rausgehe), aber die Erlebnisse werden verfälscht...daher hab ich es mir abgewöhnt an diesen Tagen unbekannte Düfte zu kaufen, denn die
wirken am nächsten Tag völlig anders wenn sich die Nase wieder "erholt" hat;-)! Gerade wenn ein Amouage oder Nasomatto/Parisi oder generell ein orientalischer Wumser dabei war, brauch ich eigentlich keinen weiteren Duft testen..verzerrt einfach sehr stark!
vor 7 Jahren
Mehr als 2 Düfte überfordern mich beim Testen.
Aber beim Zählen komme ich wenigstens bis 3. Wink
vor 7 Jahren
Mir ist das durchaus schon passiert, dasss ich an einigen Düfte nacheinander geschnuppert habe und nach ca. 6 oder 7 Stück wirklich so gut wie garnichts mehr gerochen habe. Das was ich gerochen habe, passte dann auch überhaupt nicht mehr dazu , wie der Duft normalerweise für mich riecht, sondern es kamen nurnoch bestimmte Noten durch.
vor 7 Jahren
Hmmm, dass man die Düfte nach einer bestimmten Anzahl, und vielleicht sogar schon nach nur dreien, nicht mehr unterscheiden kann, glaube ich nicht. Zumindest meine Erfahrung ist da anders.

Aber, ich glaube, man kann sie nicht mehr unvoreingenommen beurteilen, unvoreingenommen im wahrsten Sinne des Wortes, im Sinne von mit klarem Geruchsverstand. Vielleicht war es eher das, was damit gemeint war?

Ich kann mich leider nicht mehr erinnern, welche es waren, aber vor ein paar Wochen hatte ich zwei Düfte nacheinander getestet und der zweite war mir absolut widerlich. Unmittelbar hatte ich den Verdacht, dass er so extrem unangenehm wohl nur in Erinnerung des ersten Duftes roch. Ich habe den zweiten ein paar Tage später nochmal getestet und das Widerliche war weg. Gemocht habe ich ihn zwar immernoch nicht besonders, aber der Dufteindruck war deutlich anders. Wäre die Reihenfolge umgekehrt gewesen, wäre mir vermutlich der andere Duft unangenehm aufgefallen. Die beiden Düfte waren extrem disharmonisch zueinander.

Ein konkreteres Beispiel:
Himalayan Blue von Crabtree &a Evelyn habe ich bei ersten Test unmittelbar nach Diamonds von Armani getestet. Den Armani fand ich so ganz okay. Den Himalayan Blue empfand ich an dem Tag unglaublich kühl, schwach auf der Brust, unemotional und altbacken krautig, ohne Charme, glanzlos, und mochte ihn überhaupt nicht.
Ein paar Tage später in Ruhe getestet entfaltete Himalayan Blue für mich seine beeindruckende Zartheit, seine luftige Weite und sein feinsinniges Rückgrad, so dass er seitdem in meiner Sammlung ist, während der Armani nach kurzer Zeit aussortiert wurde.
Ich gehe davon aus, dass mein erster Dufteindruck von Himalayan Blue durch den Dufthintergrund von Diamonds begründet war. Ich hatte mich also selbst mit der zu schnellen Aufeinanderfolge unbeabsichtigt in meiner Wahrnehmung manipuliert.

Ich vermute, dass solche Phänomene viel häufiger auftreten als es uns bewusst wird. Sobald wir nicht, wie ich in diesen Beispielen, eine besonders heftige Reaktion verspüren, fallen wir vermutlich auf unsere durch den Geruchshintergrund veränderte Wahrnehmung herein und täuschen uns somit selbst.
vor 7 Jahren
@First
Ja das stimmt. Ist vielleicht wie beim Essen. Manche Sachen passen halt nicht zusammen. Auch wenn man sie für sich eigentlich mag. Hintereinander bzw durcheinander geht nicht.
vor 7 Jahren
Man kann das, denke ich, ein bißchen mit Malen vergleichen. Genauso, wie beim Malen im Pinsel immer etwas von der ersten Farbe bleibt, wenn man ihn nicht gründlich auswäscht, bleiben auch in der Nase einige Duftmoleküle haften vom ersten Parfüm.
Umso heftiger wird es, wenn dabei ein solcher 'Wummser' ist, wie schon von DaveGahan erwähnt, und man danach dann zartere und feinere Düfte testet, oder, wenn man beim Malen z.B. ein kräftiges Rot hatte, und dann mit demselben Pinsel in Weiß geht. Klar, dass sowohl beim einen, wie auch beim anderen Beispiel Partikel mitgenommen werden, und den zweiten Kandidaten beeinflussen.

Deshalb sollte man, wenn man denn zwischendrin keine Gelegenheit hat, seine Nase komplett zu neutralisieren von allen Duftpartikeln des vorangeganenen Parfüms, zumindest vom dezenten zum kräftigen Parfüm vorgehen. Oder eben von der zarten, hellen Farbe zum dunkleren, kräftigen Farbton. Smile

Oder man geht halt das Risiko ein, dass irgendwann alles etwas einheitlich riecht.
vor 7 Jahren
Und ich denke grad daran, dass unser Geschmackssinn zu 90% Geruchssinn ist - die Zunge erkennt ja nur eine Handvoll Grundgeschmacksrichtungen - und kein Gourmet der Welt regt sich über ein Fünf-Gänge-Menue aus 15 verschiedenen Komponenten (geräucherter Saibling mit Rote-Beete-Tartar und Feldsalat mit Walnussvinaigrette als 1. Vorspeise...) auf - man muss sich halt Zeit lassen.
vor 7 Jahren
Also ich kann schon ne ganze Menge Düfte erriechen, so schnell macht meine Nase nicht schlapp. Allerdings gelingt das mit einem kleinen Trick umso besser. Wenn ich auf Duft-Marathon unterwegs bin gehe ich allerdings folgendermaßen vor, um meine Nase nicht zu schnell zu überfordern:

Grundsätzlich gehe ich gezielt an Düfte ran, die ich mir schon vorab (meist über dieses Forum hier) zurecht gesucht habe und teste diese dann vor Ort - soweit vorhanden. Der eine oder andere Querschläger kommt mir immer mal dazwischen, aber im Großen und Ganzen bleibe ich bei meiner Vorauswahl.

Der Duft wird auf einen Streifen oder ein Tuch gesprüht und dann heisst es erstmal ein paar Sekunden warten.
Ich sehe immer wieder Leute, die sich den Streifen direkt unter die Nase knallen und damit erstmal ne satte Ladung Alkohol inhalieren. Ganz schlimm wirds dann noch, wenn der Streifen mit der Nase in Berührung kommt und der Duft direkt an dieser "kleben" bleibt.
Ich sprühe mit deutlicher Entfernung zum Körper und natürlich vom Körper weg in eine andere Richtung auf, so dass ich nicht im Duftnebel stehe. Auf die Hände sollte auch nichts gelangen, da sonst anschliessend dieser Duft immer wieder mit Richtung Nase geführt wird.

Wenn ich also zwei, drei oder mehr Düfte beisammen stehen habe, sprühe ich den Ersten auf, lege den Streifen auf den Flakon, sprühe danach den zweite, den dritten Duft auf, lege diese ebenfalls ab und gehe erst dann an den ersten Streifen und führe diesen LANGSAM Richtung Nase.
Sobald ich etwas wahrnehme, bleibt der Streifen auf Abstand. Ist er erst einmal zu nahe an die Nase gelangt, der Duft zu intensiv mit aller Macht in den Riechkolben gelangt, bleibt anschliessend kaum Platz für weitere Düfte. Diese Annäherung mit Abstand reicht erstmal um einen Duft grundsätzlich einzuschätzen. Jetzt sind die anderen Streifen dran und werden in gleicher Weise nach und nach getestet.

Mit dieser Methode lässt sich sehr gut eine Vorauswahl treffen, die Nase wird nicht so schnell müde. Natürlich wird man mit dieser Methode der Komplexität eines Duftes in vollem Umfang nicht gerecht, aber einen guten ersten Eindruck bekommt man auf jeden Fall schon mal. Auf diese Weise kann ich sehr viele Düfte antesten und am Ende den einen oder anderen aussortieren.

Am Ende bleiben meist nur sehr wenige Parfüms übrig, die es sich lohnen weiter und intensiver zu testen. Diese Streifen werden dann erneut zur Nase geführt, meist hat sich der Duft zwischenzeitlich auch schon etwas entwickelt, die Kopfnote hat sich schon etwas verzogen und die Herznote lässt sich so eher erhahnen.
Wenn ich mich dann durchgearbeitet habe trage ich den einen, vielleicht auch noch einen zweiten auf den Unterarm auf und verlasse dann die Parfümerie, lüfte erst einmal ein paar Minuten meine Nase durch und nehme erst dann zwischendurch immer wieder einen Schniff des Duftes an meinem Arm.

Viel Erfolg!
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