Schon als ich zu Parfumo stieß, fiel mir zufällig auf, dass eine Reihe meiner bevorzugten Düfte von Alberto Morillas waren, z.B. meine Omnias, einschließlich meiner langjährigen Signatur.
Allerdings hat Morillas auch Düfte kreiert, die mir überhaupt nicht zusagen, auch bei den Omnias. Nur der Name Morillas sollte mich also nicht zum Blindkauf verleiten.
Heute habe ich noch einmal alle meine geschätzten Düfte extra nach Parfumeuren durchgeschaut und bemerkt, dass auch Kreationen von François Demachy mich sehr häufig in den Bann ziehen: Dior Ambre Nuit, Addict in verschiedenen Variationen, wobei ich besonders das Original liebe, und Dahlia Noir von Givenchy.
Und in den letzten Monaten habe ich auch gleich mehrere der erstaunlich beeindruckenden Schöpfungen von Romano Ricci schätzen gelernt: Gentlewoman, Vengeance Extrême, Mad Madame, Citizen Queen.
Für einen einzigen Parfumeur könnte ich mich jetzt nicht entscheiden.
Helle Düfte in edler Leichtigkeit, gern zitrisch, ohne bissig oder beliebig zu sein, bringt Morillas meines Erachtens am besten hervor, während Demachy betörend tiefgründig warme und erlesene Welten in Herz und Basis erschafft.
Romano Ricci wiederum ist für mich eher intellektuell befriedigend. Seine Düfte bringen mich oft zum Lachen. Und ich mag sie, aber auch nicht alle. Anyway z.B. finde ich grässlich und auch nicht mehr witzig
Ich glaube, ich muss mal nach weiteren Düften von Demachy schauen. Außer J'Adore, den ich etwas langweilig finde, gefallen mir alle Düfte, die ich von ihm bislang kenne. Auch gegen J'Adore hege ich keine Abneigung, ich würde ihn mir nur nicht kaufen.
Danke für diese interessante Frage, die für mich ein Katalysator war, doch endlich mal meinen schon lange gehegten Gedanken umzusetzen und einmal systematisch genauer nach den Parfumeuren zu schauen.
Kleiner Nachtrag: das Ur-Addict, das ich so liebe, ist ja von Thierry Wasser. Und in der Tat hatte ich auch überlegt, ihn unter meine Lieblingsparfumeure zu nehmen. Einige Düfte von ihm gefallen mir sehr gut und ich habe sie gern und über Jahre in meiner Sammlung, trage sie gern. Aber er hat auch einige der für mich wirklich unerträglichsten Düfte geschaffen und dann wieder völlig nichtssagende einer wieder anderen Richtung. Irgendwie erschließt sich mir in dieser extremen Bandbreite und Streuung keine kompositorische Linie oder kein für mich erkennbarer Charakter eines Parfumeurs. Eher bin ich verwirrt, dass jemand so dermaßen unterschiedliche Düfte jeglicher Couleur erschaffen kann. Mag sein, dass ich zu wenig in der Materie drinstecke, um eine Handschrift darin zu erkennen. Mag sein, dass es Thierry Wasser gelingt, seine persönliche Linie völlig zugunsten des vom Auftraggeber gewünschten Charakters des Duftes zurückzunehmen. Das zeugte natürlich auch von großer Kunst in seinem Fach. Mich irritiert es aber zu sehr, um ihn in meine Top-Parfumeure aufzunehmen.