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Tragt Ihr Düfte, obwohl Ihr die Kopfnote nicht mögt?

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Tragt Ihr Düfte, obwohl Ihr die Kopfnote nicht mögt? vor 7 Jahren
Früher habe ich Parfums ausschließlich nach der Kopfnote gekauft, weil es einfach in den Parfümerien so war: Schnuppern - kaufen ja oder nein. Das passiert mir auch heute noch manchmal, ich verliebe mich in einen Duft wegen des tollen Geruchs beim Aufsprühen.

Seitdem ich Düfte in Ruhe zuhause teste, erlebe ich aber auch immer häufiger, dass Parfums, die ich auf Anhieb überhaupt nicht mag sich zu wunderschönen Sinfonien entwickeln oder auch nur von einer stechenden Note weg zu einem Wohlfühlduft.

Und jedesmal überlege ich: soll ich es kaufen und jedesmal den unschönen Anfang "aushalten" um in den Genuss der tollen Herznote zu kommen? Oder kauft man nicht besser nur Düfte, die man von vorne bis hinten rundum schön findet?

Mich würde mal interessieren, wie Ihr das so macht Smile
vor 7 Jahren
Ich kann verstehen, wenn das einer so macht, aber mir gefallen meine Parfums von Anfang bis Ende und ein Parfum mit einer schwer erträglichen Kopfnote wollte ich nicht bis zum Ende aushalten.
vor 7 Jahren
Parfums, bei denen mir erst der Verlauf gefällt, werden unter "interessantes Geruchserlebnis" einsortiert, aber nicht als für mich tragbarer oder gar erstrebenswerter Duft. Bei Parfuns, die ich tragen möchte muss alles passen.
vor 7 Jahren
Ich würde keine Parfums tragen, deren Kopfnote mir schon nicht gefällt.

Grundsätzlich.

Dann gibt es aber gar nicht wenig Düfte, bei denen sich bei mehrmaligem Tragen die Wahrnehmung massiv ändert: im Wissen um die Entwicklung wird Herz und Basis viel eher, immer früher erkannt. Bis in den Start hinein. Und eine ehemals nicht gemochte Kopfnote gefällt auf einmal. Smile

Das habe ich noch als Extrembeispiel gefunden:
www.parfumo.de/Parfums/Mona_di_Orio/Carnation/ Kommentare/27539
vor 7 Jahren
Das ist interessant... den schöneren Teil sozusagen herbei riechen...
Ich habe noch nicht genau geschaut, wie lange die Kopfnote dominiert, ist vielleicht auch unterschiedlich. Aber Danke für eure Meinungen, bin gespannt, ob auch noch jemand schreibt, dass er es bei einem Duft riskiert hat, weil sich das Ergebnis so sehr lohnt Smile

Mir geht es mit Mihime so, der Anfang ist furchtbar stechend bei mir, aber dann wird er zum Reinkuscheln schön, dann mag ich Gentlewoman, zB erst, wenn der 4711 Auftakt abgeklungen ist, dann aber umso mehr und Stilettos in Lex war heute schon im Weitertausch Körbchen, und dann hat es plötzlich Zoom gemacht... Die Prada Infusionen sind anfangs zu herb für mich, werden dann aber dermaßen schön pudrig.. usw. usf
vor 7 Jahren
Der legendäre Parfumeur Edmond Roudnitska schrieb zu diesem Thema, dass die Kopfnoten häufig so ausgefeilt gefällig sind, dass sie den meisten Menschen sofort gefallen u. sie deshalb auch sofort kaufen. Genau DAS möchte man bezwecken. Was danach kommt, könnte sogar enttäuschend sein. Denn letztlich ist es die Basisnote, die uns Stunden, vielleicht in der Kleidung auch Tage, begleitet. Roudnitska schrieb sinngemäß, dass man für eine wunderbare Kreation auch mal über die weniger schöne Kopfnote hinwegschnüffeln sollte. Manche Kreationen/Rezepturen nötigten selbst dem Parfumeur solch einen Kompromiss ab.

Am erfreulichsten ist natürlich, wenn ein Duft von A-Z unsere Sinne betört. Das ist optimal. Ich würde aber über eine anfänglich nicht so verlockende Kopfnote gut hinwegriechen können, sofern sie nicht zu lange anhält, mich aber nachher der Duft vollkommen glücklich macht. Kompromisse an die Herz - und Basisnoten gehe ich allerdings niemals zugunsten einer wunderschönen, verführerischen Kopfnote ein.
vor 7 Jahren
Aber DEFINITIV!
kopfnoten haben mich noch nie interessiert, sollen sie dem Käufer nur den Kauf suggerieren....
Silver Scent Deep,Calvin Klein Obession, Faberge Brut haben mir gezeigt, dass auch Kopfnoten extrem toll sei sein können....

Silver Scent Deep ist einer der Düfte, bei denen ich auch die Kopfnote verehre.
vor 7 Jahren
Nein, denn wenn mir die Düfte schon beim Aufsprühen nicht gefallen, sind diese Düfte und ich auch bei längerem Testen keine Freunde geworden. Die, die ich trotzdem mal gekauft habe, verschwanden recht schnell in der Versenkung, weil ich mir das Aufsprühen nicht antun wollte und mir meist die Duftentwicklung sowieso nicht gefiel, oder recht schnell nicht mehr gefiel.
vor 7 Jahren
Nur, wenn die Kopfnote ganz, ganz kurz verweilt und all zu scheußlich darf es auch nicht sein.
Ansonsten schließ ich mich Turandot an.
vor 7 Jahren
Ich hüte einen halben Flakon "L'Heure Bleue (Extrait)" wie den Gral und geniesse jedes Tragen als kostbares Erlebnis, obwohl der Kopf gründlich hinüber ist.

Allerdings erlebe ich es auch so wie Ronin: Je mehr ich Herz und Basis kenne, desto leichter rieche ich sie auch durch den Kopf hindurch.
vor 7 Jahren
Precious:
Am erfreulichsten ist natürlich, wenn ein Duft von A-Z unsere Sinne betört. Das ist optimal. Ich würde aber über eine anfänglich nicht so verlockende Kopfnote gut hinwegriechen können, sofern sie nicht zu lange anhält, mich aber nachher der Duft vollkommen glücklich macht. Kompromisse an die Herz - und Basisnoten gehe ich allerdings niemals zugunsten einer wunderschönen, verführerischen Kopfnote ein.

Richtig. Spätestens am C muss der Duft passen. Bis K oder L wollte ich nicht warten müssen.
Wobei ich es auch schon so wie Ronin erlebt habe - wenn ich um den Verlauf weiß, kann ich den auch schon durch die Kopfnote riechen.
vor 7 Jahren
Wenn er mir nach der ersten Minute nicht gefällt, würde ich den Duft nicht dauerhaft in der Sammlung haben wollen. Eine Abfüllung aufbrauchen, weil der Rest so schön ist, okay. Aber es gibt für meine recht unkritische Nase so viele Düfte, bei denen ich die Kopfnote nicht 'aushalten' oder mich 'durchquälen' muss, dass ich doch lieber die nehme.
vor 7 Jahren
Ja, immer Very Happy.

Es ist mir schon öfter passiert, dass ich eine Kopfnote erstmal wenig schön empfinde, sich ein Duft dann aber SO traumhaft entwickelt, dass mir die Kopfnote egal war.

Interessant dabei ist aber, dass ich die Kopfnote mit der Zeit dann auch immer lieben gelernt habe. So z.B. bei "Chypre Palatin". Der hat halt eine seeehr vintageartige Kopfnote. Dort riecht er schon arg nach klassischem Chypre und die Kopfnote hat mich beim Ersttest sehr an Oma- und Opadüfte erinnert.

Aber dieser Auftakt ist nicht nur wichtig dafür, dass CP noch als Chypre durchgeht, sondern auch dafür, dass er im Verlauf genauso schön ist, wie ich ihn empfinde. Denn dieser Auftakt gibt dem Duft im Verlauf den richtigen Twist, eine ganz grandiose Kante.

Ich habe mich also mit der Zeit auch in diesen Auftakt verliebt. Vielleicht weil ich einfach wusste, was schönes darauf folgt. Vielleicht, weil ich wusste, das der Duft ohne den Auftakt nie so grandios sein könnte, wie er für mich ist.

Chypre Palatin war sicher auch eine Brücke, um mich überhaupt mit Chypres näher befassen zu wollen. Zumindest habe ich seitdem auch einige andere schätzen können.

Generell hab ich das sogar relativ häufig, dass mich Düfte eher im Verlauf begeistern. Beim Ersttest von Cuir Beluga fand ich den im Auftakt auch etwas unangenehm/holprig, später habe ich das gar nicht mehr bemerkt.

Genau wie ich Ambre Dorè später auch im Auftakt kaum noch als animalisch wahrgenommen habe.

Welche Parfums ich allerdings nicht näher verfolge sind jene, die einen flashenden, geilen Auftakt haben und die dann im Verlauf öde werden. Bisher z.B. alles von Les Liquides Imaginaires, was ich getestet habe (ich habe aber die Hoffnung bei dem Label noch was tolles zu finden). Solche Düfte sind mir zutiefst unsympathisch, weil das für mich einfach wie Show&Shine wirkt. Wie ein Duft um Spontankäufer anzulocken.
Aber von der Kopfnote hat man ja meist nur wenige Minuten was, die Herz- und Basisnote rieche ich den ganzen Tag. Letztendlich ist doch die spektakuläre/schöne Kopfnote sch...egal, wenn der Rest belanglos ist. Im Gegensatz dazu ist es doch egal, wenn der Duft 10 Minuten nicht so himmlisch ist, wenn ich aber dafür den Rest des Tages himmlisch rieche.

Precious:
Der legendäre Parfumeur Edmond Roudnitska schrieb zu diesem Thema, dass die Kopfnoten häufig so ausgefeilt gefällig sind, dass sie den meisten Menschen sofort gefallen u. sie deshalb auch sofort kaufen. Genau DAS möchte man bezwecken. Was danach kommt, könnte sogar enttäuschend sein. Denn letztlich ist es die Basisnote, die uns Stunden, vielleicht in der Kleidung auch Tage, begleitet. Roudnitska schrieb sinngemäß, dass man für eine wunderbare Kreation auch mal über die weniger schöne Kopfnote hinwegschnüffeln sollte. Manche Kreationen/Rezepturen nötigten selbst dem Parfumeur solch einen Kompromiss ab.

Der weiß eben, was richtig ist Razz
vor 7 Jahren
Mir wurde die Kopfnote von Sun bzw. von Soleil ein wenig verleidet, denn nachdem ich hier irgendwo mal gelesen hatte, dass da jemand etwas Uriniges herausriecht, kann ich das auch wahrnehmen...
Sad
Aber die Kopfnote verfliegt ja recht schnell, und da ich den Rest einfach wunderschön finde, bleibe ich auch dabei.
vor 7 Jahren
Die Kopfnote von "Lalique" finde ich ziemlich gruselig. Das ist genau das, was ich als konservativen "Oma-Duft" bezeichnen würde. Danach wird er aber so wunderschön... Einer meiner momentanen Favoriten - trotz Kopfnote!
vor 7 Jahren
Wenn die Kopfnote für mich/an mir gar nicht geht, dann nicht (außer der Spuk ist nach max. 30 Sekunden vorbei). Wenn ich sie nur nicht sooo toll finde, wie den Rest dann schon. Die Entscheidung treffe ich aber auch nicht nach dem ersten Aufsprühen.
vor 7 Jahren
Ich mag die meisten Kopfnoten nicht.
Wenn ich danach gehen würde, dürfte ich mir praktisch gar keine Düfte zulegen.
Bei mir gibt es nur den Unterschied “geht so“ und “grauenhaft“ - das erste lege ich mir zu, das zweite nicht.
Am liebsten wären mir Parfüms ohne Duftverlauf, die genau zwischen ihrer Herz- und Basisnote steckenbleiben - dann riechen sie für mich am besten.
vor 7 Jahren
Safari als Extrait: Die allererste Kopfnote ist so demaßen krautig-drüsig grün, das ist echt nicht meins. Aber nach ein, zwei Minuten ist das schlimmste vorbei, die Kopfnote bleibt zwar grün, mäßigt sich aber deutlich und der stundenlange Rest ist für mich ein opulentflorales Meisterwerk.
Re: Tragt Ihr Düfte, obwohl Ihr die Kopfnote nicht mögt? vor 7 Jahren
Sabce:
Oder kauft man nicht besser nur Düfte, die man von vorne bis hinten rundum schön findet?
Doch, nach Möglichkeit hätte ich gern alles immer super. Aber wenn ich die weitere Entwicklung tragenswert finde, sehe ich über einen 'herausfordernden' Start hinweg. Bei F. Malles "Monsieur." etwa achte ich darauf, das Haus nicht in den ersten Minuten nach dem Auftragen zu verlassen, bis die Keller-Kampfer-Phase durch ist.
vor 7 Jahren 1
Ich denke auch, dass ich es nur im Ausnahmefall machen werde - das Verhältnis muss stimmen. Zwischen wie lange wie schlimm und wie extrem schön hinterher Smile
vor 7 Jahren
Bei "Youth-Dew" von Lauder muss man auch erst durch eine Gewürz-Kopfnote horribilis - aber dann wartet am Ende der Reise einer der schönsten Klassikerdüfte ever - und er hält und hält und hält Smile
vor 7 Jahren
@harry2403:

Stimmt - sehr gutes Beispiel. Ich hatte den auch und kann das bestätigen.

Grüße
Susanne
vor 7 Jahren
Eh, nein. Ich küsse ja auch niemanden, dessen Gesicht mir nicht gefällt.

Der Rest muss aber schon auch stimmen.
vor 7 Jahren
Wenn ich ein Parfüm kaufe, um es dann doch relativ häufig zu benutzen (meine Sammlung ist und bleibt klein Smile), dann gehe ich nach dem Motto: Ganz oder gar nicht! Wenn es mir nicht von A - Z gefällt, bleibt es bei einer Abfüllung.
vor 7 Jahren
loewenherz:
Eh, nein. Ich küsse ja auch niemanden, dessen Gesicht mir nicht gefällt.

Der Rest muss aber schon auch stimmen.

Eben, denn was bringt das schöne Gesicht, wenn er/sie Mundgeruch hat Very Happy. Ich finde auch bei Menschen kann der erste Eindruck ebenso wie bei Parfum täuschen.
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