Überdosierende Menschen: Was tun?

Hallo. Ich suche guten Ratschlag für eine Situation, die sicher nicht nur mir bekannt ist. Eine Kollegin, die mit mir im gleichen Büro sitzt, übertreibt es mit ihrem Parfum. Ihre Dufte sind mir unangenehm und zu schwer (Winterparfum im Sommer) und ich bekomme sofort Kopfweh und kann mich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren. Ich habe sie ein paar Mal höflich darum gebeten, Rücksicht zu nehmen, aber sie nimmt es offenbar nicht wahr. Was kann man in so einer Situation tun?

Generell nimmt natürlich keiner gerne entgegen, wie er sich verhalten soll.

Tscha, und jeder triggert anders, also pauschal nicht ganz leicht.
Manchmal hilft die Formulierung trotzdem (z.B. "Ich bekomme in unserem Büro regelmäßig Kopfschmerzen und nehme deswegen an, dass es an den Inhaltsstoffen oder dem Geruch deines Parfums liegt. Deine Nase hat sich vielleicht durch's Tragen an deinen Duft gewöhnt, ich rieche ihn aber hier noch deutlich. Wie dosierst du denn so?"), weil man so ins Gespräch kommen kann und der andere dadurch etwas weniger geblockt ist als durch Vorwurf + Anweisung. In so einem Gespräch könntest du dann auch fragen, ob sie bei heißen Temperaturen vielleicht leichtere Düfte tragen würde. Ihr könntet auch darüber quatschen, dass du ebenfalls Parfum liebst und z.B. auf's Handgelenk aufträgst oder Düfte wechselst, damit du nicht duftblind wirst. Dann wird es ein Miteinander statt Gegeneinander. Vielleicht ärgert es sie ja sogar selber, dass sie nichts riecht?

Bringt natürlich nur mäßig viel, wenn sie sich nicht ändern möchte und ihr eh schon im Clinch seid, musst du einschätzen. Nächstes Level wäre für mich ein "Ich habe heute wieder Kopfschmerzen bekommen. Bitte bedenke nochmal die Dosierung deines Parfums, sonst können wir beide nicht zusammen in einem Büro arbeiten." Hängt natürlich von deiner Situation ab in Bezug auf Räume, eure Verhältnisse zum Chef, usw.; Ziel wäre jedenfalls eine Eskalation der Bedeutung für die professionelle (und nicht persönliche!) Ebene. Trotz Sorgfaltspflicht des Vorgesetzten wäre das für mich trotzdem der letzte Schritt, auch ihn/sie einzubeziehen.

Generell: Nicht übertrieben jammern, außer du kriegst das mit viel Humor hin. Auch mal nett loben, was für einen schönen Duft sie passend ausgewählt hat. Und: Aus meiner Sicht hast du null Anspruch auf ihre saisonale Parfumwahl, nur auf einen sozialen Anspruch auf gemäßigte Dosierung. Rechtlich gilt der bestimmt nicht, dir kann ja auch keiner verbieten, ganz viel Knoblauch zu essen oder jede Menge zu schwitzen.

Wo wir gerade bei Ratschlägen sind: Wie fändest du es, wenn man einen Thread erst öffnen muss, um herauszufinden, was für eine Art von Hilfe gesucht wird?

Sind es wirklich alle Düfte der Kollegin die dir (Kopf)schmerzen bereiten?Oder eher die Person selbst?Geh mal in dich...
Ansonsten >Frontalangriff
Ich kann dich so (deine Parfums)nicht ertragen!Lass es > bitte!

Hallo Fluxit. Danke für Deinen tollen Ratschlag. Übrigens arbeiten wir für verschiedene Chefs. Die dürfen gar nicht involviert werden...
Deinen letzten Satz habe ich nicht verstanden.

Hallo Seejungfrau. Ne, ich habe nichts gegen sie... Sie hat nur dieses Parfum. Hat eine Maxiflasche von der Mama bekommen und hat nicht vor, sie loszuwerden. Ich träume immer davon, dass die Flasche einmal kaputt geht!

Sprich nochmal mit ihr.Von Frau zu Frau.Erkläre dein Empfinden.Sie ist sicher kein Unmensch und sollte verstehen.
Viel Erfolg dir

@Fluxit
Stimmt,der Titel ist unglücklich gewählt-könnte mißverstanden werden.

Mit meinem letzten Satz meinte ich, dass dein Threadtitel "Brauche Hilfe" sehr allgemein ist. Wenn du so etwas wie "Brauche Hilfe bei zuviel Parfum im Büro" verwendest, weiß jeder auch ohne Öffnen des Beitrags, was du hier suchst und du wertschätzt damit die Zeit der anderen Forumsmitglieder.

Wie du siehst, ist Seejungsfraus Ratschlag ein ganz anderer als meiner, bestimmt kommen noch weitere unterschiedliche. Letztendlich werden wir nur Anregungen für deine Intuition liefern können; was am besten hilft, hängt ja von vielen Faktoren ab.

Vielleicht erstmal Verständnis zeigen: "...ah, ja ein Geschenk von Mama, das verstehe ich. Solche Geschenke schätze ich auch immer sehr...blah blah..." Also in ein Gespräch verwickeln und von Deinem eigenen Interesse an Düften erzählen. Dann kann man ja einfließen lassen, dass es ja soviel verschiedene Düfte gibt für VERSCHIEDENE ANLÄSSE (abends, tags im Büro, Winter, Sommer pp.) und dass Frau da Deiner Meinung nach gerüstet sein sollte...falls Du dann hier durch tauschen pp. mal ein paar Pröbchen übrig hast, von denen Du denkst, das wäre im Büro besser geeignet, mal zum testen mitgeben oder so...

Ich würde also auch versuchen, sie durch "Ablenkung und Verständnis" zum umdenken zu bewegen. Blöd ist natürlich auch, dass sie gleich ein "Fass" geschenkt bekommen hat, sonst funktioniert evtl. noch die "...für-besondere-Anlässe-aufbewahren"-Methode , aber so...

Na, was immer Du versuchst: Viel Erfolg !

@Tia
Mag so klappen,was ich trotzdem ein wenig bezweifle.
Hier hilft kein rumgeeier sondern eine klare (die Person wertschätzende) Ansage!
Ich ertrag es nicht ...Was/wie ist dein Lösungsvorschlag...Jetzt!

Evtl. könnte man vorsichtig erklären, dass sie, da sie immer denselben Duft trägt, nicht mehr richtig dosieren kann: was für sie kaum zu riechen ist, ist für die Umgebung mehr als deutlich. Möglicherweise liegt genau darin das Problem. Dann ist es auch logisch, dass sie Deine Andeutungen nicht reagiert: sie weiß doch, dass der Duft dezent ist.

Was ist es denn für einer?

Danke allen für die Vorschläge. Ich hoffe, dass ich mit ihr eine gemeinsame Sprache finden kann. Ich hasse Konflikte

Och ich bin da auch nicht so, ABER: Die Dame wurde ja schon mehrfach konkret darauf hingewiesen, vielleicht mag sie es deshalb eher "durch die Blume"

Beatrice, organza

wie wäre es denn mit :

"ich bemerke du liebst Parfum genau wie ich , hier ne kleine Auswahl zum Testen"
?

..und du schenkst ihr abgefüllte Pröbchen von Düften die DU magst ...
Das ergibt vielleicht Abwechslung für deine Nase und im besten Falle den Beginn einer wunderbaren Duftfreundschaft?
(das wahrscheinlich nicht , aber einen Versuch ist es wert, find ich )

Viel Erfolg!

Ich hab hier ne Alien -Kollegin, die es gerne übertreibt (ich mag Alien, aber eben nicht bis zum Koma höhö)
, vermutlich weil sie es selbst nicht mehr riecht ..aber ich habe genug Knaller um dagegen anzu "stinken" hihi

Oha, Organza, mein Beileid!

Ich wäre auch für ein freundlich-bestimmtes "Du, dein Parfüm ist mir auf Dauer zu viel. Kannst du bitte weniger/was Anderes benutzen? Mir macht das wirklich Kopfschmerzen..".

der arme "Organza" hihi , jetzt tut er mir fast schon leid

:

Wenn Leute auf begrenztem Raum zusammen 8 h verbringen müssen, ist es eigentlich selbstverständlich, keine Knoblauchorgien an Werktagen abzuhalten bzw. ausreichend Deo / Antitranspirant zu benutzen.

Bei anderen Geruchsbelästigungen (dazu gehört auch überdosiertes Parfum) sollte dasselbe gelten, für halbwegs zivilisierte Menschen jedenfalls.

Wenn mich eine Kollegin schon mehrmals darauf hingewiesen hätte, dass ihr mein Duft zu stark ist, käme ich nie auf die Idee, das zu ignorieren. Selbst wenn ich die Betreffende nicht besonders mögen würde. Das ist einfach Anstand und gehört doch zum sozialen Miteinander dazu.

Ich würde sie einfach mal fragen, warum sie Parfum trägt. Sicher will sie ja angenehm damit auffallen. Allerdings kehrt sich das eben ganz schnell ins Gegenteil, wenn mans übertreibt

Auf der amerikanischen Parfümseite hatte ich beobachtet, dass manche Leute es nicht nur sehr negativ nehmen, sondern sich sagen: "Na, erst recht sprüh ich mich ein, wenn irgendjemand mich über meinen Duft dumm anmacht. Warum sollte ich aus Rücksicht auf deine zimperlichen Wünsche meine Rechte opfern"...als Angriff auf die persönliche Freiheit und sogar als "Diskriminierung". In einem aktuelleren Artikel darüber, ob abwertend klingende Feedbacks über Düfte anderer zulässig seien, hatten Kommentare wie "Warum sollen die Dummen, die so langweilig nach nichts oder niveaulos nach Seife/sauber riechen, solche super interessant toll duftenden Menschen wie mich unter Druck setzen" (O-Ton) haufenweise Ballons der Zustimmung gefunden. Die halbwegs zivilisierten Menschen mit Anstand und Verständnis für andere Leute in diesem Aspekt schien dort leider keine Selbstverständlichkeit zu sein.

Um nicht komplett offtopic zu verbleiben: Vielleicht könnte man der Kollegin, wie bereits vorgeschlagen wurde, zusätzlich zur Idee der Geruchssättigung, eine "Pauseneinlegung" damit schmackhaft machen, dass man den gleichen Duft viel intensiver und 'schöner' wahrnehmen würde, und sie somit noch mehr Freude daran hätte?

Der Diskriminierungsbegriff wird m. M. oft missbraucht, um eigene Interessen durchzudrücken, dabei kann auf Dauer nichts Gutes herauskommen. Je nach Toleranz der Forenleitung findet man sich manchmal mit einer regelrechten Negativauslese wieder, leider. Ansonsten gilt, was du nicht willst, dass man dir tu...

On topic: Ich drücke die Daumen, dass die Kollegin imstande ist, auf Ansprache einzugehen. Vielen ist die Idee, mehr als ein Parfum zu verwenden, fremd. Es sind ja nicht alle so parfumverrückt wie wir hier.