Forum durchsuchen

Parfums und Asthma

Parfums und Asthma vor 9 Jahren 2
Hallo,

leider leide ich unter Asthma und mache gelegentlich die Erfahrung, dass mir bestimmte Düfte auf die Bronchien gehen. Dabei kann ich eigentlich von Parfums gar nicht genug kriegen. Wahrscheinlich wäre es tatsächlich besser, ich würde es ganz lassen, aber das schaff ich einfach nicht. Sad

Aktuell muss ich mich leider wieder von Cerruti "1881" verabschieden, weil es mich heftig in der Lunge sticht, obwohl ich den Duft eigentlich mag. Schade, aber das geht dann halt einfach nicht.

Anscheinend vertrage ich Sommerdüfte der frisch-grün-zitronigen Art besser als schwere, pudrig-blumige Düfte, obwohl das so generell auch nicht stimmt und es immer wieder Ausnahmen gibt.
Beim Auftragen habe ich mir außerdem angewöhnt, nicht mehr auf den Hals zu sprühen und insgesamt mehr auf Abstand zu gehen.

Jetzt wollte ich wissen, ob es hier noch andere Asthmatiker gibt und wie ihr damit umgeht ...? Tragt ihr nur sparsam oder nur gelegentlich auf? Habt ihr eine bestimmte Sprüh-Technik entwickelt? Gibt es Düfte, die ihr gut vertragt und welche, die gar nicht gehen?
vor 9 Jahren
Ich selber leide nicht unter Asthma, kann mir aber gut vorstellen das du auf deine Leidenschaft nicht verzichten möchtest, würde ich auch nicht wollen. Ich weiß wie wir es im Krankenhaus mit Asthmatikern und Düften halten: Wir unterlassen es, weil wir eben keinen Anfall provozieren möchten. Direkt am Hals aufsprühen, muss ich dir ganz ehrlich sagen und dir ans Herz legen, würde ich lassen. So sind deine Bronchien permanent den Reizen ausgesetzt. Ich würde den Duft dem Kopf ferner aufsprühen, also an den Armen oder am Shirt etc. Du wirst aber auch sicher immer dein Notfallspray dabei haben, oder? In dem Sinne bist du ja auf der sicheren Seite.

Und ich bin felsenfest davon überzeugt das du mit Düften die Zitrus, Würze, Hölzer und sonstige Naturnoten enthalten (weil einfach spröde) nicht gut fährst. Die weichen Noten wirken weniger reizend auf die Schleimhäute also alles was gourmandig-süß ist. Aber vielleicht ist das gar nicht deine bevorzugte Duftrichtung, dann wird es schwierig. Auch Puder würde ich meiden.
vor 9 Jahren
Meine Tochter hat Asthma und trägt Parfum, ich selber habe keines, reagiere allerdings auf einige Duftstoffe.
Bei uns beiden hilft wirklich nur gründliches Austesten vor dem Kauf, wobei ich am ehesten im Nischenbereich fündig werde, aquatisches geht bei mir gar nicht, blumiges und grünes nur sehr bedingt, da muss ich einen wirklich guten Tag haben.
Ach so, ich selber trage Parfum nur an den Unterarmen, Hals und Nackenbereich bleibt bei mir parfumfrei Wink
vor 9 Jahren
Danke für die Antworten.

Chrisone:
Die weichen Noten wirken weniger reizend auf die Schleimhäute also alles was gourmandig-süß ist.

Da könnte was dran sein. Bei Jil Sanders "Sun Delight" merke ich jedenfalls nichts. Das ist allerdings bisher der einzige Gourmand-Duft, den ich besitze, weil das tatsächlich nicht so meine bevorzugte Ecke ist. Aber abstoßen tut es mich auch nicht - vielleicht schau ich mich da noch mal mehr um.

SisterBliss:
ich selber trage Parfum nur an den Unterarmen, Hals und Nackenbereich bleibt bei mir parfumfrei

Ja, da kommt bei mir auch nichts mehr dran. Das puffert schon mal einiges ab.
Ich mache in letzter Zeit mit der "Durch die Wolke gehen"-Methode ganz gute Erfahrungen, da bleibt der Duft doch insgesamt eher dezent und man entgeht dem ersten, unmittelbaren und potentiell schleimhautreizenden Sprühstoß.
Neuerdings... vor 9 Jahren 1
... habe ich die Parfümöle von E99-EsAns für mich entdeckt. Die riechen meiner Meinung nach hervorragend
und werden, da Öl, auf den Unterarmen verrieben und ein Ölstrich auf meiner Brust.

Normale Parfüms sprühe ich immer auf meine Brust (verteilt -- max. 4 Hübe je nach Sillage): dies dämpft die Duftintensität und ich habe länger etwas davon.

Bei Eichenmoos, generell Moosen als Bestandteil von Parfums bitte sehr vorsichtig sein, s. meinen Kommentar zu "Aéroplane".

Suchen mich Erkältungen heim, zwangsläufig mit Bronchienbeteiligung: Duftpause

sagt Athos
vor 9 Jahren
Ein Mitglied meiner Familie hat keine Probleme, solange sie nur tupft. Das reine Parfum von Chanel No 5 z.B. löst als Spray Probleme aus, direkt vom Flakon aus wird es aber vertragen.
Re: Neuerdings... vor 8 Jahren
Athos:
... habe ich die Parfümöle von E99-EsAns für mich entdeckt. Die riechen meiner Meinung nach hervorragend

Düfte in Ölform, warum nicht? Finde ich eine gute Idee und damit fällt auch der schleimhautreizende Alkoholanteil weg. Danke für den Tipp!

Kayliz:
Ein Mitglied meiner Familie hat keine Probleme, solange sie nur tupft

Funktioniert tatsächlich ganz gut. Habe eben mal testhalber einen Wattebausch angesprüht und das dann aufgetupft. Ich glaube, bei dieser Methode bleibe ich erst mal. Bisher haben sich meine Bronchien jedenfalls nicht gemeldet.
Re: Neuerdings... vor 8 Jahren
Grenouilla:
Kayliz:
Ein Mitglied meiner Familie hat keine Probleme, solange sie nur tupft

Funktioniert tatsächlich ganz gut. Habe eben mal testhalber einen Wattebausch angesprüht und das dann aufgetupft. Ich glaube, bei dieser Methode bleibe ich erst mal. Bisher haben sich meine Bronchien jedenfalls nicht gemeldet.
Merke ich mir mal fürs Frühjahr vor, wenn mich die Pollen wieder plagen! Smile
vor 8 Jahren
Freut mich, Daumen sind gedrückt:)
vor 6 Jahren
Düfte können bei Asthma nach neueren Erkenntnissen sogar hilfreich sein:

blog.aromapraxis.de/2016/08/12/bei-asthma-bron chienerweiternde-wirkung-durch-riechstoffe/

"Bananen-Aprikosen-Duft erweitert Bronchien
Die neu auf den Muskelzellen entdeckten Rezeptoren tragen die Bezeichnungen OR2AG1 und OR1D2. Die Forscher identifizierten auch die zu den Riechrezeptoren passenden Düfte sowie die Signalwege, die diese in der Zelle auslösen.

Amylbutyrat, ein fruchtiger Duft mit Bananen- und Aprikosennoten, aktiviert den Rezeptor OR2AG1. Bindet der Riechstoff, entspannt und erweitert das die Bronchien. Der Effekt war im Experiment so stark, dass er die Wirkung von Histamin aufheben konnte. Diesen Stoff schüttet der Körper bei allergischem Asthma aus, wodurch sich die Bronchien verengen."

Kennt jemand Parfums mit viel Amylbutyrat? Wink
vor 6 Jahren
Mein langjährigster Freund hatte Asthma. Er hat selbst sehr dezent Duft benutzt. Aber wie dezent oder intensiv ich mein Parfum getragen habe, war für ihn nun echt kein Problem.
Eher Probleme mit süßlichen und schweren Düften vor 6 Jahren
Hallo, ich bin ebenfalls Asthmatiker und zusätzlich Allergiker. Ersteinmal bringt mich so ziemlich jeder Duft zum niesen, bei den meisten legt sich das allerdings zum Glück recht schnell, einige jedoch treiben mich in den Wahnsinn. Was genau das dann auslöst, kann ich nicht einmal sagen. Ich denke auch,dass meine Nasenschleimhaut einfach total empfindlich reagiert, da ich Leistungsschwimmerin war und sie durch das Chlorwasser ruiniert ist. Asthma wurde relativ spät diagnostiziert, nämlich erst im Alter von 46 Jahren. Schon vorher habe ich gemerkt, dass ich bei bestimmten Düften anfing zu "pfeifen" und einen schlimmen Hustenreiz bekam. Ich bin mittlerweile gut mit einem Dauermedikament eingestellt, trotzdem triggern mich noch Düfte, die mein Kollege benutzt. Dazu gehören süßliche Düfte, die nach Zimt riechen und mit starker Sillage. Auch orientalische Düfte verursachen Atemnot. Aquatisch ist problematisch, aber nicht alles. Frische und herbe Noten vertrage ich wesentlich besser. Ich selbst trage hauptsächlich frische und zitrische Parfums, vielleicht mal den einen oder anderen blumigen Duft, weswegen ich mit meiner eigenen Sammlung kein Problem habe. Bei mir gilt einfach: je schwerer und süßer ein Parfum, desto heftiger die Atembeschwerden. Ich schätze aber,dass das auch bei jedem anders ist.
vor 6 Jahren
Bei mit fing es so vor 4-5 Jahren mit Asthma bedingt durch Pollenallergie an. Inzwischen reagiere ich aber auch auf andere Sachen, wie bestimmte Weichmacher in Kunststoffbällen oder eben auch Parfum.

Parfums, die ich absolut nicht vertrage, sind so waschmittelige Parfums wie die von Clean, da bleibt mir umgehend die Luft weg. Ebenso die Tesori d'Oriente. Bei Drogeriedüften hatte ich bisher zweimal Atemprobleme. Das waren der pastel-mintfarbene Betty Barclay und Playful von Otto Kern. Auch auf günstige Dupes wie Black Onyx reagiere ich oft. Wenn ich die irgendwo entdecke, teste ich die schon gar nicht mehr. Wink

Dass es ausschliesslich am Preis liegt, ist aber auch kein Garant. So löste "Osmanthus Interdite" von Parfum d'Empire genauso Asthma bei mir aus. Und die Clean sind ja auch keine Billigheimer. Chanel, YSL, Lancôme, Guerlain ect. hingegen habe ich bisher problemlos vertragen, egal, welche Duftfamilie, ob sprühen oder tupfen. Auch die Düfte von Yves Rocher vertrage ich gut. Süsse, schwere Gourmand lösen bei mir fast immer starke Kopfschmerzen aus, an manchen Tagen wird mir auch die Luft knapp. Aber nicht immer, manchmal bleibt es auch "nur" bei den Kopfschmerzen.

Fazit: Um ein paar Sachen mache ich inzwischen von vornherein einen Bogen, aber im Grunde genommen muss ich halt ausprobieren, was ich vertrage und was nicht. Und das ist glücklicherweise zumindest bisher das meiste. Very Happy
Bei Antworten benachrichtigen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Übersicht Parfum allgemein Parfums und Asthma
Gehe zu