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Dior Eau Sauvage EdT und ich

Dior Eau Sauvage EdT und ich vor 6 Jahren
Ein paar kritische Meditationen zum Eau Sauvage EdT von Dior...

Seit ich mich für Parfums interessiere, verfolgt mich Diors Eau Sauvage. Ich habe mich im Internet und in Büchern umgesehen und viel Schwärmerisches darüber gelesen. Auch Luca Turin scheint davon begeistert zu sein. Schließlich hab ich es mir gekauft. Zuerst in der 50 ml Flasche, die mit einem schlechten Zerstäuber ausgestattet war und so den ohnehin leichten Duft noch zusätzlich geschwächt hat. Dann in der 100 ml Flasche, die besser sprühte. Der Duft blieb aber, was der Name schon bezeigte: ein Eau, was Leichtes.
Ich bin kein Fan von schweren Düften, aber Eau Sauvage ist mir dann doch etwas zu leicht. Dazu kommt, dass es mir auf dem Papier zwar sehr gut gefällt, auf meiner Haut aber leicht einen unangenehm stechenden Nebenton bekommt.
Ich trage es trotzdem recht häufig, wahrscheinlich aber nur wegen des Rufs. Wenn das Selbe aus einem €10 Flakon gekommen wäre, hätt' ichs wohl nicht zweimal angeschaut. So leicht lässt man sich beeinflussen...
Was mich nebenbei immer ein bisschen geärgert hat, ist, dass so viele von den alten Formulierungen schwärmen, ich aber an keine alte Version rankam, weil sie selten und teuer sind.

Kürzlich habe ich nun zu einem guten Preis eine originalverpackte, verschweißte Flasche aus den 80ern erstanden. Gespannt, ob der Inhalt schlecht geworden war, hab ich sie gleich aufgemacht und alt und neu verglichen.
Es riecht zum Glück noch gut, bzw. nicht offensichtlich schlecht, obwohl sich in den 30+ Jahren, die es alt ist, chemisch wahrscheinlich ein bisschen was verändert hat. Umgehauen hats mich leider nicht.
Auch diese Version ist ein Eau, sehr zurückhaltend und flüchtig. Auf dem Papier riecht sie ganz angenehm, auch die Kopfnoten kommen anfangs noch zur Geltung. Sie ist aber weniger "frisch" als die neue; vielleicht meint meine verzogene Nase damit aber auch nur: weniger künstlich. Leider freundet sich auch diese Version nicht wirklich mit meiner Haut an. Ich werd sie trotzdem weiter tragen und testen, wie die Umwelt darauf anspricht.
(Die beiden Versionen sind übrigens recht unterschiedlich, und das wird deutlicher, je länger sie geatmet haben. Erfreulicherweise riecht die alte nicht nach Opa, hat aber, finde ich, einen für die Zeit typischen, doch zurückhaltenden pudrigen Charakter, der der neuen ganz fehlt. Unterschiedlich sind auch die Farben: die neue ist grünlich, die alte eher bräunlich.)

Von einem Versuch möchte ich euch auch noch berichten. Es wird viel lamentiert über den Verlust des Eichenmooses, nicht nur im Eau Sauvage, aber dort besonders stark. Ich habe mir vor einer Weile ein Fläschchen ätherisches Eichenmoos-Öl (das sich eher als Eichenmoos-Teer herausgestellt hat) gekauft. Dieses habe ich (in einer sehr kleinen Menge, d.h. mit der Nadelspitze etwas vom Rand der Flasche gekratzt) nun in einem kleinen Fläschchen mit der neuen Eau Sauvage-Version bekannt gemacht. Das Ergebnis ist wider Erwarten gut, geht geruchlich aber seltsamer Weise nach einer Zeit richtung Bottega Veneta pour homme, das ich sonst nicht mit Eau Sauvage in Verbindung gebracht hätte. Es riecht aber angenemer als Bottega Veneta, weil nicht so stark nach weißem Moschus. (Die Zugabe von Eichenmoos hat es m.E. jedenfalls der alten Version nicht angenähert.)

Habt ihr auch mit dem neuen Eau Sauvage und ätherischen Ölen experimentiert? Wenn ja, mit welchen, in welcher Menge und mit welchem Ergebnis?
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