Dufteinteilung "Ältere" oder "Jüngere" -

Liebe Parfuma's und Parfumo's

Bei vielen Düften habe ich auch schon bewertet und eingeordnet in Duftrichtungen, Tageszeiten, Anlass und Jahreszeiten. Die Rubrik "Alterseinteilung" (Duft für ältere oder jüngere Menschen) überspringe ich immer. Ich finde, ich kann ein Parfüm schlecht einer Altersklasse zuteilen. Es ist doch sehr individuell und jeder hat meiner Meinung nach eigene Duftvorlieben. Klar, es gibt Parfüms, welche ich persönlich schöner fände an einer Ü60 Person als an einer U20 Person. Aber gerade die Einteilung in "Ältere" und "Jüngere" finde ich schwierig. Ich kann jetzt nur von mir aus gehen. Es ist so, dass, als ich 20 war, fand 45jährige seien älter, jetzt wo ich die 20 schon längst überschritten habe, finde ich die 45jährigen noch recht jung und frisch.

Wie haltet ihr das mit der Alterseinteilung? Ab welchem Alter ist ein Dufte eher geeignet für Ältere? Findet ihr diese Einteilung überhaupt sinnvoll oder nicht?

Ich möchte mit diesem Post keine "Altersdebatte" auslösen, sondern es interessieren mich die Meinungen dazu. Ja, und ich bin ehrlich - ich finde die Einteilung eher unnötig. Aber vielleicht ändert sich ja meine Einstellung auch, wenn es gute Argumente dafür gibt.

Liebe Grüsse an euch, Floh

Sehe ich ähnlich - zumindest, dass es nicht so einfach bei der Einteilung der Düfte in Altersgruppen bzw. die Definition der Altersgruppen an sich ist.

Jünger ist für mich jeder unter meinem Jahrgang, analog älter jeder der darüber ist.

One Million von Paco Rabanne ist ganz klar ein Duft, der eher für Jüngere gedacht ist und auch dazu passt.

Wer unter 40 ist sollte m. E. nicht unbedingt Habit Rouge tragen. Andere Einteilungen sind ja eher Pi mal Daumen und nicht in Stein gemeißelt - also eher eine Empfehlung bzw. grobe Einschätzung die anderen helfen kann.

Diese Alterseinteilung mach ich auch nicht, denn das kann ich ja nicht wissen, was junge Leute tragen oder ältere. Und ich erlaube es mir auch nicht, das vorzuschreiben. Finde die Einteilung auch unnötig. Sorry. Erlaubt ist, was gefällt, Basta.

Ich verbinde die Altersfrage immer mit einer persönlichen Vorstellung. Das, zusammen mit meiner geschmacklichen Zuordnung, gibt dann das Wertungsgeschwurbel.
Ein Duft denn ich als quirlig, quietschig, laut, grell, müpfig, supersüß oder stark fruchtig einordne, ist bei mir jung, ältere Düfte sind dann Cremigkeit, Pudrigkeit, dezent, understated, vielschichtig, warm oder frisch, mit eher körpernaher Sillage.

Das hat eigentlich rein gar nichts mit dem Alter zu tun und ich glaube, man nimmt die Düfte, je nach Erscheinungsbild, auch unterschiedlich war.

Selbst einfach eine Zahl nennen, könnte ich nicht. Entdecker-Ausprobierphase oder gestanden und selbstbewußt ..und zwar nicht im Sinne von tough, sondern "sich kennen".
Müßte ich Zahlen nennen, wären es vielleicht 20 und 40 vor meinem imaginären Auge.

LG, Flüchtig

Mir fällt die Einteilung in Jüngere u. Ältere auch schwer, vor allem auch deshalb, weil es wieder Vorurteile bedient. Auch als ältere Verwenderin mag ich moderne Gourmands u. fruchtige, unkomplizierte Düfte sehr gern. Und manche jungen Duftliebhaber scheuen wiederum auch Chypre Düfte nicht oder lieben legendäre Duftklassiker, die man eher den älteren Verwendern zuordnen würde.

Ich finde auch, dass man auf diese Einteilung verzichten könnte.

ich finde die einteilung ganz hilfreich, für mich zumindestens. manche düfte kann ich mir absolut nur an jüngeren menschen vorstellen, andere ehere für reifere oder eben ältere. so geht es mir allerdings auch bei kleidung ! wenn ich diese einteilung hier benutze, dann ist es mir später eine erinnerung und nützlich, wenn ich zum beispiel ein parfüm verschenken möchte jenseits meiner generation oder auch meines geschlechts.

Für mich sind die Kriterien mal so, mal so - die Geschlechtseinteilung fällt mir oft schwieriger (herbe natürliche Blumendüfte, nicht bonbonartige Früchte, aber eigentlich auch Süßigkeiten usw. haben für mich kein Geschlecht; viele Männer mögen viel Süßeres als was ich jemals verdauen konnte/werde).
Manchmal erinnern Düfte in ihrer Art her schon an gängige "Düfte für Kinder".
Ansonsten ist es für mich eher die Frage nach der Eigenschaft/Typ "jugendlich" (Frühling, Sommer, Vormittag, hell, pastell, leicht, unbeschwert) oder "reif" (Herbst, Winter, Abend, dunkel, schwer/tief, gesetzt).
Das ist vielleicht wiederum zu sehr schwarz-weiß stereotypisch, aber das sind meine persönlichen Assoziationen, und in diesem Sinne hat die Einteilung für mich nicht wirklich mit dem biologischen Alter zu tun. Ich kenne zu viele Menschen, die zwar viel älter sind als ich, aber viel jugendlicher

Ich überspringe diesen Punkt auch so gut wie immer. Ich glaube, diese Einordnung, wird sie denn vorgenommen, hat sehr viel mit der eigenen Generation zu tun. Für jemanden, der in den 70ern geboren wurde, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Chypre-Düfte und Blumen eher "für Ältere", weil etwas altmodisch und oft an der älteren Generation gerochen. Für jemanden, der in den 90ern geboren wurde, sind orientalische Düfte und sogenannte "Wummser" der 80er vermutlich "für Ältere", während für diese Generation die Fruchtdüfte aufkamen. Für eine folgende Generation, also diejenigen, die im jetzigen Jahrzehnt geboren wurden, werden später vielleicht alle süßen Fruchtdüfte, Rauch und Oud als "für Ältere" anmuten. Vielleicht mag diese Generation dann wieder Blumen... wer weiß.

Insofern finde ich die Kategorie Alter wenig aussagekräftig. Sie ist generations- und modegebunden. Die Summe der Einschätzungen, die das Forum hervorbringt, hängt meines Erachtens in diesem Punkt sehr stark mit der Altersgruppe der Mehrheit der User zusammen, viel mehr als es bei anderen Einteilungen der Fall ist.

Ich persönlich finde zudem, dass es wundervoll ist, sich die Freiheit zu nehmen, ganz unabhängig von dem, was andere für einen geeignet finden und unabhängig von Moden, zu tragen, was man einem selbst am besten gefällt.

Ich selbst habe die Tendenz, etwas leichtere und weniger komplizierte Düfte eher für Jüngere geeignet zu halten. Mit "Jüngere" meine ich hier aber nur die Generation, die unter 20 ist. Ab 20 geht m.E. theoretisch jedweder Duft. Doch letztlich finde ich auch für Leute unter 20 - wenn es gefällt - so what?

Letztendlich geht es darum wie eine Altersempfehlung aufgefasst wird, als ebensolche Empfehlung ,sozusagen eine Hilfestellung, um in dem Meer an Düften Übersicht zu bekommen oder als Konvention/Reglement, die zum Ausbrechen einlädt.

Letztendlich geht es darum einen Duft zu finden mit dem man sich wohl fühlt. Konkrete Jahresangaben halte ich auch für überbemüht, aber ein Opa Duft macht nicht erwachsener und eine Jugendzuckerbombe nicht jünger.

Man hat keinen Einfluss vom wem ein Kommentar zu einem Duft gelesen wird und damit auch nicht auf das Alter der Lesenden die täglich via google hier landen und genauso schnell wieder weg sind.

Das einzige Erste-Welt-Problemchen ist, dass die Einordnung der Düfte keine Legende mit auf dem Weg gibt.Wenn man sich die durchschnittliche Lebenserwartung eines hiesigen Konsumenten ansieht, ist auch hier eine Lösung in Sicht, wer in die Kategorie "jüngere" fällt und wer in die der Älteren.

Wer konkrete Hilfestellung leisten möchte, schreibt am besten einen Kommentar, ob man sich bei diesem Duft jemanden erwartet, der/die in den Dreißigern, in den Fünfzigern befindet oder gerade die ersten Schmetterlinge im Bauch hat.

Es wird Leser geben, die mit dieser Hilfestellung etwas anfangen können und welche die keine brauchen, was nicht impliziert, dass ein Beitrag deswegen auf das Angebot verzichten sollte, weil eine Person sich übervorteilt sieht. Das Internet ist ein Gemeinschaftsraum, da zählt nicht nur das "ich".

Mich hat vorhin ein etwa 10 Jahre jüngerer Freund gefragt, was ich von "Terre d'Hermès (Eau de Toilette)" halte. Ich sagte zu ihm "du bist 20 Jahre zu jung dafür - aber der ist richtig gut".

Ich bin 31 und hatte vor sicher 8 Jahren selbst mal TdH. Ist mir deshalb was abgefallen? Fand mich mein damaliger Partner deshalb unattraktiv? Nein! Könnte ich die Zeit zurückspülen, würde ich mich olfaktorisch in diesen Jahren trotzdem anders aufstellen.

Das hat aber sicher auch was mit der Erscheinung zu tun. TdH als Beispiel ist eben ein wirklich guter, aber klassischer, eleganter, strenger Herrenduft. Wenn ein 25-Jähriger nun sehr klassisch gekleidet ist, ein wenig spaßbefreit dazu, dann passt der vielleicht. Ab einem gewissen Alter könnte er aber auch zu einem Lebemann in Freizeitkleidung passen - in meinem Kopf.

Es ist also sicher auch immer typabhängig. Aber ich finde diese Einteilung völlig okay und gerechtfertigt, nur nehme ich sie selbst kaum vor. In den meisten Fällen reguliert sich das ja von alleine, soll heißen meist kaufen eben eher 40 statt 15-Jährige TdH, wenn sie nicht olfaktorisch so seltsam vorgeprägt sind wie ich es bin/war.

Ich finde die Einteilung eigentlich ganz nützlich. Sie zeigt zumindest eine grobe Richtung an, was den Duft betrifft. Ich mag es zum Beispiel nicht so klassisch und wenn ich sehe, dass der "für Ältere"-Anteil bei über 30 Prozent liegt, dann rutscht der auf meiner Testen-Wollen-Liste ein paar Plätze nach unten, ohne dass ich ihn kategorisch ausschließen würde. Die Feinheiten muss ja sowieso jeder ganz individuell für sich austesten.

+1 sehe ich genauso

Das ist natürlich etwas, was schon mit großem Engagement auf Parfumo diskutiert wurde:
www.parfumo.de/forum/viewtopic.php?t=38128
www.parfumo.de/forum/viewtopic.php?t=16749 (sogar mit Abstimmung)

Viel Spaß bei den Grundsatzdiskussionen

Das gefällt mir sehr. So empfinde ich das auch, nachdem ich darüber nachgedacht habe: "Hellere Düfte" wirken eher jugendlich/unbeschwert und "dunklere" eher reifer.

So viele Antworten und es scheint wohl ausgewogen zu sein zwischen denen, welche die Einteilung als hilfreich empfinden und jenen, die die Einteilung nicht brauchen/nutzen als Orientierung.

@Ronin: Danke für deinen Tipp. Irgendwie habe ich noch gedacht, dass ich nicht die erste sein kann, die dieses Thema aufgreift. Nun, beim nächsten Mal sollte ich wohl erst in der Forum-Suche nachgucken. Aber manchmal ist ja auch nicht verkehrt, wenn etwas von neuem diskutiert wird. Heute ist ja alles so schnelllebig und das was gestern noch gültig war ist heute schon veraltet;).

Und schwuppdiwupp ist man selber nicht mehr jünger sondern älter...

Ich schließe mich hier First komplett an.
Sie hat genau das geschrieben, was ich ebenfalls dazu denke.