Leider weit gefehlt!
Sehr still und wahrscheinlich von den Meisten unbemerkt ist der Vorschlag des SCCS, die 3 Substanzen Atranol, Chloroatranol und Lyral komplett zu verbieten, im August 2017 in Kraft getreten.
Ab August 2019 dürfen Produkte, die diese enthalten, nicht mehr in die EU eingeführt werden, ab August 2021 müssen sie ganz aus allen Regalen verschwunden sein.
Das bedeutet konkret, daß Eichenmoos garnicht mehr eingesetzt werden darf. Außer, es würde gelingen, die Atranole gänzlich aus dem Rohstoff herauszubekommen, wofür ich keine große Hoffnung habe. Momentan wird Oak Moss Low Atranol verwendet, aber da ist eben immernoch etwas drin.
Sollten auch die weiteren Verbotsvorschläge als Gesetz umgesetzt werden, wäre das das Aus der bisherigen Parfumerie, da elementarste Rohstoffe überhaupt nicht mehr verwendet werden dürften.
Momentan sind diese weiteren Verbote nur deshalb noch nicht umgesetzt, weil ein zähes Ringen zwischen IFRA und SCCS im Gange ist. SCCS möchte die "Allergene" gleich pauschal verbieten, die IFRA möchte, daß statt eines pauschalen Verbots erst verläßliche Schwellenwerte ermittelt werden, unter denen diese Stoffe keine Probleme bereiten und diese dann als zukünftige Grenzwerte ansetzen.
Überflüssig zu erwähnen ist, daß für das Ganze wieder viele Versuchstiere ihr Leben lassen werden!!!
Das Bundesamt für Risikobewertung machte folgende Aussage: "Angesichts fehlender alternativer Testsysteme zur systemischen Toxizität ist die Ermittlung des MoS (Margin of Safety) im Augenblick ohne Tierversuche nicht möglich."
Quelle hier: www.bfr.bund.de/cm/343/2_sitzung_der_bfr_kommi ssion_fuer_kosmetische_mittel.pdf
Die betroffenen Substanzen sind: Zimtaldehyd, Zimtalkohol, Citral, Coumarin, Eugenol*, Farnesol*, Geraniol*, Hydroxycitronellal, Isoeugenol*, Limonene (oxidised), Linalool* (oxidised), egal ob synthetisch erzeugt oder als Bestandteil natürlicher Öle.
Das beträfe zB Rosenöl, Lavendel, Tonka, Coumarin, Nelke, Zimt, Tabak, Perubalsam, Styrax, viele Zitrusöle usw.
Außerdem, wie auch in vorherigen Threads schon erwähnt, sollten 127 Allergene gelabelt werden. In Zukunft gibt's dann noch ein Buch zu jedem Produkt, hoffentlich noch eine Lesebrille mit dazu!
Der Aufwand kann von großen Firmen vielleicht noch bewältigt werden, aber Indie-Parfumeure, die ihre Produkte legal verkaufen (also mit Sicherheitsbewertung, Registrierung und ordnungsgemäßer Deklaration), werden das kaum noch stemmen können.
Ich bin entsetzt, was so ein paar EU-Wissenschaftler, die natürlich ihren Posten behalten möchten, hier anrichten. Würden sie einfach konstatieren, daß die bisherigen und weltweit strengsten Regeln weit genug gehen, bräuchte sie ja keiner mehr.
Hauptsache Glyphosat und sonstige Gifte dürfen bleiben.
Frei nach dem Motto: "Wer einen großen Skandal verheimlichen möchte, inszeniert am besten einen Kleinen."