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Luca Turin, Tania Sanchez, Perfume The Guide 2018

51 - 71 von 71
vor 6 Jahren
Louis1:
Ich bin vom Guide nicht nur ein kleines bisschen enttäuscht. Gerade was die Selektion angeht.

Als Beispiel: Kein Boadicea, kein Xerjoff, kein Bond No. 9, ein Creed, vier Amouages, drei Aqua di Parma, ein Slumberhouse, kein House of Matriarch, kein Odin, drei Penhaligons.

Andererseits 21 Byredos, 16 Lancomes, 24 Kilians, 25 Jo Malones und 13 Chabauds.

Aber das ist nur einer von vielen Punkten.

Nur 1 Slumberhouse!
Hat der den Bus verpasst?
vor 6 Jahren
Daneh:
Louis1:
Ich bin vom Guide nicht nur ein kleines bisschen enttäuscht. Gerade was die Selektion angeht.

Als Beispiel: Kein Boadicea, kein Xerjoff, kein Bond No. 9, ein Creed, vier Amouages, drei Aqua di Parma, ein Slumberhouse, kein House of Matriarch, kein Odin, drei Penhaligons.

Andererseits 21 Byredos, 16 Lancomes, 24 Kilians, 25 Jo Malones und 13 Chabauds.

Aber das ist nur einer von vielen Punkten.

Nur 1 Slumberhouse!
Hat der den Bus verpasst?

Norne hatte er für Style Arabia rezensiert, aber die anderen dann eben nicht, der Review wurde einfach ins Buch übernommen. Finde ich auch schade, die Sachen von Slumberhouse waren interessant.
vor 6 Jahren
Daneh:
Louis1:
Ich bin vom Guide nicht nur ein kleines bisschen enttäuscht. Gerade was die Selektion angeht.

Als Beispiel: Kein Boadicea, kein Xerjoff, kein Bond No. 9, ein Creed, vier Amouages, drei Aqua di Parma, ein Slumberhouse, kein House of Matriarch, kein Odin, drei Penhaligons.

Andererseits 21 Byredos, 16 Lancomes, 24 Kilians, 25 Jo Malones und 13 Chabauds.

Aber das ist nur einer von vielen Punkten.

Nur 1 Slumberhouse!
Hat der den Bus verpasst?

Prinzipiell wird ja nur rezensiert, was ihnen geschickt wird. Josh ist das vermutlich völlig egal und es ist ja auch ein Risiko für kleinproduzentInnen - bei einer Spitzenbewertung wird man schnell gehypt und ist über Nacht ausverkauft, ein Veriss kann dagegen vermutlich viel Schaden anrichten, da es eben auch Lemming-Leser gibt.
vor 6 Jahren
Zur Auswahl der Düfte: ich denke, es ist nur logisch, dass wir bestimmte Düfte, über die wir gern etwas gelesen hätten, in dem Buch vermissen. Das geht mir auch so. Aber es ging mir beim ersten Band ebenfalls so. Es liegt ja in der Natur der Sache, dass zwei Menschen nicht Zehntausende von Düften testen können. Es wird immer etwas "fehlen". Beim letzten Band wurde bemängelt, dass es überwiegend um Mainstream ging, nun ist es umgekehrt, klassische Marken werden vermisst.
Da können Turin und Sanchez es einfach nicht allen recht machen. Es "muss" etwas fehlen, das geht gar nicht anders.

Ich muss beruflich manchmal sehr umfangreiche Berichte schreiben, um die Bewilligung bestimmter Maßnahmen zu erreichen. Wenn da bemängelt wird, dass irgendetwas im Bericht nicht erwähnt werde und deshalb abgelehnt wird, dann weiß man, der Grund ist schlicht: Man wollte nicht bewilligen (Topf leer, Schreibstil passt nicht, man hat am gleichen Tag schon zuviel bewilligt und muss auch mal ablehnen etc.). Das einzige "Argument", mit dem die Ablehnung möglich war, war offensichtlich, es fehle inhaltlich was. Ich weiß dann immer: Es war schlüssig, was ich geschrieben habe und sie haben inhaltlich nichts zu bemängeln gefunden. Ein Widerspruch lohnt sich und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit durchkommen.

Ich bin mit dem neuen Band sehr zufrieden. Da Beurteilung von Düften ja auch immer Geschmacksache ist, gebe ich sowieso nicht allzu viel auf die Sterne.
Aber auch das zweite Buch ist für mich unterhaltsam zu lesen und an der ein oder anderen Stelle bringt es mich auch zum Nachdenken. So wie auch schon das erste.
vor 6 Jahren
Ich stehe Veröffentlichungen, die den Beigeschmack eines Duft-Geschmacks-Almanach haben grundsätzlich skeptisch gegenüber.

Falls das Duo seine private Duftsammlung umschrieb, bzw. das was sie damit assoziieren bzw. erlebt haben, wäre dieser Guide wohl längst von mir erworben worden. Solche Textsammlungen haben auch in Bezug auf Musik gut funktioniert, siehe "31 Songs" von Nick Hornby oder "Lost in Music" von Giles Smith.

Einiges an Text gegenständlicher Parfum-Literatur, hat den Weg ins Internet bereits geschafft, um sich ein Bild zu machen. Ich habe oft Probleme den Kontakt mit einem Duft hier in ein Statement zu pressen. Inwieweit soll das durch die Unzahl an Einwortrezensionen souverän gelingen?

Es braucht auch keinen Luca Turin um den Zustand der Parfum-Industrie zielsicher zu umschreiben. Und ich sehe in den Rechtfertigungen den Anklang den wissenschaftlichen Scheinanspruch durchscheinen aus Prinzip subjektiven Geschmack objektivieren zu können. Das ist und bleibt eine Illusion.

Er kann sich über einzelne Zutaten austauschen, wie riechen, dem Stand der Wissenschaft folgend,funktioniert, aber nicht darüber, wie das Ergebnis anzukommen hat. Das ist auch bloß verstecktes Infkuencertum mit dem Scheinanspruch wissenschaftlichen Backgrounds, weil jenseits seiner Möglichkeiten.

Als Blog jederzeit gerne, nur wenn so etwas in Buchform gegossen wird und gewissen Verteilungsbreite erreicht, bekommt es quasi Bibel-Charakter, wird nicht mehr hinterfragt und wird zum Nachschlagewerk für Geschmacksnorm. Hat ja ein Wissenschafter geschrieben. Wink

Auch sein erstes diesbezügliches Werk wurde dazu missbraucht, den eigenen Geschmack zu unterstreichen.
Es gibt bei der Anzahl von Düften die sich das Duo zur Brust genommen hat, bei jedem von uns auch wohl auch Überschneidungen in der Wertung, bei dem man ihm/ihr und indirekt sich selbst rechtgibt. Rechtfertigt das schon solche Listen?

Wer sich anstelle des Kaufs eines solchen Buches 2-3 Abfüllungen besorgt, die man auf dem Radar hat, hat im Sinne seiner Duftreise der Erkenntnis mehr getan, als durch den Konsum von Geschmackslisten eines Dritten.

Lesen kann man bekanntlich alles, aber dabei bleibt es idR nicht. Geht oft mit einer Prägung und der unterschwelligen Hoffnung einher, den eigenen subjektiven Geschmack als Maßstab über den anderer zu stellen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, besonders gerne im Internet! Wink
vor 6 Jahren
RobGordon:
Lesen kann man bekanntlich alles, aber dabei bleibt es idR nicht.

Es gibt auch Leute, die so ein Buch lesen können, ohne gleich vor Ehrfurcht auf die Knie zu fallen.

RobGordon:
Und ich sehe in den Rechtfertigungen den Anklang den wissenschaftlichen Scheinanspruch durchscheinen aus Prinzip subjektiven Geschmack objektivieren zu können.

Hä?
vor 6 Jahren
Turin/Sanchez eignen sich offenbar prima als Projektionsfläche bei Fans wie "Gegnern." Ist das schwer zu verstehen, dass es Freude machen kann, gebildete Menschen mit einem breiten kulturellen Horizont und einer enormen parfümistischen Erfahrung, sowohl was die Strukturen des Business betrifft als auch in der Rolle von genuinen Parfüm-Liebhabern, über dieses Thema zu lesen? Und das es überhaupt nicht darauf ankommt, ob sich deren Geschmck mit meinem deckt, sondern dass ich an der Auseinandersetzung mit diesen intelligenten Beobachtungen meine Wahrnehmung schärfen kann? Bei einem quasi im Selbstverlag erschienenen Buch weiß ich auch nicht, was für ein Anspruch dahinter stecken soll - Turin hat den für sich übrigens noch nie erhoben, seit er Rezensionen veröffentlich hat.

RobGordon:
Ich stehe Veröffentlichungen, die den Beigeschmack eines Duft-Geschmacks-Almanach haben grundsätzlich skeptisch gegenüber.

Falls das Duo seine private Duftsammlung umschrieb, bzw. das was sie damit assoziieren bzw. erlebt haben, wäre dieser Guide wohl längst von mir erworben worden. Solche Textsammlungen haben auch in Bezug auf Musik gut funktioniert, siehe "31 Songs" von Nick Hornby oder "Lost in Music" von Giles Smith.

Einiges an Text gegenständlicher Parfum-Literatur, hat den Weg ins Internet bereits geschafft, um sich ein Bild zu machen. Ich habe oft Probleme den Kontakt mit einem Duft hier in ein Statement zu pressen. Inwieweit soll das durch die Unzahl an Einwortrezensionen souverän gelingen?

Es braucht auch keinen Luca Turin um den Zustand der Parfum-Industrie zielsicher zu umschreiben. Und ich sehe in den Rechtfertigungen den Anklang den wissenschaftlichen Scheinanspruch durchscheinen aus Prinzip subjektiven Geschmack objektivieren zu können. Das ist und bleibt eine Illusion.

Er kann sich über einzelne Zutaten austauschen, wie riechen, dem Stand der Wissenschaft folgend,funktioniert, aber nicht darüber, wie das Ergebnis anzukommen hat. Das ist auch bloß verstecktes Infkuencertum mit dem Scheinanspruch wissenschaftlichen Backgrounds, weil jenseits seiner Möglichkeiten.

Als Blog jederzeit gerne, nur wenn so etwas in Buchform gegossen wird und gewissen Verteilungsbreite erreicht, bekommt es quasi Bibel-Charakter, wird nicht mehr hinterfragt und wird zum Nachschlagewerk für Geschmacksnorm. Hat ja ein Wissenschafter geschrieben. Wink

Auch sein erstes diesbezügliches Werk wurde dazu missbraucht, den eigenen Geschmack zu unterstreichen.
Es gibt bei der Anzahl von Düften die sich das Duo zur Brust genommen hat, bei jedem von uns auch wohl auch Überschneidungen in der Wertung, bei dem man ihm/ihr und indirekt sich selbst rechtgibt. Rechtfertigt das schon solche Listen?

Wer sich anstelle des Kaufs eines solchen Buches 2-3 Abfüllungen besorgt, die man auf dem Radar hat, hat im Sinne seiner Duftreise der Erkenntnis mehr getan, als durch den Konsum von Geschmackslisten eines Dritten.

Lesen kann man bekanntlich alles, aber dabei bleibt es idR nicht. Geht oft mit einer Prägung und der unterschwelligen Hoffnung einher, den eigenen subjektiven Geschmack als Maßstab über den anderer zu stellen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, besonders gerne im Internet! Wink
vor 6 Jahren
DasguteLeben:
Turin/Sanchez eignen sich offenbar prima als Projektionsfläche bei Fans wie "Gegnern." Ist das schwer zu verstehen, dass es Freude machen kann, gebildete Menschen mit einem breiten kulturellen Horizont und einer enormen parfümistischen Erfahrung, sowohl was die Strukturen des Business betrifft als auch in der Rolle von genuinen Parfüm-Liebhabern, über dieses Thema zu lesen? Und das es überhaupt nicht darauf ankommt, ob sich deren Geschmck mit meinem deckt, sondern dass ich an der Auseinandersetzung mit diesen intelligenten Beobachtungen meine Wahrnehmung schärfen kann? Bei einem quasi im Selbstverlag erschienenen Buch weiß ich auch nicht, was für ein Anspruch dahinter stecken soll - Turin hat den für sich übrigens noch nie erhoben, seit er Rezensionen veröffentlich hat.

Grundsätzlich lese ich auch gerne Dufteindrücke von anderen und ich muss sie dazu nicht unbedingt teilen. Doch in dieser Twitter-artigen Kurzform, stellen mir diese Bewertungen einfach keine nennenswerte Horizonterweiterung dar. Die Autoren teilen mir für meinen Geschmack zu wenig ihres sicherlich vorhandenen Wissens.
Zuletzt bearbeitet von Nasenmann am 14.08.2018, 20:09, insgesamt einmal bearbeitet
vor 6 Jahren
DasguteLeben:
Turin/Sanchez eignen sich offenbar prima als Projektionsfläche bei Fans wie "Gegnern." Ist das schwer zu verstehen, dass es Freude machen kann, gebildete Menschen mit einem breiten kulturellen Horizont und einer enormen parfümistischen Erfahrung, sowohl was die Strukturen des Business betrifft als auch in der Rolle von genuinen Parfüm-Liebhabern, über dieses Thema zu lesen? Und das es überhaupt nicht darauf ankommt, ob sich deren Geschmck mit meinem deckt, sondern dass ich an der Auseinandersetzung mit diesen intelligenten Beobachtungen meine Wahrnehmung schärfen kann? Bei einem quasi im Selbstverlag erschienenen Buch weiß ich auch nicht, was für ein Anspruch dahinter stecken soll - Turin hat den für sich übrigens noch nie erhoben, seit er Rezensionen veröffentlich hat.


Gut, dass du Gegner unter "" setzt. Ich persönlich schlage mich nämlich wegen so etwas nebensächlichem ungern auf eine Seite. Was nicht bedeutet, dass ich meinungslos bin.

Aber du belegst mir ein zweites Mal (weiter vorne im Thread schien das schon einmal durch) einen womöglich unbeabsichtigten Effekt mit Zeilen "und einer enormen parfümistischen Erfahrung", dass die Person Turin aufgrund ihres Backgrounds, auf ein wackeliges Podest.

Ideen über die Biologie des Riechens zu entwickeln, die in der Wissenschaft belächelt wurden, machen ihn zu keiner Nase. Wie viele Düfte hat er komponiert?

Restaurantkritiker können idR auch nicht gut kochen. Ihr Geschäft ist die bloße Kritik. Niemand aus der Leserschaft würde hinter dem Schreibenden einen Eckhard Witzigmann vermuten.

Ein Turin, egal wie lange er im Geschäft ist, kann in seinem (oft übersichtlichen) Urteil nur seine eigene subjektive Wahrnehmung umschreiben (ganz ohne wissenschaftlichen Anspruch). Das mag für den einen spannend sein, mich lässt das persönlich kalt. Irritiert bin ich aber dann, wenn sich Leute eine Leitfigur für ihren eigenen Geschmack suchen, die niemand Dritter besser imitieren kann als jeder für sich selbst. Das steigert sich soweit, dass vom Duftpapst gesprochen wird.

Es geht nicht darum, dir oder anderen die Lektüre zu vermiesen. Ich habe mir nur erlaubt zu begründen, warum ich von diesem Prinzip nicht überzeugt bin. Ich freu mich auch, dass er Harem Rose von Fort & Manle mag, aber nicht mehr, als wenn ein(e) andere(r) Parfumo/a seinen Zugang zu diesem Duft teilt.

Dazu bedarf es keine parfumistische Erfahrung. Sondern lediglich Leidenschaft sich mit einem Duft auseinanderzusetzen und die Zeit seine Gedanken zu notieren. Er ist kein Duftpapst, aus wissenschaftlicher Perspektive fast ein Oxymoron! Twisted Evil

Was ich abschließend noch anmerken möchte, das Buch scheint hier nicht halb so zu polarisieren, wie man es vielleicht vermuten hätte können. Auf den 3 Seiten geht es, vordergründig um Glückwünsche an eine Parfuma, die im "Werk" mir ihren Düften Erwähnung fand. Diesen möchte ich mich selbstverständlich auch anschließen.
vor 6 Jahren
RobGordon:
Irritiert bin ich aber dann, wenn sich Leute eine Leitfigur für ihren eigenen Geschmack suchen, die niemand Dritter besser imitieren kann als jeder für sich selbst. Das steigert sich soweit, dass vom Duftpapst gesprochen wird.

Wer genau löst denn diese Irritation aus? Ich habe noch nicht erlebt, dass Leute Luca Turin ernsthaft als Leitfigur für irgendwas ins Feld führen, weder hier auf Parfumo noch irgendwo anders (vielleicht in der „Bunten“ oder so).

Ich stimme DasguteLeben voll zu, es ist in erster Linie einfach die Freude an der intelligenten Auseinandersetzung mit einem interessanten Thema. Wenn man sich davon nicht inspiriert fühlt, ist das absolut okay, aber das ist doch kein Grund, ihn ernster zu nehmen als er vermutlich sich selbst.
vor 6 Jahren
Ich möchte auch DasGuteLeben zustimmen. So wie ich gerne intelligente Kommentare zu politischen Themen höre, auch von Leuten deren Position ich nicht teile, um meinen Horizont zu erweitern und meine eigenen Ansichten zu überprüfen, lese ich gerne fremde Ansichten zu Parfum. Wir sind hier nicht bei Bibi's Beauty Palace, wo minderjährige Mädchen nach einem Schminktutorial zu Rossmann rennen und ihr Taschengeld verballern, weil sie das Influencertum noch nicht verstehen.

Ich habe aber auch nicht immer die Geduld mir jeden Kommentar zu einem Parfum durchzulesen. Turin und Sanchez verstehen es in wenigen Zeilen eloquent viel Meinung unterzubringen. Ich habe das Buch gerne gelesen und mir die Parfums die interessant klangen auf die Merkliste gesetzt. Einige kann ich schon jetzt abhaken, da ich die Meinung der Autoren nicht teile. "Twilly d'Hermes" halte ich z.B. nicht für ein maskulines Parfum. Der Sandelholzdrydown ist einer der rundesten, die ich bis jetzt gerochen habe - besonders für einen Designerduft beeindruckend - und ohne das Buch hätte ich den Duft nie probiert. Aber davor ist er für mich einfach nicht unisex.

Ich verstehe die Kritik. Aber dass Leser das Buch als Validerung ihrer eigenen Meinung heranziehen (argumentum ad verecundiam/Autoritätsargument) ist nicht der Fehler des Autors, der sich auch meines Wissens nach nie als nonplusultra der Parfumbewertung dargestellt hat, sondern des schwachen Selbstvertrauens und kläglichen Argumentationsfähigkeiten einiger weniger Leser.
vor 6 Jahren
Kenshin:
Wir sind hier nicht bei Bibi's Beauty Palace, wo minderjährige Mädchen nach einem Schminktutorial zu Rossmann rennen und ihr Taschengeld verballern, weil sie das Influencertum noch nicht verstehen.


Diese Wahrnehmung teile ich nicht und das Phänomen beschränkt sich nicht auf Minderjährige. Einige User hier machen gar kein Hehl daraus, dass sie die Duftinfluencer Kanäle regelmäßig konsumieren, uanbhängig des Alters. Und die Seuche mit den nichttsagenden "Listen" mit dem Ziel das andere/eigene Geschlecht gefügig zu machen haben auch dieses Forum längst erreicht.

Das ist in der Tat nicht Luca Turins Schuld, war auch keine Silbe lang meine Position. (Strohmann-Argument). Den Titel Duftpapst hat er sich auch nicht selbst gegeben und dennoch hat sich der Begriff über die Zeit festgefahren . Aber wenn alles immer unreflektiert dahinplätschert, wird es früher oder später zur Gewohnheit/Norm.

Nicht der Gebrauch stößt mir unangenehm auf sondern der Missbrauch. Und auf dem fußt meine tendenziell kritische Haltung. Niemand, der mit Freude dieses Buch konsumiert hat, muss sich dadurch bereits auf den Schlips getreten fühlen.

Ein Effekt, den jeder auf beliebiger Plattform des Internets nach gewisser Beobachtungszeit feststellen kann, ist, oft die mangelnde Gabe:

mit anderen Meinungen souverän umzugehen
Kritik, ohne Beleidigung zu formulieren
die Individualität der Gesellschaft hinsichtlich ihrer Meinungen und ihres Geschmacks zu schätzen
sich seines eigenen stets subjektiven Geschmacks bewusst zu sein.

Leitwölfe des Geschmacks sind wenn wissenschaftlicher Touch mitschwingt einladender Katalysator für das Ego, seinen eigenen Geschmack über den Dritter zu stellen und wurde auch hier schon praktiziert.

Viele User die das nicht rechtzeitig verstanden haben , verkehren nicht mehr hier, zumindest nicht unter ihrem ursprünglichen Nick.Wink

Die Optionen die sich dahingehend jedem Community-Mitglied ergeben:
o) wegsehen (Prinzip: "schließlich hab ich es nicht verursacht")
o) Sensibilisierung auf die Problemstellung, ein Angebot schaffen, sich mit den Ursachen näher auseinanderzusetzen.

Mein Zugang ist seitdem ich mich im Web bewege, letzteres. Weil die künstliche Rechthaberei im Web mitnichten eine Frage des Alters ist und man nicht steuern kann, wer sich aller daran ein schlechtes Beispiel nimmt. Dass Jugendliche Erwachsene spiegeln, passiert leider nicht nur offline. Die eigene Brut möchte man vor schlechten Beispielen gewahrt wissen, bei Dritten ist es uns schon wieder egal, mit den Folgen haben sich andere herumzuschlagen. Wink

Es wird von sehr vielen schon sehr lange weggesehen. Viel Spaß weiterhin mit dem Geschmacksalmanach und dem Papst der Düfte. Smile
vor 6 Jahren
Medienkompetenz ist halt etwas, das man erst lernen muss. Ich schaue schon einen ganzen Haufen YouTube Videos von Reviewern/Influencern. Ich merke auch, dass sie es schaffen mir den Mund wässrig zu machen. Aber ich bin - glaube ich - mündig genug, mir meine Eigene Meinung zu bilden, objektive Informationen von subjektiven Ansichten zu trennen und nicht auf alles hereinzufallen. Ich habe noch nichts über 30€ blind gekauft, nur wegen einer Empfehlung eines Influencers oder einer Empfehlung hier aus dem Forum. Darunter ist mir das Geld ziemlich egal.

Wie gesagt, ich verstehe deine Kritik. Ich denke nur, dass es mehr und weniger mündige Konsumenten gibt.
vor 6 Jahren
RobGordon:
Den Titel Duftpapst hat er sich auch nicht selbst gegeben und dennoch hat sich der Begriff über die Zeit festgefahren

Du verwendest den Begriff hier ständig, ansonsten ist der in Zusammenhang mit Luca Turin kaum gebräuchlich. Google mal danach.

RobGordon:
Viele User die das nicht rechtzeitig verstanden haben , verkehren nicht mehr hier, zumindest nicht unter ihrem ursprünglichen Nick. Wink

F.U.D.
Nochmal das Gleiche? vor 6 Jahren
DasguteLeben:
Turin/Sanchez ... Auseinandersetzung mit diesen intelligenten Beobachtungen meine Wahrnehmung schärfen kann?

Wenn wie hier irgendwo erwähnt "Aventus" 4/5 scored, dann nur weil Dame und Herr eben diese Intelligenz vermissen lassen. Denn Kitsch ist als kalkuliert konstruiertes Machwerk immer erkennbar. Ein Möbelkritiker sollte Barock von einer nachgeschnitzten Wohnwand in Eiche zu unterscheiden wissen. Nicht dass Barock im engeren Sinne schön(er) wäre. Sondern beides gehört auf den Müll.

Es hat den Geruch einer Neuauflage von Geld machen mit dem Buch. Amüsant ist es bestimmt, "witty" heißt es auf Englisch? Lutens bekommt aufs Dach, recht so! Mir stößt aber immer noch auf, wie weit Turin auf die neuzeitlichen Möglichkeiten reingefallen ist in der ersten Auflage dieser Idee von unverbindlichen "Rezensionen". Was war nicht alles "phantastisch"? Sogar Lutens' Glupsch, nur zum Beispiel. Alles mit Iso-E war immer großartig, geradezu psychedelisch ... er hat die damit vermittelte Glätte immer für die große alte Kunst der Harmonisierung gehalten. Wie verkehrt das war!

Aber Kunst ist das alles nicht. Das meiste ist mehr vom Gleichen. Und so viel Verschiedenes! Für mich ist und bleibt Dior Homme Sport (2018) die Totale an Ästhetisierung bis hin zum anti-humanen Zynismus. Diese Idee den Sport maximal vom Körper, der Menschlichkeit zu entfernen durch ein Nichts, das ist grandios Kunst. Nämlich das hohle Ende von Parfüm Twisted Evil

Turin / Sanchez verfolgen zu sehr - für meinen Geschmack, die Idee davon, Parfüm hätte noch immer einen Wert. Es geht längst auf in der alltäglichen Beduftung von allem und jedem. Glaubt jemand ernsthaft, Parfüm sei den Millionenbudgets der funktionalen Geruchsverblendungen noch gewachsen? "Roja Dove" ist das beste Beispiel: eine Aura wie Klostein, nur teuer ... auch gut!
Re: Nochmal das Gleiche? vor 6 Jahren
Lieber Catch22,

eine informierte, aber von der eigenen abweichenden Meinung als Mangel an Intelligenz abzutun zeugt von einer Unlust am Diskurs und in dem Fall sollte man das Buch sicherlich ignorieren. Ich habe eine völlig andere Meinung zu Aventus als LT, doch käme ich nicht auf die Idee deshalb seinen offensichtlichen Erfahrungsreichtum in Frage zu stellen. Turin hat übrigens nie die Parfüm = Kunst These vertreten, sondern betrachtet es eher als schönste Nebensache der Welt, die nicht weniger als der Fussball dem Kommerzialisierungsregime unterworfen ist und trotzdem noch Nischen des Schönen birgt.

Die Einschätzung der Rezensionen des ersten Bandes halte ich für undifferenziert und unbegründet.

Wenn Turin/Sanchez primär Geld machen wollten würden sie youtube influencer werdenund sich von der Industrie kaufen lassen, nicht ein Buch quasi im Selbstverlag herausbringen, in dem sie Brands wie Lutens un Roja verreißen.

Dies alles nur zur generellen Klarstellung, denn wer meint Barock gehöre auf den Müll ist wohl sowieso eher an Provokation als an Ästhetik oder ernsthaftem Austausch interessiert (inkludiert das auch Monteverdi, Bach, Rubens und Grimmelshausen oder nur Möbel?)

Mit freundlichen Grüßen
DgL (Christopher Dresser, Jugendstil und Art Deco Liebhaber)

Catch22:
DasguteLeben:
Turin/Sanchez ... Auseinandersetzung mit diesen
intelligenten Beobachtungen meine Wahrnehmung schärfen kann?

Wenn wie hier irgendwo erwähnt "Aventus" 4/5 scored, dann nur weil Dame und Herr eben diese Intelligenz vermissen lassen. Denn Kitsch ist als kalkuliert konstruiertes Machwerk immer erkennbar. Ein Möbelkritiker sollte Barock von einer nachgeschnitzten Wohnwand in Eiche zu unterscheiden wissen. Nicht dass Barock im engeren Sinne schön(er) wäre. Sondern beides gehört auf den Müll.

Es hat den Geruch einer Neuauflage von Geld machen mit dem Buch. Amüsant ist es bestimmt, "witty" heißt es auf Englisch? Lutens bekommt aufs Dach, recht so! Mir stößt aber immer noch auf, wie weit Turin auf die neuzeitlichen Möglichkeiten reingefallen ist in der ersten Auflage dieser Idee von unverbindlichen "Rezensionen". Was war nicht alles "phantastisch"? Sogar Lutens' Glupsch, nur zum Beispiel. Alles mit Iso-E war immer großartig, geradezu psychedelisch ... er hat die damit vermittelte Glätte immer für die große alte Kunst der Harmonisierung gehalten. Wie verkehrt das war!

Aber Kunst ist das alles nicht. Das meiste ist mehr vom Gleichen. Und so viel Verschiedenes! Für mich ist und bleibt Dior Homme Sport (2018) die Totale an Ästhetisierung bis hin zum anti-humanen Zynismus. Diese Idee den Sport maximal vom Körper, der Menschlichkeit zu entfernen durch ein Nichts, das ist grandios Kunst. Nämlich das hohle Ende von Parfüm Twisted Evil

Turin / Sanchez verfolgen zu sehr - für meinen Geschmack, die Idee davon, Parfüm hätte noch immer einen Wert. Es geht längst auf in der alltäglichen Beduftung von allem und jedem. Glaubt jemand ernsthaft, Parfüm sei den Millionenbudgets der funktionalen Geruchsverblendungen noch gewachsen? "Roja Dove" ist das beste Beispiel: eine Aura wie Klostein, nur teuer ... auch gut!
Re: Nochmal das Gleiche? vor 6 Jahren
DasguteLeben:
Lieber Catch22 ...

Persönlich wohlwollende Grüße zurück! Vielen Dank für Deine Zurechtweisung. Ich meine dennoch, dass epochale Erfindungen wie Barock irgendwann auf den Müll gehören, wenn was neues kommt, welches sich besser verkauf..., t'schuldigung bewährt.

Sonst würden wir beide doch noch immer mit holperigen Reifen durch den Central Park reiten weil wir beide Dunlops Pneus als bestenfalls praktische, mithin vom Kanon der Kultur abweichende Alternative verachten täten.

Mir bleibt zwischen einem "Fougere Bengale" und dem "Aventus" zu wenig Platz: es müssten Welten sein. Wie auch immer, der Raum für persönlich motivierte Abwägungen ist dann doch begrenzt. Geschmack hat Grenzen.

Wie manche bin ich aber auch fertig mit dem Thema. Jedenfalls bin ich nicht in der Lage mir die Broschüre zu erwerben. Mein Interesse am immer Neuen ist erlahmt. Wie schon gelegentlich zum Besten gegeben, vom Besten habe ich halbe Liter. Kommt Zeit kommt Rat.
vor 6 Jahren
Auf Twitter hat Luca Turin angekündigt, dass TS und er einen Guide für 2019 in Angriff nehmen wollen und eine Adresse hinterlegt, über die man ihnen Proben zukommen lassen kann. Vielleicht kann man ja systematisch etwas auf die Beine stellen, um Lücken abzudecken?
vor 6 Jahren
Ich persönlich würde mir ein update des ersten Buches mit den aktuellen Formulierungen der Klassiker wünschen Smile
vor 6 Jahren
Rivegauche:
Ich persönlich würde mir ein update des ersten Buches mit den aktuellen Formulierungen der Klassiker wünschen Smile

Das würde ja mehr Selbstmorde zur Folge haben als seinerzeit die Leiden des jungen Werthers...
vor 6 Jahren
Ehrlich gesagt, finde ich diesen 'Guide' total uninteressant. Warum sollte ich für etwas bezahlen, was ich kostenlos in mehreren Foren und auf YouTube bekommen kann - noch dazu in oft umfangreicherer Form?! Klar, die YouTuber bekommen auch kostenlose Proben von vielen Herstellern geschickt, insofern kann Luca Turin das natürlich ebenso machen. Aber ich würde ihn nicht unterstützen.
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