Düfte im Garten

Ihr Lieben

es lässt sich nicht mehr leugnen, es wird Frühling.
Selbst in meinem kleinen Garten sind die Winterlinge schon wieder weg, auch die Schneeglöckchen schwinden schon wieder, gerade überwiegen die Krokusse. Demnächst geht es los mit den Zwergiris und den Kaminfegerle, den Veilchen und den Gartennelken und der Reigen der Gerüche zieht sich dann weiter durchs ganze Jahr...

Habt Ihr bewusst "Duft"-Pflanzen im Garten?

Was gibt's draußen grad zu riechen?

Ich muss gestehen dass ich weder Winterlinge noch Schneeglöckchen noch Krokusse bewusst rieche - aber spätestens mit den Veilchen und Nelken ist meine Nase dann voll dabei.
Das kann auch mal ungünstig sein - das Currykraut direkt unterm Balkon kann einen genauso einnebeln wie die Madonnenlilie in 25m Entfernung.
Muskatellersalbei (der ja recht häufig in Düften vorzufinden ist), ist ein wunderbares Heilkraut, sehr nützlich für Insekten und sieht auch noch hübsch aus - aber: Schon Hildegard von Bingen schrieb irgendwo was davon dass er nach Urin riecht - und das riech ich leider auch.
Lavendel - klar, findet sich mittlerweile in fast jedem Garten Ist in der Kräuterheilkunde ein Anti-Aphrodisiakum und wird zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt (nicht nur gegen Motten).

Endlos viele Geruchs-Beispiele...
Wie sieht's bei Euch aus?
(gefragt sind nicht nur Gartenbesitzer sondern selbstverständlich auch alle anderen "Natur-Wahrnehmer"!)

Ich habe durchaus duftende Pflanzen im Garten und habe diese auch gezielt angepflanzt.
DER frühe Frühlingsduft ist für mich aber Bärlauch!
Ich gebe zu, ich war noch nicht im Wald um nachzuschauen, ob er schon wächst.

Ich habe lange gesucht, um ein richtig schön duftendes Geißblatt zu finden! Den Duft liebe ich sehr, leider ist es im letzten Winter eingegangen und nun suche ich wieder. Auf der Terasse habe ich große Töpfe mit Kräutern- Rosmarin, Thymian, Lavendel, Minze... die Duftmischung ist phantastisch! Parfums wie Granville/Dior mag ich deshalb sehr, verwende sie aber nur auf dem Handgelenk für mich selbst. Als Ganzes ist mir das zu viel.
Momentan riecht mein Garten nach nasser dunkler Erde- hat was von Patchouli und schwarzer Schokolade an sich.

Giftig (!), aber wundervoll duftend: Seidelbast!

Ich liebe auch den Duft von Geißblatt, aber mein eigenes haut mich nicht um und außerdem kümmert die Pflanze leider bei mir.

Gerade blühen die weißen Hyazinthen auf. Und deren Geruch ist mir zu viel.

Für mich einer der schönsten Düfte im Garten ist Melisse. Steht in unserem Garten entlang eines Weges und wenn man mit den Beinen daran vorbeistreift, dann wabern Duftwolken davon mehrere Meter weit (aber jetzt im März noch nicht). Leider habe ich noch kein Parfum gefunden, in dem Melisse nicht einfach nach Zitrone gerochen hat.

Same here! Wir haben aber einen wunderbar duftenden echten Jasmin. Sehr *ähm* wuchskräftig und wir müssen noch den richtig Weg des Zurückschneidens finden, dass die Energie mehr in Richtung Blütenbildung geht. Dazu diverse Lavendelsorten, die nicht gleichzeitig blühen, damit wir länger etwas von Farbe und Duft haben. Unsere Rosen sind vom Duft eher schwach - wurden auch nach dem Aussehen ausgewählt.
Aktuell riecht aber noch nichts.

Geissblatt will ich dieses Jahr noch pflanzen - da muss ich mich dann mal genauer umschauen, ich glaube mich erinnern zu könne dass es das immergrüne ist, das nicht so stark duftet... Aber bei mir soll's ja ohnehin immer die einheimische Form sein.
Echten Jasmin haben wir nicht im Garten, weil der nicht winterhart ist, der Bauernjasmin steht aber auch auf meiner Liste von Sträuchern die für meinen Garten in Frage kämen... Riecht extrem intensiv (vor allem abends), aber tatsächlich ein ganz kleines bisschen anders als der Echte Jasmin wie die meisten von uns ihn aus der Mittelmeerregion kennen.

Ich wollte unbedingt einen Flieder haben (hat mir mein Mann dann zum Geburtstag geschenkt). Geißblatt fehlt noch! Außerdem haben wir eine Vielzahl Kräuter, das Monster darunter ist Salbei (den Geruch mag ich nicht, der Tee schmeckt wie ein Schlag vor‘n Hals, aber hilft tatsächlich gegen Halskrankheiten), der wächst als hätte er Weltmachtsphantasien... viele der anderen Kräuter duften aber erst, wenn man sie zerreibt oder kleinschneidet und in den luxuriösesten Kräuterquark verwandelt, den man sich vorstellen kann. Außerdem zwei expandierende Minze-Standorte. Blühendes Efeu duftet übrigens überraschend schön!

Bei Geißblatt habe ich das Gefühl, dass man am sichersten fährt, wenn man an einer Blüte riecht um dann zu entscheiden, ob einem der Duft gefällt und dann einen Ableger davon nimmt - mir sind einfach schon zu viele unterschiedliche Geißblattdüfte unter die Nase gekommen, um da eine sichere Voraussage machen zu können, was gut riecht und was unspektakulär ist.

Ich versuche schon seit Jahren so viele Duftpflanzen wie möglich anzusammeln, aber manches ist mir auch zu heftig. Muskatellersalbei fand ich ebenfalls nur penetrant und die Tuberose, die ich letztes Jahr hatte, brauche ich auch nicht noch einmal. Mit der Blume kann kein Tuberosenparfum mithalten - der original Tuberosenduft ist eine ÜBERBOMBE.

Eine Datura/Stechapfel brauche ich auch jedes Jahr aufs Neue. Der Duft ist so eigenartig und mit keinem anderen Blumenduft zu vergleichen und er nervt mich auch manchmal, aber ohne ihn fehlt mir im Sommer sonst etwas.

Bei Lavendel bin ich inzwischen bei dem weißen angekommen. Der ist irgendwie etwas lieblicher und nicht ganz so krautig wie der blaue Lavendel.

Die Entdeckung im letzten Jahr war für mich die Gewürztagetes 'Luna Orange'. Bei der duftet vor allem das Grünzeug, sobald man es berührt. Ich würde es mal als eine Mischung aus thymianartigen mit Orangenschale beschreiben - ganz klasse!

Und auf das Steinkraut möchte ich auch nicht verzichten. Das riecht wie Honig/Bienenwachs, was zwar nicht gerade meine favorisierten Duftnoten sind, aber es ist so ein typischer Sommerduft und ich finde auch, dass zu einem harmonischen, lebendigen Duftgesamtbild Duftnoten dazu gehören, die nicht unbedingt zu den persönlichen Lieblingsgerüchen gehören.

Einen weißen Flieder habe ich - er duftet ganz phantastisch! Ist ein Ableger von einem wild gewachsenen Flieder von unserem "Stückle" (so nennt man im Schwäbischen ein Gartengrundstück außerhalb der Stadt).
Vielleicht sollte ich mir wirklich mal Fliederdüfte genauer anschauen


Salbei ist toll Als Küchenkraut, als Heilkraut, blüht wunderschön und Wildbienen, Schmetterlinge & Co. freuen sich auch noch dran
Als Parfum? Schwierig...


Ja, finde ich auch Kriegt man leider nur noch selten irgendwo zu riechen - um überhaupt zu blühen muss er ja schon sowas um die 10 Jahre auf dem Buckel haben...
Für mich ist dieser Duft untrennbar gekoppelt an meine Studienzeit - mein WG-Zimmer befand sich in einem Häuschen im Hinterhof, einer kleinen Oase mitten in der Stadt, umgeben von Wänden aus Efeu bis in den 4. Stock am Vorderhaus hoch...

Da muss ich mich auf jeden Fall weiter schlaumachen


Muskatellersalbei im Garten geht GARNICHT - siehe Start-Posting.
In Parfums ist mir Muskatellersalbei bisher aber nicht negativ aufgefallen in dieser Hinsicht - oder vielleicht ist ja gerade das die Geheimzutat die ein Parfum "menscheln" lässt?


*notiert* - Danke


Absolut!
Das ist eben echter Garten - und nicht eine irgendwie gefiltert und überhöhte Kunstform davon.
Letzteres ist keinesfalls negativ gemeint
Mir fallen dazu immer die Stilleben ein die oberflächlich einfach nur einen wunderbaren Blumenstrauß zeigen - tatsächlich aber Andachtsbilder sind: Blumen die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen zusammen in einer Vase sind ein klarer Verweis auf ein Jenseits.
Das Prinzip finde ich mittlerweile in Düften wieder

Heute habe ich die ersten Veilchen im Garten entdeckt!
Da kommen noch mehr, die sind da schon ewig im Boden - und sie riechen so toll! Etwas das dem gleichkommt habe ich bisher in keinem Veilchen-Parfum wiedergefunden (naja OK - soviele habe ich auch noch nicht bewusst gerochen, bin ja noch einigermaßen neu hier und eher gemässigt unterwegs). Von "altbacken" hat der Duft meiner Veilchen im Garten jedenfalls nichts...

Bei uns duften jetzt auch die Veilchen! Mein tolles Geißblatt habe ich übrigens im Wald gefunden... Beim Spazierengehen duftete es auf einmal himmlisch! ich hatte Glück, der Steckling wurzelte und Voilà: neues Geißblatt. Ich habe in meinem Garten fast nur heimische Pflanzen und werde belohnt durch Besuche von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen...

Dieses Jahr werden wir auf jeden Fall noch mindestens ein einheimisches Geißblatt pflanzen - ich tendiere auch zum einheimischen Waldgeißblatt - aus den von Dir genannten Gründen

Ich setze fast nur Pflanzen, die duften (oder sonst "nützlich" sind): Rosen, Lilien, Veilchen, Clematis, Goldlack, Tulpen, Narzissen, Nelken, Pfeifenstrauch, Zwergflieder, Nachtviolen... es gibt soooo viele!

Bei uns aktuell ganz prominent Mohn, Ginster und Pfingstrosen. Der Blauregen kommt auch schon. Hier im Süden ist die Vegetation immer schon etwas weiter.

Nach Flieder und Gartennelken (oh wenn's das doch nur als authentischen Duft gäbe!) blüht gerade wieder mein absoluter Duftliebling, die Nachtviole (gibt's die überhaupt in Parfum?).
Mohn hab ich dieses Jahr erstmalig - in verschiedenen Variante, ganz von selbst aufgegangen auf meiner Wildwiese - da freu ich mich
Auch erstmalig bei uns: Schwertlilien. Was für ein Duft! Und plötzlich wird einem klar warum man aus deren Wurzeln Veilchenparfum macht

Ich hatte dieses Jahr das erste Mal weiße Nachtviolen, an verschiedenen Stellen im Garten. Die müssen sich selbst ausgesät haben. Habe ich erst für Unkraut gehalten, aber ich warte immer erst mal ab, bis es blüht, ehe ich was rausreiße. Habe gerade noch so einen Kandidaten, bei dem ich nicht weiß, was es ist. Glaube aber diesmal wirklich an Unkraut. Jedenfalls finde ich den Duft der Nachtviolen ebenfalls sehr angenehm.

Was ich dieses Jahr entdeckt habe: Auch meine Kletter-Hortensie hat einen ganz wunderbaren zarten Duft, wenn sie blüht.

Zur Zeit blühen die Linden. Ich liebe diesen feinen süßlichen Duft.

Bei mir duftet grad der Holunder so herrlich.
Der Schmetterlingsflieder übrigens auch.
Vor dem Haus hab ich wunderbare Pfingstrosen und Lavendel.... überall ein anderer Duft.
Ich wohne auf dem Land und überall riecht es nach frischem Kräuterheu, welches die Bauern fleißig wenden, ich liebe diesen Geruch, wobei ich allerdings leider Allergikerin bin.

Aus Ermangelung eines Gartens:
Ich war in den letzten Wochen in zwei Parks (Herzogenriedpark in Mannheim und Schlosspark in Schwetzingen) und in beiden steht überall Jasmin in voller Blüte. Ein wunderbarer Geruch. Meine Freundin und ich haben an fast jedem stehen bleiben und schnuppern müssen. Leider riecht Jasminum Grandiflorum Absolue oder Jasmin Sambac nicht so fein. Von den Blüten her würde ich vermuten es handelt sich um Duftjasmin, einem Verwandten der beiden.

Dein Sommerflieder blüht schon? Davon ist unserer noch weit, weit entfernt....
Da muss ich aber ehrlich sagen dass ich den Duft zwar schon ganz schön finde, aber der ist mir fast schon zu schwer und hat eine starke Honignote die ich nicht ganz so gerne mag.

Frisch geschnittenes Gras gehört zu meinen Lieblingsduftnoten - nur bin ich da leider noch nicht fündig geworden bezüglich Umsetzung in Parfum (am besten traf's immernoch das Parfümöl "Gras" von Sirykid in den kleinen Fläschchen - damals aus dem Indienshop)...

Beere, wenn Du Allergikerin bist - reagierst Du auch auf entsprechende Düfte oder nur auf's Original?

Echter Jasmin ist in Deutschland nicht winterhart, leider nicht mal hier bei uns im Süden.
Was da in den Gärten und Parks steht ist der sogenannte "Bauernjasmin", d.h. der "Europäische Pfeifenstrauch" Philadelphus coronarius. Dessen Duft ist minimal anders als der vom Echten Jasmin.
Am besten man geniesst den Duft mit geschlossenen Augen - dann muss man die vielen dicken schwarzen Läuse nicht sehen die da jedes Jahr drinhängen .-)

@ Melisse2: Der Bauernjasmin gehört zur Familie der Hortensiengewächse - also falls Dich der Duft der Hortensien an Jasmin erinnert.

Danke für die Erklärung. Ich hatte mich schon gewundert. Es sieht fast genau so aus, wie Jasmin, aber nicht exakt. Es riecht fast genau so, wie Jasmin, aber nicht exakt. Ich würde sogar behaupten, dass es besser riecht. Und ich dachte auch, das Jasmin hier nicht den Winter überstehen würde. Läuse habe ich keine gesehen.

Ja, der Duft ist toll - ich find ihn einen kleinen Ticken anschmiegsamer und leichter als den vom Echten Jasmin.