Duftneuling:Ein sehr schöner Thread! Ich wollte auch grade »The Safety of Essential Oils« vorschlagen, ein sehr gutes Buch zum Thema.
Man sollte sich eventuell auch mit den eventuellen psychischen Wirkungen der Ätherischen Öle Gedanken machen. Dazu kann ich das Buch »Vom Geist in der Flasche: Ätherische Öle im Psycho-Aromatherapeutischen Vergleich« empfehlen.
Mein Interesse an ätherischen Ölen wurde zweimal geweckt. Einmal durch Pafüms und ich habe mich kurz im Internet damit beschäftigt und mir gesagt, dass das zu kompliziert und kostspielig wird.
Dann einige Jahre später hatte ich mit einer Freundin zu tun, die unter Depressionen litt. Aus irgendeinem Grund hatte sie sich deswegen mit Pflanzen beschäftigt und wir waren in eine Gärtnerei gegangen, wo sie sich Zitronenmelisse und ich mir Rosmarin und Waldmeister geholt hat. Daraufhin fing ich an, mich über den Nutzen von Ätherischen Ölen in der Anwendung gegen Depressionen zu informieren und habe ihr eine Duftkerze gegossen und fing an, mir Öle zu zulegen. Mittlerweile geht mein Interesse in Richtung Massage und Wellness, dennoch habe ich stets ein Auge auf die Gefahr, die von Äähterischen Ölen ausgeht. In Covid-Zeiten habe ich (um ein paar Öle aufzubrauchen) eine antivirale Flüssigseife gemischt. Ob sie was bringt, kann ich nicht sagen, aber so haben die Öle wenigstens Anwendung gefunden.
Wo ich jetzt diesen Thread sehe, bekomme ich doch Lust, mich mit Parfümherstellung zu beschäftigen. Aber ich strauchle schon dabei, mir mein Bartöl zurecht zu mischen. Hat hier jemand Erfahrungen mit Birken-Teeröl? Ein Tropfen davon ist so extrem penetrant, dass ich seitdem die Finger von allen Ähterischen Ölen gelassen habe.
Mein Problem ist, dass ich schwer einordnen kann, wie stark ein Öl verglichen mit einem anderen riecht.
Gibt es dazu irgendwo brauchbare Informationen? Beispielfrage zu den gesuchten Informationen: Wieviel Tropfen oder Nanogramm von Ätherischem Kiefernöl muss man mit wievielen Tropfen Lavendelöl mischen, damit man beide Düfte ungefähr gleich intensiv wahrnimmt?
Ich hatte händisch versucht meine Öle in Gruppen einzuordnen, aber das ist mir ziemlich misslungen.
Anbei der erste Entwurf davon:
Es gibt eine Suchmaschine von mehreren, die dir eine recht ausführliche Auskunft über Chemikalien & Öle und deren typische Eigenschaften gibt:
Dort ist u.a. auch die Stärke des Geruchs vermerkt mit einer Empfehlung, ob und wie der Stoff verdünnt werden sollte und eine Gefährdungseinordnung neben vielen anderen Informationen zum Stoff.
Eine generelle Faustregel für den olfaktorischen Zusammenhang verschiedener Stoffe gibt es nicht, da jede Person eine subjektive Geruchswahrnehmung sowie individuelle Geruchsschwellen besitzt. Wenn du eine Teilanosmie gegenüber einer Chemikalie hast, wirst du diese anders bzw. überhaupt nicht wahrnehmen können, andersherum gibt es Stoffe, auf die du evtl. hypersensibel reagierst, während andere den Geruch als normal stark empfinden. Ich kann Dynascone 10% durch eine mit Pipette verschlossene Flasche in der kompletten Wohnung mit geschlossenen Türen wahrnehmen, während der überwiegende Anteil meiner Mitmenschen diesen erst als mittelstark empfindet, wenn sie direkt an der Pipette riechen, an der die Flüssigkeit haftet.
Du bist unglücklicherweise gleich mit einem Hammer eingestiegen, Birkenteer ist brutal. Ich setze ihn als 0,5%ige Lösung ein.
Meine Empfehlung: Kaufe dir eine Präzisionswaage, um die Mengen abzuwiegen bzw. zähle die Tropfen und notiere die Tropfenmenge. Dann taste dich Schritt für Schritt an die Ideallinie heran und sei für ca. 12 Monate auf Rückschläge über Rückschläge vorbereitet. Bei einfachen Mischungen mit 3 - 5 Zutaten erzielst du bald ein brauchbares Ergebnis, bei komplexeren Düften wird die Schule um ein Vielfaches länger dauern. Es wird Wechsel- und Nebenwirkungen geben, auf die du nicht vorbereitet sein wirst, die aber normal sind und dazugehören.