Lieber das Original oder der gleiche Duft?

Von 'Shalimar' heisst es, dass er entstanden sei weil aus Versehen zuviel Vanille in 'Jicky' gefallen wäre... Oder so ähnlich... Legenden der Parfümgeschichte die man glauben kann aber nicht muss...
No. 5 ist eh völlig überbewertet - das schenken seit Generationen Männern ihren Frauen ungefragt weil sie glauben dass der einfach gut sein muss und man damit nichts falsch machen kann (am eigenen Leib erlebt). Dementsprechend steht er auch in vielen Schränkchen ungenutzt rum.
Da lob ich mir meine jüngst verstorbene Mutter die ihn einfach völlig respektlos "verbadet" hat.
Man muss jetzt auch nicht zuviel Respekt vor Klassikern haben!
Letztendlich bin ich für meinen Teil immer offen für alles - aber die modernen Düfte stehen mir näher (ich leb eher im jetzt und hier und für die Zukunft) und ich habe keine Lust mich auf Vintage-Jagd einzulassen.

Meinst Du "Dioressence (Eau de Toilette)"? Dann wäre es eine "Miss Dior (1947) (Parfum)"-Seife gewesen:
Diors Auftrag an den Parfumeur Guy Robert war, ein besonders animalisches und gleichzeitig florales Damenparfum zu erschaffen, dessen Werbeslogan „le parfum barbare“ werden sollte. Laut Luca Turin tat sich Robert schwer damit, den richtigen Ansatzpunkt zu finden. Er soll mit folgender Begebenheit die Lösung gefunden haben: er begutachtete in London die Qualität eines Klumpens natürlichen Ambregris, wozu gehört, etwas davon mit den Händen zu zerreiben und daran zu riechen. Die fettverschmierten Hände reinigte er anschließend mit Seife. Auf dem Rückflug nach Paris nahm er den Duft an seinem Händen war, den er suchte. Wie er später erfuhr, ahmte die Seife, die verwendet hatte, den Duft von „Miss Dior“ nach. Dies soll der Startpunkt Roberts der Entwicklung von „Dioressence“ gewesen sein – „Miss Dior“ plus eine Hohe Dosis Ambregris.
Also keine Kopie, sondern eine Inspiration zu einem neuen, kreativen Prozess.

Ich habe nicht davon gesprochen, dass teuer immer besser ist. Es werden aber eben hauptsächlich Kopien von beliebten Düften gekauft, weil diese Düfte günstiger sind als das Original. Deswegen ist es tendenziell unwahrscheinlicher eine teure Kopie eines günstigen Originals zu haben, da man ja nicht unbedingt 'billiger' riechen möchte... aber dass das Rad nicht neu erfunden werden kann ist auch logisch. Aber es gibt genug Spielraum um Neues zu schaffen bzw nichts was zu nahe am Original ist, ist in der Musik auch nicht anders.

Ich habe auch drei Düfte in meiner Sammlung die mich an irgendetwas aus meiner Kindheit (also 90er Jahre) erinnert, somit eben auch vermutlich keine absoluten Originale. Und mit "Reflection Man" habe ich einen Duft der zumindest bei den ersten beiden Tests für mich lediglich wie ein veredelte "Le Male" geduftet hat. Jedoch weiß ich nicht ob da unsere vergleichsweise schlechten Nasen einen Streich spielen, da ich spätestens beim dritten Mal (und andere schon beim ersten Mal) gar keinen Le Male mehr herausrieche.

Es gibt meiner Meinung nach gedanklich auch einen sehr großen Unterschied zwischen teuren und billigen (vermeintlichen) Kopien:
- teuer: Hier wird versucht eine gute oder beliebte Duftidee (deutlich) besser zu machen
- billig: Hier wird lediglich versucht eine gute oder beliebte Duftidee (halbwegs) zu kopieren, und den Duft besser zu machen spielt gar keine Rolle. Änderungen sind eher erzwungen

Da passt auch wieder die Bezeichnung Remix aus der Musik... Da wird dort ein bisschen dazu genommen, hier was drunter/drüber gelegt, woanders wird was weggelassen, etc... Und fertig ist der oft günstige Disco-Remix der nicht schlecht ist, aber auch selten positiver und besser in Erinnerung bleibt als das Original. Ausnahmen gibt es natürlich auch.... Da wird auch selten was Unbekanntes genommen, sondern z.B. was Erfolgreiches von Michael Jackson oder Backstreet Boys, und nicht was vom lokalen Bäckereien-Gesangsverein der Backstuben Buben die man letztens auf dem Dorffest gehört hat.
Wobei z.B. Dua sich ihre 'Remixe' auch sehr gut bezahlen lassen, zumindest im Vergleich zu den europäischen Preisen.

meine Handhabe ist da Recht leicht: ich habe Originale, wenn es keine adäquaten oder generell keine Dupes gibt.
Oder ich habe "noch" die Originale, wenn diese einfach noch nicht aufgebraucht sind. Diese werden dann irgendwann vielleicht durch Dupes ersetzt.

Ich bin da relativ einfach gestrickt. Ich möchte das Geruchserlebnis gepaart mit einer guten Haltbarkeit - aus welcher Flasche das stammt, ist mir egal.

Meistens mag ich die Originaldüfte am liebsten, die haben genau den Touch, den ich am Duft liebe. Duftzwillinge oder Dupes, die nur fast so und ähnlich duften haben das gewisse Etwas dann nicht. Hab schon oft ohne Vorurteile herumgetestet und es war immer wieder das gleiche Ergebnis.

Du sprichst mir aus dem Herzen, liebe Igli!

So lange es kein Fälschungen vom Basar in der Türkei sind (da habe ich schon komische Sachen erlebt!) habe ich prinzipiell nichts gegen Dupes. Wichtig ist mir, dass keine eventuell gefährlichen Inhaltsstoffe verbaut sind.

In meiner Sammlung sind alles Originale, der Mann hat aber Dupes wie z.B. die Version von Vebellé von "Heaven (Eau de Toilette)". Den Duft gibt es nicht mehr und gerade bei eingestellten Düften finde ich die Nachbauten durchaus legitim!
Ich selbst habe auch schon ein paar Düfte des Herstellers getestet. Einige waren mäßig, andere dagegen eine wirkliche Überraschung, da sie sich überwiegend an der Urversion orientieren. Als ich da mal mit dem Original verglichen habe, lagen Welten dazwischen... Letzteres war einfach nur verwässert. Wenn ich also die Wahl zwischen einem Dupe, das sich an der Urversion orientiert und einem totreformulierten Original habe, werde ich mich definitiv für den Dupe entscheiden.

Ich hab mit Dupes angefangen ... nicht viel, aber halt ein paar bei Zara gekauft und natürlich "Writer" als DEN Sauvage-Clone. Damit bin ich aber erst zu meiner Dutftleidenschaft gekommen, und mittlerweile geben die Dupes mir alle nicht mehr viel, einfach weil es soviel bei den originalen Häusern zu entdecken gibt. Als Einstiegsdroge aber tauglich.

Ob im Original oder als Dupe halte ich es momentan so:

Dupes gerne, wenn sie eine preisliche Alternative darstellen.

Und es gibt mir einen riesigen Kick, wenn ich zufällig auf einen astreinen Dupe stoße, den noch niemand kennt. Das war neulich in Berlin im Laden von "Oriental Style". Da gab es diesen Leather Oudh für schlappe 10 Euro, der total nach Tom Fords "Ombre Leather" riecht und obendrein eine richtig gute Haltbarkeit hat.

Und gestern Abend fast ein zu eins >--- das saugünstige "Malizia Oud - Curiosity" roch genau wie das gerade nicht mehr so günstige Ferrari "Essence Oud". Nur die Haltbarkeitr ist schwächer. Nun gut, was soll's. Beide sind Made in Italy. Scheint mir so, als ob Malizias Oud ein Ferrari ist, nur mit der Ansage: "Macht uns den mal etwas dünner, dann wirds günstiger für uns..." Okay, raus aus dem Reich der Spekulationen

Solche Erlebnisse finde ich spannend.

Manchmal ist es so, dass mich beim Original irgendwas stört, dann ist ein - gutes- Dupe eine Alternative. Sobald es nicht um verbotene Fälschungen geht, finde ich Dupes absolut in Ordnung.

Viele Düfte fallen ja mit der Zeit der Reformulation zum Opfer und sind oft nur noch ein Schatten ihrer selbst.
"La Nuit de L'Homme (Eau de Toilette)" gehört zu meinen absoluten Lieblingsdüften, die aktuelle Version ist leider nicht mehr zu gebrauchen, der Duft wurde zu tode reformuliert.
Da bin ich z.B. absolut dankbar, dass es Dua gibt, die den Vintage Duft qualitativ und performance mäßig auf top Niveau wieder zurückgebracht haben.
In solchen Fällen greife ich gerne auf Dupes zurück.

Geht mir auch so. Und irgendwann ärgerte ich mich immer, dass ich nicht das Original gekauft habe. Mache ich inzwischen nicht mehr.

Bei mir kommt es darauf an.
Ich besitze auch ein paar Dupes, hauptsächlich von "La Rive". Ich muss dazu sagen : der Text bezieht sich AUSSCHLIEßLICH auf Dupes. Ich würde niemals Plagiate kaufen, das ist mir viel zu gefährlich.

Ich handhabe es so : Wenn ich einen Duft wirklich mag und auch die Haltbarkeit positiv bewertet wird, dann greife ich zum Original. Dann investiere ich gerne mein Geld. Dupes riechen oft nicht identisch- sie sind sehr ähnlich. Manche gefallen mir besser als die Vorbilder, viele aber etwas weniger. Wenn ich einen Duft also wirklich toll finde und er gut performt, dann kaufe ich das Original.

Die Hauptgründe, wieso ich das ein oder andere "La Rive" / "Miro" Dupe besitze sind:

- Wer kennt es nicht. Es gibt Düfte, die man interessant findet, aber irgendwie hauen sie einen nicht so vom Hocker, dass man sie haben muss. Mir geht es so mit "Sì (Eau de Parfum)" von Armani. Den finde ich in Ordnung, aber irgendeine Note missfällt mir. Trotzdem habe ich später einmal "In Woman" in der Drogerie gekauft. Aufgrund der tollen Bewertungen. Der riecht sehr ähnlich. Und ja, der ist auch richtig gut gemacht. Ich trage ihn jedoch nicht häufig, da natürlich auch er diese eine Note enthält, die mich stört - vielleicht ist es die Johannisbeere ? Trotzdem bin ich froh den Flakon zu besitzen. Einfach um den Duft zu testen und, um auch mal ohne schlechtes Gewissen öfter zu sprühen. Wenn mich ein Duft interessiert, aber nicht von den Socken haut, dann greife ich zur „La Rive“ Version.

- Wenn ich einen Duft sehr mag, die Haltbarkeit aber sehr schwach sein soll und es ein günstiges Dupe gibt, was dieselbe oder vielleicht sogar eine bessere Haltbarkeit aufweist, dann greife ich zum Dupe. Ich sehe nicht ein 50€ für einen Duft auszugeben, der nach 2 Stunden verschwunden ist.

- Manchmal kaufe ich Dupes zusätzlich zu den „Vorbildern“. Ein Beispiel ist "Alien (Eau de Parfum)" - ich besitze ebenfalls Mysteria. Das ist kein Einzelfall in meiner Sammlung. „Alien“ ist einer meiner Lieblingsdüfte. „Mysteria“ hat einen ziemlich ähnlichen Charakter, ist aber keine exakte Kopie. Trotzdem erinnert er stark an „Alien“. Dieser wiederum ist sehr teuer und mir manchmal einfach zu schade für den Alltag. Ich trage ihn gerne abends. Daher greife ich im Alltag auch gerne einmal zum Dupe. Sei es zum Gassi oder einkaufen gehen- um „Mysteria“ ist es mir nicht so schade.

- Manchmal dienen die „La Rive“ Dupes auch als Überbrückung für mich. Ich will nicht jeden Monat 200€ für Düfte aus dem Fenster schmeißen. Wenn mir aber ein Duft sehr gut gefällt, dann kaufe ich mir manchmal das Dupe um die Wartezeit zu überbrücken, bis ich mich mal dazu durchringen kann, den Designerduft. Manchmal lasse ich am Ende aber dann doch davon ab- entweder rieche ich mich irgendwann am Dupe satt, oder ich bin so zufrieden damit, dass es mir ausreicht und ich kein Interesse mehr am teureren Duft habe.