Umgang mit Parfum (von Nicht-Parfumos)

Musste neulich eine komplette Schachtel "Diva"-Pralinen wegwerfen. Ich hatte sie immer extra nicht aufgemacht sondern für besondere Gelegenheiten aufgehoben... Tja, als es dann so weit war, waren sie leider kaputt.

Bevor die Mordlust gekommen wäre, hätte ich mir wohl die Augen aus dem Kopf geweint.

Wie kann man Pralinen wegwerfen?! Ist Menschen nichts mehr heilig?!

Es war ihm nicht klar gewesen, dass das von mir handgemachte waren. Sah nur das Verfallsdatum auf den Schachteln und dachte "weg damit!" Habe aber ordentlich Zoff gemacht danach! Auch dass ungefragt Bücher oder CDs ausleihen nicht drin ist, (und erst recht nicht "Shades of Grey" aus meinen Schlafzimmer!) Seitdem wird meine Privatspähre mehr respekiert.
Wir sind hier zwar etwas vom Thema abgekommen (es soll ja um Parfum gehen), aber in solch krassen Fällen helfen echt nur (sehr) deutliche Worte!

Wie hast du Dich gerächt?

Ich habe auch eine Geschichte: Als großer Sandelholz-Fan hat meine Freundin sich einen Flakon "Blamage (Extrait de Parfum)" gekauft, nachdem sie sehr lang abgewägt und nachgedacht hatte angesichts des Preises.
Leider kam der Duft aber bei niemandem in ihrem Bekanntenkreis gut an, erst recht nicht bei Männern.

Nach nicht mal einem halben Jahr brachte sie mir den Flakon mit der Bitte, ihn hier zu verkaufen. OVP und der Baumstumpf-Deckel (!) fehlten. „Den habe ich weggeschmissen, braucht man doch nicht.“

Autsch!
Das mindert aber leider gewaltig den Wiederverkaufswert. Und warum muss man denn immer Komplimente bekommen? Hat ihr selbst der Duft denn gefallen? Vor allem, Männer im Bekanntenkreis? Reicht ihr ein Kompliment von dir nicht?

Habe auch noch zwei Stories, eine davon ewig her, eine noch nicht so lange.

Es muss 2001 oder 2002 gewesen sein, wir lernten fürs Abi, ich zeigte einer Freundin mein erstes selbst vom Taschengeld gekauftes Parfum. Es war "Sensations" von Jil Sander. Ich konnte gar nicht schnell genug "NEIN" schreien, so schnell hatte sie am Deckel, den man eigentlich nicht abnehmen kann, rumgedrückt, es machte knack, und er war ab. Und der Sprühmechanismus hin. Man Muss da nämlich nur den Sprühkopf drücken, es steht sogar mit einem Aufkleber drauf "Press Here"....
Naja, ich hab es irgendwie mit Tesafilm geklebt, aber nur notdürftig, der Flakon war mega undicht und nach kürzester Zeit ausgetrocknet. Aber mann, das war bitter damals, als Schülerin. Und die Freundin hat es ja nicht mutwillig gemacht, also traute ich mich nicht, nach Ersatz zu fragen....

Anderes Erlebnis, aber ähnlich. Ich erwarb "Pièce Unique" von Grès als Blindkauf. Leider mochte ich den Duft überhaupt nicht. Gab ihn meiner Schwiegermutter, zeigte ihr noch, wie man sprüht (!). Denn der Bogen oder die Schleife, was das sein soll, aus Metall über dem Sprühkopf ist nur Zierde, und man muss wie beim Sensations, einfach nur sprühen.
Einige Wochen später sind wir bei der Schwiegermutter zu Besuch, und im Bad sehe ich ....Genau. kaputt. Deckel versucht abzudrehen. Oh mann....spreche ich chinesisch? Ich habs ihr doch sogar gezeigt....

Wenn Männer sich Parfum in die Achselhöhlen sprühen...

Oder wenn Schwiegermütter 30ml Abfüllungen von "Rive d'Ambre" wegschmeißen, weil sie meinen, es sei etwas Gefährliches in den "Reagenzgläsern", obwohl man vorher Bescheid gesagt hat.

So ging es mir neulich in der Parfümerie!
Ein Stadtbekanntes ,,Rock'n Roll“ Urgestein drängte mich zur Seite, schnappte sich den Flakon Fahrenheit und beförderte in seine Handfläche ca. ein dutzend Sprühstöße, welche dann auf Gesicht und Bart verteilt wurden.

Mein Kollege erzählte mir, dass er Urlaub in den USA machen würde.

Ich spontan zu ihm: 'Kannst du mir ein Parfum mitbringen?'
Er: 'Ein paar Was?'
Ich: 'Ach nee, lass man.'

Jede Erklärung wäre sinnlos gewesen.

Da hatte ich Glück. Mir hat damals sogar der Chef meines Mannes Düfte aus den USA mitgebracht. Das rechne ich ihm heute noch hoch an

Mich hat es stets sehr genervt, wenn Leute Düfte verschenken, nur, weil es halt Klassiker sind oder weil sie denken, das gefällt halt jedem. Meine Eltern bekamen regelmäßig Avon-Düfte von einem Geschäftspartner zu Weihnachten, für die sie keine Verwendung hatten. X Mal bekam meine Mutter von einem anderen Geschäftspartner meines Dads Chanel No. 5 und sie hasste den Duft. Mit No. 19 wäre sie glücklicher gewesen. Ich selbst bekam von einer Nachbarin einmal eine Flasche Fendi geschenkt. Leider trug sie den Duft selbst so stark überdosiert, dass ich mich davor gegruselt habe. Wenn schon Duftgeschenke (worüber sich ja viele freuen), kann man doch vorher mal fragen, was dem zu Beschenkenden denn gefällt. Aber ich glaube, das verstehen nur wir. Für die anderen ist es halt "nur" Parfum.

@KatharinaG: Dafür habe ich keine Worte. Das schockt einen wahrhaftig!

Das machte meine Cousine auch immer.
Was ich noch doof finde, Parfum als Wc Beduftung zu verwenden. Bevor ich sowas mache (mich würde dieses unsägliche, langanhaltende, sich überall hineinfressende Gemisch an verschiedenen Düften furchtbar stören), verschenke ich diese lieber!

Ich muss bei der Frage nur an den furchtbaren Nachhilfelehrer denken, den meine Freundin und ich mit zwölf Jahren hatten.
Wir waren beide schlecht in Mathe und da ein Nachhilfelehrer teuer war, haben meine Eltern und ihre sich zusammen getan und einen Lehrer für uns beide engagiert. Dieser hatte einen guten Ruf im Ort, keine Ahnung warum.
Er war schrecklich. Ein gruseliger, schmieriger Herr mit fettigem Toupet und Bierbauch.
Er kam jeden Montag Nachmittag zu meiner Freundin nach Hause, wo wir dann zwei Stunden Mathe lernen mussten.
Zuerst stellte er sein Fahrrad an der Tür ab, trug seine schmuddelige Ledertasche in die Küche, wo wir am Tisch saßen. Dort schaute er erstmal unaufgefordert in die Töpfe auf dem Herd um zu sehen, was es zum Mittagessen gab und kommentierte dann jedes Mal, dass seine Mutter das Gericht ja viel besser kochen konnte.
Anschließend gab er uns Matheaufgaben und ass häufig irgendwas, das auf dem Tisch war, Obst aus der Obstschale, Kekse, die der kleine Bruder meiner Freundin dort hingelegt hatte, Ostereier. Wir wagten nie, etwas zu sagen.
Nach der ersten Stunde gab er uns eine extra schwere Aufgabe und verschwand auf dem Klo.
Die Mutter meiner Freundin besaß mehrere teure, schwer riechende Damenparfums. Diese standen im Bad,.
Der Lehrer blieb immer lange auf der Toilette und wenn er zurück kam, stank er ganz stark nach einem der süßen, orientalischen Düfte, die die Mutter dort stehen hatte.
Diese sehr damenhaften Düfte standen ihm gar nicht, es war penetrant und bereitete mir Kopfschmerzen (ich liebte schon immer sanfte, feine Düfte).
Es war wirklich ekelig.
Zum Glück ass er irgendwann nicht nur alle Ostereier auf, die er in der Küche fand, sondern tickte sie auch noch dazu an unseren Köpfen auf, was uns zu viel war, wir erzählten es der Mutter meiner Freundin.
Diese Genugtuung, als wir zusahen, wie sie ihn zur Rede stellte und anschließend raus warf. Es war so schön, es ist über 20 Jahre her und ich weiß es noch bis heute.

@Mascha: Oh, was für ein grauslicher Idiot!
Die Düfte sprühte er bestimmt nur um den Geruch vom Wc zu überdecken.

Letztes Jahr um die Weihnachtszeit herum habe ich "Poison" von Dior bekommen. Zu Hause habe ich gesehen, dass es ein Splash aus den 90ern ist und dachte, dass ein so altes Parfum nur vergammelt sein könne. Habe es dann ausgeschüttet...Es stieg ein lieblicher, süßlicher Duft in meine Nase und habe es direkt bereut. Nun nutze ich wenigstens den Flakon für die Raumbeduftung.

P.S. Hatte mich damals noch nicht hier angemeldet.

Vor Jahrzehnten, mein Mann.
Räumt das Badezimmer auf und nimmt meine dort stehenden Düfte und schüttet sie alle zusammen in einen fast leeren Charles of the Ritz Flacon.
Reaktion auf mein Gekreische: Charles of the Ritz..... nun hast du Alegra in of the Ritz.
Gut das damals schon nur die alltäglichen im Bad standen.

Und ihr seid tatsächlich noch verheiratet?

Wie kommt man auf eine solche Idee? Und WARUM macht man sowas?

Wahrscheinlich wäre es jetzt sexistisch wenn ich antworte: "Männer beim Aufräumen"...

Man(n) muss sich nur dumm genug anstellen, um gewisse Aufgaben dann dauerhart „outzusourcen“

Deshalb hat bei uns jeder sein eigenes Badezimmer

Stimmt. Damals war es ehrliche Unwissenheit.
Heute habe ich den Satz " Dummstellen schafft Freizeit" dafür geprägt