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Können Parfums auf der Haut schaden?

Können Parfums auf der Haut schaden? vor 4 Jahren
Bin etwas pingelig und bei Deodorants hört man ja häufiger von schädlichen Inhaltsstoffen, wie ist das ganze bei Parfums? Gibt es da Studien dazu? Habe auf die schnelle nichts gefunden

Angenehmen Feiertag euch allen♠
vor 4 Jahren
In Parfum sind ja keine Alusalze. Dafür oft sowas wie Cashmeran, von dem man soweit ich weiß vermutet es könne sich im Körper anlagern und karzinogen wirken. Ätherische Öle rufen hingegen gerne mal allergische Reaktionen hervor. Aber so what, mittlerweile ist alles ungesund. Wenn du sicher gehen willst, nur auf Kleidung sprühen.
vor 4 Jahren
ja, können sie. Öko-Test erstattet regelmäßig Bericht.
Leider mag ich die Düfte, die einigermaßen gut abschneiden, überhaupt nicht Confused
vor 4 Jahren
Schlimmer bzw Empfindlicher finde ich Duschgel ala "Axe" oder ähnliche - Chemie ohne Ende, habe davon Allergie bekommen weil ich die früher als junger Bub genommen habe.
Parfüm sehe ich nicht so tragisch Smile

Duschgel Deodorant ist nochmal ein ganz anderes Kaliber. Rolling Eyes
vor 4 Jahren
Ganz bestimmt gibt es in manchen Parfums potentiell schädliche Stoffe. Die Frage ist, wie groß diese Baustelle ist.
Ich denke jetzt mal daran, was Leute so freiwillig essen, was sie einatmen (Abgase, Zigarettenrauch...).
Wenn du dir um deine Gesundheit Sorgen machst, solltest du an den großen Baustellen anfangen. Wenn du kein Raucher bist, dann ist es wahrscheinlich die Ernährung. Kleidung ist auch ein interessantes Gelände, Schuhe, Weichspüler (bei dem die Duftstoffe noch das kleinere Problem sind).
vor 4 Jahren
....und dann sind da noch die Giftstoffe von denen du bis jetzt noch nicht einmal wusstest wie z.B. Lösemittel in Klebstoffen von Bodenbeläge, Formaldehyd aus Möbeln, Asbest aus alten Dichtstoffen, Weichmacher in Turnschuhen.... Parfum ist dann wirklich das kleinste Problem Wink
vor 4 Jahren
......ganz zu schweigen vom Alkohol der enthalten ist. Dieser geht in die Haut über und landet nach ner Zeit in der Leber die mit der Zeit mit ihren Aufgaben wächst....mit den Jahren kann das verschiedene Krankheiten auslösen. Also Parfüm besser auf die Kleidung sprühen.
vor 4 Jahren
Echt, man kann sich betrinken indem man Alkohol auf die Haut reibt? Das eröffnet ja eine ganz neue Perspektive auf die Handdesinfektion im Krankenhaus Twisted Evil
vor 4 Jahren
Alfa156:
......ganz zu schweigen vom Alkohol der enthalten ist. Dieser geht in die Haut über und landet nach ner Zeit in der Leber die mit der Zeit mit ihren Aufgaben wächst....mit den Jahren kann das verschiedene Krankheiten auslösen. Also Parfüm besser auf die Kleidung sprühen.

Das ist Ironie, oder? Also hoffe ich Laughing
vor 4 Jahren
Terra:
In Parfum sind ja keine Alusalze. Dafür oft sowas wie Cashmeran, von dem man soweit ich weiß vermutet es könne sich im Körper anlagern und karzinogen wirken. Ätherische Öle rufen hingegen gerne mal allergische Reaktionen hervor. Aber so what, mittlerweile ist alles ungesund. Wenn du sicher gehen willst, nur auf Kleidung sprühen.

Und wo genau hast du das her? Wenn Cashmeran auch nur unter Verdacht stünde krebserregend zu sein wäre es ganz sicher nicht für kosmetische Anwendungen zugelassen.
Seit REACH sind alle Firmen die Chemikalien herstellen und vertreiben verpflichtet, einen gewissen Umfang an toxikologischen und ökotoxikologischen Daten zu liefern um ihre Chemikalien in der ECHA zu registrieren und damit die Lizenz haben sie zu verkaufen.

Hier der Eintrag zu Cashmeran auf der ECHA: echa.europa.eu/substance-information/-/substan ceinfo/100.046.940

Ich würde für die Zukunft vorschlagen sowas vorher dort nachzusehen bevor solches Halbwissen verbreitet wird.
vor 4 Jahren
Adan:
Wenn Cashmeran auch nur unter Verdacht stünde krebserregend zu sein wäre es ganz sicher nicht für kosmetische Anwendungen zugelassen.

Hier muss ich leider widersprechen. "Im Verdacht stehen" reicht nicht aus, um nicht zugelassen zu sein. Beispiel: Aluminium in Deos steht im Verdacht, Brustkrebs zu verursachen. Jede Menge Haarfarben steht im Verdacht, Blasenkrebs zu verursachen /zu begünstigen. Über die Bedenklichkeit von Sonnencremes wird schon lange diskutiert, produziert werden sie immer noch. Die Liste lässt sich fortsetzen.

Ich möchte damit nicht sagen, dass Cashmeran schädlich ist; ich bin nur auf die Bemerkung "wäre nicht zugelassen" eingegangen.
vor 4 Jahren
BeatriceA:
Adan:
Wenn Cashmeran auch nur unter Verdacht stünde krebserregend zu sein wäre es ganz sicher nicht für kosmetische Anwendungen zugelassen.

Hier muss ich leider widersprechen. "Im Verdacht stehen" reicht nicht aus, um nicht zugelassen zu sein. Beispiel: Aluminium in Deos steht im Verdacht, Brustkrebs zu verursachen. Jede Menge Haarfarben steht im Verdacht, Blasenkrebs zu verursachen /zu begünstigen. Über die Bedenklichkeit von Sonnencremes wird schon lange diskutiert, produziert werden sie immer noch. Die Liste lässt sich fortsetzen.

Ich möchte damit nicht sagen, dass Cashmeran schädlich ist; ich bin nur auf die Bemerkung "wäre nicht zugelassen" eingegangen.

Ja und nein. Es gibt Substanzen die in Laborversuchen durchgetestet wurden und dann als "nachweislich krebserregend" oder "vermutlich krebserregend" eingestuft werden können. Dabei wird halt drauf geschaut ob Bakterien mit einer höheren Rate mutieren, Tierpopulationen eine signifikant höhere Krebsrate aufweisen oder Ähnliches. Sowas würde zu einem Verdacht führen. Wenn man dann einen molekularen Mechanismus findet (eine Chemikalie heftet sich direkt an DNA der betroffenen Zellen an und zerstört diese zum Beispiel) kann man die Substanz als "nachweislich krebserregend" einstufen.

Der Verdacht der hier für Cashmeran und Konsorten erwähnt wird wiederum beruht auf Korrelationen aus klinischen Studien. Ich muss diese Publikation nochmal finden, aber es gab eine Studie, in der in Brustkrebsgewebe Aluminiumchlorid gefunden wurde, und zwar mehr als in gesunden Patienten. Hierbei stellt sich die Frage nach Korrelation vs. Kausalität. Krebsgewebe zieht allgemein Wasser, daher stellt sich die Frage: ist da jetzt mehr Aluminiumchlorid einfach weil das Gewebe Wasser einlagert und da dann mehr AluChlorid löslich ist, oder ist der Krebs durch das Aluminiumchlorid entstanden? Ob diese Frage geklärt ist weiß ich nicht.
Ein ähnlicher Umstand ergibt sich für Cashmeran, weil das Zeug zum einen extrem stabil ist und angeblich auch in Muttermilch und Fettgewebe von Eisbären in der Arktis gefunden wurde. Das klingt dramatisch, aber auf der anderen Seite sind die Nachweismethoden mittlerweile so sensitiv, man kann im parts-per-trillion Bereich nachweisen. Man kann einen Zuckerwürfel in den Bodensee werfen und diesen nachweisen, so sensitiv. Da ist es nicht ganz verwunderlich wenn man überall alles nachweisen kann. Die Frage ist ob die nachgewiesenen Konzentrationen in irgendeiner Weise biologisch aktiv sein können.

Es ist natürlich nicht unmöglich dass diese Substanzen Krebs erzeugen könnten, aber der wissenschaftliche Konsens sagt aktuell nein, insofern würde ich mir da vorerst mal keine Gedanken machen. Auf jeden Fall gibt es für Rauchen und Grillfleisch harte Indizien, dass sie Krebs fördern. Das hält auch viele Leute nicht ab, obwohl der Konsens da eindeutig JA sagt.
vor 4 Jahren
Ich verstehe die Argumentation.

Sehe aber auch einen Widerspruch (meine ich): Du hast Rauchen als Beispiel erwähnt. Das widerspricht für mich dem Einwand, "Wenn Cashmeran auch nur unter Verdacht stünde krebserregend zu sein wäre es ganz sicher nicht für kosmetische Anwendungen zugelassen", gibt es doch ein Beispiel dafür ab, wie etwas, was unter Verdacht (und sogar mehr als das) steht, krebserregend zu sein, hergestellt und zum Verkauf zugelassen wird.

Ich möchte noch mal betonen: es geht mir nicht darum, was gefährlicher ist und ob Cashmeran überhaupt schädlich wäre. Nur darum, dass ich mit der oben stehenden Aussage nur bedingt einverstanden bin.
vor 4 Jahren
Adan:

Der Verdacht der hier für Cashmeran und Konsorten erwähnt wird wiederum beruht auf Korrelationen aus klinischen Studien. Ich muss diese Publikation nochmal finden, aber es gab eine Studie, in der in Brustkrebsgewebe Aluminiumchlorid gefunden wurde, und zwar mehr als in gesunden Patienten. Hierbei stellt sich die Frage nach Korrelation vs. Kausalität. Krebsgewebe zieht allgemein Wasser, daher stellt sich die Frage: ist da jetzt mehr Aluminiumchlorid einfach weil das Gewebe Wasser einlagert und da dann mehr AluChlorid löslich ist, oder ist der Krebs durch das Aluminiumchlorid entstanden? Ob diese Frage geklärt ist weiß ich nicht.

Eine Quelle für das Aluminium-Problem habe ich auch nicht, erinnere mich aber, dass die Frage NICHT abschließend geklärt ist und die Korrelation auch nur sehr knapp signifikant war (neben grundsätzlichen Fragen wie "Wer kann genau sagen, welche Inhaltsstoffe seine Deos der vergangenen 30 Jahre hatten?" und "Wieviel deiner Speisen der vergangenen 30 Jahre sind mit Aluminium in Kontakt gekommen, z.B. Joghurtdeckel, Mitnahme-Futter, Grillschalen, Alu-Pfanne, Milchkanne..."). Wobei die Alu-Mengen aus Speisen ganz andere Größenordnungen erreichen, als was durch die Haut aus Bruchteilen von Millilitern eines Antitranspirantes aufgenommen werden kann.

Musste ich grad mal loswerden (und benutze weiter hemmungslos aluhaltiges Antitranspirant).
vor 4 Jahren
BeatriceA:
Ich verstehe die Argumentation.

Sehe aber auch einen Widerspruch (meine ich): Du hast Rauchen als Beispiel erwähnt. Das widerspricht für mich dem Einwand, "Wenn Cashmeran auch nur unter Verdacht stünde krebserregend zu sein wäre es ganz sicher nicht für kosmetische Anwendungen zugelassen", gibt es doch ein Beispiel dafür ab, wie etwas, was unter Verdacht (und sogar mehr als das) steht, krebserregend zu sein, hergestellt und zum Verkauf zugelassen wird.

Ich möchte noch mal betonen: es geht mir nicht darum, was gefährlicher ist und ob Cashmeran überhaupt schädlich wäre. Nur darum, dass ich mit der oben stehenden Aussage nur bedingt einverstanden bin.

Ich muss zugeben da erwischst du mich auf dem falschen Fuß. Aber da mag mit eine Rolle spielen, dass Zigaretten und Alkohol - beide absolut nachweislich schädlich und verantwortlich für eine Menge Ärger - Genussmittel sind und bis vor gar nicht so langer Zeit auch Statussymbol waren und dies noch als Relikt in unserer Gesellschaft verbleibt. Mal abgesehen davon dass Zigis und Schnaps auch gut Steuereinnahmen bringen. Da ist also viel Ermessenssache seitens der Politik dabei und auch der oft langsam tickende Zeitgeist dort. Und es gibt halt sehr starke Lobbies für Tabak und Alkohol.
Das sind auf jeden Fall Bereiche bei denen ich mangels Expertise nicht gut mitreden kann, aber irgendwie damit könnte es zusammenhängen.

Channi:
Eine Quelle für das Aluminium-Problem habe ich auch nicht, erinnere mich aber, dass die Frage NICHT abschließend geklärt ist und die Korrelation auch nur sehr knapp signifikant war (neben grundsätzlichen Fragen wie "Wer kann genau sagen, welche Inhaltsstoffe seine Deos der vergangenen 30 Jahre hatten?" und "Wieviel deiner Speisen der vergangenen 30 Jahre sind mit Aluminium in Kontakt gekommen, z.B. Joghurtdeckel, Mitnahme-Futter, Grillschalen, Alu-Pfanne, Milchkanne..."). Wobei die Alu-Mengen aus Speisen ganz andere Größenordnungen erreichen, als was durch die Haut aus Bruchteilen von Millilitern eines Antitranspirantes aufgenommen werden kann.

Musste ich grad mal loswerden (und benutze weiter hemmungslos aluhaltiges Antitranspirant).

Jau, diese Frage ist noch nicht geklärt. Ich hab die Publikation nicht mehr zur Hand, aber Philippa Darbre ist da eine große Institution für die Leute die es interessiert, kann man auf PubMed suchen.

Äh, nochmal an den Thread-Ersteller: ECHA ist eine gute Datenbank in der recht kondensiert Daten zu den Sachen vorliegen wenn dich ganz bestimmte Stoffe interessieren (auch allgemein über Kosmetika hinaus).
vor 4 Jahren
Ich möchte als Update zu diesem Thread mal auf die aktuellste Stellungsnahme des Bundesamt für Risikobewertung aufmerksam machen:

www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2020/24/a luminium_in_antitranspirantien__geringer_beitr ag_zur_gesamtaufnahme_von_aluminium_im_mensche n-250756.html

Da die BfR Stellungsnahme etwas trocken ist verweise ich hier auch gerne noch auf das YT Video von Mai Thi Nguyen Kim, da bekommt man auch allgemein etwas mehr Insight in "Chemie" in Kosmetika ansich: www.youtube.com/watch?v=5C_eKavoL8M

edit: www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-07/aluminiu m-kosmetika-gesundheitsrisiko-neubewertung-off izielle-entwarnung-studie/komplettansicht
Vertrauen ist gut..... vor 4 Jahren
....Kontrolle ist besser...
Also ich bin mir sicher dass in Parfums oft Substanzen drin sind die nicht gerade gesundheitsförderlich sind. Hab mich im Rahmen einer Fortbildung intensiv mit Inhaltsstoffen beschäftigt, und leider ist auf wissenschaftliche Studien absolut nicht Verlaß. Diese werden oft von Konzernen mit Eigeninteressen finanziert.
Für den Anfang könnte ich Dir das Büchlein: Kosmetikinhaltsstoffe von A- Z empfehlen. Leicht verständlich geschrieben.

In meinen ersten Schwangerschaftsmonaten, konnte ich weder Parfum tragen, noch an anderen Menschen ertragen. Und das ist von der Natur auch so vorgesehen. Der Embryo soll vor allen schädigenden Substanzen beschützt werden.
Mußte damals bei einer Bekannten im neuen Auto mitfahren, und es roch für mich dermaßen stark nach Plastik bzw. Chemikalien dass ich während der gesamten Fahrt ( im Winter) das Fenster geöffnet hatte.

Ich benutze Parfum nur auf Kleidung....aber das soll jeder so handhaben wie er glaubt....
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