OtherwiseDas Problem bei der Verwendung polyzklischer Moschusverbindungen ist in erster Linie ihre geringe Wasserlöslichkeit, die dazu führt, dass sie sich - weil biologisch schwer abbaubar - in der aquatischen Umwelt anreichern. Wenn man so will, sind sie ökotoxisch. In dieser Hinsicht ist die in Parfums verwendete Menge aber fast zu vernachlässigen. Da diese synthetischen Riechstoffe spottbillig sind, werden sie tonnenweise zur Beduftung von Waschmitteln, Shampoos, Haushaltreinigern und so weiter eingesetzt. Hier liegt die eigentliche Gefahr.
Was nun mögliche Schäden beim Auftragen auf die Haut betrifft, gibt es von einschlägiger Seite (auch die Ökoindustrie ist interessengeleitet) zwar immer wieder Verdächtigungen. Belastbare Daten oder Langzeitstudien hingegen gibt es - zumindest bislang - aber noch nicht. Was potentiell toxische oder allergene Stoffe angeht, vertritt die zuständige EU-Kommission eine ziemlich rigide Linie und schreckt vor Verboten - wie wir aus duftästhetischer Warte immer wieder leidvoll erfahren müssen - keineswegs zurück. Deshalb würde ich mir an deiner Stelle 'parfumtechnisch' keine zu großen Sorgen machen.
Ein wenig anders sieht es womöglich bei den zwei bislang noch nicht verbotenen Nitromoschusverbindungen - Moschus-Keton und Moschus-Xylol -aus, die zwar den polyzyklischen geruchlich überlegen sind, unter Umständen - auch hier ist die Studienlage wenig eindeutig - aber nicht ganz unproblematisch sind. Wobei ich nicht weiß. ob und in welchem Maße sie in Parfums noch Verwendung finden.
Und bevor ich das nächste mal in unseren See springe, trage ich nicht extra ein Parfum auf😊...