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Polyzyklische Moschusverbindungen... Experte frage

Polyzyklische Moschusverbindungen... Experte frage vor 3 Jahren

Liebe Community,

Polyzyklische moschusverbindungen gibt es ja viele und ich glaube sie sind in vielen Parfums enthalten. Auch wenn kein Moschus gelistet ist, sind ja doch oft welche drin.

Manchmal denk ich darüber nach, ob es so sinnvoll ist, sich damit Tag fur tag einzusprühen, weil diese Verbindungen ja hormonell wirken.🧐

Bioparfums hab ich schon ein paar ausprobiert, aber da war bisher nichts dabei, was mir wirklich gefallen hat.

Was denkt und vor allem was wisst ihr darüber?🙏

vor 3 Jahren

Ich bin da leider kein Experte. Aber irgendjemand hat mal sowas in der Art gesagt: "noch nie war das Leben so gefährlich wie heute, aber noch nie haben die Menschen so lange gelebt". Ob Kartoffelchips, ein Schnitzel etc. Da ist Acrylamid drinnen, wirkt wohl krebserregend. Genau wie (wirksame) Antitranspirante, eigentlich alles.

Ein gesunder Lebensstil ist sicher nicht schlecht, aber Parfum ist doch Genuss und der ist selten gesund. Ich glaube jemand der jeden Abend 2,3 Bier trinkt, schadet sich sehr viel mehr.

Bioparfums sind meist wirklich schlecht, aber selten gibt es Ausnahmen. Leider weiß ich nicht mehr, wie die Düfte hießen, die ich da gut fand.

Ich denke es ist insofern wie bei fast allem, das schön ist... Es ist vielleicht grundsätzlich täglich nicht gut, schon allein weil der Genuss den man sich davon verspricht schnell viel weniger wird, dafür ist es irgendwann nur Gewohnheit.

vor 3 Jahren

Das Problem bei der Verwendung polyzklischer Moschusverbindungen ist in erster Linie ihre geringe Wasserlöslichkeit, die dazu führt, dass sie sich - weil biologisch schwer abbaubar - in der aquatischen Umwelt anreichern. Wenn man so will, sind sie ökotoxisch. In dieser Hinsicht ist die in Parfums verwendete Menge aber fast zu vernachlässigen. Da diese synthetischen Riechstoffe spottbillig sind, werden sie tonnenweise zur Beduftung von Waschmitteln, Shampoos, Haushaltreinigern und so weiter eingesetzt. Hier liegt die eigentliche Gefahr.

Was nun mögliche Schäden beim Auftragen auf die Haut betrifft, gibt es von einschlägiger Seite (auch die Ökoindustrie ist interessengeleitet) zwar immer wieder Verdächtigungen. Belastbare Daten oder Langzeitstudien hingegen gibt es - zumindest bislang - aber noch nicht. Was potentiell toxische oder allergene Stoffe angeht, vertritt die zuständige EU-Kommission eine ziemlich rigide Linie und schreckt vor Verboten - wie wir aus duftästhetischer Warte immer wieder leidvoll erfahren müssen - keineswegs zurück. Deshalb würde ich mir an deiner Stelle 'parfumtechnisch' keine zu großen Sorgen machen.

Ein wenig anders sieht es womöglich bei den zwei bislang noch nicht verbotenen Nitromoschusverbindungen - Moschus-Keton und Moschus-Xylol -aus, die zwar den polyzyklischen geruchlich überlegen sind, unter Umständen - auch hier ist die Studienlage wenig eindeutig - aber nicht ganz unproblematisch sind. Wobei ich nicht weiß. ob und in welchem Maße sie in Parfums noch Verwendung finden.

vor 3 Jahren

Kleiner Hinweis, das mit den Antitranspiranten ist mittlerweie durch eine größere Studie widerlegt. Kam aber im März 2020 raus und ist dementsprechend unter den Pandemienachrichten untergegangen. Es geht laut der Studie keine Gefahr von Aluminiumsalzen in Antitranspiranten aus. Die Menge, die ein Mensch durch verpackte Nahrung und im Alltag aufnimmt übersteigt die, die durch Antitranspirante aufgenommen wird, um ein vielfaches. Gibt dazu ein schönes Video von MaiLab

vor 3 Jahren

Danke für eure Antworten, 🙏die mich ein bisschen beruhigen. Und vielleicht hab ich ja auch eine robuste Natur (vertrage sogar eichenmoos sehr gut😬, hab es sogar mal gesammelt)...

Wahrscheinlich ist es auch so dass die duftbaustoffe im Waschmittel Putzmittel usw. wesentlich mehr ausmachen, als 0,3 ml Parfum.

vor 3 Jahren
Otherwise

Das Problem bei der Verwendung polyzklischer Moschusverbindungen ist in erster Linie ihre geringe Wasserlöslichkeit, die dazu führt, dass sie sich - weil biologisch schwer abbaubar - in der aquatischen Umwelt anreichern. Wenn man so will, sind sie ökotoxisch. In dieser Hinsicht ist die in Parfums verwendete Menge aber fast zu vernachlässigen. Da diese synthetischen Riechstoffe spottbillig sind, werden sie tonnenweise zur Beduftung von Waschmitteln, Shampoos, Haushaltreinigern und so weiter eingesetzt. Hier liegt die eigentliche Gefahr.

Was nun mögliche Schäden beim Auftragen auf die Haut betrifft, gibt es von einschlägiger Seite (auch die Ökoindustrie ist interessengeleitet) zwar immer wieder Verdächtigungen. Belastbare Daten oder Langzeitstudien hingegen gibt es - zumindest bislang - aber noch nicht. Was potentiell toxische oder allergene Stoffe angeht, vertritt die zuständige EU-Kommission eine ziemlich rigide Linie und schreckt vor Verboten - wie wir aus duftästhetischer Warte immer wieder leidvoll erfahren müssen - keineswegs zurück. Deshalb würde ich mir an deiner Stelle 'parfumtechnisch' keine zu großen Sorgen machen.

Ein wenig anders sieht es womöglich bei den zwei bislang noch nicht verbotenen Nitromoschusverbindungen - Moschus-Keton und Moschus-Xylol -aus, die zwar den polyzyklischen geruchlich überlegen sind, unter Umständen - auch hier ist die Studienlage wenig eindeutig - aber nicht ganz unproblematisch sind. Wobei ich nicht weiß. ob und in welchem Maße sie in Parfums noch Verwendung finden.

Und bevor ich das nächste mal in unseren See springe, trage ich nicht extra ein Parfum auf😊...

vor 3 Jahren

Und wenn, dann einen Aquaten! 😉

vor 3 Jahren
Otherwise

Und wenn, dann einen Aquaten! 😉

Oder ein animalisches fischparfum. Das gibts glaub ich noch nicht, die Duftnote Karpfen. 😉

Oder wahrscheinlich doch?

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