Geruchs insensitiv durch ständiger Aussetzung von Duft

Sowohl meine Parfum als auch meine Proben Sammlung ist stark angewachsen die letzten Monate, und ich bewahre meine Düfte in meinem Schlafzimmer, unweit neben dem Bett (ca. 60cm vom Kopfende) auf.

Dabei habe ich die meisten meiner Flakons in der OVP oder in kleine, nach oben, offenen Boxen. Für meine Abfüllungen hab ich mir vor 1 Monat so eine Holzbox mit kleinen Abgrenzungen geholt, die sehr praktisch ist und alles zw. 2 und 10ml TZ aufbewahren kann.

Der Ort ist so ausgesucht, dass es keine Sonnenstrahlung gibt, relativ Temperaturstabil und dunkel sowie trocken ist.

Ich dachte das wäre eigentlich soweit gelöst dieses logistische Problem.

Heute, nachdem ich seit mehr als 2 Wochen meine Wohnung und das Schlafzimmer wieder betreten habe, fiel mir direkt nach dem Öffnen der Tür ein süßlicher Parfummischgeruch in die Nase. Es roch als ob vor wenigen Minuten jemand Parfum auftrug. (Vlt. nicht ganz so stark).

Aber im Prinzip ist es klar:

ich denke v.a. die Abfüllungen sind nicht ganz dicht und der Geruch geht auf die Raumluft über. Merkt man auch wenn man näher an die Abfüll Box rangeht, dass so ein süßlich Gemisch aus allen möglichen Duften rauskommt.

Mir gehts weniger um die Düfte an sich, als viel mehr um meine Nase, die sozusagen die ganze Nacht und oft auch tagsüber in dem Raum dieses Duftgemisch riechen muss. Wenn man in dem Raum ist merkt man den Geruch eigentlich auch gar nicht mehr.

Glaubt ihr meine Nase wird durch diese Dauerbenebelung leicht betäubt ? bzw nehm ich dann Düfte nicht auch weniger wahr mit der Zeit?

Mir fallen da zwei Faktoren ein, die eine Rolle spielen:

1. die "Habituation". Wir (bzw. das Gehirn bzw. die Sensorik) gewöhnt sich an alle konstanten Reize, und eben auch olfaktorische Reize. Daher werden wir für ein Parfum, was wir am Tag tragen, nach und nach "geruchsblind", da unsere Wahrnehmung konstante Reize sukzessiv ausblendet, wie auch bei Kleidung (wir spüren unsere Socken ja nicht den ganzen Tag), aber auch visuelle Reize wie Licht und auch Gefühle wie die Habituation von Angst.

2. Wenn du 2 Wochen nicht Zuhause warst, hat auch niemand gelüftet. Da sammelt sich alles Mögliche an - von Parfumstauraum bis hin zu dem Abfluss in der Küche. (und insbesondere hier wirkt die Habituation um so mehr, weil wir uns in der Zwischenzeit "entwöhnt" haben.

Von einer konstanten Veränderung des Geruchsinns (im Sinne von unwiederbringlicher Verlust der Sensitivität des Geruchsinns) ist mir nichts bekannt, vielleicht hat da jemand Quellen.

Danke für deine Einschätzung.

Werd wahrscheinlich langfristig doch einen anderen Platz, zumindest für die Abfüllungen finden müssen. Riecht schon sehr stark, wenn man in den Raum kommt.

Ich bin kein Experte aber ich denke es ist völlig normal, dass man Gerüche, die immer in der näheren Umgebung vorhanden sind, nicht mehr bewusst wahr nimmt. Da gab es doch mal so eine tolle Febreze Werbung zum Thema "Duftblindheit" 😂.

Mir fällt aber trotzdem jeden Morgen in meinem Wohnzimmer auf, dass mir da ein leichter "Parfümerie-Duft" entgegenkommt. Der Geruch kommt auch hauptsächlich von den ganzen Abfüllungen. Daher habe ich diese jetzt mehrfach verstaut, erst in Ikea Boxen und dann noch mal zusätzlich im Schrank. Seit dem ist es nicht mehr ganz so extrem. 😏

Ob diese Dauerberieselung wirklich auch eine gesundheitliche Gefahr dar stellt, kann ich Dir nicht reell beantworten. Bin kein Mediziner. Aber mich selbst würde es sehr stören einem solchen  Mischmasch dauernd ausgesetzt zu sein. Käme mir vor, wie in einer Parfumerie zu schlafen. Vielleicht bin ich auch zu sensibel, ich rieche Parfum deutlich durch jede FFP2-Maske. Unser Gehirn blendet halt irgendwann das DauerGewohnte etwas aus, wir werden duftblind bzw brauchen immer stärkere Reize. Ein paar Tage Pause und unsere Nase wird sich erholen.

Meine Abfüllungen stehen in einem kühlen Durchgangsraum, und jedes Mal beim Vorbeilaufen rieche ich dann ein Potpourri. Im Schlafzimmer selbst sprühe ich nie unbewusst auf.

Vielleicht hilft es schon mal was, vom Kopfende 60cm weg , in den Schrank?

Und wie du deine Nase betäubst. Trag mal 2 Wochen täglich ein starkes Parfum. Wenn du dann irgendein leichtes Cologne aufträgst, merkst du nach ner halben Stunde kaum noch etwas davon. Dann mach mal zwei Wochen Pause und das leichte Cologne riechst du plötzlich den ganzen Tag. 

Man sieht es ja auch hier, dass viele die lautesten Düfte suchen und sich dann bei vielen beschweren, dass sie so schnell verfliegen. Das ist aber ein wenig, als würde jemand jeden Tag 10 Bier trinken und sich beschweren, dass ein Bier nicht mehr so stark wirkt, wie sein erstes. 

Bei den meisten Menschen kommen ja noch sehr viele, stark riechende Düfte dazu. Weichspüler rieche ich an anderen oft auf 10m Entfernung, aber die merken es nicht, weil ihre Wäsche halt immer so riecht. Dazu noch duftendes Waschmittel, Kosmetik, Reinigungsmittel, womöglich noch Raumdüfte und die Nase ist schon halb tot. Dann noch tonnenweise Parfum dazu und es ist ganz zu Ende. Ich nutze zum Beispiel so gut es geht dezent oder gar nicht riechende Kosmetik und Reinigungsmittel, trage nicht jeden Tag Parfum und rieche so selbst erkältet mit dichter Nase mehr als Bekannte, die auch so permanent mit Duft kontaminiert sind. 

Bei den Abfüllungen helfen so luftdichte Dosen ganz gut. Die 10ml Pens habe ich in Kaffeedosen. Ganz los wird man das nicht, aber so ist es schon viel weniger. 

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Danke! Das klingt sehr einleuchtend, und ich denk mir auch, dass wir in der reizüberfluteten Gesellschaft, in der wir nun mal leben (in sogu wie allen Bereichen), das Problem suchen muss.

Luftdichte Kontainer, genau das habe ich heute Mittag gesucht. Sind diese von einer großen schwedischen Möbelfirma zu empfehlen? Ich hab mir gedacht eine große Box zu kaufen, und meine Abfüllungen Holzbox darin zu lagern. Also sozusagen doppelt, wobei wie gesagt die Holzbox nicht viel zur Duftunterdrückung beiträgt.

Aja und so Kaffeeboxen sind natürlich auch eine gute Idee. Nur stell ich mir das schwierig vor, wenn man mit Reagenzglasbehälter eine Ordnung behalten will.