BeatriceAFirstAber "parfümig" ist, wie man hier jetzt genauer sieht, eben überhaupt nicht eindeutig als Begriff. Das finde ich problematisch und dann eben nicht mehr der Verständigung dienlich.
"Parfümig" ist weniger eine Note als ein Dufteindruck. Eindeutig ist der Begriff nicht - wir benutzen aber viele andere Begriffe, die nicht eindeutig sind. Wie oft wird ein Duft als "seifig" beschrieben - auch dazu gab es mal eine Diskussion, weil man plötzlich feststellte, dass dieser für alle verständlicher Begriff doch ganz unterschiedlich verstanden wird
Dasselbe gilt für "pudrig" und "cremig". Ich habe schon gelesen, ein Duft sei "pudrig-cremig". Das geht für mein Verständnis nicht zusammen, es sind gegensätzliche Begriffe.
Exakt!
Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich zu jenen gehöre, die "parfümig" ins Leben riefen. Das hat aber nix mit beliebigem Durcheinanderwürfeln von Sprache etc. zu tun, sondern einfach damit, dass mir wie gesagt kein Wort einfällt, welches treffender sein könnte.
Nun schlug man hier vor, das Wort zu vermeiden. Ein Vorschlag was man stattdessen sagen könnte blieb jedoch aus. Das funktioniert aber nicht, wenn man die Möglichkeiten um einen Duft zu beschreiben nicht stark einschränken will. Ich habe schon gehört, dass man Angel als frisch bezeichnet. Zu Absolue pour le Soir sagte mal jemand: "so roch es, wenn meine Oma die Wäsche frisch gewaschen hat". Wenn der nun sagt, ein Duft riecht für ihn nach frischer Wäsche, werden manche nach einem Test wohl sehr enttäuscht sein .
Es ist nahezu unmöglich Sprache so zu verwenden, dass auch jeder versteht, was man meint. Selbst bei im Grunde eindeutigen Begriffen sind die Interpretationsmöglichkeiten schier unendlich. Das berühmte Sender - Empfänger Modell fällt mir hierzu ein. Der Mann sagt zu einer Frau: "die Ampel ist rot". Das ist erstmal eine ganz sachliche Aussage. Die Frau interpretiert es aber vielleicht als: "pass auf du blöde Kuh, die Ampel ist doch rot".
Mich schüttelt es auch manchmal, wenn Jugendliche 4 von 6 Wörtern in einem Satz weglassen sowie bei einigen Begriffen, die sie verwenden. Als ich das erste mal "cringe" gehört habe, ging es mir ähnlich. Im gleichen Moment komme ich mir aber wieder blöd vor, weil das so ein alte Leute Ding ist. Ich bin nun noch nicht soooo alt und meine mich zu erinnern, dass sich in meiner Kindheit schon viele, für mich damals "ältere" Leute daran gestört haben, wenn man "cool" sagt. Sprache ist im Wandel. Das war sie schon immer und wird sie immer sein. Wenn ich nun anfange zu sprechen wie die Menschen im 18 Jahrhundert, wird das vermutlich nahezu jeder befremdlich finden. Damals war es das logischerweise nicht.
Ich möchte nicht wissen, wie man sich als Deutschlehrer fühlt, der über den Schulhof läuft. Da müsste man ja eigentlich permanent Anflüge von Schwindel, Übelkeit und Erbrechen bekommen . Vielleicht wird aber vieles von dem, was einem dabei sauer aufstößt von der Generation, die man unterrichtet später selbst einmal unterrichtet. Das Deutsch wie wir es kennen wird es meiner Vermutung nach ohnehin nicht mehr lange geben. Selbst die klügsten 20-Jährigen sprechen heutzutage zu geschätzt 30% englisch in ihrem normalen Sprachfluss. Ein Bekannter von mir ist in dem Alter, hat ziemlich was im Kopf und benutzt des Öfteren Fachbegriffe. Allerdings häufig in Englisch. Die fallen ihm viel schneller ein als die Deutschen, einfach weil er sich über fast alles vor allem im englischsprachigen WWW informiert. Schlicht und ergreifend auch deshalb, weil die gewünschten Informationen häufig nicht in der deutschen Sprache verfügbar sind.
Ich halte es für keine gute Idee vorzuschlagen, Begriffe - gerade wenn sie nicht eindeutig falsch sind - nicht weiter zu verwenden. Nachzufragen hingegen halte ich für eine ausgezeichnete Idee. Denn so steigert sich das Verständnis füreinander. Wenn man 100 Leute fragt, was sie unter einem bestimmten Adjektiv verstehen, werden wir in ganz vielen Fällen sehr viele, völlig unterschiedliche Antworten bekommen .
Ich schlage hingegen vor, auch wenn es einem zeitweise komisch vorkommt, tolerant gegenüber Formulierungen zu sein, die nicht dem eigenen Sprachfluss entsprechen, befremdlich klingen oder einem uneindeutig erscheinen. Das fällt mir auch manchmal schwer. Tut man es nicht, ärgert man sich am Ende aber nur selbst, ohne bei irgendwem anders irgendwas zu verändern .
Auch wenn ich Dir bei der Tiefenstaffelung zustimme (wir scheinen ein zweites Hobby zu teilen), zieht sich bei mir alles zusammen bei parfümig. - Letztlich bleibt es jedem selbst überlassen. Ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, hier Sprachpolizei zu spielen. Falls das so rübergekommen sein sollte, bitte ich um Entschuldigung.
Ja, das scheint so zu sein. Kannst du mir auch verraten, wie ich meinen Audioquest Dragonfly Cobalt wieder mit meinem Huawei P30 als USB DAC verwende? Bisher war es Plug and Play, nun funktioniert er am Smartphone nicht mehr, an anderen Endgeräten schon.
So, das war jetzt halbernst (wenngleich ich gerade Musik hören will und mir die Haare ausreißen könnte, weil ich es einfach nicht mehr zum Laufen bekomme), denn vermutlich haben viele von dem, was ich geschrieben habe nur Bahnhof verstanden. Aber... wie gesagt... so ist das eben mit Sprache . Falsch war davon, vorausgesetzt ich habe mich nicht vertippt, jedoch nichts. Gerade bei Hobbys und in der Bubble, in der man sie bespricht ist das häufig nicht ganz leicht. Also, es geht mir zwar mit parfümig nicht so, aber ich verstehe gut, dass dir bei manchen Formulierungen ein Schaudern über den Rücken läuft. Am Ende bringt das aber nichts. Es ist höchstens ein weiterer Faktor sich zu ärgern/stressen oder zu kritisieren in einem Leben, wo dies ohnehin schon ein viel zu großer Bestandteil des Alltags ist. Auch dabei erwische ich mich selbst zu oft .