@NannyPlum:
Was die Unterzeichnenden wollen, ist tatsächlich nicht so klar, wie das, was sie nicht wollen. Das ist allerdings mehr der Sachlage als der Pointierung der Texte geschuldet:
Das, was im Moment geplant ist, ist eine nicht wissenschaftlich fundierte Maßnahme aus einem diffusen Gefühl von Handlungsbedarf heraus. Das darf zu Lasten von Parfum nicht passieren!
Was aber
stattdessen passieren sollte, wie man vernünftig dem tatsächlichen Handlungsbedarf entspricht, ist noch gar nicht abzusehen. Denn um das zu evaluieren, muss erst eine genauer passende Forschung stattfinden. Erst wenn deren Werte vorliegen, kann man genau fassen, was denn eigentlich die bessere Umgangsweise wäre.
Ob es dann ungemein genaue, nicht mehr pauschale und großzügige Grenzwerte zur Deklaration gibt, ob festgestellt wird, dass es gar keine Restriktionen braucht oder ob rauskommt, dass Parfum tödlich und die Ursache aller Zivilisationskrankheiten ist... erst dann wird man sich Gedanken machen können, wie die Ergebnisse gesetzlich umgesetzt werden können.
Die Kommission hat exakt das schon längst erkannt und es gibt das IDEA-Projekt mit eben dieser Zielsetzung. Bis aber die Daten verfügbar sind, soll jetzt aus der hohlen Hand etwas vorgeschossen werden... und das ist Ansatzpunkt unseres Widerspruchs.
Ich persönlich denke, dass genau so etwas, wie Du es umreißt, das beste wäre, nämlich den Bereich Parfumerie endlich als Kulturgut zu betrachten und deshalb andere gesetzliche Maßstäbe anzulegen... vergleichbar mit dem, was für Rohmilchkäse gemacht wurde (nicht weiter verwunderlich sind französische Bauern und Molkereien verdammt gut repräsentiert in EU-Entscheidungsfindung *g*).
Lass uns hoffen, das eben dieser Lösungsansatz am Ende der ganzen Diskussion und Arbeit stehen wird. Im Moment ist es noch gänzlich undenkbar, Parfumerie aus dem Bereich Kosmetik herausgelöst zu behandeln.