vor 10 Jahren
Ebenfalls unterschrieben.
Ich habe mich aufgrund meines Studiums auch ein wenig mit der REACH-Verordnung auseinander setzen müssen.
Zum einen finde ich es gut und sinnvoll, dass die EU durch einheitlichen Chemikalienverkehr zur Sicherheit in der chemischen Industrie und zum Schutz der Verbraucher beitragen möchte, aber bei Naturprodukten ist es fragwürdig, inwieweit das Sinn macht.
Gerade natürlich gewonnene Parfumöle enthalten sehr viele verschiedene Moleküle und der Aufwand für eine Deklaration aller wäre extrem hoch.
Sinnvoll ist daher gegebenenfalls eine Deklaration nur für die jeweiligen Hauptbestandteile und ein kurzer Hinweis auf eventuell gefährliche Nebenbestandteile.
Die Gefahrstoffdeklaration für die häüfigsten Bestandteile des Lavendelöls gibt es bereits; es sind diese vier Stoffe: Licareol ((R)-(−)-Linalool), Linalylacetat, α-Ocimen und Terpinen-4-ol.
Alle vier sind im neueren GHS-System mit der Kennzeichnung "Achtung" versehen - das ist die häufigste und am wenigsten gefährliche Kennzeichnung für Chemikalien (z.B. trägt auch Eisen(III)oxid diese und das ist ein Hauptbestandteil von Rost).
Ich weiß leider nicht, von welcher "gesundheitsgefährdende[n] Chemikalie" in dem Artikel ausgegangen wird, aber diese vier bieten meiner Einschätzung nach wenig Potential für eine grobe Gesundheitsgefährdung, außer die bereits von anderen Parfümölen bekannte Sensibilisierung.
Es sei allerdings angemerkt, dass durch Sensiblisierung hervorgerufene allergische Reaktionen auf Licarelol und Linalylcetat sowie deren Oxidationsprodukte in seltenen Fällen lebensbedrohlich werden können und deshalb keineswegs vernachlässigbar sind!
Zuletzt bearbeitet von Taka am 08.09.2014, 09:37, insgesamt 4-mal bearbeitet