Terre d'Hermes Varianten

Hi,

ich wollte mit euch einmal die Terre d'Hermes Variationen diskutieren.

Nach meinem Empfinden riechen sie sehr ähnlich, das Parfum ist aber intensiver, haltbarer und weniger körpernah.
Das "Terre d'Hermes " ist eher was für die wärmere Jahreszeit und das "Terre d'Hermes (Parfum)" für die kältere Jahreszeit.
Beim Parfum reichen zwei Sprüher, wobei ich beim EdT vier-fünfmal sprühe.
Das EdT ist lässiger und mehr für den Alltag, wobei das Parfum eher was für abends/ zum Ausgehen ist.

Das "Terre d'Hermes Eau Tres Fraiche" hat wenig mit den beiden anderen zu tun und ist sehr eigenständig, für mich auch weniger gut.

Ich liebe alle drei Versionen, auch wenn ich diese 2015 noch nicht wirklich trug! Ledeglich das Eau Fraiche hatte ich kürzlich bei an einem heißen Sommertag getragen! Hierfür ist es bestens geeignet!

Das EDT, wie auch das EDP wird an mir nach kürzester Zeit recht körpernah! Man muss aber auch dazusagen, dass ich die reformulierten Versionen dazu habe, denn davor waren beide (was man so gehört hat) wahre Duft Bomben. Eine unreformulierte EDP Abfüllung hält an mir länger, als das EDP aus meinem Flakon.

Beim (reformulierten) EDT muss ich mehrmals nachsprühen, sodass ich es selbst an mir wahrnehme. Kann aber möglich sein, dass ich damit mein Umfeld schädige...wobei ich bisher weder positive, noch negative Statements dazu bekam. Das EDT wirkt für mich würziger, kerniger! Das EDP hingegen ist noch komplexer und feiner konstruiert, wirkt schmeichelnder und etwas edler.

Jepp, ich habe die letzten Wochen bei der Hitze fast täglich zu meiner Probe Eau Fraîche gegriffen, obwohl ich mich eigentlich beim Vergleichstest aller Versionen für das EdT als 'goldener Mittelweg' entschieden hatte ...

Das Eau de Toilette habe ich damals als es raus kam kennengelernt. Es gab diese parfümierten Seiten in Illustrierten wie dem Stern, die man aufklappen und dann daran riechen kann. Ich fand es ganz ok. Als ich es dann lange später im Laden mal testete, fand ich es furchtbar, gebe aber zu, dass es sich wohl eher deshalb so verhielt, weil ich mit etwas gefälligerem gerechnet hatte.
Das Parfüm habe ich mir dann vor 2 Jahren zugelegt, ohne zuvor nochmal das EdT zu testen. Aus irgendwelchen Gründen empfinde ich es ganz anders, als es in den meisten Kommentaren beschrieben wird. Ich erkenne weder etwas orientalisches, noch Wüste, Hitze, geschweige denn etwas Süße. Für mich ist das Parfüm ein extrem herber Waldduft mit Nadelgehölzen. Feuerstein - ja, Gummigeruch -ja auch, schimmlige Orangen - ja, aber Rosen und Vetiver - Fehlanzeige!
Dennoch mag ich den Duft sehr, kann ihn bloß nicht allzu häufig tragen. Eine französische Arbeitskollegin fragte mich mal, ob ich ein neues Parfum hätte und es gefiel ihr anscheinend. Das war aber bisher das einzige mal, dass sich jemand dazu geäußert hatte. Oft denke ich eher, dass es nicht so gut ankommt und andere Menschen verwirrt. Für mich eignet sich das Parfüm hervorragend an feuchten Herbsttagen bis ins Frühjahr hinein, aber immer nur in frischer Natur. Ein heimeliger Winterduft fürs warme zu hause ist er nicht.

Das Eau très faîche habe ich letzte Woche zufällig mal getestet. Ich fand es gefälliger und allein die Kopfnote total lecker. Hätte ich gerade Geld genug gehabt, hätte ich es gekauft. Ich fand außerdem, dass es sehr wohl noch nach Terre d'Hèrmes roch. Als ich daheim später nochmal am Papierstreifen roch, fand ich es widerwärtig ranzig. So roch die alte Wachstischdecke meiner Oma. Ich werde es wohl nochmal auf der Haut testen, da ich einfach mal davon ausgehe, dass es sich dann anders entwickelt.

Die gesamte Terre-Reihe ist meiner Meinung nach schwierig im Alltag. Dieser Grundakkord zwischen Feuerstein, grün-bitteren bis grün-schimmeligen Orangen/Grapefruit und Iso E, das alles unberechenbar auf- und abklingen lässt, ist nicht für Theater, Kino, Büro und dergleichen geeignet. Man kann es testen und wenn es denn gut ankommt, auch weiter benutzen. Die einen lieben es jedenfalls und die anderen rümpfen die Nase.

Ich hab mich von TdH nach anfänglicher Begeisterung auch verabschieden müssen. Das fing so an, dass ich den Duft oft an anderen gerochen habe und er gefiel mir nicht. Es roch sehr stechend und fast nur nach vergammelter Orange. Dann habe ich meinen Flakon öfters mal benutzt, aber es wurde immer schlimmer und ich musste ihn verkaufen.

Eine deutlich schönere Orange findet sich meiner Meinung nach in "Orange Sanguine" und vor allem in Ellenas "Cologne Bigarade".

Ich finde das EdT runder als das EdP; beide Düfte kann man meiner Ansicht nach zum gleichen Zwecke benutzen, nur habe ich mich damals bewusst für das EdT entschieden - es bietet für mich die bessere Balance.

Es nervt mich etwas, dass "Terre d'Hermes Eau Tres Fraiche" oft so runterdiskutiert wird - wieso wurde schon gesagt. Der Duft ist einfach sehr eigenständig. Er hat diese TdH-DNA, aber in sehr heruntergedimmter Form. Während TdH für mein Empfinden eher ein eleganter Duft ist (aber durchaus ein sehr guter in der Preisklasse) und ich ihn mir nicht an einem 18-Jährigen im Casual H&M-Outfit vorstellen kann, so empfinde ich die Eau Tres Fraiche-Variante als einen der besten Sommerdüfte aus dem Mainstream, den auch jüngere und junge Männer gut tragen können.

Eine gelungenere Alternative zu TdH selbst ist für mein Empfinden "Isfarkand" (erst Recht wenn das Original kaputtformuliert wurde; lange her, dass ich einen Flakon hatte).

Was soll ich sagen?

Für mich hätte das EDT gereicht, das EDP und das Fraiche sind vielleicht nette Ergänzungen, doch sehe ich für mich keinen sonderlichen Mehrwert.

Leider hat die stattgefundene Reformulierung dem Duft auch nicht gut getan, Präsenz und Haltbarkeit wurden zu sehr gedimmt, der Duft hat seinen Charakter verändert. Zwar ist das Edt noch immer gut, aber früher war - wie so oft - besser!

Hallo an alle
Eine Frage tut mich schon immer bei dem Wort " reformulierten" beschäftigen

Was haben die Hersteller davon? Für mich ist immer das erste das Original

Das kann verschiedene Gründe haben, denke ich.
- gewisse Rohstoffe verlieren ihre Zulassung nach IFRA z.B. aufgrund des Verdachts Allergie auslösend zu sein.
Der Hersteller versucht dann mittels anderer Komponenten seinen Duft wieder aufzustellen.
- Wirtschaftlichkeit: vielleicht läuft ein Duft nicht mehr so gut und es müssen billigere Zutaten her. Möglich wäre auch die Strategie, einen Duft geringer haltbar zu machen, damit die Fangemeinde ihn öfters nachkaufen muss oder eine Intense-Version somit attraktiver wird.
- Modernisierung: möglicherweise streben Hersteller und Parfumeur eine Veränderung des Duftes an, weil er ihnen nicht mehr zusagt oder zeitgemäß erscheint. N° 5 von Chanel wurde z.B. immer leicht verändert.
- Veränderlichkeit der Rohstoffe: Nicht auszuschließen sind auch Qualitätsunterschiede bei der Herstellung von Riechstoffen. Nicht immer ist z.B. der Ertrag oder die Duftqualität gleich. Nicht unbedingt schlechter, aber vielleicht duften bestimmte Rosen in diesem Jahr anders, als die Rosen, die vor 10 Jahren für einen bestimmten Duft verwendet wurden. Bei Produkten in Großherstellung ist es bestimmt nicht immer gewährleistet, dass die Duftstoffe gleich sind. Bei der Lancierung eines neuen Duftes müssen die Hersteller auf lange Zeit im Voraus planen.

Ob es wirklich so ist, kann ich nicht sagen, aber ich denke, dass das Gründe für Reformulierungen sein könnten.