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Eau Sauvage Reformulation...?

Eau Sauvage Reformulation...? vor 8 Jahren
Es ist kein Geheimnis, Dior's Inhouse Parfumeur François Demachy hat natürlich auch am großen Klassiker herumgeschneidert.

Wenn ich mich Recht entsinne, war das 2011/12. Aufgrund der damaligen, neuen IFRA Bestimmungen wurden Bergamotte und Eichenmoos reduziert. Letzteres mitunter gänzlich verbannt?!

In meinem damaligen Kommentar habe ich die modifizierte mit einer vorigen Version verglichen. Empfand die aktuelle Ausgabe glänzender, heller, aber auch noch transparenter.

Die Tage - bin dank den heißen Temperaturen wieder auf dem Eau Sauvage Trip - griff ich erneut zu der damaligen Referenzprobe und hab sogar noch eine 2005er Abfüllung herausgekramt: Ich war erschrocken, wie sehr sich doch mein 2012er Flakon (Inhalt) mit den älteren Versionen unterschied!!!

Vllt. ist die Aufbewahrung in Plastik Zerstäubern nicht gerade von Vorteil, aber der aktuelle Eau Sauvage riecht stärker nach Kreuzkümmel/Rosmarin, als die Abfüllungen...bin etwas irritiert, da mein damaliger Vergleich doch recht positiv ausfiel, da der Charakter erhalten geblieben ist. Sprich, ich empfand den heutigen Vergleich doch eher radikal!

Wer ist Eau Sauvage Langzeitträger?
Zuletzt bearbeitet von Skylab am 20.07.2016, 12:11, insgesamt einmal bearbeitet
Re: Eau Sauvage Reformulation...? vor 8 Jahren
Skylab:

Vllt. ist die Aufbewahrung in Plastik Zerstäubern nicht gerade von Vorteil, aber der aktuelle Eau Sauvage riecht stärker nach Kreuzkümmel/Rosmarin, als die Abfüllungen...


Das wäre immer mein erster Gedanke. Für Langzeitaufbewahrung sind die Plastikbehältnisse aus meiner Sicht ungeeignet. Der Umschüttprozess fließt da womöglich auch mit hinein.

Ich war selbst ganz perplex wie gerade mal 6 Monate alte Reste einer Abfüllung von "Full Incense" zu quasi "Encens Chembur" abgestumpft sind. Nicht, dass man das Zeug nicht mehr tragen könnte, aber als Referenz werden sie ungeeignet.

Besser frische Probe/Abfüllung besorgen.

Dennoch glaube ich auch nicht, dass Eau Sauvage seit 1966 unangetastet ist, auch Malle Düfte wurden nachweislich reformuliert und dennoch wird datenbanktechnisch nicht so konsequent differenziert wie zb der Dior Homme Serie.
vor 8 Jahren
Danke für deine Antwort! Ich beziehe mich aber konkret nur auf Eau Sauvage. Hab meinen letzten Satz daher abgeändert...
vor 8 Jahren
Dennoch glaube ich auch nicht, dass Eau Sauvage seit 1966 unangetastet ist, auch Malle Düfte wurden nachweislich reformuliert und dennoch wird datenbanktechnisch nicht so konsequent differenziert wie zb der Dior Homme Serie.


Das kann auch nur dann gemacht werden, wenn die jeweiligen Firmen das nach außen kommunizieren. Die Dior-Homme-Reihe ist eine der sehr seltenen Ausnahmen in dieser Hinsicht.

Das Demachy Eau Sauvage im Wortsinne reformuliert hat, glaube ich allerdings nicht. Parfumrezepturen müssen laufend angepasst werden (neue Bestimmungen, unterschiedliche Rohstoffqualitäten etc.), jedoch mit dem Ziel, den ursprünglichen Charakter zu erhalten.
vor 8 Jahren
Wenn sich ein Haus einen eigenen Parfumeur leisten kann, dann wird dieser auch bestimmt an den Düften herumschnippeln! Wink

Und wenn auch nur gering am Parfum etwas abgeändert oder angepasst wird - es ist eine Reformulierung!

Mir geht es in diesem Thread auch nicht konkret um das Thema "Reformulierung", sondern, was an der aktuellen Eau Sauvage Fassung neu ist und was fehlt...
Zuletzt bearbeitet von Skylab am 20.07.2016, 12:25, insgesamt einmal bearbeitet
vor 8 Jahren
Skylab:
Und wenn auch nur gering am Parfum etwas abgeändert oder angepasst wird - es ist eine Reformulierung!

Siebter:
Parfumrezepturen müssen laufend angepasst werden [...]
vor 8 Jahren
Siebter:
Skylab:
Und wenn auch nur gering am Parfum etwas abgeändert oder angepasst wird - es ist eine Reformulierung!

Siebter:
Parfumrezepturen müssen laufend angepasst werden [...]

Und wie nennst du das dann? "Anpassung"?!
vor 8 Jahren
Beim EdC faellt mir der Unterschied beim Eichenmoos alt gegen neu auf.
Habe leider das Erbstueck aus Anfang der 80er hemmunglos verbraucht und kann nur noch aus der Erinnerung her vergleichen....
vor 8 Jahren
Siebter:
Das kann auch nur dann gemacht werden, wenn die jeweiligen Firmen das nach außen kommunizieren. Die Dior-Homme-Reihe ist eine der sehr seltenen Ausnahmen in dieser Hinsicht.


Im Falle von F Malle reichte zb. nachzufragen. Dritte schaffen es auch ohne Probleme die Korrespondenz zu veröffentlichen (habe es an einer Stelle hier auch verlinkt).

Das Argument, warum man das "nur gemacht werden kann" wenn das nach außen kommuniziert wird, bist du schuldig geblieben. Führt dazu, dass hier über unterschiedliche Düfte geurteilt wird, die nicht die Formel sondern bloß der Name verbindet. Da hilft nur konsequentes vorgehen. Sonst führt man das Prinzip ad absurdum

Warum die PR hinsichtlich Fahrenheit nach außen eine andere sein soll, als bei Dior Homme aus dem selben Konzern, erschließt sich mir auch noch nicht.
vor 8 Jahren
Dior hatte für Eau Sauvage bis circa 2009 für einen 125 ml Reiseflakon aus Plastik im Sortiment, zum schütten ohne Spray. Dieser wurde ohne Umverpackung verkauft und war bis zuletzt als Eau de Toilette, früher auch als After Shave erhältlich. Meines Erachtens war diese Version bereits seit den siebziger Jahren erhältlich, sie wurde zunächst aus beigefarbenem Plastik (passend zur alten Packung) gefertigt, später dann aus weißem Plastik. Der Vorteil war die Gewichtsersparnis, der Nachteil nach Änderung der EU Flugregeln die Größe mit 125 ml.

Solch einen Flakon mit dem EdT besitze ich noch, der Inhalt hat sich nicht qualitativ nicht verändert, die Version ist aus 2008. Ich besitze auch eine ganz aktuelle Version. Zwar kann ich leichte Änderungen in der Duftformel wahrnehmen, finde sie aber nicht so massiv, auch wenn das Eichenmoos komplett fehlt...was ich grundsätzlich natürlich schade finde. Auch wenn bei Dior permanent an den Formeln gearbeitet wird, finde ich, machen sie meistens einen guten Job.

Wie schrieb Luca Turin schon früher in seinem Buch: "Wenn Ihnen ein Duft gefällt, kaufen Sie am besten gleich zwei Flaschen, bevor die Produktion eingestellt oder die Formel verändert wird."

Auch wenn der Inhalt meines Plastikflakons unverändert zu sein scheint, würde ich dauerhaft keine Düfte in Palstik lagern wollen.
vor 8 Jahren
RobGordon:
Das Argument, warum man das "nur gemacht werden kann" wenn das nach außen kommuniziert wird, bist du schuldig geblieben.

Weil es viel Arbeit macht, bei jedem Verdacht bei den jeweiligen Marken nachzufragen, ob tatsächlich eine Reformulierung stattgefunden hat – zumal die meisten Marken dies grundsätzlich verneinen.
vor 8 Jahren
Auch ich hatte vor Jahren noch so einen Plastikflakon und erinnere mich noch gut, wie schnell darin die zitrischen Bestandteile von Eau Sauvage oxidierten. Aber der Oxidationsprozess ist bei diesem Duft ja ohnehin schon immer ein Problem, allerdings eines, das meine diversen Eau Sauvage-Flakons mal mehr mal weniger betrifft, interessanterweise fast unabhängig von ihrem jeweiligen Alter. So habe ich noch einen uralten Flakon aus den 70er der erstaunlicherweise relativ intakt ist. Derjenige aus den 80ern jedoch weist enorme Altersspuren auf und ist nur noch mit Mühe als Eau Sauvage zu erkennen, desgleichen ein Flakon aus den 90ern. Auch bei einer Flasche die ich vor ca. 10 Jahren gekauft habe sind die Kopfnoten schon deutlich angegriffen.

Nach meiner Erfahrung macht es daher wenig Sinn, Eau Sauvage zu horten - der Duft altert einfach nicht gut. Es gibt Düfte die erstaunlich gut altern - immer vorausgesetzt die Lagerung stimmt, aber - wie gesagt - Eau Sauvage gehört definitiv nicht dazu.

Und was die Qualität der jeweiligen Reformulierung betrifft: die momentane ist meiner Ansicht nach die beste seit langem. Klar, Eichenmoos - zumindest Evernia Prunastri - ist nicht mehr Teil der Formel. Aber seit längerem schon verwenden die Labors von Dior, Chanel, Guerlain und anderen richtig gute Eichenmoos-Substitute, die nicht mehr deklariert werden müssen, da sie keine allergenen Bestandteile aufweisen. Chypre-Legenden wie Mitsouko, Pour Monsieur von Chanel oder eben auch Eau Sauvage riechen heute wieder schön Eichenmoos-ig: mit herb-bitterem, krautig-grünem Unterton.

Erstaunlich finde ich auch, dass viele immer die Leichtigkeit und Transparenz des Duftes, vornehmlich wenn er einem neuen Flakon entströmt, beklagen.
Das war schon immer so!
Der Unterschied von meinem 70er Flakon zu meinem aktuellsten (2016) ist nicht sehr groß. Nur der Inhalt des 80er Flakons weist deutliche Unterschiede auf: damals hat man den Duft ordentlich aufgepumpt, was ihm aber nicht wirklich gut getan hat - die Chypre-Basis wurde mit orientalischen Akzenten verstärkt und der Duft bekam dadurch eine süßlich-seifige Aura. Später kehrte man wieder zum originalen Konzept zurück und die heutige Fassung kommt dem alten Roudnitska-Duft wieder recht nahe.

Und bitte auch immer bedenken: den ersten Sprühstoß aus einem nagelneuen Flakon niemals mit dem letzten Tropfen aus einem alten vergleichen - die Unterschiede sind immer gewaltig: der mit der Zeit entwichene Alkohol führt immer zu einem höheren Duftöl-Anteil, was den letzten Resten enormen Wumms verleiht, und zumeist sind obendrein die Kopfnoten schon leicht oxidiert. Der neue Duft ist daher zwangsläufig immer transparenter und leichter.
vor 8 Jahren
Leider kann ich dazu nicht viel sagen, da ich Eau Sauvage erst seit ca. 3 Jahren benutze. Allerdings bin ich mittlerweile schon beim 3. Flakon angekommen. Der letzte ist recht frisch angebrochen (hatte ich vor ca. 2 Monaten mir gekauft!) und ich merke da keine wirklichen Unterschiede.

Mir kommt der letzte Kauf / Flakon aber irgendwie seltsamerweise etwas kräftiger von der Duftkonzentration vor, also im Sinne von einen Tacken 'würziger', aber dabei auch gleichzeitig frischer, heller. So als wenn er im Duftaufbau mehr 'Spannung' hätte.

Manchmal weiss ich aber auch nicht, ob ich mir sowas dann nur einbilde, da wir #Parfumjunkies ja gelegentlich schon die Flöhe im Wald husten hören ... Laughing
vor 8 Jahren
Profumo:
Und bitte auch immer bedenken: den ersten Sprühstoß aus einem nagelneuen Flakon niemals mit dem letzten Tropfen aus einem alten vergleichen - die Unterschiede sind immer gewaltig: der mit der Zeit entwichene Alkohol führt immer zu einem höheren Duftöl-Anteil, was den letzten Resten enormen Wumms verleiht, und zumeist sind obendrein die Kopfnoten schon leicht oxidiert. Der neue Duft ist daher zwangsläufig immer transparenter und leichter.

Das ist auch stets mein Empfinden bei vielen Düften. Plastiktester und die überkritische Parfumjunkie-Nase noch mit einbezogen...vielleicht liegts ja wirklich daran.
Rau sauvage new composition vor 7 Jahren
Ja, ich finde es auch ssseeehhhrrr schade, dass die Composition von Eau Sauvage, das ich 20 Jahre genossen habe, mittlerweile verändert wurde - gerade das, was es ausmachte - die Tiefe, die durch die Vereinigung der hellen Frische mit dem etwas hintergründig grasig-holzigem entstand - ist verloren gegangen.
Am ehesten finde ich es noch im Eau Sauvage Cologne angedeutet wieder ... aber ich habe mich vom Eau Sauvage verabschiedet... schade...
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