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Ernährungsgewohnheiten & Duftwahrnehmung

Ernährungsgewohnheiten & Duftwahrnehmung vor 7 Jahren
Hallo allerseits,

aus Anlass meiner Duftblindheit gegen einzelne Düfte (z.B. Joop Wow) bin ich nun dazu übergegangen, mich daraufhin selbst zu beobachten und habe Folgendes festgestellt.

Meine Geruchswahrnehmungen hängen von meinen Ernährungsgewohnheiten ab. Ernähre ich mich mit schwerer Kost (viel Eiweiss in Form von Eiweiss-Shakes, Fleisch, Fisch) ist mein Geruchsempfinden ein anderes als bei leichter Kost (Gemüse, Reise, Tofu wenig tierisches Eiweiss).

Beispiel die Kopfnote von Chanel Allure Homme Édition Blanche:
* Bei schwerer Kost: riecht wie amerikanischer Käsekuchen; also mit einer Überdosis Zitronenaroma, dass alle anderen Geruchskomponenten verdrängt.
* Bei leichter Kost: mittel starkes Zitronenaroma, das gleich stark von Pfeffer begleitet wird.

Habt Ihr Ähnliches an Euch schon beobachtet? Wie kann der Zusammenhang ggf. zu erklären sein.

Beste Grüße

Andreas
vor 7 Jahren
Hoffentlich läuft das nicht wieder auf die Hautchemie-Schiene raus Confused

Was ich gegessen habe, hat eigentlich keinen Einfluss auf meinen Geruchssinn, aber wenn ich einen sehr starken Duft in der Nase habe - schließlich handelt es sich ja um Duftmoleküle, die auch irgendwo unsere Rezeptoren belagern - dann fließt das schon ins Geruchbild eines weiteren Duftes mit ein.
Besondere Beispiele: Knoblauch, Fisch, Zigarettenrauch und Hundekot. Wenn du diese Gerüche einfach zu sehr in der Nase hast, hat etwas anderes es schwer. Bei Knoblauchverzehr kommt natürlich hinzu, dass die typischen ätherischen Öle mit dem Körperschweiß nach außen dringen. Das riecht man vielleicht selbst nicht, fließt aber wohl dennoch in die Duftbewertung eines Parfums mit ein. Das ist aber wohl ein Extrembeispiel. Dass Tofu und Orangensaft jetzt maßgeblich die Geruchswahrnehmung verändern, halte ich für überzogen.
vor 7 Jahren
Ich kenne das zwar nicht durch eigenes Erleben, da ich mich relativ gleichförmig ernähre (also keine solchen extremen Wechsel wie in dem Beispiel jedenfalls), aber es ist ja eigentlich absolut logisch, dass, das, was wir zu uns nehmen, unseren Körper beeinflusst - also wieso nicht auch unsere Geruchswahrnehmung?

Und es gibt ja laut neueren Erkenntnissen sehr viel mehr Duftrezeptoren im und am Körper, als zuvor gedacht, also z.B. im Darm. Und gerade mit diesem Hintergrundwissen ist es ja klar, dass sich die Nahrung auch geruchstechnisch stärker auswirkt als bisher angenommen, und es im Hirn 'Rückmeldungen' gibt.
Wie genau das vonstatten geht, wird wohl erst noch erforscht werden (hoffentlich nur an Menschen), aber ich könnte mir vorstellen, dass dann z.B. bestimmte Duftrezeptoren in der Nase geblockt sind, bzw. je nachdem, mehr freigegeben werden.
vor 7 Jahren
Du bist, was Du ißt...nicht immer wird das so extrem abgegeben, als wenn man Knoblauch gegessen hat oder raucht. Aber beeinflussen wird es bis zu einem gewissen Maße natürlich schon.
vor 7 Jahren
>Und es gibt ja laut neueren Erkenntnissen sehr viel mehr Duftrezeptoren im und am Körper, als zuvor gedacht, also z.B. im Darm. Und gerade mit diesem Hintergrundwissen ist es ja klar, dass sich die Nahrung auch geruchstechnisch stärker auswirkt als bisher angenommen, und es im Hirn 'Rückmeldungen' gibt.

Das passt. Ich habe eine Unverträglichkeit auf Getreide (außer Reis), die sich klinisch nur indirekt nachweisen lässt. Es ist keine Allergie und es ist keine Verdauungsstörung. Eine meiner Töchter hat das auch; scheint also erblich zu sein. Die Zusammenhänge sind unklar. Der Arzt sagt, es gibt viele Störungen, die die Medizin noch nicht erklären kann bzw. die mit den heutigen Laborverfahren nicht nachweisbar sind.
vor 7 Jahren
Hm, also ich habe in den letzten Jahren bezüglich meiner Ernährung einen ziemlichen Wandel durchgemacht und ernähre mich mittlerweile praktisch vegan, aber bislang hatte das keinen Einfluss auf meine Geruchswahrnehmung. Düfte, die ich schon lange kenne, riechen für mich genau so wie früher. Allerdings rieche ich selbst mittlerweile etwas anders und da Parfum sich ja immer mit dem Eigengeruch mischt, kann ich mir schon vorstellen, dass man da seine Düfte als verändert empfindet.
vor 7 Jahren
AndreasK:
Das passt. Ich habe eine Unverträglichkeit auf Getreide (außer Reis), die sich klinisch nur indirekt nachweisen lässt. Es ist keine Allergie und es ist keine Verdauungsstörung. Eine meiner Töchter hat das auch; scheint also erblich zu sein. Die Zusammenhänge sind unklar. Der Arzt sagt, es gibt viele Störungen, die die Medizin noch nicht erklären kann bzw. die mit den heutigen Laborverfahren nicht nachweisbar sind.

Auch, wenn wir damit vom Thema abkommen: Es gibt eine Ärztin an der Uniklinik in Kiel, die ein Verfahren entwickelt hat, solche Unverträglichkeiten nachzuweisen. Leider habe ich ihren Namen vergessen (habe darüber vor einiger Zeit einen TV-Bericht gesehen), aber ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass sie erzählte, dass es bei diesen Fällen zu so winzigen 'Löchern' (im Größenbereich einer Zelle) im Darmbereich komme, dass man diese Reaktion nur in extremer Vergrösserung sichtbar machen könne, und deshalb ganz oft Unverträglichkeitssymptome, wie z.B. der Reizdarm, selbst von Medizinern als Schwachsinn abgetan werden.
Vielleicht gibt es darüber ja schon mehr im Netz zu finden mittlerweile, kannst ja mal schauen.
vor 7 Jahren
Danke für den Hinweis!
vor 7 Jahren
Ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass man durch Essgewohnheiten anders riechen kann.
Ist doch bei Rauchern auch so, wenn sie aufhören, warum also nicht auch, wenn man bestimmte Lebensmittel weglässt?!

Mir ist aufgefallen, dass ich meine Parfums jedes Mal anders wahrnehme, wenn ich Schnupfen hatte.
J'adore habe ich nie gemocht, stank mir zu sehr nach Maiglöckchen und war für mich zu stechend.
Nach einer Erkältung im Oktober habe ich es nochmal probiert und plötzlich war das Maiglöckchen in den Hintergrund geraten und ich hab den Duft fast jeden Abend getragen. Jetzt zum Frühling hin, habe ich viel getestet und ausprobiert und war zwischendurch auch wieder erkältet. Gestern Abend dachte ich, ich muss Mal wieder jadore auftragen und dachte es ist ein ganz anderer Duft, total lieblich und süß, würde mich am liebsten darin baden.
Bei anderen Parfums ist mir das nicht so extrem aufgefallen, aber bei J' adore war die Wandlung auffällig
vor 7 Jahren
Bookaddicted:
Ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass man durch Essgewohnheiten anders riechen kann.
Ist doch bei Rauchern auch so, wenn sie aufhören, warum also nicht auch, wenn man bestimmte Lebensmittel weglässt?!

Naja, mit dem Rauchen qualmst du dich aber auch von außen zu. Wenn ich grille, rieche ich auch anders als wenn ich nicht grille - dann ist es aber egal, ob ich was vom Grillgut esse, oder nicht Wink.

Einen deutlichen Einfluss haben sicher Zwiebeln und Knoblauch. Ich rieche es oft schon bei Menschen, wenn sie einen Tag bevor ich sie sehe viele oder einfach nur rohe Zwiebeln gegessen haben.

Es äußert sich wenn, dann halt im Schweiß. Wer viel Obst und Gemüse isst, der riecht tatsächlich anders, auch angenehmer, als jemand der sich sehr deftig ernährt.

Es ist also schon so, dass Menschen anders riechen, je nachdem wie sie sich ernähren. Zumindest ihr Schweiß riecht anders.

Ob deshalb ein Duft aber so extrem anders riecht? Ich finde tatsächlich, dass Düfte vor allem auf Frauen nochmal ganz anders als auf Männern riechen. Das macht glaube ich einen noch größeren Unterschied, als die Ernährung. Das fällt mir öfter bei einem Parfumo-Treffen auf.

Und das ein Duft während einer Erkältung anders riecht, ist ja auch klar. Man kann einfach weniger gut riechen. Ich hatte mal eine Schweinegrippe und da hat für mich alles verkohlt geschmeckt. Solche Krankheiten mindern einerseits die Wahrnehmung, können sie aber sicher auch beeinflussen.
vor 7 Jahren
Ich nehme jetzt seit einigen Wochen Folsäure als Nahrungsergänzung ein. Allmählich kehrt der Appetit auf Getreide zurück und ich vertrage es auch.

Und auch die Duftwahrnehmung verschiebt sich erneut. Dior Sauvage Very Cool Spray nehme ich jetzt nicht mehr als kühl und klar wahr, sondern eher als synthetisch penetrant. Es kommt mir nun viel näher am Ausgansduft vor als zuvor.
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