Duftetikette / Sillage

Ihr Lieben, mich würde Eure Meinung interessieren: wie wichtig ist es Euch, dass Eure Düfte in der Umgebung nicht als störend empfunden werden? Oft kursiert ja der Begriff "Büroduft", was ich als ganz hilfreichen Hinweis empfinde. Denn gerade im Büro finde ich es wichtig, gepflegt, aber keinesfalls aufdringlich zu riechen. Schlimm, wenn man in der Arbeit stundenlang einem Duft ausgeliefert ist den man nicht abkann. Und das ist für mich der Punkt: klar sind die Geschmäcker verschieden und ich rieche auch gern an anderen Düfte, die ich selbst nie benutzen würde. Das macht die Sache ja spannend. Aber ich finde es gibt einfach Dosierungen, die an Freiheitsberaubung Grenzen und eine zu aufdringliche Sillage finde ich einfach nicht stilvoll. Raumfüllend geht nicht, finde ich. Auch nicht auf Abendeinladungen. Meine zarteren Düfte gehen neben so manchem Sillagewunder einfach unter. Oder wenn ein solches Sillagewunder neben mir sitzt, habe ich schon keine Chance mehr, an meinem Wein irdendwelche Geruchs- und Geschmacksnuancen entdecken zu können. Wie sehr Ihr das? Neugierige Grüße!

Es gibt auch Menschen, die so laut Musik im Auto hören, dass es mich in meiner Wohnung nervt. Frage mich dann immer ob der Fahrer bereits taub ist oder noch kurz davor. Ähnlich ergeht es mir mit Düften....bin da ganz bei dir.

Ich persönlich mag starke Düfte mit einer ordentlichen Sillage eigentlich sehr gerne, habe aber auch schon festgestellt, dass manche Düfte einfach nicht für einen gewissen Ort wie beispielsweise fürs Büro gedacht sind. Die trägt man dann zu anderen Anlässen. Eine Veranstaltung im Freien, ein Spaziergang mit der Freundin, oder dergleichen, wo der Duft auch auf ein bis zwei Meter wirken kann bzw darf, ohne zu stören.

Das mag sich komisch aus dem Mund einer Parfumo-Userin anhören, aber: eigentlich möchte ich gar keine Düfte der Kollegen riechen. Vielleicht, weil es selten vorkommt, dass sie meinem Geschmack entsprechen. Und mein Parfüm wird so dosiert, dass es (außer mir ) keiner merkt - eine stärkere Dosierung würde auch mich als Trägerin schnell nerven.

gelöscht, da snst doppelt

Meine persönliche Meinung:
wenn man auf der Arbeit den Duft einer anderen Person (kurz) wahrnimmt, wenn sie an einem (sehr nah) vorbeigeht oder wenn man kurz mal eng nebeineinander steht (z.B. für Photo, Blick auf Bildschirm etc.), aber eben nicht ständig in der Nase hat, dann finde ich es genau richtig dosiert. Denn ich mag gerne auch mal das Parfum von anderen Personen schnuppern (außer es ist ein absoluter "Hassduft" - aber da habe ich eh nur sehr wenige).
Umgekehrt versuche ich es auch so zu halten. Aber das ist schwierig, da die Nasen ja unterschiedlich sensibel sind. Ich möchte als (angenen und keinesfalls penetrant) duftend wahrgenommen werden, wenn man dicht neben mir steht oder ich nah vorbeigehe, aber eben niemanden auf die Nerven gehen. Komplett duftlos (der nur für mich alleine wahrnehmbar) wäre aber auch nichts für mich.
Im Büro vermeide ich daher einige ganz intensive, sillagestarke, schwere Parfums.

Auf meiner Arbeit komme ich Menschen sehr nahe und sie können nicht vor mir weglaufen. Ich versuche für mich selbst gut zu riechen, zu meinem eigenen Trost und als Schutz vor den ganzen fiesen Gerüchen, die es an meiner Arbeitsstelle so gibt. Aber in einem der Säle beschwerten sich die Leute bei mir über das Parfum einer anderen Mitarbeiterin ("oh nein, da ist wieder die -Name- mit ihrem süßen Parfum, das kann ich nicht leiden") und da bekam ich gleich Angst, ich könnte mit meinem winterlichen 1 Sprüher Hypnotic Poison aufs Dekolleté doch zu weit gegangen sein. Immerhin ist es auch süß. Und mich hatte noch nie etwas an besagter Kollegin gestört. Fragte mich daher, ob sie sich bei anderen Kollegen über mein süßes Parfum beschweren. Generell haben die Leute aber alle Münder und können sich auch direkt beschweren, wenn ihnen etwas nicht passt.

Kurze Erganzung: Ich hatte mal kurze Zeit mit einer Kollegin gearbeitet, deren Duft stark nach Dill roch....eindeutig Nische. War fasziniert und irritiert zugeleich

Sofern die Gläser nicht im Takt mitvibrieren, war es doch noch human!

Ich trag Düfte eigentlich nur für mich. Meistens dosier ich daher recht sparsam. Weiß auch nicht...Ich leg einfach keinen Wert drauf dass andere Leute meinen Duft wahrnehmen. Hauptsache ich riech ihn.

Meine direkten Kollegen kennen meine Leidenschaft und dürfen mir auch sagen wenn ein Duft sie nervt. Kommt aber selten vor. Der wird dann nicht mehr im Büro getragen. Vor allem auch weil mein Gegenüber schwanger ist. Bei Restaurantbesuchen oder Essenseinladungen halte ich es eher sehr dezent. Zuhause für mich und meinen Liebsten darf es auch was mehr sein.

Eine Mörderfahne 10 Meter gegen den Wind mag ich weder bei mir noch bei anderen, aber als zart duftend (aus der Nähe) würde ich schon gern wahrgenommen werden - gewissermaßen drücke ich mich mit meinem Parfum ja genauso aus wie mit meiner Kleidung oder meiner Frisur/Makeup.

Aber diese Frage erübrigt sich - Düfte strahlen an mir überhaupt nicht ab, ich muss schon drin baden, damit andere was davon mitbekommen.
Und das wird mir auf Dauer zu kostspielig.

In der Schule trage ich oft eher dezent. Ich bekomme allerdings bei größerer Sillage fast immer positive Rückmeldung.

In guten Restaurants und bei Weinverkostungen oder Menüs mit Weinbegleitung trage ich KEINEN Duft. Hat da nichts verloren.

Privat nehme ich wenig Rücksicht, es sei denn, mich umgebende Menschen können nicht fliehen (Kino, Konzert, Bahn oder andere geschlossene Räume).

Der "Loudness War" der ab den 90ern die Musikwelt mit einem Fluch belegte, findet in der Parfumerie seine Fortsetzung. Manchmal durch schlichte Fehleinschätzung der Dosierung, manchmal mit klarem Vorsatz.

Jemand der von meiner Duftblase überhaupt etwas abbekommen möchte, soll auch weiter den Bahnsteig wechseln müssen. Das ist bei vielen Düften leider nicht notwendig.

...wenn das passiert ist der Sinn des Parfums zerstört. Man möchste doch als angenehm gut duftend wahrgenommen werden und nich als stinkende Chemiefabrik

So sehe ich das zumindest...geht aber mit jedem Parfum...Dosierung ist das "Zauberwort"!!

Nun ja - aber immer wieder wird ja auch die Frage nach einem Duft mit einer Mörder-Sillage gestellt.
Und ich frag mich dann immer wieder, ob das dann schon unter 'chemische Waffen' fällt...

Die Einschätzung, was schon zu viel oder noch im Bereich des sozial Akzeptablen liegt ist natürlich sehr subjektiv, vom Umfeld abhängig und sehr geprägt von aktuellen gesellschaftlichen und sozialen Vorstellungen.
Gerade hier, denke ich, wird aktuell eine extreme Zurückhaltung gefordert. Dieser Konvention tragen natürlich auch die Hersteller Rechnung. Das Ergebnis sind dann reformulierte und verwässerte Düfte, mit denen man als Duftliebhaber nicht mehr sehr glücklich ist. (Natürlich ist dies nur ein Grund von vielen, weshalb reformuliert wird.)
Wenn ich noch an Zeiten denke, in denen man mit 12 Sprühern Joop Homme oder Le Male mit dem Bus zur Disko fuhr... Heute rümpfen sich schon bei 2 Sprühern der verdünnten Versionen die Nasen.

Rechne das mal auf zwanzig Mann hoch

Ab diesem Zeitpunkt hat man vermutlich angefangen stärkere Belüftungssysteme in Bus und Bahn einzubauen.
Teufelszeug!!

Laßt euch von einer ehemaligen Zugbegleiterin sagen: Am Freitag- und Samstagabend ist das gefühlt heute noch so. Vollgestopfter Zug, jeder trägt was anderes und das in möglicher Höchstdosierung - manchmal hätte ich mir ne Gasmaske gewünscht.

So halte ich es auch. Mir ist es daher auch nicht wichtig, Komplimente von anderen Leuten bezgl. meiner Düfte zu bekommen - erst recht nicht von vollkommen Fremden. Ist irgendwie meine Privatsphäre, mein Ding sozusagen.

(Und oft genug wünsche ich mir auch, dass ich die Bugwelle an Süßkram anderer nicht riechen müsste...)

Und weil das so ist, denke ich selbst bei Komplimenten, die ich erhalte: "Argh, überdosiert!"
(außer bei Umarmungen o.ä. natürlich)

Hier schreiben so viele, dass es ihnen reicht, wenn sie selbst den Duft wahrnehmen können. Doch wenn ich ihn rieche, dann riechen die anderen ihn doch auch? Vielleicht nicht aus zehn Meter Entfernung, aber eben doch. Außer ich schnupper direkt an meinem Handgelenk. Ich finde es echt schwer, die richtige Dosierung allgemein oder die richtige Dosierung für den jeweilen Duft zu finden.

Hier schreiben aber auch viele, denen die Sillage eines Duftes nicht heftig genug sein kann...

Und?