Ärgerliche Überdosierung im Sommer

Ich weiß, zum Thema Überdosierung wurde schon viel geschrieben, aber noch nie sind mir so viele und so heftige Überdosierungen begegnet wie in diesem Sommer. Ob im Supermarkt, auf dem Bürgersteig oder auf dem Fahrrad.
Manchmal habe ich mich gar nicht getraut einzuatmen.
Erst heute wieder 2 heftige Begegnungen.
Eine Frau fuhr auf dem Fahrrad ca. 10m Abstand vor mir und war so stark parfümiert, dass ich anhalten musste und gewartet habe, bis sie außer Riechweite war.
Später eine Frau, die auf dem Bürgersteig vor mir lief. Ich habe die Luft angehalten und sie schnell überholt.
Bei warmen oder sogar heißen Temperaturen empfinde ich es besonders schlimm und belästigend.
Deshalb musste ich meinen Unmut darüber einfach mal loswerden.
Außerdem ärgert es mich, dass manchmal Düfte dabei sind, die ich in zarter Dosierung sehr mag und die mir dadurch eine Zeitlang verleidet sind.
Wie kann es zu derart heftigen Überdosierungen kommen, dazu noch bei warmen Temperaturen? Mir ist es wirklich rätselhaft.

Viele sprühen halt mehr als sonst, damit sie bloß nicht nach Schweiß riechen, schätze ich mal.

Mir kam auch gestern auf dem Bürgersteig eine Frau entgegen, dessen Parfüm sich schon in einiger Entfernung angekündigt hat.

OMG !
Was erlauben Die sich ?
Du musstest Parfum am andere Person feststellen, wo ist bloss die Parfumpozilei wenn man sie mal braucht ?

'Duftmarken setzen' nennt man das dann wohl.
Da ist der Duft schon vor und noch lange nach seinem Träger präsent...

Stimmt schon, manche übertreiben es, aber ich fand das nie so schlimm, dass man dafür einen thread aufmachen müsste.

Viele benutzen ja fast täglich das gleiche Parfum, riechen es selber kaum noch. Und eventuell benutzen sie wegen der Temperaturen und dem damit verbundenen Schwitzen einfach ein paar Sprüher mehr "zur Sicherheit"..und schon ist sie da die Überdosierung.

Das war bestimmt das Ergebnis der Duftempfehlungen zur Suche nach Parfüms mit Mördersillage.

You made my day

Und ich meine, die Person ist bereits mal im "schlechten Deal" aufgetaucht. Oder es war ihr Freund von ihrem Konto aus. Ich bin erst vor kurzem darüber gestolpert...

Mich selbst nervt Parfum schon seit Wochen, eigentlich seit es so heiss ist. Würde momentan am liebsten einen Grossteil meiner Sammlung loswerden. Ich hoffe, das gibt sich im Herbst wieder. Seit Wochen trage ich mit ganz wenigen Ausnahmen nur ganz leichtes - noch leichteres als sonst. Überdosierung ist mir allerdings nie aufgefallen, zum Glück auch keine schweisselnde Personen. Allerdings nutze ich auch keine Öffis, da ich auf dem Land wohne.

Seit ich von der Großstadt aufs Land gezogen bin, bin ich gefühlt die einzige, die überhaupt Parfum trägt. Hier im Dorf ist es nie bis selten der Fall, dass ich tatsächlich einen Duft an jemandem wahrnehme - von daher habe ich mit überdufteten Menschen kein Problem.

Ich weiss aber, wie das ist - zu Großstadtzeiten und im ÖV tätig war es v.a. am Freitag/Samstagabend oft eine Tortur. Die, meistens jüngeren Leute, hatten sich zum Ausgehen mit ihrem jeweiligen Duft förmlich mariniert. Wenn dann der Zug knallvoll war und jeder einen anderen Kracher trug, wünschte man sich manchmal ein tragbares Sauerstoffzelt.

Deine Wortwahl - köstlich XD

Vielen Dank für's Kompliment.

Das kommt, weil nicht alle Menschen feinfühlig oder rücksichtsvoll sind.

Ich verstehe die Kritik an den Personen, die mit ihrer Duftfahne ganze Straßenzüge ausräuchern können. Es ärgert mich durchaus manchmal auch, wenn eine Dame gerade unnötigerweise mit fünf Sprühern nachgelegt hat oder ein Heranwachsender scheinbar glaubt, dass er sich, wenn er sich mit Sauvage einölt, in der Disco vor weiblicher Aufmerksamkeit nicht mehr retten könne.

Aber deswegen wieder ein Fass aufzumachen scheint mir ungerechtfertigt. Manche Menschen haben empfindlichere Nasen, als andere. Geschmäcker sind verschieden. Wenn jemand einen Duft häufig trägt, nimmt er ihn schnell nicht mehr wahr. Hatte mal einen Kollegen, der sich alle 30 Minuten neu eingedieselt hat, weil er seinen Duft sonst gar nicht mehr wahrnehmen konnte, sich sonst aber als übelriechend empfunden hätte und mächtig gestresst wäre. Bei einer Kollegin habe ich Sie darauf hingewiesen, woraufhin es sich gebessert hat, bis zu dem Punkt wo ich sie gefragt habe, ob sie wegen mir jetzt gar nichts mehr trägt.

Ich versuche die kleine Zone zu erreichen, in der man mich zwar sachte wahrnimmt, aber nicht als unangenehm empfindet. Aber da die meisten Menschen lieber ersticken, als positive oder negative Rückmeldung zu geben, weiss ich nicht, ob ich das auch verlässlich schaffe.

Gut möglich. Ich empfehle weiterhin einen mediatorbegleiteten Stuhlkreis mit den auffälligsten Vielsprüherinnen und -sprühern dieses Threads (12 Sprūher "Dahn Oudh Al Shams" mussten es heute einfach mal sein. Der wurde doch auch reformiert und ist nur noch ein laues Wässerchen.): www.parfumo.de/forum/viewtopic.php?t=41171

Aber der Raum sollte innen keine Türgriffe haben!

ps. Letztens im Flughafen stand bei der Sicherheitskontrolle eine Rucksackreisende vor mir: da hätte ich mir eine Überdosis Parfüm gewünscht — sehnlichst. Grausam!

Das Wort "marinieren" von Mydarkflower passt perfekt. Der Unterschied zwischen Überdosierung und extremer Überdosierung ist nicht zu unterschätzen.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich in einem Kur- und Touristenort wohne.
Wahrscheinlich glauben einige Leute, dass sie leichter einen Kurschatten bzw. eine Urlaubsbekanntschaft finden, wenn sie sich "marinieren".

Hatte am Dienstag einen 10 Stunden Flug vor mir, nach etwa 2 Stunden hat es plötzlich intensiv ich glaube es war thierry mugler Aura gerochen. Ich frage mich ganz ehrlich ob solche Personen nichts im Kopf haben um in einem Flugzeug Parfum aufzutragen...

Draußen ist mir das egal aber doch nicht in einem Raum aus dem man nicht fliehen kann.

Ich finde Überdosierung immer störend. Man darf einen Duft auch riechen. Es muss nicht 1 Sprüher in die Luft sein und dann durchrennen. Ergo finde ich eine gewisse Projektion völlig okay, aber eben bitte im Umarmungsradius. Wenn ich mich mit einer Person unterhalte und ich rieche mal einen Dufthauch, schön. Bei einer Umarmung, super.

Wenn aber Menschen an mir in der Stadt/im Supermarkt oder sonstwo vorbeigehen und ich kann kaum noch atmen, weil ich keinerlei Frischluft mehr bekomme und ich dem nicht entkommen kann, weil es wirklich ein 50 Meter Radius ist, in dem man nix anderes mehr wahrnimmt, kommt das einfach Körperverletzung nahe.

Die immer häufiger vorkommenden Anfragen nach Düften mit Mördersillage (sicher auch teilweise von ein und derselben Person) zeigen aber auch, wie sehr das gewünscht ist. Warum nur? Sind die Menschen dermaßen grau und beliebig und versuchen so verzweifelt irgendwie Aufmerksamkeit auf sich zu lenken? Ist es eine krankhafte Angst, nach Mensch zu riechen und der maßlos übertriebene Versuch, jeglichen normalen Geruch so zu überdecken, dass der eigentliche Wohlgeruch zum erst Recht erbärmlichen Gestank wird?

Duldungsstarre? Duldungsstarre.

Eher umgekehrt. Oft hält sich die Dame für eine Femme fa­tale und meint, das mit einer starken Sillage verkünden zu müssen. Ein fataler Fehler

Um das Bild mal zu kompletieren, mir bleibt immer die Luft weg bei den Hydrolipidmantelschutzfanatikern die es nicht schaffen, na ihr wisst schon ... *nasenklammerbereitleg*

Sind das die, die sich nicht waschen, um den Schutzmantel nicht zu beschädigen?

Es stört mich schon deutlich mehr, wenn jemand ungewaschen bzw. Pilz- oder Bakterienbefallen riecht, als wenn er überdosiert hat. Das kommt nur seltener vor.

Ich habe keine Ahnung, was Menschen zur massiven Überdosierung treibt. Wie angesprochen trage ich schon gerne etwas mehr auf, sodass man mich dezent wahrnimmt. Ich möchte eine Sillage, also eine Bugwelle aus Duft hinterlassen. Da es in meinem Leben fünf Personen gibt, die ich umarme (und hier bin ich großzügig und zähle die Katze mit, sowie meinen Vater dem das deutlich zu viel Nähe wäre), die ich vielleicht ein Mal im Quartal sehe, ist der Raum in dem ich duften möchte einfach auch meinem persönlichen Bereich angepasst. Ich möchte aber kein laufender Raumerfrischer sein, der Räume bis zu 50m² beduftet.

Das sind aber komische Fanatiker.

Aus eigener Erfahrung (ich betrachte mich selbst gern als mein eigenes wissenschaftliches Experiment ) kann ich sagen - man wäscht/duscht sich wohl.
Nur eben nicht mit Seife/Duschgel.
Es gibt zig Alternativen (Lavaerde, Roggenmehl, Seifenkraut, Kaffeesatz usw. usf.)
Und manche waschen sich, wie ursprünglich von der Evolution vorgesehen, nur mit Wasser.
Aber sie waschen sich - und die, die das tatsächlich nicht tun....ok, über die muss man nicht diskutieren. Auch jedes Tier säubert sich, auf seine Weise.

Die ersten 2 Wochen stinkt man wie ein Iltis, das ist wahr ( und dann wäscht man sich einfach häufiger).
Aber danach nicht mehr, weil die Haut sich tatsächlich umstellt. Haare/Kopfhaut übrigens auch, dauert nur bisschen länger.
Manche mögen es kaum glauben, aber Schweiss geht mit Wasser runter, grober Dreck z.B. mit Rubbelschwamm oder Waschlappen.

Ich habe das fast 2 Jahre durchgezogen, da kamen nie Beschwerden - und mein, sehr direktes, Umfeld hätte sich beschwert, das könnt ihr mir glauben.

Ich habe damit irgendwann aufgehört, weil ich einfach zu gern nach etwas dufte.
Aber es war eine sehr lehrreiche Erfahrung und es ärgert mich, wenn sich Leute, die sich mit diesem Thema noch nie am eigenen Leib beschäftigt haben, darüber so abfällig äußern.