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"Fertiges Parfüm gehört in den Kühlschrank"

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"Fertiges Parfüm gehört in den Kühlschrank" vor 6 Jahren
...sagt Thierry Wasser, 49, Chefparfümeur von Guerlain.

www.manager-magazin.de/lifestyle/mode/a-736027 -2.html

"Auch ein fertiges Parfüm bewahrt man am besten im Kühlschrank auf", sagt Wasser und kennt den Überraschungseffekt: "Ja, ich weiß: Es wäre schade, die schönen Flakons zu verstecken."

Ich hab vor ein paar Jahren mal hier gefragt ob man Parfüm nicht am Besten in den Kühlschrank stellt, denn Parfüm soll ja dunkel und kühl gelagert werden.
Und was ist es im Kühlschrank? Stockdunkel und kühl.
Mir wurde davon aber abgeraten, da es "zu kalt" wäre.

Habe jetzt zufällig diesen Artikel gefunden, ich denke damit ist alles klar?
Wenn ein erfahrener renommierter Parfümeur wie Wasser das sagt, muss ja was dran sein.

Was meint ihr?
vor 6 Jahren
Schöner Traum...
Wer tats. nur ein paar Parfums im Bereich > 200€ hat, der kann sicher seine Schätze im Kühlschrank lagern.
Für manche mit überschaubaren (hochpreisigen) Sammlungen kommt sicher auch ein (lichtgeschützter) Weinkühlschrank in Frage.
Was aber mit Queerbeet-Sammlungen im 3- und 4-stelligen Bereich? Da ist Kühlschrank wohl kaum mehr eine praktikable Option..
vor 6 Jahren
Meines wissens nach können sich je nach Duft bei zu viel kälte Sedimente bilden, sieht einfach unschön aus... hatte ich auch schon. Ich lagere meine Düfte in einer Vitrine und meide einfach direkte Sonnenbestrahlung.
vor 6 Jahren 2
Meine Mitbewohner würden mich fragen, ob bei mir noch alles ok ist, wenn ich anfangen würde, den Kühlschrank mit Parfum zu füllen.
vor 6 Jahren 1
Es gibt sehr schöne Weinkühlschränke in denen man bei Konstanter geregelter Temperatur, seine Parfums lagern kann. Was ist daran so verkehrt? Als wir in unserem Haus, die Klima und Belüftungsanlage verbauen liesen, habe ich auch im Ankleidezimmer ein Luftschlitz auf den Bereich einstellen lassen, wo das Parfum steht und somit bläst die Kühle Luft auf die Flakons
vor 6 Jahren 1
Ich denke, wenn ich meine Parfums über mehrere Generationen aufbewahren will und meine Nachkommen auch noch was davon haben sollen, dann könnte das mit dem Kühlschrank eine Option sein - aber auch nur dann!

Natürlich ist es aus Gründen des Energiesparens sinnvoller seinen Kühlschrank voll zu machen als leer zu halten, denn schließlich muss innen die Luft gekühlt werden. Und wenn diese jedesmal beim Öffnen entweicht und neu gekühlt werden muss, dann frisst das mehr Energie, als wenn mein Kühlschrank bis oben hin mit irgendetwas gefüllt ist, egal ob jetzt Lebensmittel, Rheumacreme oder Parfums.

Sich extra einen Kühlschrank oder gar Weinkühler für Parfums anzuschaffen ist nur eine Alternative, wenn man zu viel Geld hat, was sowohl Anschaffung als auch Unterhalt bzw. Stromkosten betrifft.

BTW: ich habe meine Düfte im Badezimmer (!!!) - zwar dunkel im Schränkchen, aber so, dass ich es mit einem Rolltürchen öffnen und so meine kleine Sammlung Besuchern präsentieren kann. Und nein - in all den ganzen Jahren ist kein Duft gekippt oder hat bezüglich der Qualität gelitten. Zugegebenermaßen ist mein Badezimmer ungeheizt - auch im Winter.
Zuletzt bearbeitet von Taurus am 24.08.2018, 20:52, insgesamt einmal bearbeitet
vor 6 Jahren
Ich habe "L'Eau d'Hiver" in einem Kölner Edelgeschäft gekauft, und sie haben tatsächlich den Flakon aus einem abgeschlossenen dunklen Schrank genommen. Ich glaube, er hatte auch eine Kühlung. Dann wurde der Flakon in die Verpackung gesteckt.
Zuhause habe ich seit einiger Zeit den Spiegelschrank im Gästebad komplett für meine Düfte zur Verfügung. Ist der kühlste Raum. Trotzdem habe ich Angst, besonders die älteren Schätzchen könnten mal kippen.
vor 6 Jahren
@Taurus1967

Es gibt User hier, die eine Sammlung im wert eines Kleinwagens haben, da macht sich keiner Gedanken um das etwas Geld, was in den Kühlschrank an Stromkosten investiert wird
vor 6 Jahren
ChaiTee:
Meine Mitbewohner würden mich fragen, ob bei mir noch alles ok ist, wenn ich anfangen würde, den Kühlschrank mit Parfum zu füllen.

Meine auch. Ich glaube, das könnte zu nem Kleinkrieg ausarten, wenn ich den Joghurtnachschub beschränke, um Platz für Flakons zu schaffen. Very Happy
vor 6 Jahren
Serafina:
Schöner Traum...
Wer tats. nur ein paar Parfums im Bereich > 200€ hat, der kann sicher seine Schätze im Kühlschrank lagern.
Für manche mit überschaubaren (hochpreisigen) Sammlungen kommt sicher auch ein (lichtgeschützter) Weinkühlschrank in Frage.
Was aber mit Queerbeet-Sammlungen im 3- und 4-stelligen Bereich? Da ist Kühlschrank wohl kaum mehr eine praktikable Option..

Für Sammlungen in unserer Größe, würde wohl eher ein Kühlraum/Kühlhaus in Frage kommen ;o)
Oder aber eine gute Klimaanlage, wenn es wirklich zu heiß werden sollte, hat den gleichen Effekt.
Bisher haben wir ja eher selten solche langen Hitzeperioden u. ich bin auch der Meinung Düfte gehören nicht unbedingt in den Kühlschrank. Bin bisher immer gut damit gefahren Hauptsache Dunkel u. im gut verschlossenen Schrank der hält ja auch noch die Wärme ab. Und der Raum sollte natürlich nicht zu sehr beheizt sein. Eine Klimaanlage wäre Optimal u. relativ günstig u. andere i Hs haben auch noch etwas davon ;o)
vor 6 Jahren 1
Zu kalt ist für Parfum schlecht, da dann manche Stoffe fest werden. Das ist aber bei den rohen ätherischen Ölen eher ein Faktor und passiert so ca ab 10 Grad, wenn man dem Seminar der IFF glauben darf, das ich auf YouTube geschaut habe. Die beste Temperatur ist 12 Grad. Da lagert auch die Osmotheque ihre teilweise historischen Exponate. Ein Weinkühlschrank ist daher ideal. Ein normaler Kühlschrank kann unter Umständen zu kalt sein bzw. ist auch oft nicht so gut im Halten der Temperatur. Der schwankt dann in einem gewissen Rahmen um die gewünschte Temperatur.

Man muss aber bedenken, dass die meisten Düfte sich auch so ein paar Jahre halten, wenn man sie dunkel und kühl lagert. UV-Strahlung ist eine ganze Liga über moderater Wärme, was den negativen Effekt auf unsere Duftwässerchen angeht. Ein Kühlschrank ist also ideal, aber eben nicht notwendig.

Die Feuchtigkeit sollte relativ wenig Einfluss auf den Saft an sich haben. Wenn die Verpackungen nach an der Kühlschleife stehen, dann wellen sie sich bei mir leicht.

Ein günstiger Weinkühler kostet zwischen 300 und 400 Euro, wenn man Platz für etwas über 50 Flakons in ihren Verpackungen haben möchte. Wenn man die Scheibe mit schwarzer Folie bezieht, ist Platz für mehr ohne Verpackung. Dazu noch um die 70 Euro für passende Glasböden plus ein klein wenig mehr für ein Thermometer. Vielleicht noch ~20 Euro für ein Luftentfeuchterkissen. Stromkosten sollten um die 30 Euro im Jahr liegen.

Jetzt kommt es darauf an, ob es einem das wert ist, um das Risiko des Kippens zu verkleinern und was das Ersetzen kosten würde. Hat man limitierte Düfte oder welche die nicht mehr hergestellt werden, dann wird das gekühlte Lagern immer attraktiver. Im Fazit würde ich sagen, dass ein Weinkühlschrank zwar ideal, je nach Quantität und Qualität der Sammlung aber nicht erforderlich oder praktikabel ist. Ich denke die Diskussion ist auch nicht über die Frage der Nützlichkeit, sondern der Notwendigkeit. Ökonomisch muss man sich das durchrechnen und abschätzen. Ökologisch ist ein Elektrogerät natürlich hochgradig fragwürdig.

Habe mal ein mittelmäßig gutes Bild von meinem Setup eingefügt. Nächste Woche kommt Testhalber noch ein Säckchen mit Aktivkohle rein, gegen die Luftfeuchtigkeit. Meiner hat kleine Probleme mit der Temperatur. Er hält sie zwar extrem konstant, aber wenn die Tür zum umräumen oder reinigen etwas länger offen ist, dann verstellt sich irgend etwas. Aktuell macht er 12 Grad, wenn ich 11 Grad einstelle. Manchmal muss ich bis zu 8 Grad einstellen für 12. Die letzten beiden Wochen machte er 12 Grad bei 12 Grad eingestellt. Ganz komisch. Habe dafür auch schon einen Nachlass vom Verkäufer bekommen und sehe das als kein so großes Ding an. Besser, als 18kg durch die Innenstadt zur Postfiliale zu schleppen Confused
vor 6 Jahren 2
Ich bin ja nun auch einige Jahre in dem Thema Parfüm aktiv! Immer wieder kam das Thema Wärme, Sonne, usw. auf den Tisch!

Ich konnte bis dato bei 1 Flakon feststellen, dass er aufgrund direkter Sonneneinstrahlung, sich wirklich verändert hat! Ansonsten... nein! Alle Flakons wurden recht dunkel gelagert, vielleicht mal mit mehr oder weniger Licht!

Einfach etwas dunkel und etwas kühl lagern, schon hat man lange Freude an seinen Schätzen! Wink
vor 6 Jahren
Panigale2018:
@Taurus1967

Es gibt User hier, die eine Sammlung im wert eines Kleinwagens haben, da macht sich keiner Gedanken um das etwas Geld, was in den Kühlschrank an Stromkosten investiert wird

Das ist mir bekannt. Aber entweder ist die Sammlung so groß, dass ein Kühlschrank nicht reicht, sondern eine Kühlkammer her muss, oder man möchte seine schönen Flakons entsprechend präsentieren.
Zu viel Geld auszugeben ist keine Kunst ...
vor 6 Jahren 2
Eigentlich müsste sich Herr Wasser ja die Haare raufen, wenn er die hellerleuchteten Guerlaincounter sieht, in denen die Düfte ins rechte Licht gesetzt werden. Nicht überall sind die Originale in dunklen Schubladen verstaut und ich habe noch keinen Parfümerie/Abteilung gesehen, in denen die Düfte in Kühlregalen stehen. Man sollte die Kirche im Dorf lassen.
vor 6 Jahren
Turandot:
Eigentlich müsste sich Herr Wasser ja die Haare raufen, wenn er die hellerleuchteten Guerlaincounter sieht, in denen die Düfte ins rechte Licht gesetzt werden. Nicht überall sind die Originale in dunklen Schubladen verstaut und ich habe noch keinen Parfümerie/Abteilung gesehen, in denen die Düfte in Kühlregalen stehen. Man sollte die Kirche im Dorf lassen.

In der Tat haben Parfümerien, welche die Editions de Parfums Frédéric Malle Düfte anbieten, jene in Kühlschränken gelagert (u. a. bei Apropos sowie Beauty Afair).
Allerdings, wenn ich die Wahl hätte Düfte auf lange Sicht, sagen wir mal 20-30 Jahre und darüber hinaus, im Kühlschrank zu lagern oder in einem Kleiderschrank im Schlafzimmer, würde ich ganz klar letzteres wählen.
Nur eine seriöse Langzeitstudie würde mich vom Gegenteil überzeugen - und wer hat die schon gemacht?
vor 6 Jahren
Das ist doch eine Marktlücke! Parfum Kühlschränke. Am besten so richtig stylisch. Die Weinkühlschränke kosten ja auch meistens über € 1.000,00 (warum eigentlich ?)
vor 6 Jahren
Scorpio:
Das ist doch eine Marktlücke! Parfum Kühlschränke. Am besten so richtig stylisch. Die Weinkühlschränke kosten ja auch meistens über € 1.000,00 (warum eigentlich ?)

Na, die bekommst Du bereits weit darunter. Und die kann man ganz schnell umwandeln, dass auch kleine Flakons standfest ihren Halt haben. Am besten mit einer Art indirekten Beleuchtung, die dem Inhalt nicht schadet und die man für Besucher oder für sich mal temporär anknipsen kann ... Wink
vor 6 Jahren
Für die gepflegte Kleinwagenersatzsammlung >-Side-by-Side. Twisted Evil
vor 6 Jahren 1
Wenn man sichergehen will, dass sich am Duft nichts verändert, bietet sich ein Kühlschrank/Weinkühler an.
Die Faustregel in der Chemie ist, dass eine Substanz bei Kälte weniger reaktiv ist. Und je wärmer es ist, desto wahrscheinlicher ist es. Manche Bestandteile in einem Parfum sind flüchtiger als andere und Hitzeeinwirkung kann dafür sorgen, dass z.B. Zitruskomponenten in einem Duft schneller abdampfen als alles andere. Sollte der Behälter dann nicht dicht sein, kann es sein, dass der Duft irgendwann seine Kopfnote verliert oder eben in seiner Kopfnote schwächer riecht.

Aber das muss man nicht allzu ernst nehmen, Thierry Wasser ist eben Chemiker und für ihn ist es der sichere Weg, Parfums und die Rohstoffe dazu zu lagern, das ist einfach eine Berufskrankheit. Aus meinen Beobachtungen und eigener Erfahrung heraus ist hauptsächlich Licht schlecht für's Parfum, die meisten Sachen reagieren bei Raumtemperatur eigentlich nicht. Außerdem müsste Guerlain dann konsequenterweise seine Düfte im Kühlregal verkaufen, aber es ergibt keinen Sinn wenn der Duft in der Parfümerie steht und die Kühlkette (wenn es überhaupt eine gab) in der Zeit unterbrochen wird.

Ich hab meine Düfte alle in ihrer Originalverpackung (die sind alle mit schwarzem Karton ausgekleidet, damit auch kein Licht durchkommt).
vor 6 Jahren
Adan:
(...)Aber das muss man nicht allzu ernst nehmen, Thierry Wasser ist eben Chemiker (...)
Das nimmst Du zurück, sofort! Meines Wissens machte er einen Bachelor in Botanik, bevor er zu Givaudan ging.

Zum eigentlichen Thema: sicher wäre ein Weinklimaschrank eine tolle Sache zum Parfumlagern. Wein sollte nicht in einem normalen Kühlschrank gelagert werden, weil die Temperaturschwankungen um mehrere Grad rauf und runter jeden Tag wohl dem Wein mehr schaden als die langfristigen Schwankungen in einem normalen Keller. Deswegen regeln gute Weinklimaschränke auf +/- 0,1 °C genau. Was das jetzt für die Parfumlagerung bedeutet, mag jede und jeder für sich selbst entscheiden.
In der Regel steht in der Bedienungsanleitung von Weinklimaschränken, dass sie nicht für die Lagerung brennbarer und explosionsfähiger Substanzen geeignet sind. Also strenggenommen sind Alkoholika bis 40 vol% kein Thema, der 54 %ige Feurzangenbowlenrum, die 75 %ige Latte di Suocera und der 80 %ige Strohrum sollten also draußen bleiben. Und Parfum ebenso. Eigentlich.
Ob die Klimaschränke für die Editions de Parfums Frédéric Malle-Parfums explosionsgeschützt sind weiß ich nicht. Ich vermute es aber. Meines Wissens benötigt jeder Händler, der diese Marke vertreiben möchte, so einen Schrank. Ich wüsste nicht, dass sich eine andere Marke dieser Maßnahme angeschlossen. Besser gelagert als die anderen sind die Parfums dann sicher. Ob es relevant ist - wer weiß? Jedenfalls würde ich mich weigern, einen Flakon zu kaufen, der wochenlang mit Licht bebrutzelt wurde. Beim Flakon in der OVP in der zweiten Reihe im Regal hatte ich noch nie Bedenken. Zumindest finde ich die Lagerschrankidee ein ganz hervorragendes Marketing Frédéric Malles und passt zum Narrativ der Marke: Parfum ist ein Kulturgut und verdient Wertschätzung. Da finde ich diesen achtsamen Umgang viel besser als irgendwelche Kitschflakons oder wirre Geschichten um Blüten, die bei Vollmond von Jungfrauen geerntet wurden.
vor 6 Jahren
Ronin:
Adan:
(...)Aber das muss man nicht allzu ernst nehmen, Thierry Wasser ist eben Chemiker (...)
Das nimmst Du zurück, sofort! Meines Wissens machte er einen Bachelor in Botanik, bevor er zu Givaudan ging.

Ich wollte auch gerade schon intervenieren als ich das gelesen habe Razz

Fun Fact: Im Labor werden reaktive Chemikalien in der Tat im Kühlschrank, ja möglicherweise sogar im Eisschrank bei -20 °C und weniger gelagert. Das ist als Vorbeugung generell in Ordnung. Und da Parfüm für gewöhnlich etwa 80% Ethanol enthält (EdT), welches einen Schmelzpunkt von -114,5 °C hat, wird auch kein Pafrüm einfrieren (hier war allerdings die Rede vom Kühlschrank, also ist die Info auch egal).

Diese "Sedimentbildung" kann ich mir nur darüber erklären, dass die Löslichkeit einiger Komponenten im Duftöl bei niedrigeren Temperaturen bereits nachlässt und diese anfangen auszufallen. Sollte es nur das sein, würden sich diese Krümelchen wieder lösen beim Erwärmen. Ich würde aber nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es jedes Mal völlig spurlos am Parfüm und seiner Qualität vorübergeht.

Jetzt im heißen Sommer habe ich selbst auch erstmals im WG-Kühlschrank Platz für meine Flakons und Abfüllungen gemacht (ging auch nur, weil die Mitbewohner lange Zeit weg waren), allerdings herrscht dort ja auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, über deren Wirkung ich nichts sagen kann. Vielleicht schadet sie dem ein oder anderen Etikett (MFK Flakons?). Die Alternative wäre alles einzutuppern... LaughingVery Happy

Am besten wäre wahrscheinlich einfach ein kühler Kellerraum. Denn wenn ein Duft vorm Sprühen stark gekühlt ist, kann man sich vorstellen: Alle Teilchen besitzen weniger "thermische" und damit auch "kinetische Energie" (= sind kälter und bewegen sich weniger/langsamer). Das hat einen Einfluss auf die Flüchtigkeit der einzelnen Komponenten und damit auf die Zusammensetzung des Duftes nach dem Aufsprühen. Er entwickelt sich anders und langsamer als bei Raumtemperatur. Und man will ja nicht immer schon ein paar Stunden vorm Sprühen dem Butler James Bescheid sagen müssen, er möge für die heutige Prommenade und das Kaffeekränzchen bitte Düfte X, Y und Z aus dem Weinkeller holen Laughing

Bestes Beispiel zum Zusammenhang von Temperatur und Flüchtigkeit ist die Aromaentfaltung bei Getränken. Wenn man einen Rotwein zu stark kühlt vorm Trinken, bzw. diesen nicht erst auf die empfohlene Trinktemperatur kommen lässt, entfaltet sich das Aroma weit weniger, weil die flüchtigen Aromakomponenten nicht in ausreichender Menge verdampfen = man riecht und schmeckt weniger. Das gleiche gilt für Käse, den man bei Kühlschranktemperatur direkt verzerrt - schmeckt dann einfach nur fad (igittigitt).
Daher wäre ein starkes Runterkühlen von Düften vielleicht für deren langes Leben vorteilhaft, aber nicht für ihren Einsatz. Ein kühler Kellerraum wäre, zumindest in warmen Sommermonaten, wahrscheinlich schon ausreichend. Es ist nur doof, wenn man in ner dauerhaft warmen Bude unterm Dach oder wie ich, zur Südseite wohnt (ein paar Abfüllungen in TZs sind gekippt Sad ).

Das war weit mehr als ich eigentlich schreiben wollte und ich hoffe es kam nicht so Oberlehrer-haft rüber Wink
vor 6 Jahren
Anethol:
Jetzt im heißen Sommer habe ich selbst auch erstmals im WG-Kühlschrank Platz für meine Flakons und Abfüllungen gemacht (ging auch nur, weil die Mitbewohner lange Zeit weg waren), allerdings herrscht dort ja auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, über deren Wirkung ich nichts sagen kann. Vielleicht schadet sie dem ein oder anderen Etikett (MFK Flakons?). Die Alternative wäre alles einzutuppern... LaughingVery Happy

Am besten wäre wahrscheinlich einfach ein kühler Kellerraum.

Ein schöner alter Gewölbekeller wie er ideal für Wein ist, klingt erstmal optimal. Aber: Da gibt es nun mal das Problem mit der Feuchtigkeit. Für Wein ist die gut (auch für die Korken), aber zu hohe Feuchtigkeit lässt die Etiketten verfaulen (aus diesem Grund hat ein befreundeter Weinhändler letztendlich unseren großen Gewölbekeller eben dann doch nicht gemietet - ist ja doof wenn an einem Wein, der preislich dreistellig ist, das Etikett verfault ist).
Nicht mal im Gewölbekeller hier im Haus (der nicht ganz so feucht ist wie der andere) würde ich meine Flakons lagern wollen - einfach weil ich mittlerweile weiss wie sich das auf Metallteile auswirkt. Bei meinen ganzen leeren Marmeladengläsern, die ich dort gut ausgespült gelagert habe für die nächste Einmachsaison, fing der Deckel an zu rosten... Also nichts für Flakons, leider...
vor 6 Jahren
Ronin:
Adan:
(...)Aber das muss man nicht allzu ernst nehmen, Thierry Wasser ist eben Chemiker (...)
Das nimmst Du zurück, sofort! Meines Wissens machte er einen Bachelor in Botanik, bevor er zu Givaudan ging.

Achso! Dann gibt es für mich vielleicht noch Hoffnung. Razz

Was ich an dieser Stelle noch fragen wollte: entwickelt sich ein "kalter" Duft anders als wenn er Zimmertemperatur hat? Mir wurde damals "Musc Ravageur" direkt aus diesem Kühler auf einen Glasstab gesprüht zum riechen, das hat überhaupt nicht gut gerochen, ich bin mir sicher ich habe eigentlich nur irgendetwas Urinartiges wahrgenommen. Mir wurde dennoch eine kleine Phiole abgefüllt und zuhause hat das Zeug dann ziemlich geil gerochen. Ich hab seitdem die Vermutung, dass ein Duft eine gewisse "Betriebstemperatur" braucht, um sich vernünftig zu entwickeln, aber das hat er nicht wenn er direkt aus dem Kühlschrank kommt. Ich könnte falsch liegen, aber vielleicht hat ja jemand schon dieses Experiment gewagt?
vor 6 Jahren
Adan:
Was ich an dieser Stelle noch fragen wollte: entwickelt sich ein "kalter" Duft anders als wenn er Zimmertemperatur hat? Mir wurde damals "Musc Ravageur" direkt aus diesem Kühler auf einen Glasstab gesprüht zum riechen, das hat überhaupt nicht gut gerochen, ich bin mir sicher ich habe eigentlich nur irgendetwas Urinartiges wahrgenommen. Mir wurde dennoch eine kleine Phiole abgefüllt und zuhause hat das Zeug dann ziemlich geil gerochen. Ich hab seitdem die Vermutung, dass ein Duft eine gewisse "Betriebstemperatur" braucht, um sich vernünftig zu entwickeln, aber das hat er nicht wenn er direkt aus dem Kühlschrank kommt. Ich könnte falsch liegen, aber vielleicht hat ja jemand schon dieses Experiment gewagt?

Nun, genau das meinte ich doch mit meinen Ausführungen über kalten Rotwein oder Käse direkt aus dem Kühlschrank. Der Verdampfungsprozess einer Verbindung, bzw. hier einer Mischung von Verbindungen, ist natürlich temperaturabhängig.
Im Falle von Parfüm müssen diese ja erst über die Haut aufgewärmt werden. Wenn sie gekühlt sind, sollte das länger dauern oder auch Einflüsse auf die zeitlichen Differenzen bis zum Verdampfen haben. Folglich sollte sich das Gemisch verdampfter Stoffe über der Haut, die man beim Riechen wahrnimmt, anders zusammensetzen.
Meine Annahme ist die, dass man bei körperwarmer Haut einen größeren Unterschied in der Duftentwicklung merken sollte, wenn man einen Duft bei Raumtemperatur oder bei Kühlschranktemperatur aufsprüht.
Würde man jetzt beide auf eine kochend heiße Herdplatte sprühen, wo beide instantan erhitzt werden, sollte der Unterschied vernachlässigbar klein sein und alles so ziemlich sofort verdampfen.

Um es ganz genau sagen zu können, müsste man das einfach mal testen - eine Miniabfüllung eines Duftes machen, diese kaltstellen und anschließend beide in ihrer Entwicklung vergleichen. Probieren geht über studieren Laughing
(man könnte natürlich auch versuchen eine GCMS-Analyse der Atmosphäre über der jeweils besprühten Haut zu machen, ist aber in der Durchführung auch gar nicht so einfach, von daher lassen wir das mal lieber)
vor 6 Jahren
Adan:
Ronin:
Adan:
(...)Aber das muss man nicht allzu ernst nehmen, Thierry Wasser ist eben Chemiker (...)
Das nimmst Du zurück, sofort! Meines Wissens machte er einen Bachelor in Botanik, bevor er zu Givaudan ging.

Achso! Dann gibt es für mich vielleicht noch Hoffnung. Razz

Was ich an dieser Stelle noch fragen wollte: entwickelt sich ein "kalter" Duft anders als wenn er Zimmertemperatur hat? Mir wurde damals "Musc Ravageur" direkt aus diesem Kühler auf einen Glasstab gesprüht zum riechen, das hat überhaupt nicht gut gerochen, ich bin mir sicher ich habe eigentlich nur irgendetwas Urinartiges wahrgenommen. Mir wurde dennoch eine kleine Phiole abgefüllt und zuhause hat das Zeug dann ziemlich geil gerochen. Ich hab seitdem die Vermutung, dass ein Duft eine gewisse "Betriebstemperatur" braucht, um sich vernünftig zu entwickeln, aber das hat er nicht wenn er direkt aus dem Kühlschrank kommt. Ich könnte falsch liegen, aber vielleicht hat ja jemand schon dieses Experiment gewagt?

Ich kann aus subjektiver Erfahrung bestätigen, dass Düfte aus dem Kühlschrank am Anfang etwas anders riechen, als aus dem zehn oder mehr Grad wärmeren Schrank. Die haben sozusagen Startschwierigkeiten. Aber spätestens nach ein Paar Minuten auf der Haut merke ich keinen Unterschied mehr. Meine Haut sollte absolut in der Lage sein ein paar Tröpfchen ätherische Öle in kürzester Zeit auf Betriebstemperatur zu bringen.

In dem Weinkühler hat es zwischen 60% und 70% Luftfeuchtigkeit. Es würde mich stark wundern, wenn da all zu schnell etwas fault oder rostet. Die Aktivkohleluftentfeuchter kommen erst morgen, ich kann also noch nicht sagen, ob die etwas bringen.
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