Caligari:
Das Kontaktflächenproblem kann sich in ähnlicher Form auch bei verpressten Verbindungen zeigen. Wenn beide Teile sozusagen gegeneinander ''aufschwimmen'' besteht immer die Gefahr, dass Flüssigkeit durch diesen nun vergrößerten Spalt schneller kriecht und verdunstet. Auch hier wird dieses ungewünschte Verhalten durch eine Abdichtung vermindert.
Generell werden bei mir alle Behälter (egal ob TZ oder Flakon) senkrecht gelagert, damit die Flüssigkeit nicht am Spalt anliegt. Für TZ gibt es für alle Durchmesser Reagenzglashalter. Und TZ mit Clip kann man z. B. an den Rand von dünnwandigen Behältern, Bändern oder dergleichen stecken.
Ich muss hier bei der Gelegenheit mal eine Lanze für die Kunststoff-TZ brechen:
Sie sind leichter, günstiger und zerbrechen nicht. Ich hab mal das Glasteil eines 3 ml TZ aus vielleicht 5 mm Höhe auf einen Stab des Spülmaschinenkorbs ''gleiten'' lassen. Zuerst hat es den Boden rausgehauen und dann ist das Gefäß in 1000 Teile zersprungen. So viel zum Thema ''Fertigungsqualität''. Bei mir sind bisher 3 merklich undiche TZ angekommen. Es waren alles Glaskörper mit aufgeschraubtem Zerstäuber.
Ich bin durchaus der Meinung, dass Glas weniger mit Parfüm reagiert als Kunststoff. Allerdings möchte ich betonen, dass in Kunststoffehältern - und das auch jahrelang - Lebensmittel aufbewahrt werden. Und außerdem lagert man in Kunststoffbehältern jahrzehntelang wesentlich aggressivere Flüssigkeiten als "harzige Extraits", ohne das diese "sehr rasch"(!) die "Plastikoberflächen angreifen" oder sich gar auflösen. Der molekulare Austausch ist so gering, dass man das vielleicht nach Jahren bei Wasser schmeckt, aber deswegen noch lange nicht merklich bei Parfüm riecht. Man könnte den Eindruck gewinnen, wir reden hier über Pappbecher die vor einem Jahr Markteinführung hatten. Ich habe hier Abfüllungen in Kunststoff TZ von 2014 und kann keine negativen Auswirkungen feststellen.
Damit unserer Erfahrungen vergleichbar werden, müssen wir beginnen vom selben zu sprechen:
Was ich propagiert habe ist nicht beliebiges Glas sondern die Mini-TZ von Rosa Heinz (unter "sonstiges" "Glas mini") zu finden. Mehrere 100 und den letzten Jahren gekauft und verwandt, Ausschuss = Null
Jedes mal wenn ich Abfüllungen verschenke, werde ich gefragt woher ich die TZ habe. Auch beim Transport (Post ) ist noch nie einer zerbrochen.
Wenn ich Glas aus 1 M Höhe auf den Fliesenboden werfe, zerbirst es durch die negative Beschleunigung beim Aufprall. Selbiges passiert mit einem Glasflakon beliebigen Herstellers. Deswegen steigt der Wunsch nach Plastik-Flakons noch nicht. Ich trinke Wein auch aus Glas und nicht aus Plastik oder Pappbecher aus lauter Sorge ich könnte es fallen lassen.
Diese Plastikschnäppchen kommen alle aus China. Oft weiß nicht einmal der Vertrieb mit welchen Weichmachern gearbeitet ist. Hab noch keinen Mini-TZ mit Bisphenol-A Freiheit beworben gesehen. Auch Mineralwasser nimmt Geruch und Geschmack von Plastik an, wenn die Sinne noch mitspielen. Somit ist Plastik auch beim Essen bei mir zumindest keine Option. Und schon gar nicht bei Lebensmitteln die als BIO verkauft werden möchten.
Zum Preis abschließend: Parfum ist ein Luxusgut, wir könnten genauso keines oder ein Deo verwenden. Wer seine eigene Luxus-Parfumierie als Sammlung hat und zur Schau stellt und argumentiert Mini-TZ aus Plastik wären zu teuer, begibt sich auf weniger argumentativ belastbares Terrain.
PS: Unabhängig dieser Überlegungen, gäbe es noch den Ansatz zu beobachten, wie die Hersteller selbst mit diesem Thema umgehen. Einfach mal beliebte Brands verfolgen, zB. eine F. Malle Probe ein Original MFK Sample, etc unter die Lupe nehmen, wie sie ihre Produkte auch in Kleinmengen aufgehoben wissen möchten Das erfolgt nicht grundlos so.