ChanniSibelle73Ich finde es ehrlich gesagt schade, dass die meisten Designer auch heute noch nicht "mutig" genug sind, echte Unisex Düfte auf den Markt zu bringen. Sie klammern sich weiterhin an das Frauendüfte / Männerdüfte Klischee - einfach, weil das immer noch von der breiten Masse so akzeptiert wird und sich auch am einfachsten verkauft. 😏
Ich denke, dass es da nicht um Mut, sondern um schlichte wirtschaftliche Gründe geht, wie du das ja auch angedeutet hast. Ein großer Teil der Parfumkäufer kauft vermutlich als Geschenk und hat ansonsten wenig Interesse an Parfum und an einer Auseinandersetzung mit 1000 Facetten. Da ist männlich/weiblich, hip/klassisch, jugendlich/gesetzt beratungsarm und mit passender Werbekampagne leicht an den Käufer zu bringen. Der „aufgeklärte“ Käufer ist ja in der Minderheit. Überlegt mal, wieviel Zeit wir alle hier investieren, bis wir ein Parfum kaufen - ich kenne in meinen lokalen Lieblingsparfümerien praktisch jeden Duft, der einigermaßen in Frage kommt. Stellt euch mal vor, das müsste jeder auf sich nehmen, auch die, die für Mama zum Muttertag was suchen, oder für den Mann zu Weihnachten, weil das alte Parfum halt seit drei Monaten alle ist… für diese Menschen ist die Geschlechterzuordnung und zielgruppenoptimierte Verpackung nützlich. Das mittransportierte Image ist ein Bonus. INHALTLICH ist das natürlich trotzdem Unsinn…
Deshalb ist es auch so schwierig mit dem Verschenken von Düften...
Und das Gegenargument ist ja auch klar: Warum ist die Verpackung überhaupt zielgruppenoptimiert?
Wäre es nicht viel einfacher, einen passenden Duft zu finden wenn kein Siegel drauf wäre?
Würden dann weniger Menschen holzig-würzige Düfte tragen? Oder blumig-süße? Oder zitrisch-frische?
Braucht es denn diese Zuweisung in "weiblich" und "männlich" oder warum sollen wir überhaupt gesteuert werden?