Ab wann ist die Sillage zu stark?

Hallo 

ich finde es immer noch unglaublich schwierig herauszufinden ab wann die Projektion und SIllage eines Parfums zu stark oder zu schwach ist. Offensichtlich möchte man gerochen werden, man möchte aber auch niemanden auf den Schlips treten. Habt ihr Wege gefunden die perfekte Balance zu finden ?

Frag doch mal die Leute in deinem Umfeld . Ich persönlich finde es ideal, wenn andere nur ab und zu einen Hauch von meinen Parfum in die Nase bekommen. Wenn jene aber auch schon das Gefühl haben in einer Duftwolke zu stehen, ist es zuviel . Ich könnte viele Düfte nicht einschätzen, ohne auch mal andere zu fragen. Denn oft sind Düfte, die man selbst total dezent findet mega laut. Sieht man auch oft an den Bewertungen hier. L'Eau d'Hiver strahlt im Gegensatz zu den Bewertungen zum Beispiel ziemlich gut ab und hält auch. Dann gibt's Düfte wie APOM Homme, die lange nicht so intensiv für andere sind, wie von den Testenden oft vermutet. Die eigenen Eindrücke bzgl. Intensität haben wirklich absolut nichts dahingehend zu sagen, wie es andere empfinden. Daher... Frag Freunde  

Da kann ich mich Terra nur anschließen: frag dein Umfeld - Freunde, Kollegen, Familie ...

Als vorab Anhaltspunkt sprühe ich oft auf ein Taschentuch/Zewa/Stoffstück und leg das ins Bad - erschlägt mich da der Duft schon dosiere ich vorsichtig und frage mein Umfeld....

Ich hab festgestellt, es gibt nur einen Weg: Try and Error. Das is bei jedem neuen Parfum eines der Hauptkriterien beim Testen und muss auch immer wieder neu evaluiert werden. Is tatsächlich a bissi mühsam.

Und wie Terra meint: immer das Umfeld fragen (tatsächlich geh ich dem meinen mit der Frage gehörig auf den Keks. Bin paranoid: Wenn der/die Busfahrer/in die Bustüren an den Haltestellen länger als gewöhnlich geöffnet hält, mach ich mir Sorgen, mein Parfum könnt zu stark sein).
Hinweis: Wenn die Botanik am Wegesrand bei deinem Vorbeigehen welk wird, is es zuviel.

Die Sillage ist nach wie vor auch etwas, das ich ohne fremde Hilfe nur schwer bis überhaupt nicht einschätzen kann, deshalb bewerte ich die Sillage auch nur in seltenen Ausnahmefällen.

Die Frage wann sie zu stark oder zu schwach ist bzw. ob man gerochen werden möchte und ab wann man andere damit belästigt ist in meinen Augen aber etwas anders gelagert und muss individuell differenziert betrachtet werden, schließlich hängt das auch extrem von der Tragesituation ab. Zwischen den beiden Extremen Bürotätigkeit mit mehreren Kolleg*innen in einem Raum und der Partysituation mit Anbahnungsbemühungen gibt es ja nun wirklich unendlich viele Möglichkeiten, vom Familienfest bis zum Waldspaziergang.

Die "perfekte Balance" ergibt sich natürlich auch ein bisschen aus der Art der Düfte. Ich denke die allermeisten hier werden im Büro eher dezente Düfte wählen und den brachialen Oud-Knaller eher am Abend bzw. zum Feiern tragen. Und das natürlich auch noch je nach Jahreszeit und Temperatur. Natürlich spielt auch die Dosierung eine große Rolle...

Mehr als ein Anhaltspunkt kann das aber eigentlich auch nicht sein, da fehlt einfach die Körperwärme (und zudem entwickeln sich Düfte ja auch je nach Träger unterschiedlich).

Das Problem ist auch das meine Nase relativ stumpf ist also Taschentücher im Bad helfen da nur bedingt weil die Nasen von vielen Frauen unglaublich sensitiver ist als meine ... allerdings ist die Wahrnehmungsreichweite beim gleichen Duft generell ziemlich groß, ist schwierig es allen recht zu machen ... aber ihr habt recht try and error durch fragen scheint die beste Methodik zu sein  

Du möchtest was? Stell dir einen Raum (Büro, U-Bahn, Opernhaus, Supermarkt, Club, …) vor, in dem jeder „gerochen werden möchte“. Das wäre unerträglich! 🤧

Das geht mMn garnicht und ich empfinde das als egoistisch und asozial (im Wortsinn). Ja, ich weiß, dass das inzwischen Usus ist in unserer (oft so egozentrischen und narzisstischen) Gesellschaft (Beast Mode, Performance und co. lassen grüßen), aber gut kann das für eine Gemeinschaft nicht sein. 

Düfte taugen nicht als Kommunikationsmittel.

Ok ich denke wir haben hier enorm unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der Intensität. Ich habe nicht von Beastmode, 12h  Haltbarkeit mit einer über drei Fußballfelder hinweg Projektion geredet sondern eher auf Armlänge mit moderater aber noch subtil warnehmbarer Projektion. Wenn man absolut nichts riechen möchte frage ich mich wieso du dann in diesem Forum bist  

aber ich ich hab auch gesehen dass du Duro in der Sammlung hast, scheint dass es hier eine gewisse Doppelmoral gibt  

Ich sehe es überhaupt nicht als asozial, wenn man das Bestreben hat, dass andere das eigene Parfüm wahrnehmen können und am liebsten auch genießen. Klar, hat jeder einen eigenen Geschmack, aber so lange man jemanden nicht damit erschlägt, kann doch eine Sillage eine wundervolle Erfahrung mit sich bringen. Gerüche sind so wichtig um in uns Erinnerungen, Emotionen oder Anreize zu erwecken. Ob es das frische Brot beim Bäcker ist, der tomatensud beim Italiener, oder der attraktive Typ an der Bar mit einem tollen Duft. Verstehe nicht wieso es schlimm ist eine Wirkung damit erzielen zu wollen? Es ist doch auch nur ein teilaspekt der Persönlichkeit. Persönlich mag ich es gerne andere Menschen und ihr Parfüm wahrzunehmen, ich kann teilweise sogar erraten, welche Düfte, die Personen besitzen. Allerdings klar habe ich Verständnis, wenn bspw eine Kollegin in meinem Büro es nicht so gern mag, wenn eine Kollegin und ich nachsprühen. Sie ist da sehr sensibel und natürlich haben wir das beherzigt. Wie der rote Lippenstift oder das schwarze Kleid oder auch ein Parfüm, welches einem ein gutes Gefühl gibt, ist es doch vollkommen legitim wine Aussenwirkung erzielen zu möchten. Dieses ständige ich will niemanden stören bliblablub nervt- bald hat jeder Angst überhaupt einen anderen Menschen anzusprechen aus Angst aufdringlich zu wirken. So ein Blub und übertrieben. Schaut doch mal in den Süden! Die Spanier und Italiener tragen dick auf und dennoch stehen sie dicht gedrängt in den tapas bars unterhalten sich, lachen und haben Spaß und Klammern sich nicht verbissen an einem Weinglas fest aus Angst ihr einer Sprühstoß könnte jemanden belästigen 😂😂😂

Ah und noch was Düfte sind sehr wohl Kommunikationsmittel und das ist auch schon mehr als einmal in der Wissenschaft bewiesen worden. Das heißt aber nicht, dass ich damit sage, mutiert bitte zu einer Duftwolke. Genauso wie das optische, ist auch der Körperduft, unbewusst verantwortlich, ob wir jemanden sympathisch  finden oder nicht. Das hat nichts mit Oberflächlichkeit oder Narzissmus zu tun, sondern mit unseren menschlichen Sinnen, die in einer Sekunde entscheiden können, wem wir uns nähern möchten! Und diese Entscheidung sollte ihre Daseinsberechtigung haben. Das man natürlich die Wahrnehmung revidieren kann, und es letztlich auf den Charakter ankommt, das versteht sich von selbst  

Jap, gesundes Maß ist ein Muss! Deshalb hatte ich auch ursprünglich die Frage  gestellt wie man das am besten managen kann.

Wie manche vornweg schon geschrieben haben, einfach ausprobieren und mutig sein. Familie und Freunde fragen, hilft auch und einfach schauen, wie das Umfeld so reagiert. Nach meiner Erfahrung haben die Männer um mich herum eher sparsam Parfüme verwendet, vllt bin ich da aber auch noch härter im nehmen. 😅Trial and error und einfach Spaß an der Sache. Denke  Freunde sagen spätestens Bescheid, wenn man mit der Sillage nervt. sofern du positives Feedback bekommst, wirst du das auch merken und danach die richtige Dosierung anwenden. Es ist wie alles im Leben mit dem Üben wird man besser (eh ich sah mit meinem ersten bronzer mit 15 auch aus wie in einen braunen Farbtopf gelandet 😂

Ach und mir fällt noch was ein, wie man das selbst testen kann: neue Parfüms probiere ich gerne bevor ich sie zu einem Treffen mit Freunden/Dates verwende für kurze Unternehmungen aus, bspw zum einkaufen/zur Post usw. Danach rieche ich an der Kleidung, ob das Parfüm gut gehalten hat oder stark riecht. Vielleicht gab es sogar ein positives Feedback beim einkaufen und man gewinnt selbst ein Gefühl für die Sillage des Parfüms 

Aha, spannende Gedankengänge. 🤔

Düfte trage ich für mich. Düfte trage ich ausschließlich, damit ich sie riechen kann (unterm Hemdsärmel). Düfte trage ich draußen (Kneipe). Und: wenn mich mal jemand auf Düfte anspricht, bin ich erschrocken und ändere das. 😉

Düfte trage ich für mich und poste jeden Tag welchen Duft ich für mich trage und welchen Duft ich jeden Tag rieche und welche Komplimente ich mir selbst gebe 😂😂😂

#ichhörejetztauf 😂😂😂

Sich selbst Komplimente geben ist toll! 😉 Und wichtig!

Ich halte es für eine einigermaßen unreflektierte Einstellung, wenn man sagt, Düfte seien nicht dazu da, um von andern gerochen zu werden. Ganz im Gegenteil würde ich auch genau diese Einstellung als „asozial“ (siehe oben) bezeichnen, wenn (!) ich dieses Wort überhaupt gebrauchen würde. Ad hoc und in Ermangelung eines besseren Begriff würde ich also eher sagen,  wer so denkt, hat eine ziemlich ‚atomistische’ Vorstellung von der Duftwelt. Auf jeden Fall eine merkwürdige 😄. 

Sozial gedacht hingegen ist es, wenn man sich bewusst wird, dass man nichts (aber auch wirklich gar nichts!) ohne einen sozialen Sinn tut, d.h. all unser Handeln (selbstverständlich einschließlich des Unterlassens) ist stets auf andere ausgerichtet - und daher natürlich auch (und gerade) die Parfümierung.

Düfte sind allem voran Kommunikationsmedien, die (nicht immer ganz eindeutig) von Gesundheit, Stärke, Liebreiz, (sexueller) Anziehung und vielem mehr (wie Stellung, Alter, Vorlieben und Geschlecht bzw. Gender) berichten. Was wir uns idiosynkratisch in unserem Neocortex mehr oder minder hinzu erfinden, z.B. dass wir das nur für uns tun und wir eigentlich gar nicht gerochen werden wollen, das ist viel neueren Datums und vergleichsweise unbedeutend im Verhältnis zur phylogenetischen Bedeutung von Duftstoffen (angefangen bei den natürlichen Gerüchen unseres Körpers, über die ersten Pflegeprodukte bis hin zur Erfindung des modernen Parfums). 

Sillage ist etwas überaus soziales - und sei sie noch so stark. Daher: langt zu, so lange ihr mit der Antwort leben mögt 🙂. 

Ich auch.

Ich möchte meistens auch nicht (dauernd) das Parfüm der anderen riechen: bis jetzt fand ich noch keinen Duft an jemanden "anziehend" (was auch immer es bedeuten mag). Kein Duft hat mir je meinen Gegenüber sympathischer gemacht (umgekehrt aber durchaus!). 

Warum nun schon wieder diese Diskussion? Die Frage von dem TE empfand ich im Gegenteil als äußerst sozial. Sie zielte ja darauf ab, was die richtige Balance sein könnte, um andere nicht zu nerven. Genau das will er ja offenbar nicht. Ich finde diese ganze "Beastmode-Culture" furchtbar, aber den Thread empfand ich sogar eher als Kontrast.

Die Düfte spielen übrigens nur zum Teil eine Rolle. Man kann auch Duro so dosieren, dass er andere nicht nervt. Ich möchte auch gerochen werden... nur eben in meiner unmittelbaren Nähe, nicht aufdringlich, nicht permanent beschallend. Wenn eine ganze U-Bahn voll in dem Maße parfümiert ist stört das weniger (bis gar nicht), als irgendeiner (EINER!) unserer Spezialisten hier der sich 5 Flaschen Megamare über den Kopf kippt. 

Puh, habe ich mich anscheinend doch nicht zu unmissverständlich ausgedrückt  

Ich weiß es ist vielleicht etwas ironisch, das hier auf Parfumo zu schreiben, aber vielleicht sollte man das auch nicht all zu sehr zerdenken. Am Ende des Tages ist Parfüm und Sillage auch einfach persönliche Geschmackssache, weswegen ich es daher auch schwierig finde, das Umfeld zu befragen. Pack 5 Menschen in einen Raum und du hast 10 verschiedene Meinungen - Ist vielleicht nicht die beste Grundlage. 

Vielleicht sollte man einfach je nachdem entscheiden, was man will: Wenn du ein Statement setzen willst, nimmste n bisschen mehr. Wenn du niemandem vorm Kopf stoßen willst, nimmst du n bisschen weniger. Goldene Mitte scheint für viele 4 Sprüher zu sein - Arme, Hals, Brust, fertig.

Einfach perfekt auf den Punkt gebracht Christine07 🙏

Würde ich auch zu 100% so unterschreiben. Definitiv der beste Kommentar ❤

Ich bin auch Team Christine07.😉

Besser hätte man es nicht sagen können.👍👏

Ganz easy: Ist er zu stark bist du zu schwach