vor 13 Jahren 1
Mein "Erweckungserlebnis" in Sachen Chypre war, als ich vor vielen Jahren einmal auf "Pour Monsieur" von Chanel gestoßen bin. Zunächst dachte ich: na ja, Zitrone pur. Dann aber, als ich begann in den Duft hinein zu schnuppern, begeisterte er mich bald über alle Maßen. So sehr sogar, dass ich anfing mich für den Duft an sich zu interessieren, ihn also nicht einfach bloß zu tragen, wie ich es bisher tat. Ich wollte Dinge in Erfahrung bringen, die mir bisher piepegal waren: wer hat diesen Duft gemacht, wann, warum, für wen, hat Coco da noch gelebt etc.
So erfuhr ich nebenbei, dass "Antaeus", jener Duft den ich lange, lange trug, ebenfalls ein Chypre genannt wurde, allerdings ein "Leder-Chypre". Dessgleichen das von mir als sehr erotisch empfundene "Van Cleef & Arpels pour Homme". Ein Freund von mir, an dessen Hals ich ständig schnuppern musste, trug zu dieser Zeit "Aramis" - auch ein Chypre.
Auf diese Weise, da eine Leidenschaft geweckt war, entdeckte ich nach und nach die Chypre-Welt in all ihrem Facettenreichtum.
Und bis heute ist es so: Chypre-Düfte können mich elektrisieren. Ich habe dann die berühmten WOW-Erlebnisse und gerate manchmal ins Schwärmen. Orientalische Düfte können mich zwar auch begeistern, aber irgendwie erwischen sie mich in der Regel nicht so im Innern (es sei denn, es handelt sich um orientalische Chypres à la "Dioressence" oder "JHL").
Fougère-Düfte (um mal bei der groben Klassifzierung zu bleiben) lassen mich dagegen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - meistens kalt.
Mein größter Wunsch in Sachen Chypre wäre, dass Coty sein legendäres "Chypre" wieder aufleben ließe, desgleichen Guerlain das gute alte "Djedi".
In mir jedenfalls fänden sie einen prompten Blind-buy-Käufer...