Olfacto, vielen Dank für den Link! Freilich ist das, was LMR (Laboratoire Monique Rémy) macht, High-End-Duftstoffdesign, um für teures Geld aus natürlichen Duftstoffen einzelne Bestandteile zu isolieren - z.B. die schweißigen Aspekte natürlichen Lavendelöls zu entfernen ("Hermessence Brin de Réglisse"), aus Bigaradeöl photosensibilisierende Bestandteile zu eliminieren, um höhere Gehalte im Parfum zu ermöglichen ("Cologne Bigarade"), atranol- und chloratranolfreie (und damit nicht allergene) Eichenmoosextrakte zu erzeugen (z.B. MDCI- obwohl die es wohl von einem anderen Anbieter beziehen) und - zurück zum Thema - Teile des Vetivers in "Sel de Vétiver" wurden von LMR fraktioniert und es wurden nur die Fraktionen verwendet, die ins Konzept passten. Nun sind alle Hersteller oben genannter Parfums nicht die, die nur auf dicke Hose machen, sondern die, die tatsächlich sehr teure Rohstoffe einsetzen.
Um die verschiedenen Vetiverrichtungen einzuschlagen, geht auch weniger kostspielig: mit
Vetiveröl, was auf mich braun wirkt und sehr kokelig-rauchig, erdig, balsamisch und wurzelartig riecht, und
Vetiverylacetat, ein Derivat des Vetiveröls, was auf mich eher grün wirkt, frisch wie Pils, eher Süßholz und Grapefruit, trotzdem ist die Verwandtschaft zum Vetiveröl erkennbar. Unterhaltsam und lehrreich zum Nachlesen:
Von Vetiver und VetiverylacetatFür "Encre Noire" wird wohl eher
Vetiveröl als
Vetiverylacetat eingesetzt. Freilich in Kombination mit ordentlich Iso E Super und Cashmeran. Diese Kombination ist recht eigenständig, so dass es wahrscheinlich schwierig ist, eine Alternative vorzuschlagen (zumal auch noch günstiger). Falls Du, JourneyHH, weitere Parfums mit betonter Vetiveröl-Note kennen lernen möchtest, würde ich das bereits erwähnte "Fat Electrician" und "Route du Vétiver" empfehlen, ggf. auch "Sycomore". Die sind alle deutlich teurer als "Encre Noire", aber durchaus zu empfehlen zum Kennenlernen, ob es wirklich das Vetiveröl ist, was Dich an "Encre Noire" fesselt.