Düfte - von bezaubernd bis Fluchtreflex auslösend - Gedanken ...

Die Kunst ist frei – so auch die Kunst der Duftkreation.

Die meisten Parfumeure oder Nasen stellen wohl selbst an ihre Kreation den Anspruch, dass sie tragbar sein soll. Für andere «erträglich». Damit die Duftkreationen sich auch in monetärem Zugewinn widerspiegeln können.

Das wiederum – der oft bestehende Zwang, mit Kunst Geld verdienen zu müssen – ist nicht immer förderlich. . Beobachten lässt sich der Druck, Geld zu verdienen, daran, dass einige Dufthäuser eine schon fast unübersichtlich grosse Kollektion haben. Der Duft-Markt wird regelrecht überschwemmt – jährlich – mit Unmassen an neuen Düften – auch in der Nische. Die Preise für namhafte Nischendüfte oder sogar Designerdüfte klettern ungebremst in astronomische Höhen.

Mehr, weiter, höher …

Das Tragen von Düften – ist jedem Träger freigestellt. Takt, Stil, Anstand empfehlen sich jedoch immer dann, wenn andere Menschen im Umfeld, vor allem bei einer mächtigen Duft Projektion, mit in den Genuss oder das Erleiden des Duftes einbezogen werden. Zum Beispiel bei der Arbeit, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Restaurants, etc.

In Youtube Videos von Perfume Reviewers wird oft geschwärmt von sogenanntem «Beast» Mode:
langanhaltend, laut, deutlich wahrnehmbar, auch für andere.

Unter dieser weithin ausstrahlenden Projektion leiden Menschen, die unter einem Duft etwas äusserst Intimes verstehen, das nur wahrnehmbar ist bei Nähe. Die den Duft wie einen zarten Schleier tragen möchten.

Ich bin so ein Mensch. Wie oft schon bin ich in einen Zug eingestiegen und mir wurde sofort schlecht von der duftgeschwängerten Luft. In letzter Zeit schwingt darin oft mit: Baccarat Rouge 540 (ich wundere mich ob des Preises, aber der Hype macht’s wohl möglich), der ein ganzes Abteil füllt und weitere Abteile gleich mit (je nachdem, wo Träger/in durchgelaufen ist). Und da hilft mir nur: bei nächster Station wieder aussteigen und erst mal frische Luft atmen. Und auch im Grossraumbüro muss ich Düfte anderer ertragen, die mir nicht gut tun.

Ich mag nicht bedrängt werden vom Duft eines anderen und schon gar nicht dann, wenn ich schlecht ausweichen kann. Düfte kriechen durch Türen, Fenster und in Polster – lassen sich schlecht ausgrenzen.

Ein kleiner Gedankenanreiz .. vielleicht löst ein Duft, den ich gerne trage - bei meinen Mitmenschen einen
Fluchtreflex oder Unwohlsein aus. Aus Diskretion teilen Menschen das meist nicht mit.


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