Auf den Spuren des Oud: Meine olfaktorische Reise von 70 Mark bis zum Luxusduftrausch für 600€

Auf den Spuren des Oud: Meine olfaktorische Reise von 70 Mark bis zum Luxusduftrausch für 600€

Ein Hauch aus der Vergangenheit: Familientradition in Flakons

Du stehst vor dem Spiegel, sprühst sorgfältig das teure Parfum auf – ein Ritual, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Meine Oma und meine Mutter, wahre Parfumkennerinnen im kleinen Rahmen, trugen stolz ihre Signature Scents, damals echte Schätze mit Preisen jenseits der 70 Mark. Was in den 90er Jahren wohl ziemlich teuer war. zumindest, wenn man kein Geld hat. Das war der Anfang meiner olfaktorischen Reise, ein Weg, der von Liebe zu Duftnoten verpackt in kostspielige Flakons gepflastert war.

Debüt mit Deos bis hin zu Hilfiger: Die ersten Duftversuche

Meine ersten Dufterfahrungen? Ein Mix aus diversen Deos, später dann Parfums der Avon-Beraterin, in kotzgrün, mit einem Inhalt wie Spülwasser und einem schlecht kopierten Kölschwasser Geruch. Reiner Horror. Aber mein Duft. Ein Spiel mit frischen Noten und süßen Aromen, das meine Jugend begleitete. Doch die Faszination für Düfte sollte nicht in simplen Sprühstößen verharren – sie entwickelte sich langsam, ganz langsam zu einem olfaktorischen Abenteuer. Mit einem ersten Höhepunkt: Tommy Hilfiger. Als Rasierwasser. Der Duft kam 1995 heraus, da war ich ca. 7 Jahre alt. Das Tommy landete vermutlich so mit 10 oder 12 Jahren bei mir. Weit weg von der Notwendigkeit eines Rasierers. Auch heute noch mit fast 40.

Kaum vorstellbar, dass Tommy Hilfiger EdP 100ml nur noch ca. 30€ kosten. Damals war es Endlevel teuer für mein junges Empfinden. Und auch wenn als Rasierwasser nicht ganz die richtige Wahl, diese trockene Fruchtgranate, war mein Ein und Alles

Vom Mainstream zum Luxus: Eine olfaktorische Evolution

Die Jahre zogen vorbei, und mit ihnen veränderte sich mein Dufthorizont. Vom Mainstream, der von jedem zweiten getragen wurde (Paco Rabanne One Million, Givenchy ???, Hugo Boss Bottled und Konsorten), wandte ich mich allmählich ab (wobei ich das Boss immernoch habe und der guten alten Zeiten willen, hier und da mal quer durch den Raum sprühe) ab. Ich sehnte mich nach Einzigartigkeit, nach einem Duft, der meine Persönlichkeit unterstreicht (Außenseiter, überheblich, arrogant). Und so begann die Ära der Luxusparfüms.

Der Luxusduftrausch: Zwischen Risiko und Rausch

Hast du schon einmal blind ein teures Parfüm gekauft? Ich meine, so ein richtig teures Parfum? Der Nervenkitzel, die Unsicherheit – für mich ist es der Kick schlechthin. Die Vorstellung, einzigartige Düfte zu entdecken, die nicht jeder hat, treibt mich an. Der Luxusduftrausch, eine Sucht nach exklusiven Flakons  (gefüllt mit prachtvollem Oud), die meine Sammlung bereichern.

Blindkauf als Leidenschaft: Der Ritt auf der Duftachterbahn

Blindkauf – für die Einen ein Risiko, für mich eine Leidenschaft. ich bin mir eben sicher, dass ich ein gutes Händchen und eine feine Nase habe. Es ist wie ein Ritt auf der Duftachterbahn. Die Verlockung, das Unbekannte zu erkunden, den Moment des Öffnens, wenn der Flakon seine Geheimnisse preisgibt und manchmal auch enttäuscht – das sind die Momente, die den wahren Duftenthusiasten antreiben.

Die Reise geht weiter: Von der Tradition zum Kick der Unbekannten

Meine olfaktorische Reise begann in der Tradition meiner Familie, wurde gewürzt mit Deos (billig) und Avon (Müll), bevor sie sich in die luxuriöse Welt der Nischendüfte (wild) stürzte. Es ist ein Spiel, ein Rausch, ein ständiger Kick des Unbekannten. Die Duftspuren, die ich hinterlasse, erzählen nicht nur von meiner Vergangenheit, sondern auch von einer Zukunft, glorreich, strahlend, immer auf Messers Schneide zwischen Erfolg und Scheitern. So ist das Gentlemen´s Game eben: Do it or leave it. Mic Drop.

NicheScents24 / Nischendüfte24

Aktualisiert am 28.11.2023 - 19:48 Uhr
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