Die Historie des Parfüms

Parfüm ist heutzutage genau so selbstverständlich wie Bodylotions, Haarsprays und andere Kosmetika. Betrachtet man allerdings die Historie des Parfüms genauer, erkennt man wie lange die Menschheit Duftstoffe schon nutzt.
In Zeiten der alten Hochkulturen wurden die Parfüms jedoch noch mühsam mit der Hand hergestellt. Vorrangig Priester erstellten individuelle Duftstoffe mit einer speziellen Duftnote. Aufgrund ihrer Kenntnisse im Umgang mit Harz, Salben und Balsam waren sie in der Lage die Rohstoffe anderer Kulturen und Länder harmonisch zu kombinieren. Bis zum goldenen Zeitalter der Königin Hatschepsut wurden aromatische Duftstoffe vorrangig für spirituelle und medizinische Zwecke genutzt. So nutzte man beispielsweise angenehme Aromen um Tote zu balsamieren oder um Götter zu würdigen.
Mit dem Körperbewusstsein der Pharaonin Hatschepsut begann auch das neue Zeitalter der Duftstoffe. Von nun an wurden aromatische Duftstoffe verwendet um den eigenen Körper zu betonen. Bis heute ist dies die Motivation bei der Verwendung eines Parfüms: man stellt sich dar und untermalt auf sensitive Weise den eigenen Charakter. Denn dieser ist meist abgestimmt auf die Dufteigenschaften eines Parfüms.
Eine weitere Entwicklung hat aufgrund der technischen Modernisierung und Entwicklung der Infrastrukturen statt gefunden. Was früher noch aus weiter Ferne als Rohstoff importiert wurde, wird heutzutage entweder synthetisch hergestellt oder mit der modernen Infrastruktur verlagert.
Nach den Ägyptern erkannten auch die Araber und Römer die Vorteile der aromatischen Duftstoffe für sich. Noch bis heute ist die Stadt Grasse in Frankreich bedeutend für die Herstellung von Parfums. Diese Stadt war es auch, die das Parfum nach Europa brachte.
Anfänglich war Parfüm ein luxuriöses Gut, das vornehmlich der besseren Gesellschaft vorbestimmt war. Allerdings war es nicht ausschließlich der Selbstdarstellung dienlich, sondern aufgrund mangelnder Hygiene wurde es als Verschleierung für den eigenen Körpergeruch genutzt.
Auch in Indien findet man eine weitreichende Tradition des Parfüms. Dieses Land besaß nicht nur alles was man dafür brauchen konnte, nein es nutzte die aromatischen Duftstoffe als inspirierenden, erotischen und vor allem spirituellen Zusatz.
Was in Europa ab dem 14. Jahrhundert als neutralisierendes Mittel gegen Körpergeruch eingesetzt wurde, hat mittlerweile einen kaum verzichtbaren Status in der modernen Welt. Charaktereigenschaften, Züge der Persönlichkeit und vor allem die Darstellung des Status - all dies sind Dinge die mit dem passenden Duftstoff dem Gegenüber signalisiert werden.
Auch in der Literatur hat das Parfüm eine bedeutende Stellung. Den meisten dürfte der Roman "Das Parfüm" von Patrick Süskind bekannt sein, welcher im Jahre 2006 verfilmt wurde. Des Weiteren kann man sich im "Leitfaden der modernen Parfumerie" von Alfons M. Burger oder auch im Buch von Andrea Hurton "Erotik des Parfüms. Geschichte und Praxis der schönen Düfte" informieren.
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