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Hilfreiche Rezension
Eine Kombination von Emotion und Perfektion..
.. vollendet mit einer Eruption von Polarisation, Perversion und Frustration. Diese Review von Frederic Malle The Night umfasst die Präsentation der Komposition, sowie die Stimulation der Emotion und sorgt für eine Konfrontation zur Preissituation.
Eins ist klar - Frederic Malle The Night polarisiert, und das so richtig. Was beim Duft anfängt, hört auch beim Preis nicht auf, und trotz des angeblich echten Ouds sind sich viele darüber einig, dass dieser Duft wirklich wahnsinnig teuer ist und dabei auch noch sehr.. besonders riecht, doch wo genau kommt das überhaupt her?
Oud ist teuer. Je feiner das Oud, umso teurer der Preis. Erhalten tut man dafür mit steigendem Preis ein zunehmend qualitativeres Oud, was sich insbesondere durch den angenehmeren, weicheren Duft auszeichnet, wohingegen animalische oder gar fäkale Noten in den Hintergrund treten, bzw. langsam verschwinden. Selbstverständlich ist das hier kein Oud Guide, dem man blind folgen kann und das würde hier auch völlig den Rahmen sprengen, eine kleine Idee bekommt man jedoch trotzdem von dem Kram, der da in The Night zu einem beachtlichen Teil verarbeitet sein soll. Mit synthetischem Oud hat reines, echtes Oud im Übrigen äusserst wenig zu tun. Zwar mag sein synthetischer Bruder auch gut riechen, das echte Oud hat jedoch zurecht viele Fans und Begeisterte, welche von ihm in seinen Bann gezogen werden. Es verändert sich auf der Haut, es hat seinen ganz eigenen Duft und ist eben nicht einfach nur holzig, eindimensional oder gar süss/rosig, wie es oftmals in vielen heutzutage zugänglichen Düften interpretiert wird.
Diese Magie des reinen, wahren Ouds möchte Dominique Ropion nun also in The Night verarbeiten und präsentiert uns diesen zugegeben äusserst besonderen Duft, indem er auf Komplexität im Sinne von Komposition verzichtet und stattdessen dem Oud die Bühne bietet, welches lediglich von der Rose und einigen, wenigen weiteren Komponenten untermauert wird. Heraus kommt eine einfache Komposition, welche durch das Oud dennoch genug Komplexität erhält und so seinen ganz eigenen Charme erhält. Angefangen mit einem starken, fäkalen Duft welcher stark an Kuhstall erinnert, geht der Duft nach etwa 1-2h in eine weichere, sauberere Version dieses Kuhstalls über, welcher offenbar mit Rosenwaschmittel gewaschen wurde. Zwei weitere Stunden später wirkt der Kram so gut, dass der fäkale Teil entgültig verflogen ist. Es bleibt ein sehr, sehr weiches und freundliches Oud, eine Holzige Note welche man in dieser Form noch nie gerochen hat, etwas was einen vollständig aus den Socken haut. Es klebt an der Haut und lässt nicht los. Tut man sich einen Papierstreifen in die Hosentasche, riecht die Hosentasche danach. Die Rose ist äusserst weich, kaum wahrnehmbar und völlig anders als in den gängigen Rose/Oud Düften wie Oud Satin Mood oder Les Sables Roses. Sie befindet sich im Hintergrund, ist nicht beissend süss und rundet das heftige, markante Oud lediglich etwas ab, um es, wenn auch erst nach mehreren Stunden, geniessbar zu machen. Der Duft bleibt und bleibt, er verfliegt nicht, wird lediglich minimal schwächer mit der Zeit. Man nimmt ihn durchgehend wahr, aber auch immer nur in Phasen, und jedes Mal riecht er irgendwie anders.
Frederic Malle The Night ist und bleibt ein unfassbar besonderer Duft, welcher ganz sicher nicht jedem gefallen wird und einen stolzen Preis trägt, der wohl schwer zu rechtfertigen ist. Das Oud ist ein absoluter Traum, jedoch ist das Opening kaum ertragbar, besonders nicht für ungeübte Nasen. Die positivste Reaktion die ich erhalten habe war: "Ich komme vom Dorf, das riecht dort genauso - ist für mich jetzt nicht so schlimm, aber muss ich auch nicht tra- WAS, 1300 Euro!?", während die negativste nur ein schnelles Wegrennen war gefolgt von einem "Zeig mir sowas nie wieder!" Wer diese Art von Duft mag und sich um seine Mitmenschen sorgt, sollte ihn einige Stunden vor dem Ausgehen sprühen, Angst um die Performance braucht man dabei nicht zu haben, man wird ihn auch 10 Stunden später noch zu Genüge riechen. Preislich befinden wir uns hier in einer absoluten Absurdität, und auch das echte Oud kann das nicht mehr retten, denn für 1300 Euro kann man sich mehr als genug mit echtem Oud eindecken, mit den schönsten, teuersten Qualitätsstufen und vor allem Blends, welche es richtig in sich haben, siehe Ensar Oud, und die riechen dann auch nicht so fäkal wie dieser hier. Leider gefällt er mir dennoch sehr gut, was mir natürlich schon etwas schmerzt, da ich den Preis so absurd finde. Ich werde also Ausschau nach halbvollen Flakons halten, einen ganzen würde ich ohnehin nie aufbrauchen.
10/10 für Besonderheitsfaktor und Magie im Drydown, Preislich absolutes No-Go, Performance völlig absurd. Wer die Leute in seinem Umfeld hasst, hat hiermit den richtigen Duft gefunden.
Eins ist klar - Frederic Malle The Night polarisiert, und das so richtig. Was beim Duft anfängt, hört auch beim Preis nicht auf, und trotz des angeblich echten Ouds sind sich viele darüber einig, dass dieser Duft wirklich wahnsinnig teuer ist und dabei auch noch sehr.. besonders riecht, doch wo genau kommt das überhaupt her?
Oud ist teuer. Je feiner das Oud, umso teurer der Preis. Erhalten tut man dafür mit steigendem Preis ein zunehmend qualitativeres Oud, was sich insbesondere durch den angenehmeren, weicheren Duft auszeichnet, wohingegen animalische oder gar fäkale Noten in den Hintergrund treten, bzw. langsam verschwinden. Selbstverständlich ist das hier kein Oud Guide, dem man blind folgen kann und das würde hier auch völlig den Rahmen sprengen, eine kleine Idee bekommt man jedoch trotzdem von dem Kram, der da in The Night zu einem beachtlichen Teil verarbeitet sein soll. Mit synthetischem Oud hat reines, echtes Oud im Übrigen äusserst wenig zu tun. Zwar mag sein synthetischer Bruder auch gut riechen, das echte Oud hat jedoch zurecht viele Fans und Begeisterte, welche von ihm in seinen Bann gezogen werden. Es verändert sich auf der Haut, es hat seinen ganz eigenen Duft und ist eben nicht einfach nur holzig, eindimensional oder gar süss/rosig, wie es oftmals in vielen heutzutage zugänglichen Düften interpretiert wird.
Diese Magie des reinen, wahren Ouds möchte Dominique Ropion nun also in The Night verarbeiten und präsentiert uns diesen zugegeben äusserst besonderen Duft, indem er auf Komplexität im Sinne von Komposition verzichtet und stattdessen dem Oud die Bühne bietet, welches lediglich von der Rose und einigen, wenigen weiteren Komponenten untermauert wird. Heraus kommt eine einfache Komposition, welche durch das Oud dennoch genug Komplexität erhält und so seinen ganz eigenen Charme erhält. Angefangen mit einem starken, fäkalen Duft welcher stark an Kuhstall erinnert, geht der Duft nach etwa 1-2h in eine weichere, sauberere Version dieses Kuhstalls über, welcher offenbar mit Rosenwaschmittel gewaschen wurde. Zwei weitere Stunden später wirkt der Kram so gut, dass der fäkale Teil entgültig verflogen ist. Es bleibt ein sehr, sehr weiches und freundliches Oud, eine Holzige Note welche man in dieser Form noch nie gerochen hat, etwas was einen vollständig aus den Socken haut. Es klebt an der Haut und lässt nicht los. Tut man sich einen Papierstreifen in die Hosentasche, riecht die Hosentasche danach. Die Rose ist äusserst weich, kaum wahrnehmbar und völlig anders als in den gängigen Rose/Oud Düften wie Oud Satin Mood oder Les Sables Roses. Sie befindet sich im Hintergrund, ist nicht beissend süss und rundet das heftige, markante Oud lediglich etwas ab, um es, wenn auch erst nach mehreren Stunden, geniessbar zu machen. Der Duft bleibt und bleibt, er verfliegt nicht, wird lediglich minimal schwächer mit der Zeit. Man nimmt ihn durchgehend wahr, aber auch immer nur in Phasen, und jedes Mal riecht er irgendwie anders.
Frederic Malle The Night ist und bleibt ein unfassbar besonderer Duft, welcher ganz sicher nicht jedem gefallen wird und einen stolzen Preis trägt, der wohl schwer zu rechtfertigen ist. Das Oud ist ein absoluter Traum, jedoch ist das Opening kaum ertragbar, besonders nicht für ungeübte Nasen. Die positivste Reaktion die ich erhalten habe war: "Ich komme vom Dorf, das riecht dort genauso - ist für mich jetzt nicht so schlimm, aber muss ich auch nicht tra- WAS, 1300 Euro!?", während die negativste nur ein schnelles Wegrennen war gefolgt von einem "Zeig mir sowas nie wieder!" Wer diese Art von Duft mag und sich um seine Mitmenschen sorgt, sollte ihn einige Stunden vor dem Ausgehen sprühen, Angst um die Performance braucht man dabei nicht zu haben, man wird ihn auch 10 Stunden später noch zu Genüge riechen. Preislich befinden wir uns hier in einer absoluten Absurdität, und auch das echte Oud kann das nicht mehr retten, denn für 1300 Euro kann man sich mehr als genug mit echtem Oud eindecken, mit den schönsten, teuersten Qualitätsstufen und vor allem Blends, welche es richtig in sich haben, siehe Ensar Oud, und die riechen dann auch nicht so fäkal wie dieser hier. Leider gefällt er mir dennoch sehr gut, was mir natürlich schon etwas schmerzt, da ich den Preis so absurd finde. Ich werde also Ausschau nach halbvollen Flakons halten, einen ganzen würde ich ohnehin nie aufbrauchen.
10/10 für Besonderheitsfaktor und Magie im Drydown, Preislich absolutes No-Go, Performance völlig absurd. Wer die Leute in seinem Umfeld hasst, hat hiermit den richtigen Duft gefunden.
1 Antwort
Gefällt mir auch, bis jetzt aber nur auf Papier getetstet. Bin auf einen Hauttest gespannt, die meisten Ouds riechen auf meiner Haut kaum stallig.