Musk for Men Jōvan 1973 Cologne

In meinen letzten Kommentaren habe ich mich selbst mit der Beschreibung von Parfüms im Allgemeinen beschäftigt gehabt. Kunst kommt ja nicht von Können, sondern wird dadurch gemacht, dass Unsagbares den Weg zum Verstand findet. Ich meine auch, dass das Aufsagen von 'Noten' in Parfüms so ziemlich gleich dem Versuch ist, ein Kunstwerk zu erklären. Wenn, dann hat es nicht sollen sein mit der Kunst. Ein anderes Beispiel ist der Witz, der auch nicht erklärt werden kann, ohne dass er einfach am Ende ist. Und ganz brav wirkt es dazu, altklug, aber dumm.

Das soll im letzten Kommentar nicht vorkommen. Was rieche ich also in Jovan Musk For Men (Plural, viele oder alle Männer?)? Brillante, synthetisch fein gezeichnete Frucht. Und Moschus der helltönigen Art, zum Glück für die Tiere selbstverständlich auch synthetisch. Ein ganz zarter Unterton von ranziger Schwermut ist da, versaut den optimistisch gepflegten Eindruck aber nicht. Was sicher fehlt, ist das Andicken, das Äquivalent zur Gelatine aus moderneren Aromachemikalien, eigenen Fixativen für Kopf/Herz/Basis, Harmonisierern, Blendern und was nicht? Die Aura ist schön, projiziert aber nicht so backig wie heutige super niche Produkte. Luxus liegt hier in einer signalgebenden Zurückhaltung: "- aber das habe ich nicht nötig -". Für Kenner.