09.07.2023 - 15:19 Uhr
Mairuwa
23 Rezensionen
Mairuwa
Hilfreiche Rezension
4
Olfaktorische Archäologie
Nachdem ich schon lange ein stegiger aber passiver Nutzer von parfumo war, bin ich vor kurzer Zeit offiziell beigetreten. Worüber die erste Rezension verfassen? Zu den meisten meiner Lieblingsdüften wurde schon viel Beachtliches und Kennerhaftes geschrieben. Beim Stöbern nach Dufterinnerungen aus meiner Vergangenheit bin ich nun auf den Eintrag zu "neobio man" gestoßen und stelle fest, dass ich hier mit einer Erstrezension noch Neuland betreten, vielleicht tatsächlich noch hilfreich sein kann - auch wenn es ihn schon lange nicht mehr gibt und er auch auf dem Vintage-Markt sehr rar geworden sein dürfte.
Ich habe irgendwann in den 1980er Jahren, als ich, noch ein Kind, gerade die erste Phase meiner Parfumleidenschaft durchlebte, ein 2ml Proberöhrchen bekommen. Damals muss er gerade auf den Markt gekommen sein, oder besser, ins Reformhaus, denn er war ein eher preiswerter Reformhausduft. Gemocht habe ich ihn damals trotzdem auf Anhieb, auch wenn mir schon damals klar war, dass er in einer anderen Liga spielte, als einige der anderen Düfte, die mich damals faszinierten (Guerlain - Derby, YSL - Opium). Aber er hatte eine angenehme Geradlinigkeit und - da versprach der etwas profane Name nicht zu viel - eine frische Natürlichkeit gepaart mit einer leichten Süße, die ihn damals, wenngleich schon im Namen eindeutig als Männerduft markiert, beinahe unisex "avant la lettre" erscheinen ließ. Ein Alltagsduft für den Frühling oder Sommer, für den Morgen eher als für ein abendliches Rendez-vouz, aber durchaus sympathisch. Und trotz des Namens kein "Öko"-Duft.
Beim Durchforsten alter Kisten und Schubladen habe ich das Röhrchen tatsächlich wiedergfunden (den Pappschuber gibt es nicht mehr, aber ich erinnere mich an die Aufmachung: schwarz mit einem hellgrün-lichtdurchfluteten Waldfoto). Viel dürfte das nicht mehr hergeben: ein paar Tropfen sickern noch an den Wänden des Röhrchens herab, als ich es auf den Kopf stelle, und zerlaufen auf meinem Handgelenk.
Der erste Dufteindruck beschwört sofort die Erinnerung herauf. Ja, genau so war er damals und hat sich scheinbar erstaunlich getreu erhalten: frisch, sehr grün, leicht süßlich, zugleich etwas würzig, dabei aber leicht und hell - so würde ich ihn beschreiben. Vermutlich war er damals doch noch etwas spritziger. So ölig, wie die Flüssigkeit geworden ist, hat sich wohl doch einiges aus dem Kopfnotenbereich längst verflüchtigt. Vielleicht hat sich dadurch das süß-würzige verstärkt. Aber dennoch würde ich aus der Erinnerung heraus sagen, dass der Gesamteindruck auch damals nicht viel anders war. Das Waldfoto, das lichte Grün charakterisieren ihn sehr treffend.
Ich habe irgendwann in den 1980er Jahren, als ich, noch ein Kind, gerade die erste Phase meiner Parfumleidenschaft durchlebte, ein 2ml Proberöhrchen bekommen. Damals muss er gerade auf den Markt gekommen sein, oder besser, ins Reformhaus, denn er war ein eher preiswerter Reformhausduft. Gemocht habe ich ihn damals trotzdem auf Anhieb, auch wenn mir schon damals klar war, dass er in einer anderen Liga spielte, als einige der anderen Düfte, die mich damals faszinierten (Guerlain - Derby, YSL - Opium). Aber er hatte eine angenehme Geradlinigkeit und - da versprach der etwas profane Name nicht zu viel - eine frische Natürlichkeit gepaart mit einer leichten Süße, die ihn damals, wenngleich schon im Namen eindeutig als Männerduft markiert, beinahe unisex "avant la lettre" erscheinen ließ. Ein Alltagsduft für den Frühling oder Sommer, für den Morgen eher als für ein abendliches Rendez-vouz, aber durchaus sympathisch. Und trotz des Namens kein "Öko"-Duft.
Beim Durchforsten alter Kisten und Schubladen habe ich das Röhrchen tatsächlich wiedergfunden (den Pappschuber gibt es nicht mehr, aber ich erinnere mich an die Aufmachung: schwarz mit einem hellgrün-lichtdurchfluteten Waldfoto). Viel dürfte das nicht mehr hergeben: ein paar Tropfen sickern noch an den Wänden des Röhrchens herab, als ich es auf den Kopf stelle, und zerlaufen auf meinem Handgelenk.
Der erste Dufteindruck beschwört sofort die Erinnerung herauf. Ja, genau so war er damals und hat sich scheinbar erstaunlich getreu erhalten: frisch, sehr grün, leicht süßlich, zugleich etwas würzig, dabei aber leicht und hell - so würde ich ihn beschreiben. Vermutlich war er damals doch noch etwas spritziger. So ölig, wie die Flüssigkeit geworden ist, hat sich wohl doch einiges aus dem Kopfnotenbereich längst verflüchtigt. Vielleicht hat sich dadurch das süß-würzige verstärkt. Aber dennoch würde ich aus der Erinnerung heraus sagen, dass der Gesamteindruck auch damals nicht viel anders war. Das Waldfoto, das lichte Grün charakterisieren ihn sehr treffend.
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